• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Mehrwertsteuer

Er will's halt einfach nicht wahrhaben .. und anderen Realitätsverweigerung vorwerfen. *seufz*

Er zweifelt unsere Statistiken an, die Statistiken von EU- und US-Behörden, von Wirtschaftsforschern, ist sich selber aber ganz sicher, dass es anders sei (woher hat er diese Gewissheit?) und kann keine einzige Statistik vorlegen, die seine Meinung beweist.
Tja, da kann man nichts machen.

Im Gegensatz zu dir akzeptiere ich nicht einfach irgendwelche Dinge, die irgendwer veröffentlicht. Papier (auch PDF-Files) sind geduldig. Deshalb hinterfrage ich grundsätzlich alle Zahlen, Daten und Fakten bis ich sie verifizieren kann. Du glaubst gar nicht, was für interessante und überraschende Ergebnisse rauskommen, wenn man die richtigen Leute kennt und Einblicke bekommt, wie solche Statistiken konkret zu Stande kommen.

Das Problem mit Leute wie dir (die klare Mehrheit der Bevölkerung diesbezüglich) ist, daß sie faul sind. Wir lesen/hören/sehen täglich in den Medien über Studien zu beliebigen Themen. Wieviele Studien, die ja u.a. zu deiner Meinungsbildung beitragen, hast du selbst schon einmal gelesen? Ich meine dabei nicht das Ergebnis mit den hübschen Tabellen und Grafiken, sondern die Studie selbst! Selbst Ministudien haben selten weniger als 50 Seiten und umfangreichere gehen in tausende Seiten - die Mühe macht sich niemand und das ist das Problem. Du hast keine Ahnung, was da in Wirklichkeit drinnen steckt.

Vor wenigen Monaten wurde uns beispielsweise die berühmt berüchtichte PISA-Studie aufs Auge gedrückt und selbst politisch Uninteressierte konnten ihr nicht entfliehen, weil sie wochenlang das Thema war und überall darüber geschrieben und gesprochen wurde. Das Ergebnis war weder für D noch für Ö erfreulich. Wenn ich mich richtig erinnere belegten unsere beiden Länder die Plätze 19 und 20.

Da ich dich für politisch keineswegs uninteressiert halte, frage ich dich doch gleich einmal: Hast du das Ding überhaupt gelesen?

Mich persönlich hat das Thema nicht richtig interessiert, aber da ich allen Ecken und Enden mit diesem Thema konfrontiert wurde, hab ich mal einen Blick reingeworfen. Sagenhaft kann ich dir sagen. Ich hatte schon lange nicht mehr so einen Mist gelesen, wie diese Studie - die hat sogar die Studien der Arbeiterkammer um Längen geschlagen und das will was heißen.
 
Das von Österreich habe ich nicht gehört, aber: Geldvermögen ist Bargeld und Buchgeld und: Irre ich mich oder hatten wir letztes Jahrhundert 2 Weltkriege (als mögliche Erklärung)?

Ja, es waren in diesem Fall die beiden Weltkriege die Ursache, doch das waren nicht die beiden einzigen Fälle, sondern lediglich die letzten beiden. Argentinien hatte vor 2 oder 3 Jahren keinen Weltkrieg und trotzdem waren über Nacht die Anleihen wertlos.

Ich hab schon eine Anleihe in Händen gehalten wo drauf stand "die 2. Republik Österreich verweigert die Auszahlung". Grund dafür war, daß sich die 2. Rep. logischer- und legalerweise nicht für die Schulden aus dem 3. Reich zuständig sah. Könnte es sein, daß eine 3. Rep. sich auch nicht für die Schulden der 2. Rep. verantwortlich fühlt?
Vielleicht ist dir das zu hypothetisch, weil eine 3. Rep. nicht in Sicht ist, doch wie stabil ist die europ. Wirtschaftslage, wenn du an die Globalisierung denkst und die Entwicklungen der letzten 10 Jahre ansiehst? Immer mehr produzierende Betriebe sperren bei uns zu und hinterlassen eine Menge Arbeitslose. Jüngsten Berichten des WIFO (Wirtschaftsforschungsinstitut (welches neben dem IWS in Ö offiziel für solche Dinge zuständig ist) wird das österr. "Wirtschaftswachstum" (auch so ein Unding, weil dabei gar nicht das Wachstum der Wirtschaft sondern nur der Geldumlauf gemessen wird) zwar weiter steigen wird und wir wahrscheinlich sogar die 2% Marke überschreiten werden, sich an der Arbeitslosigkeit sich aber nichts ändern wird.


Warum Kursverlust? Wenn Du nicht vor Ende der Laufzeit verkaufst, hast Du keinen Kursverlust. Und: ein Konto bei der Bundeswertpapierverwaltung ist kostenlos, es gibt da keine Spesen, auch der Kauf der Anleihen u. sonstiges ist kostenlos.
Also Deine Konditionen hätte ich auch gerne :( Dass ich dann keine Staatsanleihgen kaufen würde ist ja klar!

