Der Aussage der Studie grundsätzlich würde ich sogar zustimmen. Obwohl, ne. Menschen die viele Rennspiele spielen sind nicht zwangsläufig die schlechteren Autofahrer, sondern eher die risikoreicheren. Wurde ja hier auch schon gesagt.
Das Problem ist aber eben meistens, wer ist jetzt der schlechtere Autofahrer wenn der risikobereite auf den ängstlichen trifft. Bestes Bsp. Autobahn. Kommt täglich tausendfach vor. Ein Auto kommt mit 200 km/h links angefahren (Das ist der Gamer
) und in der Mitte fährt ein eher ängstlicher Fahrer der mit 110 unterwegs ist. Rechts ein LKW. Nun blinkt bspw. der LKW weil er einen anderen LKW überholen will.
Das korrekte Verhalten wäre nun. Der langsame muss nach hinten schauen, die Situation einschätzen. Er sieht den Gamer heranrauschen und entscheidet sich daher auf der mittleren Spur zu bleiben. Nun zieht der LKW aber einfach raus, die Sau. Also was macht der ängstliche Fahrer? Er sollte bremsen um den LKW herausfahren zu lassen. Doch was tut er in der Regel, er zieht nach links, ohne zu schauen oder kurz zu überlegen. Es ist eine Kurzschlussreaktion, ein Bauchgefühl. Nun rauscht der Gamer in den ängstlichen hinein und es kommt zum Unfall. Der LKW Fahrer ist natürlich weg, der hatte damit ja nichts zu tun.
Laut Rechtsprechung hat der Gamer schon mal grundsätzlich eine Mitschuld, weil zu schnell. (Richtgeschwindigkeit) Und ich weis, dass sehr viele Menschen jetzt, wahrscheinlich auch hier, auf den bösen Raser schimpfen. Doch wer ist in diesem Szenario denn der "schlechtere Autofahrer"? Wirklich der, der 200 gefahren ist? Eine ganze Kette an Ereignissen und Fehlentscheidungen hat dazu geführt, angefangen beim LKW Fahrer, aber am Ende ist der Raser über den geschimpft wird.
Das ist nur eines von Hunderten oder tausenden Beispielen die täglich vorkommen und in den meisten Fällen sogar gut gehen. Wie auch die von Michael beschriebene Überholsituation.
Sowas hatte ich ähnlich mal selbst wo es auch zum Unfall kam. Ich fuhr hinter einer Dame her die ihrerseits hinter einem Opchen war. Wir fuhren über viele KM hinter Opchen her und bei keiner Situation machte die Dame Anstalten zu überholen. Ich wartete immer brav ab, doch nichts. Dann erkannte ich meine Chance und zog raus. Als ich bereits neben ihr war, zog sie ohne zu schauen raus und wollte dann plötzlich überholen. Ich konnte einen schweren Unfall nur vermeiden, weil ich mit 100 km/h einen Begrenzungspfahl umfuhr und auf den Radweg neben der Straße auswich. Mein Auto kaputt, sie fuhr weiter. Ein nachfolgender der das gesehen hat, ist ihr dann gefolgt und brachte sie zum stehen. An der Unfallstelle erklärte die Polizei ihr dann, dass sie eben nicht das Anrecht hat als erstes zu überholen und alle anderen warten müssen. Und das sie den rückwärtigen Verkehr auch beim Überholen beachten muss. Die Polizei sprach ihr vor Ort sogar die Schuld zu. Und dann ging das Theater los.
In Ihrer Aussage war ich plötzlich ein Drängler und habe sie über viele KM lang genötigt. Sie brach bei der Verhandlung sogar in Tränen aus wie fertig sie das gemacht hat. Und jetzt seht die Situation mal aus dem Blick. Ein 24 Jähriger, der in einem 200 PS starken getunten BMW unterwegs ist und eine Mutti in ihrem 12 Jahre alten Golf. Was glaubt ihr wer am Ende Recht bekommen hat? Richtig, ich nicht. Sie hatte keinerlei Schaden und ich durfte meine Reparatur selbst regeln. Wer ist in dem Szenario der schlechtere Fahrer gewesen?