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Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:20 schrieb:
Aber haben hier in Deutschland nicht alle Menschen einen gleiche Zugang zu Kultur, Bildung und Gesellschaft?
Theoretisch ja. Praktisch nein. Theoretisch sollte es nach 1945 klar sein, dass krankhafter Nationalsozialismus keine gute Idee ist. Praktisch marschieren wöchentlich dennoch Leute durch die Gegend, weil die sich mit diesen Zielen identifizieren können.
Meiner Meinung nach liegt es vielmehr daran, dass die Menschen, die sich benachteiligt fühlen, einfach nicht wollen, und lieber Jammern.
Pauschalisierung. Imho auf dem gleichen Niveau wie: Alle Hartz4-Empfänger sind Alkoholiker. Alle Pfarrer sind Kinderschänder.
Wenn ich ins Theater will, muss ich keinen 500 Euro-Anzug tragen, und habe die gleiche Chance auf Eintrittskarten wie ein Reicher.
Ehm, also da wird teilweise schon sehr genau auf den Dresscode geachtet. Ohne 3-Teiler kommt man in gehobene Vorstellung nicht rein.
Ich muss nicht mehr zahlen, und 10 Euro für einen Theaterbesuch halte ich nicht für viel (und soviel kostet das glaube ich bei uns).
Theater mit Bildungsschwerpunkt für 10 Euro? Das ist teilweise schon die alleinige Gebühr für das Reservieren der Karten. Abhängig vom Platz zahlst du zwischen 20 - 70 Euro. Selbst in "normale Unterhaltung" wie Cats kommst du nicht mit 10 Euro rein. Damals mussten wir im Rahmen eines Schulausfluges bereits 15 Mark bezahlen, damit man ein Stück einer Theatergruppe in einer Stadthalle "bewundern" dürfte. Und jetzt sag mal einem Hartz4-Empfänger, dass man doch 10 Euro problemlos locker machen kann, oder er von monatlich ~ 450 Euro 70 Euro für ein tolles Theaterstück / Musical / Opera-Ereignis zahlen kann. BTW: Wie ist laut ALG2 der aktuelle Regelsatz für Kultur im Monat? 5 - 10 Euro? Das reicht nicht einmal für einen Kino- bzw. für einen Zoobesuch. Wie sollen dann "Unterschichtenkinder" Zugang zu solchen bildenden Events haben, wenn die Eltern das schlicht nicht aufbringen können?
Aber das hat auch viel mit Bequemlichkeit zu tun. Aber die Leute, die von morgens bis Abends RTL schauen und gleichzeitug nur Jammern, wie schlecht es ihnen geht und dass sie keine Perspektive haben, davon gibt es in Deutschland viel zu viele.
Kann es sein, dass du nicht wirklich viel mit Geld hantieren musst, bzw. die Situation "da draußen" nur pauschalisierend wahrnimmst?

Regards, eX!
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Bonkic am 14.01.2009 15:25 schrieb:
Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:20 schrieb:
Aber haben hier in Deutschland nicht alle Menschen einen gleiche Zugang zu Kultur, Bildung und Gesellschaft?



nein, haben wir nicht.
kannst du mir mal bitte erzählen, aus welchem elfenbeinturm du deine "beobachtungen" anstellst?
deine ansichten sind dermassen weltfremd, dass es mir kalt den rücken runterläuft. :|
Also ich sehe hier eine Chancengleichheit. Jeder hat die gleichen Chancen. Dass nicht jeder, um diese Chancen wahrzunehmen, den gleichen Goldenen weg geliefert bekommt, ist klar, aber wenn ich arm bin stehen mir die Chancen auf einen Hochschulstudienplatz offen. Wenn ich aus Deutschland komme, habe ich nicht mehr Chancen auf Bildung als wenn ich aus Tansania komme, und dennoch der Deutschen sprache mächtig bin. Zwar müssen arme Leute zum Erreichen der Chancen viel härter Arbeiten, aber man kann ja nicht erwarten, dass jeder einfach nur mit dem Finger schnipsen muss, damit der Diener mit dem Glas Bildung vorbei kommt.

