Klar spielt das keine wirkliche Rolle. Aber die Vorverurteilung von Schumi als hirnlosen Raser auf illegaler Piste geht mir auf den Keks. Zumal er sich als der direkt Betroffene aktuell gar nicht dazu äußern oder sich gar dagegen wehren kann.
Er fuhr bekanntermaßen aber in der Tat nicht grad langsam Ski, also allgemein gesehen, nicht auf die Unfall-Situation speziell bezogen. Daher liegt es schon nahe, dass man zuerst vermutet, er sei viel zu riskant da langgefahren, das kann man auch keinem verübeln, derart zu spekulieren. Die Infos von wegen "abseits der Piste" hören sich allerdings auch viel dramatischer an, als sie sind, so als wäre er kilometerweit von jeglicher Zivilisation gefahren, wo man teils 20m Rampen ins Leere springt und dazu noch vor allem wegen Lawinen gefährlich ist. Dem war aber nicht so, scheinbar ist er einfach eine Abkürzung zwischen zwei Pisten, sie beide in Sichtweite lagen, langgefahren, und das kleine Stück war halt rein offiziell "abseits der Piste" - daraus dann zu folgern, er sei völlig verantwortungslos auf "illegalen" Strecken langgeheizt, wie es manche tun, ist daher unsinnig. Zumal man auch bei einer offiziellen Strecke mit Pech so stürzen kann, dass man außerhalb der Abgrenzung hinfällt und dort dann einen Stein oder Baum oder Mast trifft - oder wie der bekannte Politiker Althaus einen anderen Skifahrer (eine Frau starb, als er mit ihr zusammenstieß).
Mich würde es sogar nicht mal wundern, wenn pro gefahrenen Kilometer "abeits der Piste" sogar weniger passiert, weil da viel weniger "unerfahrene" Leute unterwegs sind. Aber WENN was passiert, dann halt nicht selten auch was schlimmeres wegen Hindernissen oder auch Lawinen.
Aber selbst wenn es doch etwas verantwortungslos gewesen sein sollte, was Schumi gemacht hat: da darf man doch trotzdem Mitleid haben und alles gute wünschen, denn so lange es nicht TOTAL dämlich war, was einer tut (wie zB bei einem herannahenden Zug bei geschlossener Schranke noch rüberzulaufen oder auf einen Waggon zu steigen mit Hochspannungsleitung oben usw,) sind diese altklugen "selber schuld"-Aussagen einfach nur das letzte, denn Unfälle passieren nun mal, und an so einer Stelle langzufahren ist sicher statistisch nicht gefährlicher als ÜBERHAUPT allein die Anreise zum Skigebiet... man hat ja auch Mitleid, wenn sich jemand beim Volleyball die Finger bricht und sagt nicht "selber Schuld, das haste jetzt davon", obwohl bekannt ist, dass man sich beim Volleyball auch mal nen Finger brechen oder ein Band reißen kann...
Ich wünsche Schumi einfach nur eine voltständige Genesung, und wenn er wieder auf den Damm kommt, dann hoffe ich, dass er mit seinem Erlebnis auch als eine Art Botschafter für Sicherheit beim Freizeít-Wintersport unterwegs sein wird.