• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Merkel warnt vor rot-rot-grün

AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

aph am 15.06.2009 16:59 schrieb:
Es wird kein Grün-Gelb geben. Im Übrigen beschreibt der Autor die Wählerschaft der Grünen vollkommen falsch.


Die übertrieben zur Schau gestellte Feindschaft ist aber auch nicht wahrheitsgetreu.
Da kommt von beiden Seiten ziemlich überspitzte Angriffe.
Grüne Wähler klettern nicht protestierend auf Atomkraftwerke, manche erwarten von der Atomkraft nur einfach nichts mehr in Zukunft "die wird sich schon überleben, muss man ja nicht künstlich am Leben erhalten".
Und FDP-Wähler sind nicht grundsätzlich gegen jede Art von Sozialleistung und lehnen Hartz4 ab genauso wie Staatshilfen für Opel.

Bei der FDP und den Grünen sieht es so aus:
In der FDP zählt die Meinung Westerwelles. Der bestimmt die Richtung und kann die Grünen nicht leiden, weil er sie schon früher nicht leiden konnte.
Bei den Grünen macht "die Basis" die Meinung. Menschen, die immerhin den Grünen beigetreten sind und auf Parteitage fahren... sehr überzeugte Menschen. Da wird die Ablehnung der Atomkraft oder der Gentechnik zu einem Dogma, hinter dem nicht jeder Wähler so extrem stehen kann. Was aber in der Atmosphäre eines Grünen-Parteitags nicht auffällt.


Die Wähler sind immer differenzierter als die Politiker selbst, weshalb die Debatten oder die Keifereien in Talkshows immer mehr lächerlich wirken. Man hat das Gefühl jede Annäherung ist aus irgendwelchen traditionellen Gründen ausgeschlossen.

Deshalb sinkt die Wahlbeteiligung und die Wähler springen zu extremen Parteien (und Themenparteien).
Die DVU hat in Sachsen-Anhalt mal 10% bekommen... aber nicht weil dort so viele Nazis wohnen. Mittlerweile ist sie wieder bei unter 1% angekommen. Die Menschen fühlen sich einfach ignoriert von den Politikern.

Viele sehen die Wahl auch immer als Wahl "zwischen Pest und Cholera". Sprich sie glauben immernoch nur an zwei mögliche Konstellationen und wählen die auch.
Bei der Erststimme stimmt das auch noch (fast) - man bekommt zwei hingestellt und weiß nicht wieso, aber das einer von beiden gewinnen wird.

Einen konkreten Bürgerentscheid hat noch kaum jemand selbst erlebt, Petitionen werden ignoriert.
Anscheinend muss sich der Druck bestimmter Bevölkerungsschichten immer erst so aufstauen, dass eine neue Partei gegründet wird um die Meinungen zu vertreten. Und das klappt erst, wenn 5% der Wähler radikalisiert sind.
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

falling-astronaut am 22.06.2009 14:23 schrieb:
ich möchte an dieser stelle vor der cdu warnen. aus meiner sicht ist das die partei der verkappten nazis. hier nur einige beispiele:

1) martin hohmann hat anti-semitische äußerungen von sich gegeben
2)Kreischef der Jungen Union (JU) in Hamburg-Nord Alexander Weiß hat eine komilitonin heftig beleidigt
3) roland koch hetzt regelmäßig im wahlkamp gegen migranten
4) öttinger hat behauptet, dass filbinger kein nazi war, obwohl das inzwischen unbestritten ist

das sin unfassbare vorgänge!