Um nochmal zu klären: Ich hoffe, du meinst mit deiner Aussage über fehlende Chancengleichheit nicht, dass ein unintelligenter Mensch keine Möglichkeiten hat, auf die Universität zu kommen. Das setze ich nämlich vorraus. Ich meine nämlich, dass die Chancen für alle, die ähnliche Vorrausetzungen haben, gleich sind.
 
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Herbboy am 14.01.2009 15:35 schrieb:
...
...

es ist nicht so einfach, wie du vlt. glaubst, das man ein "maximaleinkommen" festlegt. außer man hätte einen staat ausschließlich voller idealisten und hochsozialer leute...

Am Fehlen einer solchen Bevölkerung sind diese Ideen ja schon früher gescheitert.
 
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Könnt ihr mal bitte diese unsinnige und zum Teil menschenverachtende Diskussion über Eliten, Dumme Menschen und co sein lassen? Dachte die Gesellschaft hat ihre Lehre aus dem Gezogen was für über 60 Jahren hier passiert ist.


Über die Chancengleichheit in Deutschland kann man streiten keine Frage. Auf dem Papier sieht die jedenfalls wunderbar aus, aber die Realität ist eine ganz andere. Das zeigen auch genug Studien im Vergleich zu anderen Ländern. Woran das nun liegt ist nicht so ohne weiteres zu sehen.

Jetzt mal an alle Besserwisser die meinen das Konjunkturpaket sei Müll. Wie sähe denn eures konkret aus? Bedingungsloses Grundeinkommen für alle ?
 
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Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:38 schrieb:
Das setze ich nämlich vorraus. Ich meine nämlich, dass die Chancen für alle, die ähnliche Vorrausetzungen haben, gleich sind.

Ähnliche persönliche Voraussetzungen, also z.B. Intelligenz, oder auch ähnliche Voraussetzungen vom Umfeld (Bildung der Eltern, Status der Eltern, Einkommen)
 
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Ich muss nicht mehr zahlen, und 10 Euro für einen Theaterbesuch halte ich nicht für viel (und soviel kostet das glaube ich bei uns).
Theater mit Bildungsschwerpunkt für 10 Euro? Das ist teilweise schon die alleinige Gebühr für das Reservieren der Karten. Abhängig vom Platz zahlst du zwischen 20 - 70 Euro. Selbst in "normale Unterhaltung" wie Cats kommst du nicht mit 10 Euro rein. Damals mussten wir im Rahmen eines Schulausfluges bereits 15 Mark bezahlen, damit man ein Stück einer Theatergruppe in einer Stadthalle "bewundern" dürfte. Und jetzt sag mal einem Hartz4-Empfänger, dass man doch 10 Euro problemlos locker machen kann, oder er von monatlich ~ 450 Euro 70 Euro für ein tolles Theaterstück / Musical / Opera-Ereignis zahlen kann. BTW: Wie ist laut ALG2 der aktuelle Regelsatz für Kultur im Monat? 5 - 10 Euro? Das reicht nicht einmal für einen Kino- bzw. für einen Zoobesuch. Wie sollen dann "Unterschichtenkinder" Zugang zu solchen bildenden Events haben, wenn die Eltern das schlicht nicht aufbringen können?
also bei uns im Krefelder Stadttheater gibt es für Sinfoniekonzerte Karten ab 14,50 Euro, und Sinfoniekonzerte sind immer am teuersten. Aber das nur am Rande, wie das bei anderen Theatern und Veranstaltungen aussieht, weiß ich nicht.
Und zur Kleidung: die Primetimevorstellung und die Premiere haben (bei uns) inoffizielle Dresscodes, aber auch nur inoffiziell und noch nicht mals immer.

