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Gast1664917803
Gast
Ja klar, wir brauchen diese Regel nicht, ab jetzt handelt jeder Verkehrsteilnehmer mit den anderen aufgrund gegenseitiger Rücksichtsnahme die Vorfahrt neu aus.Das weiß ich alles - es geht nur darum, dass diese Regel in der Praxis völliger nonsense ist, WENN Radfahrer und Autofahrer sich verständigen bzw. ein Auto noch weit genug weg ist.
3 Fahrzeuge an der Kreuzung, jeder ist der größere Wohltäter und fordert die anderen jeweils auf zur Vorfahrt...notfalls minutenlang irgendeiner wird schon etwas egoistischer als man selbst sein und endlich fahren.
Ob der restliche Verkehr dabei ausgebremst oder zum Erliegen kommt ist ja egal, hier gehts um wahre Größe.
Ich will gar nicht das Geschrei hören, wenn dann einmal beide sich missverstehen und zum Beispiel gleichzeitig losfahren und es kracht - dann wird aber garantiert auf die StVO gepocht vorm Richter.
Sorry, aber so läuft und funktioniert die StVO zum absoluten Glück nicht - die Regeln sind nicht nonsense.
Es bricht auch dem Wartenden keinen Zacken ab, die selbst geforderte Rücksicht auch dem fließenden Verkehr zuzustehen und die Straße zu überqueren wenn sie frei ist - oder einen Übergang wie einen Fußgängerüberweg, eine Unterführung oder eine Ampel regelgerecht zu nutzen.Im Verkehr gilt auch Rücksichtnahme, und es bricht sich keiner nen Zacken ab, wenn er mal kurz ein wenig langsamer fährt, damit jemand die Straße überqueren kann - egal ob der das zu Fuß oder auf dem Rad sitzend macht.
Äh, wo habe ich denn gesagt, dass die Regel oder gar die ganze STVO affig sei? ^^
Ganz einfache und leicht zu befolgende Regel - die du affig findest - ergo, die Regel ist laut deiner Aussage doch affig und wenn ich deine sonstige..."freie" Interpretation der StVO so hier einschätze, ist eine Regelung immer affig wenn sie deiner Interpretation nicht zusagt.Ebenso fänd ich es affig, wenn ich auf einen Zebrastreifen zufahre, um ihn zu überqueren, dann aber erst absteigen muss, um zu schieben
Es geht leider einfach nicht unproblematisch anders ohne diese Regeln, weil genau dann jemand auch einfach behaupten kann "der hat mich aber vorgelassen" bei einem Unfall und die Gerichte dürften auch noch Gutachter und Zeugen bestellen ob dem auch so war - eine Ahnung wie überlastet die jetzt schon sind?Im Gegenteil: Ich bin sogar jemand, der per Rad auch Nachts um 3h an einer roten Ampel stehenbleibt, auch wenn weit und breit kein Auto kommt. Ich finde es nur affig, wenn man penibel darauf besteht, obwohl es für beide Seiten unproblematisch auch anders geht.
Nein das finde ich nicht affig.Wenn Dich zB jemand nicht aus einer Parklücke rauslässt, obwohl vor demjenigen, der dich durchlassen könnte, sowieso ein Stau oder eine rote Ampel ist, und danach steht er so auf der Fahrspur, dass du erst Recht nicht rauskannst, dann findest Du das doch sicher auch affig - obwohl der Nicht-Durchlassende natürlich im Recht ist.
Es gibt nun einmal die glasklare Regelung und insbesonders in diesem Fall ist der Gewinn dadurch, daß er dich in die Lücke läßt, genau welcher?
Zeitgewinn - bei einem Stau oder einer roten Ampel?
Wie soll das funktionieren?
Ich warte einfach bis der Verkehr die Ausfahrt aus der Parklücke zuläßt.
Was ist daran so schwer?
Ich wage zu bezweifeln, dass es dabei um einen Fall ging, bei dem das Auto in Ruhe bremsen konnte. Das war sicher ein Fall, bei dem der vordere sehr stark und unerwartet bremsen musste, so dass der Hintermann nicht mehr schnell genug bremsen konnte - und solche Situationen meine ich ja gar nicht. Und falls es keine starke Bremsung war, dann halte ich das Urteil für extrem fraglich. Denn wäre da kein Zebrastreifen gewesen und der Autofahrer hätte aus Nettigkeit angehalten, würde er ja auch keine (Mit)Schuld bekommen, wenn ihm einer drauffährt. Das kann ja nicht sein, dass nur das Vorhandensein eines Zebrastreifen dies ändert.
So oder so ist das Urteil seltsam: der Hintermann kann ja sehr häufig gar nicht 100%ig sehen, ob da nicht zB ein Kind zu Fuß über die Straße will - man kann als Hintermann so oder so nicht einfach so fahren, als wäre da definitiv vor dem Vordermann alles frei und ein Bremsmanöver extrem unwahrscheinlich ^^
Da muss ich nochmal nachfragen: fahren die wirklich so, dass man stark bremsen müsste, oder redest du von Situationen, in denen man also Auto ohne zu bremsen dann 1-2 Sekunden nach dem Radfahrer die Streifen passiert, es also "knapp" wirkt, ohne dass es knapp IST?