Naja, die deshalb als Partei der verkappten nazis zu behaupten ist allerdings nicht fair.
Martin Homann wurde für seine Äußerungen aus der Partei geworfen.
Die restlichen Vorgänge sind zwar absolut nicht akzeptabel, aber ob das reicht, die als verkappte Nazis zu bezeichnen (und gleich die ganze partei)

Naja, und was Punkt 2 angeht, ohne nähere Informationen wirkt der etwas lächerlich.
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

Nope81 am 22.06.2009 15:07 schrieb:
Und FDP-Wähler sind nicht grundsätzlich gegen jede Art von Sozialleistung und lehnen Hartz4 ab genauso wie Staatshilfen für Opel.
Wie kommst du bitte schön auf sowas? Die FDP-Politiker lassen keine Gelegenheit aus, um auf die angeblich zu hohen Sozialausgaben zu schimpen. Und sie mögen vielleicht Hartz-4 ab, aber nur, weil sie am liebsten gar keine Unterstützung von Arbeitslosen hätten, während die Grünen exakt die Gegenrichtung anpeilen.
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

aph am 22.06.2009 16:10 schrieb:
Wie kommst du bitte schön auf sowas? Die FDP-Politiker lassen keine Gelegenheit aus, um auf die angeblich zu hohen Sozialausgaben zu schimpen. Und sie mögen vielleicht Hartz-4 ab, aber nur, weil sie am liebsten gar keine Unterstützung von Arbeitslosen hätten, während die Grünen exakt die Gegenrichtung anpeilen.

naja, Feindbild FDP hin oder her, aber dass sie überhaupt keine Unterstützung von Arbeitslosen haben wollen wäre mir neu.
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

aph am 22.06.2009 16:10 schrieb:
Nope81 am 22.06.2009 15:07 schrieb:
Und FDP-Wähler sind nicht grundsätzlich gegen jede Art von Sozialleistung und lehnen Hartz4 ab genauso wie Staatshilfen für Opel.
Wie kommst du bitte schön auf sowas? Die FDP-Politiker lassen keine Gelegenheit aus, um auf die angeblich zu hohen Sozialausgaben zu schimpen. Und sie mögen vielleicht Hartz-4 ab, aber nur, weil sie am liebsten gar keine Unterstützung von Arbeitslosen hätten, während die Grünen exakt die Gegenrichtung anpeilen.

Soweit ich weis ist die FDP dafür Hartz 4, Arbeitslosengeld und Rente abzuschaffen und dafür jeden Bürger ob er nun Arbeitet oder nicht lebenslang einen Pauschalbetrag zu zahlen. Was ich eigentlich sehr interesannt finde, wenn man Arbeitet hat man genug Geld um sich eine Rente aufzubauen wenn man Arbeitslos ist hat man auch was zum leben. Das ganze würde sogar noch billiger werden weil der ganze Bürokratische Mist wegfällt.
Ich weis nicht genau ob das stimmt, hab ich jetzt nur vom hörensagen und auch noch nicht weiter nachgeforscht. Ist aber ein sehr interesannter Gedanke.

EDIT:
Naja so ähnlich.
http://56.parteitag.fdp.de/files/23/BPT-Das_Liberale_Buergergeld_0605_L2.pdf
http://www.fdp-bundespartei.de/files/1410/P-Bundesagentur.pdf
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

N-Traxx am 22.06.2009 16:16 schrieb:
Soweit ich weis ist die FDP dafür Hartz 4, Arbeitslosengeld und Rente abzuschaffen und dafür jeden Bürger ob er nun Arbeitet oder nicht lebenslang einen Pauschalbetrag zu zahlen.

Fast richtig. Dem Namen nach ist das FDP-Bürgergeld vergleichbar mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen, dass auch einige Teile anderer Parteien, insbesondere in der Linken, fordern. Allerdings ist es bei der FDP nicht bedingungslos, sondern "bedarfsorientiert". Das heißt, es bliebe bei dem Hartz-4-Ansatz der lückenlosen Kontrolle der Lebensumstände der Betroffenen. Das ist mit den Vorstellungen der Grünen nicht kompatibel.

