ChristianSchluetter
Hobby-Spieler/in
AW: Einkaufsführer
Vielen Dank für deine Anregungen und Kritikpunkte. Ich möchte dir, soweit ich das vermag, kurz antworten:
1. Wertung vs. Einkaufsführer
Das Problem am "alten" Einkaufsführer war folgendes: Es standen uralte Titel drin, die zwar aufgrund der Wertung noch als Spitzentitel galten, die man aber heute Spielern kaum noch empfehlen kann. Sei es nun, ob sie technisch veraltet oder vielleicht auf modernen PCs überhaupt nicht mehr lauffähig waren. Oder ob neuere Genrekonkurrenten, obwohl sie eine niedrigere Wertung haben, einem heutigen Spieler eigentlich eher zu empfehlen wären. Einfach, weil das Spielempfinden der Zocker sich geändert hat. Klar: Es gibt Klassiker, die sind auch trotz Uralt-Grafik und veraltetem Gameplay heute noch zu empfehlen. Die findest du auch weiterhin im EKF. Zum Beispiel Max Payne 2 oder Warcraft 3.
2. Demokratie vs. Sachkenntnis
Zu einer Abstimmung kommt es ja nur bei den Spitzentiteln des Jahres. Und die hat dann tatsächlich fast jeder gespielt. Aktuelle Beispiele: Bioshock 2 und Bad Company 2. Da hat jeder abstimmende Redakteur zumindest seine Nase reingesteckt - und wenn auch nur aus persönlicher Neugierde oder beruflicher "Weiterbildung". Mal zur Transparenz: Der Ablauf ist wie folgt. Ein oder zwei Redakteure testen ein bestimmtes Spiel und glauben nach dem Test, dass der Titel das Zeug zur EKF-Aufnahme hätte. Also stellt der testende Redakteur einen Antrag (Oh Gott, das klingt so förmlich! *G*) und beschreibt kurz, welche Stärken und Schwächen der Titel hat. Da der EKF meist weit später als der eigentliche Test fertig wird, haben die restlichen Redakteure genug Zeit, sich das Spiel persönlich anzusehen und sich über die beschriebenen Punkte eine Meinung zu bilden. Bei der dann folgenden Diskussion tauschen sich alle Redakteure aus, hören sich noch einmal die Argumente des Testers an und stimmen dann ab. Kann ein Redakteur zu einem Titel partout nichts sagen, dann steht es ihm frei, sich zu enthalten. Ich persönlich zum Beispiel kann bei Sport überhaupt nicht mitreden - egal ob nun virtuell oder echt! Das sollte aber die Ausnahme sein. Denn bei den meisten Top-Titeln des Jahres hat eigentlich jeder genug Einblick und eine eigene Meining.
3. nicht getestet - trotzdem empfohlen?
Da gebe ich dir Recht. Das ist etwas untransparent. Es ist so: Manche Titel wurden - ob nun aus Platzmangel oder mangels Leserinteresse - in den letzten Jahren nicht im Heft getestet und haben deswegen keine Wertung. Das betrifft natürlich gerade Nischentitel im Sportgenre wie NBK oder
ähnliches. Das heißt aber nicht, dass7 niemand sie je gespielt hat. Speziell in den Fällen Tiger Woods oder Virtua Tennis ist zum Beispiel Kollege Küchler sehr bewandert. So gibt es also sehr wohl eine Grundlage, PGA Tour 08 als bestes Golfspiel anzupreisen. Das wird in Zukunft natürlich weniger vorkommen, da nur getestete Spiele überhaupt das System von Punkt 2 durchlaufen.
Ich hoffe, ich konnte deine Bedenken etwas zerstreuen. Einige dieser Punkte haben wir in der ersten Ausgabe des neuen EKF detailliert beschrieben. Das geht natürlich nicht in jedem Heft. Da benutzen wir den Platz lieber, um neue Spiele oder Klassiker vorzustellen. Allgemein denken wir, dass gerade das neue System sehr viel transparenter ist, als das alte. Wir sagen klipp und klar, welche Titel wir als Redaktion jedem Genrefreund fast uneingeschränkt ans Herz legen können. Wie hart die Auswahl dabei ist, siehst du an den Ablehnungen in den letzten Monaten. Wenn ein Spiel also jetzt in den EKF kommt, kannst du (als Genrefreund) dir sicher sein, dass du mit einem Kauf echt gut beraten bist.
Vielen Dank für deine Anmerkungen! Vielleicht hat unsere kleine Korrespondenz ja auch anderen Lesern weitergeholfen, die über die von dir angesprochenen Punkte nachgegrübelt haben.
Schöne Grüße,
Chris
Folgende Fragen zum Einkaufsführer drängen sich mir auf:
1. Wertung vs. Einkaufsführer
Warum ist die Aufnahme in den Einkaufsführer ausdrücklich unabhängig von der Wertung des Spiels? Wenn ich einem Spiel eine hohe Wertung gebe, dann sollte ich doch auch den Kauf dieses Spieles empfehlen und umgekehrt. Was für einen Sinn haben jetzt noch Wertungen auf einer Skala von 1 bis 100, wenn diese für die Frage ob sich der Kauf eines Spieles lohnt völlig unerheblich sind.
2. Demokratie vs. Sachkenntnis
Warum stimmt über die Aufnahme in den Einkausführer alle acht Redaktionsmitglieder ab? Es haben doch sicherlich nicht alle Redaktionsmitglieder wirklich alle Spiele die im Einkaufsführer stehen gespielt. Wäre es nicht sinnvoller, nur die Redaktionsmitglieder abstimmen zu lassen, die das Spiel auch gespielt haben?
