Bioshock gehört da für mich leider nicht rein.
Die Spielmechanik und Balance war trotz genialer Grafik nicht so toll und dem an sich sensationell umgesetzten Art-Deko-Architekturstil fehlte es im späteren Spiel an Abwechslung (und dieses Zirkusgedudel der Automaten hat am Ende extrem genervt!). Auch den ach so bejubelten Storytwist fand ich jetzt nicht so weltbewegend. War halt wirklich ein System Shock in ganz ganz light.
Dass hier so viele Crysis fordern versteh ich auch nicht.
Was ist außer einer überzüchteten Grafikengine das besondere an dem Spiel? Die Story ist ein Witz, die Charaktere trotz porentief genormalmappter Figuren blass und in Wahrheit war es auch ganz schön linear. Am Ende musste man ja doch immer von Wegpunkt zu Wegpunkt und bekam eine Karre vor die Nase gestellt, mit der man dann einem Straßenverlauf gefolgt ist, wo alle paarhundert Meter ne Militärblockade war. Klar, man hätte sich auch vorbeischleichen können. Aber wieso sollte ich in einem Actionspiel Lust haben zu Fuß ne Ewigkeit um alle Gegner herumzulaufen? Es gab nie wirklich reizvolle Handlungsalternativen. Auch der Suit war halbgar weil mies gebalanced: speed viel zu schnell erschöpft um nützlich zu sein, stealth total übermächtig und exploitbar und strength braucht man fast nie, da Meleekampf hier Unsinn ist. Ne, da gabs echt tollere Spiele, wenn auch mit nicht ganz so doller Grafik.
KOTOR gehört für mich auch in die Liste und zwar anstatt Neverwinter Nights 2 und Mass Effect, als dessen geistigen Vorgänger ich es betrachte.
Was fehlt:
Team Fortress 2 wegen seiner wegweisenden Content-Update Politik und Community-Pflege sowie einzigartigem Humor und Spielwitz wo andere nur versuchen die Realität nachzubauen.
Dead Space als überragendes Survival-Horror Spiel (für dieses eher Konsolengenre vielleicht der PC Durchbruch so wie Street Fighter für die Prügelspiele) mit genialem Holo-Interface, extrem starker Atmosphäre und ungewöhnlichen Waffen.
Supreme Commander. Als alle anderen RTS-Titel immer kleiner ins Mikromanagement gehen (Dawn of War, Warcraft 3, Warhammer 40k) demonstriert Supcom wie Massenschlachten gleichzeitig fesselnd imposant und hochstrategisch sein können.
Galactic Civilizations 2: Von deutschen Redaktionen verschmäht (warum auch immer) einer der tiefsten Strategietitel aller Zeiten und die stärkste, menschlich nachvollziehbarste und schummelfreie KI, mit der ich mich je gemessen habe. Außerdem extrem communitynaher support und kostenlose DLC für registrierte Kunden statt jedwedem Kopierschutz
Braid: Nein, Rätselspiele sind nicht von vorgestern und schon gar nicht, wenn sie so innovativ und genial sind wie bei Braid. Und noch dazu hat der Titel eine extrem intelligente Story, die mit simpler Prinzessinnenrettung anfängt, aber immer vielschichtiger und doppelbödiger wird bis einen die geniale mindfuck-Wendung am Ende umhaut. (Für mich was das Ende sogar der größte Storyclou der Spielegeschichte, weil er die Spielmechanik am Ende zum Erzählwerkzeug macht und umgekehrt einen ganz neuen Sinn in alles bringt)