Zudem wollen sie den Widerspruch zwischen Existenzsicherung und mangelndem Drang Niedriglohnjobs anzunehmen damit lösen, dass sie diesen Jobs eine negative Einkommenssteuer auszahlen. Meiner Ansicht nach würde das (neben den erheblichen Kosten, die sich im Bereich des BGE bewegen würden) lediglich dazu führen, dass mehr Jobs in den Niedriglohnsektor abrutschen. Die Grünen hingegen fordern wie die SPD, dieses Problem mit einem Mindestlohn zu lösen, den die FDP rigoros ablehnt.
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

Nope81 am 22.06.2009 15:07 schrieb:
Die übertrieben zur Schau gestellte Feindschaft ist aber auch nicht wahrheitsgetreu.
Da kommt von beiden Seiten ziemlich überspitzte Angriffe.
Grüne Wähler klettern nicht protestierend auf Atomkraftwerke, manche erwarten von der Atomkraft nur einfach nichts mehr in Zukunft "die wird sich schon überleben, muss man ja nicht künstlich am Leben erhalten".
Und FDP-Wähler sind nicht grundsätzlich gegen jede Art von Sozialleistung und lehnen Hartz4 ab genauso wie Staatshilfen für Opel.

bei diesen randthemen magst du recht haben und die grünen sind -siehe rot-grün- in der lage, prioritäten zu setzen, um überhaupt was durchzukriegen, wärend die fdp -siehe aphs meinung- in so ziemlich jede richtung kippt, die gerade stimmen verspricht.
aber: das gilt nicht für die kernthemen. egal, wie sich die fdp gewunden hat, sie hat sich nie gegen besserverdienden und unternehmer gestellt.
und egal, was war, die grünen haben nie umweltzerstörung unterstützt.

wenn man sich jetzt das größte problem unserer zeit und die fragen, die es aufwirft, anguckt, wird klar, dass die beiden in ihrer heutigen form keine regierung bilden können - auch wenn sie sich in fragen der sicherheits- oder außenpolitik, der verwaltung und mit mühen auch noch bei der sozial- und zuwanderungspolitik die hände reichen könnten.
grundprinzip aller grünen überlegungen ist eben liberalität, die über die eigenen wähler, über diese generation und sogar diese spezies hinausgeht - da kann bzw. will die fdp nicht mitziehen (obwohl sie imho müsste, wenn sie auch nur die hälfte der ideale verkörpern würde, die sie immer mal wieder gerne präsentiert, wenn turbokapitalismus gerade nicht zur eigenwerbung taugt)
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

ruyven_macaran am 22.06.2009 17:44 schrieb:
aber: das gilt nicht für die kernthemen. egal, wie sich die fdp gewunden hat, sie hat sich nie gegen besserverdienden und unternehmer gestellt.
und egal, was war, die grünen haben nie umweltzerstörung unterstützt.

Genau deshalb halte ich Ampeln für das unwahrscheinlichste Szenario. Die Grünen machen vielleicht Schwarz-Grün, aber ganz bestimmt nicht Jamaika, weil sie dort ihre Themen nicht durchbringen könnten, weil sie zwei feindliche Gegner haben, die sie überstimmen können. Bei nur Schwarz-Grün wäre das deutlich einfacher zu verhandeln.
Genauso wird die FDP mit ihrer derzeitigen pro-Besserverdienenden-Einstellung nicht Rotgrün joinen können, weil sie sich dort nicht durchsetzen kann und ihre Wähler verprellen würde.

Schwarz-Gelb
Schwarz-Grün
Schwarz-Rot

Das sind die 3 Optionen im September. Die jeweils oberste von diesen wird verwirklicht, sobald das die Stimmen zulassen.
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

aph am 22.06.2009 17:50 schrieb:
Schwarz-Gelb
Schwarz-Grün
Schwarz-Rot

Das sind die 3 Optionen im September. Die jeweils oberste von diesen wird verwirklicht, sobald das die Stimmen zulassen.

