Herbboy
Spiele-Gott/Göttin
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Natürlich war die Meute zuerst da und nicht die Medien Das ist doch urmenschlich, dass man wissen will, was genau passiert ist, wenn es einen schlimmen Vorfall gab. Was meinst Du, warum es Märchen und Legenden gibt? Das ist an sich nichts anderes. Wenn vor 4000 Jahren in einem Dorf jemand unnatürlich gestorben ist, sind die anderen sicher auch zu der Familie und wollten wissen, was passiert ist, und wer nicht hingehen konnte, der fragt dann die anderen, was denn passiert sei. Und besonders schlimme Dinge / Legenden wurden ja auch in Malereien und auf Steintafeln verewigt, später dann in Büchern und Schriften - das ist quasi die Geburt der "Presselandschaft"Das ist eben eine der Schattenseiten des Ruhms.
Sicher, die Medien leben von Einschaltquoten, aber sie bedienen einfach nur das "öffentliche Interesse". Was nichts daran ändert, dass sie sich trotzdem an Gesetze zu halten haben und manche Medienvertreter Aktionen tief unter der Gürtellinie landen.
Finde ich aber in so einem Fall nicht so schlimm wie bei irgendwelchen Normalbürgern. Wo bei Familien von tragischen Opfern dann der Müll durchwühlt wird und sie auf alle möglichen Arten zu Interviews genötigt werden. Einige Medien zeigen da eine extrem hässliche Fratze. Aber auslösen tut es die primitive Gier der Meute die genüsslich mit Details befüttert werden will. Ist die Frage was zuerst da war.
Schon immer waren auch bei den ersten Zeitungen die Schlagzeilen die Verkaufsschlager, in denen es um ein Unglück oder Krieg oder Mord geht. Die Leute wollen unterbewusst und gar nicht unbedingt "sensationsgeil" einfach vor allem wissen, was an schlimmen Dingen passieren KANN, zum einen, um vor den Gefahren selber gewarnt zu sein, zum anderen, um zu merken, wie gut es ihnen selber geht.
Die Frage ist halt nur: wo ist die Grenze? Wie nah ist uns die Person? Diese Grenzen verschwimmen in der modernen Medienwelt, weil auch die "Promis" selbst "uns" viel näher erscheinen. Schumi zB erscheint vielen halt "künstlich" als sehr nah, weil er jahrelang "in den Wohnzimmern" vom Millionen Leuten war und einfach für viele ein Idol ist. Da fühlen die meisten einfach mehr mit als wenn das gleiche einem Normalbürger passiert, den man nicht kennt - obwohl es selbstverständlich in beiden Fällen gleichschlimm für die Betroffenen ist.
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