AW: Skandal im sächsischen Landtag ?
aph am 24.01.2005 15:46 schrieb:
Trancemaster am 24.01.2005 14:07 schrieb:
Wir sollten uns trotz unserer Vergangenheit endlich klar darüber werden, daß der "Extremismus" Bestandteil jeder Gesellschaft ist und überall ein gewisses Potenzial besitzt, und anstatt auf diesem immernoch geringen Potenzial rumzureiten, oder ständig eine Gefahr heraufzubeschwören die so noch lange nicht existiert, wäre es wahrlich besser denen die aus Protest diesen Weg wählen eine Perspektive zu geben und vor allem: Nichts mehr beschönigen wo es böse aussieht.
Wo wird denn etwas beschönigt? Die Bombennacht wird ja nicht beschönigt. von niemandem. Das ist es gerade, was mir an dem NPD-Auftreten aufstößt. Da wird, wie Tom schon richtig schrieb, viel Aufhebens um Nichts gemacht. Die NPD tut so, als gäbe es da etwas zu ändern oder zu kritisieren. Da wird schon mal etwas Unwahres erzählt (wie z.B., dass die etablierten Parteien diesen Opfern nicht gedenken würden), nur damit man sich darüber aufregen kann und sich als deutsch-nationaler präsentieren kann. Das kann wohl kaum ein guter Weg sein.
Meiner Meinung nach gibt die NPD Antworten auf Fragen, die heute überhaupt keiner mehr stellt.
Oder besser gesagt: die NPD beisst sich in diesen Fragen fest.
Der 2. WK und seine vielfältigen historischen Ursachen (z.B.: 1. WK & Versailler Vertrag) wurden aus Sicht einer breiten Öffentlichkeit schon längst vollständig aufgearbeitet.
Da gibt es nichts mehr zu klären, keine Haupt- oder Teilschuld neu zu verteilen.
Vor der Wahl wurden von der NPD die Fragen von heute thematisiert, also Globalisierung, Hartz IV, etc.(= demokratischer Anstrich) - und nach der Wahl geht es plötzlich wieder um 2.WK-Schuldfragen oder "Holocaust"-Vergleiche?
Da ist doch klar, dass sich die Öffentlichkeit angewidert abwendet.
Ist nicht auch das eine Form von Wahlbetrug?
Ein ganz anderer Gedanke:
Vielleicht folgt das Sachsen-Kasperle-Theater aber auch einem "Plan"?
Denn sind wir mal ehrlich: 90% der NPD-Wähler waren reine Protest-Wähler, die den etablierten Parteien eines auswischen wollten.
Na - und was macht die NPD jetzt?
Sämtliche etablierten Polititker zur Weissglut treiben.
Die ignorieren alles, was als politisch korrekt gilt - und hauen auf die Kacke, dass nur noch die Fetzen fliegen.
Aber: Vielleicht verstehen sie genau das insgeheim als ihren persönlichen Wahlauftrag?
Weil:
Gesetze werden sie in den 4-5 Jahren keine durchbringen. Es arbeitet ja keine andere Partei mit denen zusammen.
Also verursachen sie möglichst viel Aufsehen zu erregen, und das zu sein, was sie sein sollen: eine Bestrafung für die von Korruption durchzogenen etablierten Parteien, die nach Meinung einer Bevölkerungsmehrheit versagt haben.
Genug Bürger beobachten das sehr aufmerksam - und lachen sich vielleicht ins Fäustchen. Hintergedanke: "Wenn ich nichts am System ändern kann, dann werfe ich wenigsten ein paar Steinchen hinein, und freu mich darüber, wie schön das knirscht!"