bierchen am 15.08.2007 00:09 schrieb:Die Notenbanken in Europa, USA und Japan sind unabhängig von Anweisungen der Regierungen. Es ist also nicht der Staat, der aus Eigeninteresse eingreift. Es sind die unabhängigen Wächter über die Währungen, die die ihnen obliegenden Aufgaben wahrnehmen.Arkasi am 14.08.2007 14:58 schrieb:Der Markt ist noch genauso frei wie er es vorher war, nur hat der Staat aus Eigeninteresse korrigierend eingegriffen, denn andernfalls hätten die Banken einen Teil ihrer Reserven auflösen müssen und die bestehen aus einem erheblichen Teil aus Staatsanleihen, die den Staat finanzieren.
Das sagt die Theorie bzw. das Gesetz. Praktisch sieht es so aus, dass die Entscheidungsträger bei den Notenbanken von der Politik nominiert werden und so ist natürlich auch ein gewisser Einfluss möglich, der aber zugegebener Maßen nicht so extrem groß ist, wie beispielsweise bei Staatsbetrieben. Eine gewisse Unabhängigkeit gibt es schon, aber auch die Leute in der Notenbank wollen ihren Vertrag verlängert haben.
Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse (Handelsbilanz) jedes Jahr von unabhängigen Wirtschaftsprüfer überprüfen zu lassen.Arkasi am 14.08.2007 15:06 schrieb:Was Skandale wie Enron betrifft, Bilanzen können bis zu einer eingehenden Prüfung (meist vom Finanzamt) problemlos gefälscht werden und keiner merkt es. Da das aber strafbar ist und die Manager da nicht straffrei davon kommen, geht man von der Richtigkeit der Angaben aus. Anders sind solche Prüfungen auch nicht möglich, weil der Aufwand zu groß ist und es reicht völlig aus, wenn die Finanz die Prüfung alle paar Jahre durchführt.
Das Finanzamt überprüft dann alle paar Jahre, ob die vom Unternehmen aufgestellen Steuerbilanzen (der geprüften Jahre) und der sich jeweils ergebende steuerpflichtige Gewinn richtig sind.
Wer weiß, was er tut, kann Wirtschaftsprüfer auch täuschen. Sehen wir in Österreich gerade beim BAWAG-Skandal, wo die Gewerkschaft ~ 2 Mrd. Euro in der Karibik verheizt hat und jahrelang hat das keiner gemerkt, trotz Prüfungen vom Finanzamt, Wirtschaftsprüfern und der Finanzmarktaufsicht.
Zur Krise: Ich versuche mal in eigenen Worten zusammenzufassen, was geschehen ist:
Dazu habe ich heute das gelesen:
Wegen der rasant gestiegenen Zahl an Ausfällen bei Baufinanzierungen in den USA haben sich weltweit viele Anleger in den vergangenen Wochen panikartig aus Papieren zurückgezogen, die mit Forderungen aus solchen Hypothekenkrediten besichert sind.
Dies führte bei vielen Fonds zu massiven Wertverlusten und zwang sie dazu, Auszahlungen zu stoppen. Weltweit stieg die Angst vor einer Ausweitung der Krise auf den gesamten Kreditmarkt - mit entsprechenden Auswirkungen auf die Aktienmärkte.