Aber das hat auch viel mit Bequemlichkeit zu tun. Aber die Leute, die von morgens bis Abends RTL schauen und gleichzeitug nur Jammern, wie schlecht es ihnen geht und dass sie keine Perspektive haben, davon gibt es in Deutschland viel zu viele.
Kann es sein, dass du nicht wirklich viel mit Geld hantieren musst, bzw. die Situation "da draußen" nur pauschalisierend wahrnimmst?
Ich rede ja nie von "alle Leute, die keine Arbeit haben" oder so. Nur man muss, um eine Vernünfitge Diskussiongrundlage zu schaffen, sich erstmal einigen, von welchen Leuten man spricht. Und da nimmt man natürlich diese, die ihre Schicht repräsentieren. Und wenn ich sage, dass die meisten Leute, die Dumm sind, im Leben keine Millionäre werden, dann meine ich natürlich, dass von 1000 Leuten der überwältigende Großteil nicht Millionäre werden. Ich kann natürlich hier auch immer einwerfen: "Lukas Podolski ist nicht hochintelligent, aber Millionär - also sind unintelligente Menschen doch reich" - aber das führt ja zu nix.

Und diese Leute, wie oben Beschrieben, sind halt meine Erfahrungen. Persönlich habe ich ein Dutzend Langzeitarbeitslose Arbeitslose kennen gelernt, und ein großteil von denen schaut nunmal den ganzen Tag RTL oder so, und jammert, dass es keine Chancengleichheit gibt. Wenn es hier Menschen gibt, die lange Arbeitslos waren, und doch einen Job gefunden haben, und die gejammert haben, sich aber jetzt angegriffen fühlen, dann freue ich mich, dass sie nicht dazu gehörten, aber das ist nunmal das, was ich beobachte.
 
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Boesor am 14.01.2009 15:48 schrieb:
Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:38 schrieb:
Das setze ich nämlich vorraus. Ich meine nämlich, dass die Chancen für alle, die ähnliche Vorrausetzungen haben, gleich sind.

Ähnliche persönliche Voraussetzungen, also z.B. Intelligenz, oder auch ähnliche Voraussetzungen vom Umfeld (Bildung der Eltern, Status der Eltern, Einkommen)
Körperliche, also persönliche Vorraussetzung. Wer das gleiche kann, kann auch das gleiche erreichen (was ein Slogan).
 
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Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:55 schrieb:
Boesor am 14.01.2009 15:48 schrieb:
Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:38 schrieb:
Das setze ich nämlich vorraus. Ich meine nämlich, dass die Chancen für alle, die ähnliche Vorrausetzungen haben, gleich sind.

Ähnliche persönliche Voraussetzungen, also z.B. Intelligenz, oder auch ähnliche Voraussetzungen vom Umfeld (Bildung der Eltern, Status der Eltern, Einkommen)
Körperliche, also persönliche Vorraussetzung. Wer das gleiche kann, kann auch das gleiche erreichen (was ein Slogan).

Hmmm, kurze Zwischenfrage, hast du mein verlinktes Interview gelesen?
Prof. Bos ist zwar ein Top bildungsforscher, aber auch nicht der einzige der schon längst erkannt hat, dass die Bildungschancen sehr stark von der Situation der Eltern abhängt.
War dir das bislang nicht bekannt, oder hast du zweifel an dieser These?
 
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Bonkic am 14.01.2009 15:33 schrieb:
Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:26 schrieb:
So, und jetzt sag mal, was an dieser Theorie GRUNDLEGEND falsch ist.


geh in eine hauptschule und frag die dort anwesenden schüler, was ihre eltern so arbeiten.
dann geh in ein gymnasium und tu das gleiche.
spätestens dann dürftest du die antwort haben.
Ich sehe daher jetzt nicht irgendwie ein Gegenargument.

Klischee: Auf der Hauptschule haben alle Eltern einen schlechtbezahlten Job, auf dem Gymnasium einen gutbezahlen Job.
Meine Persönliche Beobachtung/Erfahrung: Sowohl auf dem Gymnasium als auch auf der Hauptschule gibt es Eltern, die bei der Klassenfahrt von der Schule unterstützt werden. Und in der Masse kein Unterschied.
 
