so, bin gerade mit the last of us durch:
es ist in der tat so, dass das spiel erst nach ca 1 1/2-2 stunden wirklich fahrt aufnimmt, dann teils sogar verdammt viel spaß macht und mit einer sehr guten story auftrumpft. v.a. die zwei hauptcharaktere aben es mir angetan. beide haben eine sehr überzeugende, menschliche seite, mitsamt ecken und kanten.
spielerisch gibt es zwaar nichts, was man nicht aus anderen spielen schon kennt (dodge&shoot, schwimm-passagen, qte's, sneak-passagen, etc.) alles fügt sich aber recht gut zu einem gesamtwerk zusammen. auch, dass sich die welt ab und an mal vom schlauchlevel verabschiedet und das eine oder andere optionale erkunden ermöglicht wird, freut das spielerherz, zumal das mit sammelitems, upgrades oder der einen oder anderen lustigen konversation belohnt wird. alles in allem bietet tlou ein sehr gutes gesamtpaket. sehr gut? ja! das spiel ist weder überragend, noch ein meilenstein und schon gar nicht originell. wie gesagt werden spielelemente aus anderen serien zusammengeknüpft. neue elemente sucht man vergeblich. abseits von der tollen optik und der qualität der story gibt es nichts, was tlou besonders macht. ein "bestes spielerlebnis ever" titel sieht bei mir anders aus. man nehme mal ocarina of time, dessen spielmechaniken immer noch bei aktuellen titeln kopiert werden und das in so vielen bereichen neue maßstäbe gesetzt hat. das macht tlou schlicht nicht, obwohl es sicher im setting möglich wäre, gewisse themen aufzugreifen und spielerisch umzusetzen.
aber nun mal zu den objektiven kritikpunkten:
neben dem spielerisch sehr seichtem start bemängle ich v.a. die ki der menschlichen gegner. die verhalten sich dermaßen von hohl und fehlerhaft, dass die infizierten im spiel wie potenzielle akademiker wirken. was die sinnlos umherspringen (oft um die eigene achse wie ein hund, der seinen schwanz jagt), in der schussbahn stehenbleiben und sich übertölpeln lassen, ist ein graus. die mutanten/zombies verhalten sich viel authentischer und die kämpfe gegen diese sind deutlich fordernder als gegen ausgebildete soldaten... kleinere kritikpunkte sind die schwankende laufgeschwindigkeit von joel (trotz bester gesundheit) und die vorwiegende linearität.
persönlich hätte ich es auch gerne gesehen, dass man nicht zwangsweise töten muss. es gibt ja gegner, die um ihr leben betteln, wieso kann man dann diese nicht als pfand für das weiterkommen verwenden. auch npc's mit unterschiedlichen verhaltensmustern, wie sie in i'm alive (geheimtip!!!!!!) vorkommen, hätten das post-apokalypse-spielerlebnis absolut bereichert.
was bleibt ist ein sehr gutes spiel, das v.a. von der starken story mit fantastischen charakteren lebt, aber in sachen innovation keinen blumentopf gewinnt. weiterempfehlen kann ich es auf jedem fall, aber den hype vom meilenstein und "bestes spiel bisher", ja nicht mal wirklich den des goty 2013 kann ich wirklich nachvollziehen.
"wertung" meinerseits wäre bei 8/10 punkten