McTrevor am 26.10.2005 14:02 schrieb:
Na dann hör dir das mal an, von einem ausm Forum bei Heise:
"wer sagt: (bzw. dann beweisen sie mal schön) ...
- dass die IP-Nr nicht gefälscht ist ?
- dass der Zeitpunkt zur IP genau stimmt? Evtl. hat die schon wer
anders?
- dass die Aufzeichnung auch real ist? das
Massen-Log-Computer-Programm kann schliesslich auch mal Daten
durcheinanderwerfen, ist kein menschlicher Zeuge und nur bedingt
vertrauenswürdig.
- dass die Log auch echt sind? Ich kann alles in meinen Editor
tippen...
Wenn das alles stichhaltig bewiesen ist, dann hätte man einen oder
mehrere Computer am Ende - keinen Mensch, irgendeine Maschine.
Wollen die jetzt meinen Computer verklagen? Ja, vielleicht sogar mein
ganzes Netzwerk, wenn ich mehrere Computer am Router hängen hab? Das
ganze Wohnheim?
Ja, und die gesamte Nachbarschaft, die sich hätte einloggen können
über mein WLAN (man hilft sich ja und lässt den
Gelegenheits-Mal-Kurz-In-Google-oder-Wiki-nachschlagen-Nachbarn
umsonst rein, ist ja egal bei der flat)?
Also irgendwer hat angeblich ein paar angebliche Bytes über mein
Netzwerkanschluss getauscht oder naja - vielleicht war die IP ja auch
nur gefaked.
Dann bleibt noch die Frage: WAS ÜBERHAUPT? Ein paar Bytes? 1024 Bytes
am Stück, die zufällig die gleichen sind, die auch in dem dreifach
gezippten, passwortverschlüsselten Archiv des Spiels vorkommen?
Wer sagt, dass ich auch die anderen 1,4 Milliarden Bytes habe? Das
ist mehr als eine Million mal so viel! Das ist doch alles kein
Beweis, sondern kann höchstens einen klitzekleinen Verdacht
begründen.
Solange ich das Spiel nicht komplett habe, sind das alles nur Bits
und Bytes. Vielleicht wollt ich ja auch nur die Bibel oder sonst was
freies runterladen und hab mich verklickt? Wenn ich dann später
merken würden, dass das doch nicht die Bibel ist, sondern was nicht
erlaubtes - würde ich das natürlich sofort löschen - ist doch
Ehrensache - ich bin schliesslich ein ehrlicher Bürger.
Bei den zigtausenden Teilstücken von zigtausenden Tauschteilnehmer
ist die Wahrscheinlichkeit eine so große Datei wie ein Spiel komplett
von einem Teilnehmer zu bekommen weit über 1 zu einer Million - ja,
soll ich für die Teilstücke meiner Tauschkollegen jetzt auch
mithaften?
Jeder, der nur einen Hauch von der Funktionsweise dieser Art von
Filesharing hat, müsste wissen, dass eine Beweisführung unmöglich
ist.
Im Grunde kann der Staatsanwaltschaft beim Einreichen der
Strafanzeigen gleich auf die Rundablage verweisen - preventiv
eingestellt wegen prinzipieller Beweisunfähigkeit.
Ja, bei so einer so extrem fadenscheinigen Beweisführung unterstelle
ich sogar vorsätzlichen Missbrauch einer Strafanzeige.
Aber mal im Ernst: was wirklich dahinter steht, ist reine
Abmahn-Abzocke, Geldmacherei mittels Einschüchterung von z. B.
unwissenden Eltern, die nicht ganz genau wissen, was ihre Kids machen
und lieber ein paar hundert Euro zahlen, als sich vor Gericht zerren
zu lassen - was ja ganz ganz ganz teuer werden kann, der
Abzock-Anwalt wird schon drauf hinweisen wieviel maximal. Leider
wissen die nicht, dass die Abzock-Anwälte nie und nimmer mit ihrer
Masche durchkommen würden und zahlen.
Und was noch viel schlimmer ist: verlieren ein Stück Vertrauen in die
deutsche Rechtsprechung, die von Abmahn-Abzock-Parasiten so schamlos
pervertiert wird, dass einem Menschem mit normalem Rechtsempfinden
neben der Galle auch das Essen des gesamten Tages wieder hochkommen
möchte."