Ich glaube, wir sind uns einig, dass Deutschland eine Energie-Strategie braucht, die sowohl einen Strom-Mix als auch Redundanzen und eine nur schwierig zu störende Infrastruktur einschließt, um langfristig weniger abhängig von Drittstaaten zu werden und gleichzeitig flexibel bei der Strombedarfsdeckung zu sein, die immer höher wird.
Wenn Städte dem Land vorschreiben können, was dort passieren soll, liegt das in zum einen an der Anzahl der Stimmen, die bei hoher Bevölkerung eben mehr sind. In den USA wiederum wird gerade das durch das Wahlleutesystem krass verzerrt, weil die relativ wenig bevölkerten Staaten überproportional viele Wahlleute erhalten, sodass dort eher die Landbevölkerung den Städten zumindest den Präsidenten diktiert.
In Deutschland gibt es schon länger die sogenannten privilegierten Bauvorhaben im Außenbereich. Während der Innenbereich den in Zusammenhang bebauten Ortsteil meint, ist der Außenbereich im Wesentlichen unbebaut: Äcker, Wald, sonstige Landschaft, in der Land- und Forstwirtschaft und andere privilegierte Nutzungen stattfinden, die im Innenbereich nicht möglich sind. Dazu zählen dann auch Windenergieanlagen, die dort weniger Menschen beeinträchtigen als im Innenbereich. Und mit den ganzen Abstandsregeln sind Windräder (außer Kleinwindenergieanlagen) dann eben nur im Außenbereich möglich. Damit Windräder möglichst wenig Beeinträchtigung hervorrufen gibt es oder gab es zumindest zeitweise geplante Windkraftkonzentrationszonen, damit die nicht überall wuchern. Ob das in letzte Zeit geplatzt ist, weiß ich nicht.
Windkraftausbau dürfte bei der Regionalplanung überörtliche geplant werden. Dabei dürften die Gemeinden gehört und Einwände bzw. diverse öffentliche Belange gegeneinander abgewogen werden. Nach §2 Erneuerbare Energien Gesetz sollen erneuerbare Energien dabei als vorrangig behandelt werden. Union und Freie Wähler werden das auch kaum torpedieren, weil sie ja Bauern unterstützen wollen, die oftmals als "Energiebauern" mit Photovoltaik auf dem Dach, Biosgas und Monokulturen für Biokraftstoff gut an der Energiewende verdienen.
Ob es sinnvoll ist, Wald für Windräder und die Baustraßen zu fällen, so wie es die Lobbyverbände (natürlich) behaupten, habe ich mich auch gefragt.
Hier macht beispielsweise ein Energieversorger Denkmalschutz für zu wenig Windkraftausbau verantwortlich, aber da Denkmalschutz erst an fünfter Stellen und mit ziemlich nachrangigen Zahlen und als einer von gleichzeitig mehreren Hinderungsgründen, insbesondere nach anderen öffentlichen Belangen und Regeln wie Artenschutz, Planungs- und Baurecht sowie Flugsicherung, in deren Balkendiagramm kommt, zeigt das in erster Linie, dass die Windenergieplaner offenbar zu doof sind, genehmigungsfähige Vorhaben zu entwickeln. Ob die dann politisch trotzdem durchgewunken werden, kann ich nur spekulieren.