Nein, du willst schon wieder irgendetwas rein bzw. uminterpretieren damit es in deine Vorstellung passt.
Ich denke es hat keinen Sinn sich hier großartig weiter auszutauschen, du hast deine feste Meinung die du als Fakt ansiehst, ist das Gleiche wie mit den Radlern die vor einem über den Zebrastreifen ballern, so das selbst bei angepasster Geschwindigkeit es zu einem Unfall kommen könnte, aber ich soll das noch einmal groß und breit erklären, obwohl ich das hier schon getan habe - fühlt sich an, als wenn du einen gezielt im Kreis rumrennen lassen willst, darauf lasse ich mich ganz bestimmt nicht ein.
Aber eins zum Abschluß muß noch raus:
Gestern hat mich ein Linkabbieger übrigens fast umgemäht: Ich fuhr auf eine Kreuzung zu, eine sehr breite mit Rechts+Linksabbiger plus Geradeaus-Spur für ALLE vier Richtungen, und da 100m vor mir gerade grün wurde, trat ich voll in die Pedale, um es noch bei Grün zu schaffen. Ich hatte dann mindestens 40 Sachen drauf, der Linksabbieger ließ vor mir 2 Autos passieren, da war ich noch ca. 30-40m entfernt, etwa 50m hinter mir war noch ein LKW; ansonsten kein Verkehr. Dann stand das Auto und sah mich offenbar, denn er wartete für mindestens 2-3 Sekunden. Als ich nur noch 10m weg war: DA fuhr er plötzlich los - ich musste einen Schlenker fahren, damit es nicht kracht. Ich VERMUTE, dass er auf die Fußgängerampel geschaut hatte, die für Fußgänger, die in SEINE Richtung gehen wollten, schon rot zeigte, und dachte, ich hätte dann auch schon Rot und müsste anhalten. Nur: erstens war in meine Richtung noch grün, und zweitens kann man doch selbst dann, wenn es so wäre, nicht einfach fahren nur WEIL man "im Recht" ist. Er hatte mich wie gesagt mindestens 2-3 Sekunden voll im Blick, ihm musste klar sein, dass ich mit der Geschwindigkeit bei nur noch 10m Abstand selbst bei einer Vollbremsung nicht mehr vor der Straße hätte zum Stehen kommen können, selbst WENN ich gerade Rot bekommen hätte. Ich frag mich echt, was sich der Vollidiot dabei gedacht hat. Als ich dann die Kreuzung überquert hatte, kam ein paar Sekunden später btw noch der LKW, d.h. es war auf einige Sekunden nach mir IMMER noch grün für meine Richtung...
Wieso beschwerst du dich, dieser Vorfall is doch genau durch diese Neuinterpretation der Verkehrsregeln zustande gekommen.
In diesem Fall hat der Autofahrer sie halt nur zu seinem Nutzen ausgelegt, als wie sonst du zu deinem Nutzen?
Bei 50 km/h, wenn sich der Fahrer strikt an die Geschwindigkeit hält, ist er innerhalb 2 Sekunden da...das nenne ich mal knapp.Aber wenn ein Auto noch ca. 30m weit weg ist, dann fahre ich (egal ob Zebrastreifen oder Querstraße) - ich störe das Auto dann ja auch nicht.
In deinem Fall ist es 1 Sekunde (vorrausgesetzt du schaffst tatsächlich typische Geschwindigkeiten wie bei der Tour de France - "hatte dann mindestens 40 Sachen drauf"), ansonsten wären es - bei normal fitten Radlern - auch 2 Sekunden.
Außerdem hast du doch selber mal geschrieben:
entsprechend solltest du davon ausgehen, daß der Autofahrer deine - für einen Radfahrer deutlich überdurchschnittliche Geschwindigkeit - nicht einschätzen konnte, immerhin passiert das ja anscheinend auch einem sehr aufmerksamen Fahrer wie dir...Selbst ich als sehr aufmerksamer Fahrer war schon oft - hab ich schon mal erzählt - überrascht, dass ein "raser" schon ganz nah war, der beim letzten Spiegelblick noch weit weg zu sein schien. Nicht "überrascht" im Sinne von "fast hätte es gekracht", auch nicht "erschrocken"sondern einfach nur verwundert. Man schaut nach hinten, der ist locker 200m weg, dann schaut man nach vorne, wei weit der LKW noch weg ist, dann will man blinken und ausscheren und schaut nochmal nach hinten - und der andere ist in den 2 Sekunden schon auf 80-100m rangekommen und wird in den nächsten 2 Sekunden absehbar auf gleicher Höhe sein. Mit +150 km/h kommt man eben in nur 2 Sekunden seine 80-90m näher ran...
Ach und das der LKW hinter dir auch über die Ampel gefahren ist, ist ja kein Beweis, daß die Ampel tatsächlich noch grün war, gibt ja genügend Verkehrsteilnehmer die bei rotgelb/rot auch eine Anpassung der Regeln fordern...und drüber fahren.