Im Prinzip nimmt dir das Spiel mit der Option der Unbesiegbarkeit die Herausforderung und die Chance etwas zu leisten. Es ist ab sofort keine Herausforderung, keine Besonderheit mehr DA: The Veilguard durchzuspielen - kann ja jeder.
Das Spiel nimmt einem dadurch gar nichts. Sondern gibt Leuten die Möglichkeit in die Hand, den Schwierigkeitsgrad nach eigenem Ermessen einzustellen. Wenn du es schwer haben willst, stell den Schwierigkeitsgrad auf volle Bude. Das ist ja mal ne komische Logik, zu sagen, dass einem etwas genommen wird, wenn einem doch am Ende nur mehr Möglichkeiten in die Hand gedrückt werden.
Warum sollte DA: The Veilguard denn nicht von jedem durchgespielt werden können?
Eine ähnliche Option bspw. in Elden Ring einzuführen wäre eine Katastrophe, weil der kompetitive Faktor fehlen würde.
Elden Ring und Soulslikes sind da ein ganz anderes Paar Schuhe, weil diese Spiele u.a. von der Herausforderung leben. Ein Easy Mode in Elden Ring würde das komplette Spielgefühl, das dieses Spiel vermitteln will, zunichte machen.
DA4 ist aber kein Elden Ring. Es will so viele Spieler wie möglich erreichen.
Und generell messen wir uns gerne mit anderen.
Also, ich ja nicht. Sonst würde ich mehr Multiplayer spielen.
Das bestätigen auch Videos, wie "Das sind die härtesten Bosse" oder als explizites Bsp. auch Game Two's Video "An diesen Spielen sind wir verzweifelt". Da findet man keine Spiele, die einen Schwierigkeitsgrad anbieten. Wäre ja auch unsinnig.
Die Thematik der genannten Videos ist aber auch eindeutig. Da ging es explizit um schwierige/herausfordernde Spiele. Natürlich gehören so manche Spiele eben nicht dazu.
Mit dem Argument: "Du musst den Schwierigkeitsgrad ja nicht heruntersetzen", kann ich auch wenig anfangen, denn ich weiß ja zu jeder Zeit die Option zu haben. Ich verliere drei Mal gegen einen Boss und nehme mir die Chance meine Fähigkeiten bei diesem Spiel zu verbessern, indem ich mich unsterblich mache. Das Gefühl des Erfolgs geht flöten, weil es im Grunde für niemanden ein Erfolg mehr sein muss. (Früher waren derlei Optionen noch Cheats).
Was heißt denn "früher"? Schwierigkeitsgrade sind ja nun beleibe kein neues Phänomen. Und nicht jeder Spieler will - verständlicherweise - herausgefordert werden, sondern einfach nur das Spiel ganz entspannt spielen.
Und wenn du meinst, den Schwierigkeitsgrad nach drei Versuchen runter regeln zu müssen, ist das doch nicht die Schuld des Spiels, sondern dein eigenes Ding.
Warum sollten sich Leute, die nur an der Story interessiert sind, das Spiel kaufen und spielen? Walkthroughs findet man heutzutage überall.
Weil es einen Unterschied macht, ob man ein Spiel spielt oder man nur dabei zuguckt. Andernfalls würde es mir reichen, Elden Ring in Let's Plays zu schauen, statt selber zu spielen.
Anderes Beispiel: Du nimmt dem Spiel seinen eigentlichen Zweck, nämlich das Spielen.
Du gehst scheinbar davon aus, dass ein Spiel herausfordern muss, um ein Spiel zu sein. Aber ein Spiel soll in allererster Linie unterhalten. Wodurch man sich unterhalten fühlt, ist individuell. Wenn du dich bevorzugt durch die Herausforderung unterhalten fühlst, ist das völlig legitim. Andere fühlen sich dadurch nicht unterhalten. Auch das ist legitim.
Es wäre ein ähnliches Beispiel bei einem Film zu sagen: "Mich interessiert nur das Ende" und "Wieso werden Leute im Kino genötigt den ganzen Film zu gucken? Sie sollten die Option haben nur das Ende zu sehen".
Das ist ja nicht mal ein Äpfel-Birnen-Vergleich. Es geht hier um den Schwierigkeitsgrad, nicht darum, die ganze Storyline zu skippen.