Und du machst den Fehler den Islam viel mehr zu radikalisieren als er ist.
Ich kann mich nur wiederholen, geht raus auf die Straße und in eine Moschee und redet mal mit den leuten.
Es gibt weder "den Islam" noch sind das alles Islamisten.
Aber natürlich zeigt diese Diskussion hier ganz klar auf, dass wir noch viel Aufklärungsarbeit vor uns haben.
Ich habe während meines Studiums der Islamwissenschaft die eine oder andere Moschee von innen gesehen, und, man mag es kaum glauben, mehr als einmal ein Gespräch mit Muslimen geführt.
Und erfreulicherweise waren da sehr sehr viele "modern" denkende, pro westliche Muslime darunter, die obwohl gläubig, Teile der Sunna kritisch hinterfragten und auch sog. "sahih" - Hadithe nicht unbedingt als verbindliches Modell für das 21. Jahrhundert ansahen.
Allerdings machte ich auch die Bekanntschaft mit einigen sehr radikalen Zeitgenossen, die kein gutes Haar an der "dekadenten westlichen Gesellschaft" ausließen, eine globale (!) Einführung der Scharia forderten, usw.
Und diese Personen waren, im Gegensatz zu den aufgeklärten Muslimen, auch immer ganz Feuer und Flamme, möglichst auffällige und prächtige Moscheen zu errichten, um eine entsprechende Außenwirkung zu erzielen.
Man sollte, ohne wirklich Ahnung vom Islam und seinen vielfältigen Strömungen zu haben, nicht einfach alles nachplappern, nur weil es in das vermeintlich liberale und tolerante Selbstbildnis passt, sondern sich lieber einmal genau mit den Hintergründen befassen...