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Maulwurf2005 am 14.01.2009 16:03 schrieb:
Bonkic am 14.01.2009 15:33 schrieb:
Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:26 schrieb:
So, und jetzt sag mal, was an dieser Theorie GRUNDLEGEND falsch ist.


geh in eine hauptschule und frag die dort anwesenden schüler, was ihre eltern so arbeiten.
dann geh in ein gymnasium und tu das gleiche.
spätestens dann dürftest du die antwort haben.
Ich sehe daher jetzt nicht irgendwie ein Gegenargument.

Klischee: Auf der Hauptschule haben alle Eltern einen schlechtbezahlten Job, auf dem Gymnasium einen gutbezahlen Job.
Meine Persönliche Beobachtung/Erfahrung: Sowohl auf dem Gymnasium als auch auf der Hauptschule gibt es Eltern, die bei der Klassenfahrt von der Schule unterstützt werden. Und in der Masse kein Unterschied.

Ehrlich gesagt sind persönliche Beobachtungen bei einem 80 Mio Einwohnerland in etwa soviel wert wie... du kannst dir den Rest denken nehme ich an.
Für einen Gesamtüberblick taugen die jedenfalls überhaupt nichts.
 
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Boesor am 14.01.2009 15:59 schrieb:
Hmmm, kurze Zwischenfrage, hast du mein verlinktes Interview gelesen?
Prof. Bos ist zwar ein Top bildungsforscher, aber auch nicht der einzige der schon längst erkannt hat, dass die Bildungschancen sehr stark von der Situation der Eltern abhängt.
War dir das bislang nicht bekannt, oder hast du zweifel an dieser These?
Ich habe das (jetzt) gelesen (hatte deinen Post voher gar nicht bemerkt, hier ist so viel los), aber ich habe auch zweifel an der These. Denn Meiner Meinung nach ist es so (und das deckt sich mit meiner Persönlichen Erfahrung), dass jeder, der will, alles erreichen kann (sofern die "körperlichen" Vorraussetzungen mit den Zielen im Einklang stehen). Wenn man Eltern hat, die einen nicht unterstützen können, dann hat man es natürlich schwerer (was der Grund ist, warum man auf die Beobachtung von Prof. Bos kommt - die einen Eltern schubsen, bei den anderen muss man sich selber schubsen), aber die Möglichkeit ist die gleiche. Wir hatten auch einen in der Stufe, seine Eltern konnten kein Deutsch, er war anfangs nicht der beste in der Schule, hat aber ein sehr gutes Abitur gemacht, weil er wollte. Er hat die Zähne zusammengebissen und dann nicht jeden Abend vor den Abiprüfungen gefeiert, sondern gelernt, und kann jetzt Medizin studieren. Andere in seiner Situation hätten sich fallen lassen und gesagt, dass sie ja keine Chance haben, und wären dann schlecht geendet. Aber wenn man will, dann kann man das schaffen, und hat zudem nachher im Berufsleben einen enormen Vorteil.

Boesor am 14.01.2009 16:06 schrieb:
Ehrlich gesagt sind persönliche Beobachtungen bei einem 80 Mio Einwohnerland in etwa soviel wert wie... du kannst dir den Rest denken nehme ich an.
Für einen Gesamtüberblick taugen die jedenfalls überhaupt nichts.
Das weis ich selber, aber wenn man kein Argumet an den Kopf geknallt kriegt, muss man sich daher was zusammenreimen, was in seine Argumentation passt. Und was kann ich dafür, dass die gegenseite darauf setzt, dass ich die gleichen persönlichen Erfahrungen habe wie sie ;)
 
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Maulwurf2005 am 14.01.2009 16:03 schrieb:
Bonkic am 14.01.2009 15:33 schrieb:
Maulwurf2005 am 14.01.2009 15:26 schrieb:
So, und jetzt sag mal, was an dieser Theorie GRUNDLEGEND falsch ist.


geh in eine hauptschule und frag die dort anwesenden schüler, was ihre eltern so arbeiten.
dann geh in ein gymnasium und tu das gleiche.
spätestens dann dürftest du die antwort haben.
Ich sehe daher jetzt nicht irgendwie ein Gegenargument.