3. nicht getestet - trotzdem empfohlen?
Auf welcher Grundlage empfiehlt die Redaktion denn eine ganze Reihe von Spielen (besonders bei den Sportspielen), die von ihr überhaupt nicht getestet wurden. Wäre es nicht sinnvoller, nur Spiele zum Kauf zu empfehlen, die auch getestet wurden? Oder schaut ihr Euch bei diesen Spielen nur die Screenshots auf der Verpackung an?
Fazit:
Transparenz ist gefragt! Eurem Einkaufsführer entnehme ich, daß z.B. das Spiel "Tiger Woods PGA Tour 08" von allen acht Redaktionsmitgliedern ausführlich gespielt wurde und von einer Mehrheit als so fantastisch betrachtet wird, daß es - ohne daß es mal jemand getestet hat - von Euch zum Kauf empfohlen wird...
Wer das glaubt....
Grüße
maestro
Vielen Dank für deine Anregungen und Kritikpunkte. Ich möchte dir, soweit ich das vermag, kurz antworten:
1. Wertung vs. Einkaufsführer
Das Problem am "alten" Einkaufsführer war folgendes: Es standen uralte Titel drin, die zwar aufgrund der Wertung noch als Spitzentitel galten, die man aber heute Spielern kaum noch empfehlen kann. Sei es nun, ob sie technisch veraltet oder vielleicht auf modernen PCs überhaupt nicht mehr lauffähig waren. Oder ob neuere Genrekonkurrenten, obwohl sie eine niedrigere Wertung haben, einem heutigen Spieler eigentlich eher zu empfehlen wären. Einfach, weil das Spielempfinden der Zocker sich geändert hat. Klar: Es gibt Klassiker, die sind auch trotz Uralt-Grafik und veraltetem Gameplay heute noch zu empfehlen. Die findest du auch weiterhin im EKF. Zum Beispiel Max Payne 2 oder Warcraft 3.
2. Demokratie vs. Sachkenntnis
Zu einer Abstimmung kommt es ja nur bei den Spitzentiteln des Jahres. Und die hat dann tatsächlich fast jeder gespielt. Aktuelle Beispiele: Bioshock 2 und Bad Company 2. Da hat jeder abstimmende Redakteur zumindest seine Nase reingesteckt - und wenn auch nur aus persönlicher Neugierde oder beruflicher "Weiterbildung". Mal zur Transparenz: Der Ablauf ist wie folgt. Ein oder zwei Redakteure testen ein bestimmtes Spiel und glauben nach dem Test, dass der Titel das Zeug zur EKF-Aufnahme hätte. Also stellt der testende Redakteur einen Antrag (Oh Gott, das klingt so förmlich! *G*) und beschreibt kurz, welche Stärken und Schwächen der Titel hat. Da der EKF meist weit später als der eigentliche Test fertig wird, haben die restlichen Redakteure genug Zeit, sich das Spiel persönlich anzusehen und sich über die beschriebenen Punkte eine Meinung zu bilden. Bei der dann folgenden Diskussion tauschen sich alle Redakteure aus, hören sich noch einmal die Argumente des Testers an und stimmen dann ab. Kann ein Redakteur zu einem Titel partout nichts sagen, dann steht es ihm frei, sich zu enthalten. Ich persönlich zum Beispiel kann bei Sport überhaupt nicht mitreden - egal ob nun virtuell oder echt! Das sollte aber die Ausnahme sein. Denn bei den meisten Top-Titeln des Jahres hat eigentlich jeder genug Einblick und eine eigene Meining.
3. nicht getestet - trotzdem empfohlen?
Da gebe ich dir Recht. Das ist etwas untransparent. Es ist so: Manche Titel wurden - ob nun aus Platzmangel oder mangels Leserinteresse - in den letzten Jahren nicht im Heft getestet und haben deswegen keine Wertung. Das betrifft natürlich gerade Nischentitel im Sportgenre wie NBK oder
ähnliches. Das heißt aber nicht, dass7 niemand sie je gespielt hat. Speziell in den Fällen Tiger Woods oder Virtua Tennis ist zum Beispiel Kollege Küchler sehr bewandert. So gibt es also sehr wohl eine Grundlage, PGA Tour 08 als bestes Golfspiel anzupreisen. Das wird in Zukunft natürlich weniger vorkommen, da nur getestete Spiele überhaupt das System von Punkt 2 durchlaufen.
Ich hoffe, ich konnte deine Bedenken etwas zerstreuen. Einige dieser Punkte haben wir in der ersten Ausgabe des neuen EKF detailliert beschrieben. Das geht natürlich nicht in jedem Heft. Da benutzen wir den Platz lieber, um neue Spiele oder Klassiker vorzustellen. Allgemein denken wir, dass gerade das neue System sehr viel transparenter ist, als das alte. Wir sagen klipp und klar, welche Titel wir als Redaktion jedem Genrefreund fast uneingeschränkt ans Herz legen können. Wie hart die Auswahl dabei ist, siehst du an den Ablehnungen in den letzten Monaten. Wenn ein Spiel also jetzt in den EKF kommt, kannst du (als Genrefreund) dir sicher sein, dass du mit einem Kauf echt gut beraten bist.
Vielen Dank für deine Anmerkungen! Vielleicht hat unsere kleine Korrespondenz ja auch anderen Lesern weitergeholfen, die über die von dir angesprochenen Punkte nachgegrübelt haben.
Schöne Grüße,
Chris