AW: News - Deus Ex 3 - anders, als der Vorgänger
[l]am 06.02.04 um 00:14 schrieb Iceman:[/l]
Sorry, aber KotOR als komplex zu bezeichnen ist imo etwas gewagt. Wirkliche Komplexität gibts da nicht, dafür ist das Spiel viel zu einfach.
Was hat erstmal Einfachheit mit Komplexität zu tun?
Handlungen haben in KotOR deutlich mehr Auswirkungen als bei DX2.
In wie weit man KotOR nun als komplex ansehen will sei nun mal dahingestellt, was das Spiel aber auf jeden Fall bewerkstellig (und weshalb ich KotOR genannt habe) ist zu zeigen, daß auch auf einer Konsole mehr als nur diese ?Vereinfachung? von DeusEx 2 möglich gewesen wäre (also abspecken der Fertigkeiten, Inventar etc,). Übersichtliche, viele Infos, wunderbares HUD und eine 1A Steuerung.
- Unterschiedliche Munition: Hat mich persönlich bei DX2 nicht gestört, genausowenig wie mich die getrennte Munition bei DX1 gestört hat. IMO nichts worüber sich ein Aufregen lohnt.
Bitte? Das ist doch ein extremer Unterschied, aber zum Glück regen sich ja viele darüber auf Warum gibt es eigentlich keinen Shooter, wo man nur eine Waffe mit unendlich viel Munition hat, wäre genauso spaßig.
Durch die eine Munitionsart bei DX 2 hat man ja schon ein Problem, sobald man mit einer Waffe keine Muniti mehr hat, dann hat man mit keiner mehr welche. -> Man kann dann noch nicht einmal den Stunprod benutzen bzw. durch ?leisen? Vorgehen mit dem Stun verbraucht man Munition der Pistole, etc. Dadurch kommt es, daß man sowieso zwangsläufig zur Waffe greift. Sniper -> ein Schuß und weg -> deutlich weniger Munition verbraucht, als wenn man mit dem Stun 2-3 mal vorgegangen wäre auf EINE Person. Da es ja auch nur noch eine Trefferzone gibt, empfiehlt sich sowieso ein Headshot. Aber das man sich darum kümmern muß auch Munition für die jeweils bevorzugten Waffen zu haben, ist ja öde und könnte als künstliche Spielspaßverlängerung ausgelegt werden
Statt Sniper-Muni zu suchen oder aber dringend benötige Raketen zu kaufen, greift man einfach zu 0815 Munition. Was bringt es schon, wenn man beispielsweise unterschiedliche Pfeiltypen hat? Das ist doch sowieso uninteressant für den Spielspaß...
- Keine wirklichen Auswirkungen der Handlungen: War doch afaik bei DX1 auch schon ähnlich. Dort konnte man doch auch ne Viertelstunde vorm Ende speichern und dann alle möglichen Enden sehen. Trotz allem wären deutliche Auswirkungen auf den Spielverlauf schön gewesen.
Es geht ja nicht nur um die Enden, sondern auch die Missionen im Spiel. Im Prinzip macht man bei DeusEx 2 nichts anderes als von X Leuten/Organisationen sich Aufträge zu besorgen und kann diese dann erledigen. Ob ich nun Person A gleich töte als Auftrag von B oder aber erst die Aufträge für A noch erledige und dann handele ist bedeutungslos. Ob ich mich für Aufgaben einer Seite entscheide und die andern Auftraggeber umniete hat keine Auswirkungen. Da heißt es kurz ?du, du, du böse?, aber der nächste Auftrag kommt bestimmt. (z.B. für die Omar eine Mission erledigen -> Waffen/Updates preiswerter -> Typ umlegen um eine andere Mission zu erfüllen und wenn ich mal wieder was kaufen will erledige ich einfach mal wieder ne Mission für die Omar) Was hier als große Freiheit, Story und Entwicklung verkauft wird ist ein Witz. DeusEx 1 war in der Hinsicht linearer, aber wenn ich da z.B. Anfangs auf die Toilette der Frauen (Wer nicht) gegangen bin, dann wurde dementsprechend zu Recht gewiesen. Oder aber wie man sich bei einigen Schlüsselpositionen verhalten hat hatte sich schon etwas im Spiel widergespiegelt. Es sind zwar mitunter nur kleinere Details gewesen, aber gerade die haben es aus gemacht, daß man das Spiel mehrfach durchgespielt hat. Auch hatte man in Teil 1 ja doch deutlich mehr Möglichkeiten bei der Lösung der Aufgaben. Was ist in DX 2? Kurz gesagt: Neben jedem Ziel gibt es immer einen Lüftungsschacht. Das sind die unterschiedlichen Lösungswege. Ansonsten mal ein Geschütz übernehmen, etc. aber das es richtige unterschiedliche Wege wie in Teil 1 gibt es nicht. (z.B. die unterschiedlichsten Arten Maggie Chau zu erledigen, die Vorgehensmöglichkeiten gleich in den ersten beiden Missionen, die Hafenmission, etc.).