Klischee: Auf der Hauptschule haben alle Eltern einen schlechtbezahlten Job, auf dem Gymnasium einen gutbezahlen Job.
Meine Persönliche Beobachtung/Erfahrung: Sowohl auf dem Gymnasium als auch auf der Hauptschule gibt es Eltern, die bei der Klassenfahrt von der Schule unterstützt werden. Und in der Masse kein Unterschied.

es gibt viele faktoren. "arme" leute haben in der tat geringere chancen, aber nicht, weil unser system so ungerecht ist, sondern weil die umstände einfach schwieriger sind

- das umfeld oft selber bildungsfern ist, so dass die kinder nur mit glück an bildung wirklich auch selber interessiert sind
- zudem verhindert das umfeld oft die entfaltung eines talantierten kindes. ganz plakativ: in so nem "ghetto" a la SIDOs "mein block" wärst du der absolute loser, wenn du brav deine hausaufgaben machst und deine intelligenz für bildung nutzen würdest, die würden dich da jeden tag verpügeln... da zählt nur: stark sein, der stärkere macht seine kohle mit seiner gewalt - man braucht, um es mit bushido zu sagen, kein "schwuler student" zu sein, um was zu werden.
- da hilft es auch nicht, wenn viele der eltern aus solchen "ghettos" alles versuchen, damit ihr kind was "ordentliches" macht.
- oft muss nebenbei auch als schüler gearbeitet werden, um die eigenen dinge (kleidung, spiele...) zu finanzieren oder sogar, um die familie zu unterstützen => weniger zeit für schule, schlechtere noten
- oft ist zB ein studium einfach zu teuer bzw. zu riskant - "man" macht dann lieber nen normalen kleinen job, geht evtl. sogar schon nach der 9.klasse in eine lehre, und irgendwann versackt man in diesem job, obwohl man mit nem studium vlt der nächste spitzenmanager geworden wäre.

die CHANCE für solche kinder ist daher geringer, aber nicht die chance, die denen vonn der gesellschaft allgemein gewährt sind, sondern die rein statistische chance.

wenn die wirklich wollten UND finanziell durchhalten würden, dann könnten die genau das gleiche werden wie "reiche" kinder.

wobei es aber trotzdem auch firmen gibt, die quasi rassistisch dem bewerber nen negativpunkt geben, nur WEIL er aus einemberüchtigten viertel kommt... sogar bei der "zuteilung" zu ner schule soll so was vorkommen. das is aber kein systemfehler, sondern ein fehler im hirn der entscheidungsträger.
 
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Maulwurf2005 am 14.01.2009 16:14 schrieb:
Boesor am 14.01.2009 15:59 schrieb:
Hmmm, kurze Zwischenfrage, hast du mein verlinktes Interview gelesen?
Prof. Bos ist zwar ein Top bildungsforscher, aber auch nicht der einzige der schon längst erkannt hat, dass die Bildungschancen sehr stark von der Situation der Eltern abhängt.
War dir das bislang nicht bekannt, oder hast du zweifel an dieser These?
Ich habe das (jetzt) gelesen (hatte deinen Post voher gar nicht bemerkt, hier ist so viel los), aber ich habe auch zweifel an der These. Denn Meiner Meinung nach ist es so (und das deckt sich mit meiner Persönlichen Erfahrung), dass jeder, der will, alles erreichen kann (sofern die "körperlichen" Vorraussetzungen mit den Zielen im Einklang stehen). Wenn man Eltern hat, die einen nicht unterstützen können, dann hat man es natürlich schwerer (was der Grund ist, warum man auf die Beobachtung von Prof. Bos kommt - die einen Eltern schubsen, bei den anderen muss man sich selber schubsen), aber die Möglichkeit ist die gleiche. Wir hatten auch einen in der Stufe, seine Eltern konnten kein Deutsch, er war anfangs nicht der beste in der Schule, hat aber ein sehr gutes Abitur gemacht, weil er wollte. Er hat die Zähne zusammengebissen und dann nicht jeden Abend vor den Abiprüfungen gefeiert, sondern gelernt, und kann jetzt Medizin studieren. Andere in seiner Situation hätten sich fallen lassen und gesagt, dass sie ja keine Chance haben, und wären dann schlecht geendet. Aber wenn man will, dann kann man das schaffen, und hat zudem nachher im Berufsleben einen enormen Vorteil.

