TBrain am 18.07.2006 22:39 schrieb:
kiljeadeen am 18.07.2006 10:38 schrieb:
Das ist richtig, allerdings gibt es diese Monsterplanungsstellen sowieso nicht, auch nicht beim Staat.
Aber letztendlich muss doch alles abgestimmt werden, zumindest wenn man will dass alles in eine Richtung läuft. Was wär das denn auch für eine Demokratie wo Behörden oder Beamte eigenmächtig entscheiden ohne Legitimation durch ein gewähltes Parlament.
Was das für eine Demokratie wäre? Na unsere zum Beispiel!
Mach dir doch mal den Spaß und organisiere dir die Lebensläufe aller Minister und dann schau dir an, welche Entscheidungen getroffen werden --> der hat absolut keine Ahnung, worüber er entscheidet. Das rennt alles über den Beamtenapparat und dem Minister werden dann Varianten vorgelegt oder gleich nur eine einzige Maßnahme.
Das Parlament tut überhaupt nichts, die Abgeordneten stimmen so ab, wie die Fraktion es vorgibt und das wars.
Ein Markt ist nicht mehr als die Zusammenkunft von Käufern und Verkäufern. So gesehen arbeitet der Markt kostenlos, die Beteiligten, die den Markt erst zum Markt machen, jedoch nicht. Die Kooridnation wird von den Marketingabteilungen der Verkäufer gemacht, in den Preis eingerechnet und schließlich vom Käufer bezahlt.
Das klingt ja fast so als könne die Marketingabteilung den Preis bestimmen ... und egal was ... DAS wird der Marktpreis sein - sorry aber das ist Unsinn.
Oh, das kommt öfter vor als du glaubst, war in diesem Fall aber gar nicht meine Aussage.
Die Koordination wird von der Marketingabteilung gemacht (Marketing-, nicht Werbeabteilung!), das verursacht Kosten und die Kostenrechner kalkulieren diese dann in den Preis rein.
Ich selbst zahle fürs Marketing, aber fürs reine Anbieten von Waren zahle ich nichts, da ich nicht im klassischen Konsumgütermarkt tätig bin und daher mit Supermärkten etc. nichts zu tun habe. Dort muß man einiges hinblättern um anbieten zu dürfen. Je nach Kette 150.000-400.000€ soweit ich weiß.
Das ist nur desshalb so weil Märkte nicht Perfekt sind, um sie etwas perfekter zu machen gibt es Leute die Dienstleistungen dafür anbieten - das sind z.B. Zwischenhändler. Aber diese Dienstleistung (das aufstellen in Supermärkten) wird ja wiederum auf einem Markt verkauft auf dem sich viele Supermarktketten und viele Produzenten treffen. Du zahlst also für eine Verbesserung eines Marktes, nicht für den Markt ansich.
Ich würde als Konsumgüterhersteller dafür zahlen müssen, daß die meine Ware ins Sortiment nehmen und somit für die Teilnahme am Markt. Das hat nichts mit dem Zwischenhandel zu tun, sondern damit, daß die Supermärkte nur beschränkten Raum für Waren haben und zwar weit weniger, als es Angebot dafür gibt, also verlangen sie halt Geld dafür. Das ist mittlerweile ein echter Kampf, daß man seine Produkte dort anbieten darf. Betrifft mich persönlich glücklicherweise nicht.
Es würde die Diskussion ungemein erleichtern, wenn du deine Privatisierungspläne konkretisieren könntest, damit klar wird, welche Aufgaben des Staates jemand anderer übernehmen könnte.
k.A. überall wo es sinnvoll ist, z.B. gibt es keinen Grund wesshalb der Staat die Preise für Krankenversicherungen festlegen darf. Oder warum müssen öffentlihe Verkehrsmittel so Wettbewerbsverhindernd subventioniert werden?
Doch, es gibt einen guten Grund dafür, wenn ich die Lage in D richtig einschätze, nämlich daß der Staat die Krankenversorgung sicherstellen will, die er früher selbst übernommen hat. Sonst würde nämlich der Preis steigen, was sozial problematisch wäre oder die Leistung sinken.
Die öffentlichen Verkehrsmittel werden subventioniert, weil es hier ein entsprechendes öffentliches Interesse gibt. Würde es keine Öffis geben, wären Autos trotzdem nicht oder nur minimal biliger, viele Menschen könnten also nicht zur Arbeit, in die Schule, auf die Uni, einkaufen,...
Potential zur Aufgabenreduzierung sehe ich v.a. in einer drastischen Vereinfachung des Steuersystems, würde mich nicht wundern wenn bei der Bearbeitung der Steuererklärungen mehr Zeit verschwendet werden würde als es braucht sie zu erstellen - radikal vereinfachen, 2 Blicke - alles klar, nächster Antrag.
Für jemanden, der sich auskennt, wie Steuerberater oder Finanzbeamte ist eh alles auf 1-2 Blicke klar, solange es sich um eine normale Steuererklärung handelt und nicht um eine umfangreiche Bilanz. Bei letzterer wäre es zwar theoretisch auch sofort klar, nur glaubt man das als Finanzbeamter natürlich nicht und überprüft einiges - das ist das zeitraubende.
Oder wieso muss einem der Staat für jeden Scheiß eine Genehmigung erteilen? z.B. wenn ich ein Haus bauen möchte oder auch nur einen Baum in meinem Garten fällen will.
Es kann nicht jeder einfach hergehen und irgendwo ein Haus hinstellen. Dafür gibt es aus gutem Grund regeln. Einige Regeln sind optischer Natur, damit es nicht wie ein Wildwuchs aussieht, andere haben sicherheitstechnische Gründe, einige basieren auf den Rechten der Anrainer und die letzte Variante ist wieder das öffentliche Interesse besonders in Bezug auf die Gerichte.
Für das Fällen von Bäumen braucht man nicht überall eine Genehmigung, meistens nur dort, wo es eh schon wenige Bäume gibt, also primär in Städte. Am Land interessiert sich für sowas niemand.