- Wenig Bücher/Mails: Ich fand es garnicht so wenig was in DX2 rumsteht. Das es wenig vorkommt liegt vielleicht auch etwas an der kürzeren Spieldauer bei DX2.
Insgesamt wirkt die Welt ja nicht sonderlich faszinierend zum erforschen im Nachfolger. Hat man sich im Vorgänger noch durch Mails lesen können, versucht möglichst alle Paßwörter und Codes zu finden und in die Umgebung ein zu tauchen, so wird einem da im Nachfolger viel genommen. Statt Codes ein zu geben oder zu hacken, drückt man einfach ne Taste und der Rest läuft dann schon allein ab. Wunderbar.
- KI: Die KI ist wahrlich nicht der Bringer
Einigkeit *freu*
- Sah auf den ersten Screenies besser aus: Das ist imo definitiv nicht so. Ich hab mir grad extra nochmal die älteren Screenshots angesehen (von hier: http://www.gamershell.com/search_go.pl?7572693d2f67616d652f416374696f6e5f446575735f45785f322e7368746d6c26713d646575732b6578 ) und sehe dort nichts was im Endeffekt besser als die Spielgrafik wäre.
Dann schau mal hier und auf den älteren Seiten: http://www.gamespot.com/pc/rpg/deusexinvisiblewar/screenindex.html?page=13
Man konnte mal die Schrift auf den Computern klar lesen: http://www.gamespot.com/pc/rpg/deusexinvisiblewar/screens.html?page=25
Oder man achte mal auf den Charakter hier: http://image.com.com/gamespot/images/2003/news/01/07/d_screen004.jpg
Aber auch viele Bumpmapping Effekte sind im fertigen Spiel nicht mehr vorhanden (auf Rohren, etc.).
Und OHNE den Userpatch wäre bzw. ist es noch deutlich schlechter. Wo sind die vielen schönen Bumpmapping Effekte der ersten Screenshots? Wo sind die HighDetail Textures in der Verkaufsversion? Warum wird für das Gesicht des Hauptdarsteller eine Textur um die 256 Pixel verwendet, wohingegen andere 0816 Personen hier 1024 Pixel haben? Und wieso ist trotz dieser Minderung die Performance so schlecht?
IMO wird sich bei Deus Ex 2 viel zu viel an Kleinigkeiten wie der Munition aufgehängt.
Über einige Kleinigkeiten kann man ja hinwegsehen, aber auch Kleinigkeiten addieren sich. Wenn man dann alles zusammenrechnet, wie eine Munition, Inventarsystem, keine Fertigkeiten -> keine Charakterentwicklung, Story/Aufträge nicht so fesselnd, nur Straßenzüge und Standartinnenlevel (Wo sind solche abwechselungsreichen Orte wie in Teil 1? Hafen, Schiff, auf Dächern, Unterwasserbasis)
Der einzigste wirkliche Makel am Spiel ist, dass die eigenen Entscheidungen für welche Seite man arbeitet keine fühlbaren Auswirkungen haben. Ansonsten kann man noch das GUI, die Handhabung des Inventars und die KI bemängeln, aber darüber hinaus gibt es wenig auszusetzen.
Wenn du schon das selber als Mängel ansiehst, dann fehlt ja auch nicht mehr viel und alles vom Spiel ist abgedeckt. Was ist gut am Spiel? Die kleinen Level? Die kurze Spielzeit? Die geringe Möglichkeit die Gegen zu erkunden bzw. wenig zu entdecken? Die Hardwareanforderungen? Der gestrichene RPG Parte? Die Tatsache, daß man viel mehr zum Ballern gezwungen wird, als im Vorgänger?
Deus Ex 2 mag kein Meilenstein sein wie sein Vorgänger, aber ich glaube mit so einigen ist hier die Erwartungshaltung durchgegangen und darum sind sie jetzt übermässig enttäuscht.
Die Frage wäre ja mal, was soll man von einem DeusEx
2 erwarten? Ja wohl nicht, daß ALLES, was den Vorgänger ausgezeichnet nicht mehr vorhanden ist.