Was sagst du dazu, dass bei unserem dreigliedrigen Schulsystem Schüler bei vergleichbaren Leistungen stark nach sozialem Hintergrund selektiert werden?
Also das Schüler mit "guten" Eltern (guten Job, gute Bildung) sehr viel eher auf das Gymnasium kommen als Schüler mit "schlechten" Eltern (Also genau das, was Bonkic bereits angesprochen hat)
 
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Boesor am 14.01.2009 16:17 schrieb:
Was sagst du dazu, dass bei unserem dreigliedrigen Schulsystem Schüler bei vergleichbaren Leistungen stark nach sozialem Hintergrund selektiert werden?
Also das Schüler mit "guten" Eltern (guten Job, gute Bildung) sehr viel eher auf das Gymnasium kommen als Schüler mit "schlechten" Eltern (Also genau das, was Bonkic bereits angesprochen hat)
Vielleicht liegt das daran, dass Kinder mit "schlechten" Eltern einfach auch "schlechter" sind, da Intelligenz auch ein Teil Erbgut ist (so mein Stand der Forschung). Wenn ein Lehrer 10 Schüler hat, 5 mit reichen Eltern, die alle einen Durchschnitt von 2,0 haben, und 5 mit armen Eltern, die alle einen Schnitt von 3,0 haben, dann ist mMn nichts falsches daran, dass die Reichen auf die gute und die Armen auf die schlechte Schule kommen. Zumal sich dein Sachverhalt auch nicht wirklich mit meinen Erfahrungen deckt. Bei uns wurde damals nach Zeugnissen sortiert, abgesehen von zwei Ausnahmen, wo die Lehrerin sagte: "Die Muss aufs Gymnasium, die ist intelligent, die schafft das". Aber das ein Lehrer sagt: "Das Kind hat einen guten Schnitt, kommt aber auf die Hauptschule, weil die Eltern bei Kaisers arbeiten", das habe ich aus eigener Erfahrung ja noch nie miterlebt. Man munkelt ja immer sowas, aber munkeln tut man ja vieles, bevor es nicht konkrete Fälle gibt, wo die Herkunft und nicht die Schulische Leistung zählte, glaube ich sowas generell nicht.

Denn sowas hat für mich keinen rationalen Grund. WEnn man sagt, dass Schüler XY nicht sitzen bleibt, weil sein Vater Millionär ist, dann hat das für mich einen guten Grund, denn der Vater könnte die Schule unterstützen. Ich würde es nicht gutheißen, aber der Grund ist in Ordnung. Aber wenn ein Grundschullehrer, der die Kinder danach nie wieder sieht, meint, die Kinder nach Sozialer Herkunft auf die SChulen zu verteilen, dann ist das für mich jenseits jeder Menschlichen Logik.
 
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Boesor am 14.01.2009 15:35 schrieb:
Kinderbonus: Eltern werden einen einmaligen Kinderbonus von 100 Euro pro Kind erhalten. Hartz-IV-Empfänger sollen je Kind zwischen 6 und 13 Jahren künftig 35 Euro mehr im Monat bekommen.

Das meinte ich. Bekommen hatrz4ler überhaupt Kindergeld?
Soweit ich weiss, wird es bei minderjährigen Kindern als Einkommen des Kindes gewertet, wenn es für den Lebensunterhalt benötigt wird. Das "Lebensunterhalt" ziemlich frei definiert werden kann, hat ja z.B. unser geehrter Herr Sarrazin schön öfters dargelegt.
Ansonsten wird es als Einkommen für den Beantragenden gewertet und dementsprechend vom ALG2 abgezogen.

Daher würde mich prozentual mal interessieren, wieviele H4-Empfänger wieviel von diesen 35€ am Ende wirklich bekommen.

