Und einfach damit es auch jedem klar ist: Mir geht es nicht darum, Raubkopieren moralisch zu rechtfertigen - auch wenn es Ausnahmesituationen gibt, von denen Du gar selbst einige aufgeführt hast. Mir geht es darum aufzuzeigen, dass die Unterhaltungsindustrie etwas zu einem viel grösseren Problem aufbauscht, als es tatsächlich ist und viel zu viele Leute glauben den Mist auch noch.
So! Ganz genau das ist nämlich der Punkt, den ich auch machen will. Mit Zahlen, die sich nicht festmachen lassen und im Endeffekt frei erfunden sind, darf nicht argumentiert werden! Genau das tut die Industrie aber. Raubkopien mit Diebstahl gleichzusetzen (siehe der berühmt-berüchtigte "You wouldn't steal a car"-Spot) ist eben doch eine 100%-Verlust-Behauptung, die ziemlich offensichtlich nicht der Wahrheit entspricht.
Super ... mir kommt das Kotzen wenn ich sowas lesen muss.
Wer muss denn "zehntausende" Musikdateien kaufen? Man sich gern darüber streiten, ob Musiker zuviel verdienen oder nicht, nur sollte das doch kein Grund sein sich diese Werke auf anderen Wegen zu organisieren?! In Zeiten von Goole Musik, Apple Musik und Spotify gibt es mMn keine sinnvolle Begründung, warum man weiterhin Musik zum Nullpreis "erwirbt".
Der überwiegende Großteil aller Musiker verdient einen Scheiß, hat sich damit abgefunden und verdient sich sein Geld eben auf andere Weise. Die einzigen Mitglieder der Musikindustrie, die ein Riesen-Aufhebens um Raubkopien machen, sind paradoxerweise die, die auf Abermillionen sitzenbleiben. Siehe z.B. Jay-Z's neues "Tidal"-Angebot, das auf einem völlig weltfremden Businessmodell aufbaut.
Spotify und co... wer braucht noch MP3s.
Wenn du Billig-Musikservices wie Spotify verwendest, kannst du auch gleich raubkopieren. Die eigentlichen Musiker und Künstler selbst verdienen dadurch nämlich fast immer NICHTS. Ja, ganz richtig, NICHTS.
Vor zwanzig Jahren konnte man mit Musik noch seinen Lebensunterhalt verdienen - das ist inzwischen fast unmöglich geworden. Das ist nun mal der Stand der Dinge und wird sich auch voraussichtlich nicht mehr ändern. Dass die einzigen Menschen, die damit tatsächlich noch richtig Kohle machen jetzt versuchen, noch mehr Geld aus dieser Situation rauszuquetschen, empfinde ich als unfassbar heuchlerisch.
Ich kann dir genau sagen, wie hoch dieser Prozentsatz nicht sein wird: weder 0 noch 100.
Alles weitere ist a) vom Titel anhängig und b) pure Spekulation.
Eben. Wenn die Zuständigen das jetzt auch noch so zugeben und nicht fast ausschließlich mit 100% Verlust argumentieren würden hätte ich auch kein Problem damit. Tun sie aber nicht.
Also ja, man kann sich ohne Probleme 10.000e MP3s leisten (natürlich nicht sofort auf einen Schlag, sondern eben über Jahr(zehnt)e angesammelt).
Weltfremd. Die meisten Menschen die ich kenne haben Musiksammlungen in Größenmengen von mindestens (!) ein paar hundert GB.
Ich auch, alles sorgfältig ausgesucht, kenne jede Sekunde Musik darin in- und auswendig. Höre aber auch sehr, sehr viel. Und angesammelt in höchstens ein paar Jahren, nicht Jahrzehnten.
Du kannst es dir vielleicht leisten, ich kann es definitiv nicht.
Es macht allerdings auch keinen Unterschied, denn der Grund für die lächerlich geringe Bezahlung von Musikern sind nicht die vielen Raubkopien, sondern das System der Musikindustrie, das im Moment darauf ausgelegt ist, Musiker auszunehmen und das gewonnene Geld in die Taschen der Labels fließen zu lassen.