da stell sich die frage: warum sollte irgendwer schwarz wählen? :B

ich würde schwarz-rot noch vor schwarz-grün einsortieren, rein von den parteien her. die union hat sich in den letzten 4 jahren dafür stark gemacht, so ziemlich alles rückgängig zu machen, was die grünen unter rot-grün erreicht haben. die ur-grünen themen haben bei der union keine große bedeutung, weswegen der konflikt aus sich der großen koalition nicht offensichtlich ist - aber aus sicht der grünen ist er ganz klar da und ich denke, dass sich koalitionsverhandlungen recht schwer gestalten werden. nur das starke interesse der union, diesmal einen klaren juniorpartner zu haben, macht das überhaupt möglich. (nach den derzeitigen trends werden die grünen aber eh nicht deutlich vor der fdp liegen, also eine akademische frage. entscheidend wird, ob sich in den nächsten monaten noch irgendwas ereignet, was die stimmlage in bezug auf union oder spd deutlich verändert.)
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

ruyven_macaran am 22.06.2009 19:08 schrieb:
da stell sich die frage: warum sollte irgendwer schwarz wählen? :B
Wenn man Schwarz-Gelb will, aber die FDP nicht mag. Keine Ahnung, obs solche Leute gibt. ^^

ich würde schwarz-rot noch vor schwarz-grün einsortieren, rein von den parteien her. die union hat sich in den letzten 4 jahren dafür stark gemacht, so ziemlich alles rückgängig zu machen, was die grünen unter rot-grün erreicht haben. die ur-grünen themen haben bei der union keine große bedeutung, weswegen der konflikt aus sich der großen koalition nicht offensichtlich ist - aber aus sicht der grünen ist er ganz klar da und ich denke, dass sich koalitionsverhandlungen recht schwer gestalten werden. nur das starke interesse der union, diesmal einen klaren juniorpartner zu haben, macht das überhaupt möglich.
Einen kleineren Partner kann man besser herumschubsen. Eine Große Koalition führt immer zu Verlusten beider Partner. Daher wird die Union mE auf jeden Fall einen kleinen Partner bevorzugen.

(nach den derzeitigen trends werden die grünen aber eh nicht deutlich vor der fdp liegen, also eine akademische frage

Europawahl-Ergebnisse gelesen?
Richtig ist, dass für Schwarz-Grün natürlich die Grünen vor der FDP sein müssten und es für Schwarz-Gelb nicht reicht. Ansonsten würde letzteres bevorzugt, das ist richtig. Aber ich halte die FDP-Ergebnisse der Umfragen eh für nicht sehr real, wie dann die Europawahl auch gezeigt hat.
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

aph am 22.06.2009 16:10 schrieb:
Nope81 am 22.06.2009 15:07 schrieb:
Und FDP-Wähler sind nicht grundsätzlich gegen jede Art von Sozialleistung und lehnen Hartz4 ab genauso wie Staatshilfen für Opel.
Wie kommst du bitte schön auf sowas? Die FDP-Politiker lassen keine Gelegenheit aus, um auf die angeblich zu hohen Sozialausgaben zu schimpen. Und sie mögen vielleicht Hartz-4 ab, aber nur, weil sie am liebsten gar keine Unterstützung von Arbeitslosen hätten, während die Grünen exakt die Gegenrichtung anpeilen.


Du hast mich nicht aufmerksam gelsen.
Ich schrieb "FDP-Wähler", du schriebst "FDP-Politiker".
Eigentlich zielte mein ganzes Posting auf diesen Unterschied.
 
AW: Merkel warnt vor rot-rot-grün

Nope81 am 22.06.2009 23:50 schrieb:
Du hast mich nicht aufmerksam gelsen.
Ich schrieb "FDP-Wähler", du schriebst "FDP-Politiker".
Eigentlich zielte mein ganzes Posting auf diesen Unterschied.

Hm, verstehe.

Naja, ich habe noch nie verstanden, wieso manche Wähler eine Partei wählen, die in ihrer realen Politik überhaupt nicht ihren Überzeugungen entspricht.
 
Zurück