Freaky22 am 14.01.2009 15:43 schrieb:
Jetzt mal an alle Besserwisser die meinen das Konjunkturpaket sei Müll. Wie sähe denn eures konkret aus? Bedingungsloses Grundeinkommen für alle ?
Dann begeb ich mich mal in die Feuerlinie ...
- mehr Personal in Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen
- Reparatur/Wartung der zugehörigen Gebäude/Einrichtungen
- Reparatur/Wartung der Verkehrsinfrastruktur, besonders im Bereich der Schiene ist vieles in katastrophalem Zustand, auch wenn es öffentlich kaum zugegeben wird
- gleiches für Kanalisation, E-Netz u.Ä. ... teilweise vollkommen überlastet
- befristete Investitionszulagen, die Förderung der Energieeinsparung und Beschäftigungshilfen wie Lohnzuschüsse
- triviale Sachen wie gratis Mittagessen für Kinder in der Schule
- keine Steuersenkung, keine Rentensenkung
- deutliche Anhebung von Hartz 4 und Rente im unteren Bereich, da dies Geld am ehesten direkt in den Konsum geht
- dazu ein ZIP im Stile des ZIP 1 unter Schmidt 1977 ... 50% Bildung, 50% Infrastruktur

Aber zur Bezahlung müsste unter anderem der Spitzensteuersatz hoch und die alten Opfergaben zurück: Vermögenssteuer, Gewerbekapitalsteuer, Körperschaftssteuer, Besteuerung der Gewinne bei Verkauf von Unternehmensteilen, etc.

Und ja, mir ist durchaus klar, dass vieles davon recht kontrovers ist. Deshalb auch die Bemerkung der Feuerlinie zu Beginn ;)
 
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Maulwurf2005 am 14.01.2009 16:24 schrieb:
Boesor am 14.01.2009 16:17 schrieb:
Was sagst du dazu, dass bei unserem dreigliedrigen Schulsystem Schüler bei vergleichbaren Leistungen...
Vielleicht liegt das daran, dass Kinder mit "schlechten" Eltern einfach auch "schlechter" sind,
:rolleyes:
 
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Maulwurf2005 am 14.01.2009 16:24 schrieb:
Boesor am 14.01.2009 16:17 schrieb:
Was sagst du dazu, dass bei unserem dreigliedrigen Schulsystem Schüler bei vergleichbaren Leistungen stark nach sozialem Hintergrund selektiert werden?
Also das Schüler mit "guten" Eltern (guten Job, gute Bildung) sehr viel eher auf das Gymnasium kommen als Schüler mit "schlechten" Eltern (Also genau das, was Bonkic bereits angesprochen hat)
Vielleicht liegt das daran, dass Kinder mit "schlechten" Eltern einfach auch "schlechter" sind, da Intelligenz auch ein Teil Erbgut ist (so mein Stand der Forschung). Wenn ein Lehrer 10 Schüler hat, 5 mit reichen Eltern, die alle einen Durchschnitt von 2,0 haben, und 5 mit armen Eltern, die alle einen Schnitt von 3,0 haben, dann ist mMn nichts falsches daran, dass die Reichen auf die gute und die Armen auf die schlechte Schule kommen. Zumal sich dein Sachverhalt auch nicht wirklich mit meinen Erfahrungen deckt. Bei uns wurde damals nach Zeugnissen sortiert, abgesehen von zwei Ausnahmen, wo die Lehrerin sagte: "Die Muss aufs Gymnasium, die ist intelligent, die schafft das". Aber das ein Lehrer sagt: "Das Kind hat einen guten Schnitt, kommt aber auf die Hauptschule, weil die Eltern bei Kaisers arbeiten", das habe ich aus eigener Erfahrung ja noch nie miterlebt. Man munkelt ja immer sowas, aber munkeln tut man ja vieles, bevor es nicht konkrete Fälle gibt, wo die Herkunft und nicht die Schulische Leistung zählte, glaube ich sowas generell nicht.

