AW: Spieletest - Test Drive Unlimited 2 im Test: Enttäuschend auf ganzer Linie
das nenne ich ein test: Amazon
Nachdem vor einiger Zeit der erste Teil von Test Drive Unlimited auf Hawaii spielte, geht es im zweiten Teil nach Ibiza.
Atmosphäre:
Gleich zu Beginn an wird man mit dem "Good Life" Lebensstil konfrontiert. Eine Welt aus teuren Autos und traumhaften Villen erwartet einen. Eine Welt, in der Geld keine Rolle zu spielen scheint. Schöne Girls und heiße Schlitten!
Das merkt man sofort in den ersten Sekunden und macht Lust auf mehr. Die Location stimmt!
Spielverlauf:
Das Spiel selbst verläuft leider wie TDU1 sehr geradlinig und bietet von Rennen zu Rennen nicht allzu viel Abwechslung. Bei den Rennen steigert man sich mit steigendem Kontostand nach und nach mit den Autos und es wird dadurch schwieriger. Im Prinzip ähnlich wie beim Vorgänger. Ein paar Zwischensequenzen mehr kann man hier zwar finden, aber nur eine kleine Story neben den Rennen. Die größte Motivation bietet hier noch der steigende Kontostand, der neue Autos ermöglicht oder Tuningupgrades.
Bedienung/Gameplay:
Hier liegt der erste größere Kritikpunkt. Sämtliche Lenkräder werden nicht komplett erkannt, meins eingeschlossen. Das hat zur Folge das Force-Feedback-Effekte nicht rüber kommen und die Lenkung wie Butter geht. Einige Tasten werden dadurch am Lenkrad falsch belegt und die Reaktion der Pedale stimmt nicht überein. Hier MUSS ein Patch folgen!
Am Anfang kann jeder gleich mal 30 min. einkalkulieren, bevor man alle Tasten findet und umbelegt hat und Grafik usw. eingestellt. Gerade wer ein Lenkrad oder Joypad benutzt, wird hier einige Zeit brauchen. Hier kostet die zwar schöne, aber träge Menuführung weitere Zeit und Nerven.
Fahrphysik:
Die Autos fahren sich im bekannten Arcade-Fahrstil. Man hat lange Grip bis plötzlich das Heck kommt. Durch das fehlende FFB, spürt man das im Lenkrad leider nicht. Deswegen ist es sehr schwer das Auto dann wieder einzufangen. Oft bekommt das Heck während des Gegenlenkens wieder Grip und man landet mit einem Gegenpendler rechts oder links in der Prärie. Auch das muss verbessert werden. Das Heck muss wenn es rutscht, etwas "weicher" wieder Grip bekommen, damit man eine reelle Chance hat, die Kiste wieder abzufangen. Bei TDU1 ging das schließlich auch.
Grafik/Map:
Die Grafikengine wurde gegenüber dem Vorgänger TDU nur geringfügig in einigen Bereichen verbessert. Die Texturen sind etwas schärfer, aber das Grundmodell der Engine ist geblieben. Die Fahrzeuge sehen dafür deutlich geiler aus. Mehr Reflektionen und schärfere Kanten. Die Map selbst wirkt etwas steril, sich wiederholend und leblos. Ich war im realen Leben noch nicht auf Ibiza und weis nicht wie dort die Vegetation aussieht, aber in dem Spiel gibt es wenig Abwechslung und vieles sieht gleich aus. Berge, Wälder usw. Da war Hawaii deutlich anspruchsvoller.
Zum Glück wird Hawaii jedoch aus TDU1 mitgeliefert und ist somit in TDU2 auch befahrbar mit allen aktuellen Autos. Dadurch hat man eine unglaublich große Map und mehrere Tausend an Straßenkilometern.
Fahrzeuge:
Alle Autos die ich bis jetzt so gesehen habe, sind wirklich sehr liebevoll designt. Auch im Innenraum. Es stehen die echten Werkslackierungen und Innenraumpolster sowie Werks-Optionsfelgen zur Auswahl. Außerdem lassen sich alle Autos upgraden durch mehr Leistung, bessere Bremsen, aber auch durch Speziallackierungen bzw. Aufklebern. Sie wirken alle sehr Originalgetreu umgesetzt. Gute Arbeit!
Sound:
Beim Sound wurde diesmal ganze Arbeit geleistet. Jedes Auto hat einen eigenständigen Sound, von innen, wie von außen. Ein Bugatti Veyron klingt zum Beispiel sehr brüllig bis bollernd, während ein Ferrari 458 Italia kreischend nach hohen Drehzahlen lechzt. Auch gibt es keine Soundfehler und der Motorsound kommt auf meinem 5.1 System sehr fett rüber. Gute Arbeit!
Systemanforderung:
Auf meinen Intel Core 2 Duo 6750 auf 3,36 Ghz übertaktet, 6 GB DDR2-800 Ram und Radeon HD 4870 512 MB, läuft es auf max. Details, 1920 x 1200 ohne AA und ohne VSync mit ungefähr 25 fps innerorts und außerorts 32 fps halbwegs flüssig. AA und VSync sind die größten Performancefresser mit etwa 10 - 15 fps! Wer Probleme hat sollte die ausschalten. Ich gehe davon aus, dass ein folgender Patch diese Problematik verbessern wird.
Fazit:
Ein sehr schönes Spiel, das jede Menge Freiheiten bietet. Ein würdiger Nachfolger von TDU1, allerdings MUSS und wird schnell ein Patch folgen. Da wären zu einem die massiven Probleme bei der Erkennung von Controllern. Sorry, aber das ist bei einem Rennspiel No-Go, dass wäre so als ob bei einem Ego-Shooter die Maus nicht erkannt wird!
Zum Anderen sind es die teils gravierenden Performanceprobleme die andere User betreffen (mich zum Glück nicht). Auch die Fahrphysik sollte beim Ausbrechen des Hecks etwas ausgefeilt werden, dass das Heck etwas mehr rutscht, wenn es ausgebrochen ist und nicht so abrupt wieder Grip bekommt.
Sollten diese Fehler durch den Hersteller schnellstens per Patch behoben werden, kann ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen! 4 Sterne gibt es für das solide Grundkonzept, 1 Stern ziehe ich wegen den mitgelieferten Bugs ab!