Ich sagte aber bei vergleichbaren Leistungen, also haben beide Schüler eine 2 oder 3.
Und nein, ich hab das auch noch nicht persönlich erlebt, aber das heißt doch überhaupt nicht, dass es nicht passiert.
Gelernt habe ich das übrigens auf der Universität bei jenem Prof. Bos.
Sein Einführungssatz war: "Freuen sie sich, wenn am Bildungssystem nichts geändert wird, sie werden Akademiker, ihre Kinder werden auf jeden Fall Abitur machen."

Edith: Und stell dir das bitte nicht so naiv vor, Herr Gott nochmal, du bist doch schlau genug dafür. Natürlich sagt das keiner so, die Lehrer machen das auch nicht böswillig, aber dennoch passiert es.
Es ist ja auch vollkommen ok alles zu hinterfragen und mit etwas Argwohn zu betrachten, aber du machst so krampfhaft die Augen zu, damit wärst du glatt für den Job des Kultusministers geeignet, die können das nämlich auch wunderbar....und das schon seit jahrzehnten.
 
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Maulwurf2005 am 14.01.2009 16:24 schrieb:
Vielleicht liegt das daran, dass Kinder mit "schlechten" Eltern einfach auch "schlechter" sind, da Intelligenz auch ein Teil Erbgut ist (so mein Stand der Forschung).

sorry, aber darauf werde ich jetzt wirklich nicht eingehen. das geht eindeutig zu weit. :S

du solltest deine wirklich hanebüchenen vorstellungen von der dt. bildungsrealität (und auch so einiges andere) dringenst überdenken.
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

HanFred am 14.01.2009 16:26 schrieb:
Maulwurf2005 am 14.01.2009 16:24 schrieb:
Boesor am 14.01.2009 16:17 schrieb:
Was sagst du dazu, dass bei unserem dreigliedrigen Schulsystem Schüler bei vergleichbaren Leistungen...
Vielleicht liegt das daran, dass Kinder mit "schlechten" Eltern einfach auch "schlechter" sind,
:rolleyes:

naja, im kern stimmt das schon, auch wenn es so wie oeben saublöd formiiert ist, FALLS er er so mein: die kinder von bildungsfernen eltern werden logischerweise viel seltener mit bildung konfrontiert und viel öfter mit "unfug" als die kinder von gebildeten eltern, dann würde selbst ein intelligentes "armes" kind kaum chancen haben, mehr als ein pfiffiger bäcker oder maurer zu werden...

wenn man da studien sieht, wo hartz4-asis den ganzen tag nur talkshows und pornos schauen bei nem halben bier, auch wenn die 7jährige tochter danebensitzt, dann muss die schon sehr viel glck haben, wenn die mal was werden will..

natürlich gibt es auch bildungsferne reiche, die nurmit glück reich geworden sind, und gebildtete arme, die einfach pech hatten. aber im schnitt sind gebildtete leute erfolg/reicher, und ungebildete ärmer.
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Herbboy am 14.01.2009 16:30 schrieb:
HanFred am 14.01.2009 16:26 schrieb:
Maulwurf2005 am 14.01.2009 16:24 schrieb:
Boesor am 14.01.2009 16:17 schrieb:
Was sagst du dazu, dass bei unserem dreigliedrigen Schulsystem Schüler bei vergleichbaren Leistungen...
Vielleicht liegt das daran, dass Kinder mit "schlechten" Eltern einfach auch "schlechter" sind,
:rolleyes:

naja, im kern stimmt das schon, auch wenn es so wie oeben saublöd formiiert ist, FALLS er er so mein: die kinder von bildungsfernen eltern werden logischerweise viel seltener mit bildung konfrontiert und viel öfter mit "unfug" als die kinder von gebildeten eltern, dann würde selbst ein intelligentes "armes" kind kaum chancen haben, mehr als ein pfiffiger bäcker oder maurer zu werden...

Und genau sowas sorgt eben abseits der persönlichen Voraussetzungen für schlechtere Chancen und genau sowas muss ein Bildungssystem, welches gerecht für alle sein will, auffangen können.
 
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