Nur wenn man am Primärmarkt kauft, aber vielleicht will ich ja auch am Sekundärmarkt kaufen, aber das soll nicht das Thema sein.
Du hast vollkommen recht, daß mir der temporäre Kursverlust egal sein kann, wenn ich die volle Laufzeit einhalte, doch wie wird sich deiner Meinung nach das Zinsniveau in den nächsten 5 Jahren entwickeln? Geht es eher hinauf oder hinunter? Ist eine Investition im Ersteren Fall heute wirklich sinnvoll? Bekomme ich fürs gleiche Geld nicht etwas besseres, was eine ähnliche Sicherheit aufweist? Ein simpler Bausparer schlagt die 5jährige Anleihe schon um Längen und die 10jährige fahr ich mit jeder Lebensversicherung in Grund und Boden.

Was meine 3% anbelangt, so bekommt die nicht jeder, aber 2,5% bei täglich fällig kann man leicht herausverhandeln ohne sich groß anstrengen zu müssen.


Der Einzelhändler ist der Zwischenhändler, der die Produkte der Konsumgüterindustrie an die Endverbraucher bringt. Und Deine These widerlegen wir in Deu eindrucksvoll: Warum investieren die Unternehmer hier nicht wie dumm, wenn doch unsere Sparquote so hoch ist (akzeptier das bitte endlich)? Weil sie davon ausgehen, dass das Sparen weiter geht.

Ja, ich weiß schon was der Einzelhandel ist, nur gehen vom diesem niemals irgendwelche wirtschaftlichen Impulse aus, weshalb ich ihn als Mitläufer tituliert habe.

Ich akzeptiere, daß der Vermögensstand in D hoch ist, denn unter Sparquote verstehe ich wie oben erklärt etwas anderes.

Warum sollte man wie wild in Deutschland investieren, wenn man auch ein paar km über die Grenze um 2/3 billiger das gleiche machen kann und die Waren dann nur rüberbringen muß, was ja keine Herrausforderung darstellt?
Bedenke, daß all diese Produkte letztlich ihren Weg nach D finden, eben weil sich die Leute die Kosten leisten können. Produziert wird halt woanders und das wird sich auch nicht so schnell ändern.

Es ist jedenfalls ein imenser Unterschied was die Standortwahl anbelangt, ob ich produzieren oder verkaufen will. Für zweiteres es brauche ich potente Kunden, für ersteres vorallem günstige Konditionen und die kann D in vielen Bereichen einfach nicht mehr bieten. Das liegt einerseits an einer dummen Politik, andererseits an einer momentan unglücklichen geographischen Lage und nicht zuletzt auch daran, daß die Menschen hierzulande glauben, auf gewisse Dinge ein Anrecht zu haben. In Ö ist es übrigens um nichts besser, nur daß unsere Politik momentan effizienter ist, was sich bei den nächsten Wahlen (spätestens Herbst 2006) aber vielleicht ändern wird.
 
Ztyla am 10.05.2005 10:39 schrieb:
jediknight1 am 10.05.2005 10:32 schrieb:
Wie findet ihr diesen Beitrag?

http://www.freenet.de/freenet/nachrichten/topnews_589babf6bdb87cc99432f2882575374a.html

Schockiert mich irgendwie nicht.
Ob nun die Spritpreise durch die Decke gehen, die Lohnnebenkosten steigen oder jetzt die Mehrwertsteuer angehoben werden soll, letztendlich geht es ja nur um eins: mir das hart erarbeitete Geld aus der Tasche ziehen.

Wenn man auf einer Seite mehr ausgeben muss, spart man auf der anderen. Wenn ich mehr für Sprit ausgebe, kauf ich weniger Luxusgüter, ergo: weniger Mehrwertsteuer für den Staat.
Das der Hund sich da seit Zeiten in den Schwanz beisst, mus doch auch der Regierung klar sein..

Das ist die neueste Meldung:
http://www.freenet.de/freenet/nachrichten/topnews_f6bbc6c5e8c55ce147e16b307c49db66.html
 
kiljeadeen am 28.05.2005 10:02 schrieb:
Im Gegensatz zu dir akzeptiere ich nicht einfach irgendwelche Dinge, die irgendwer veröffentlicht. Papier (auch PDF-Files) sind geduldig. Deshalb hinterfrage ich grundsätzlich alle Zahlen, Daten und Fakten bis ich sie verifizieren kann. Du glaubst gar nicht, was für interessante und überraschende Ergebnisse rauskommen, wenn man die richtigen Leute kennt und Einblicke bekommt, wie solche Statistiken konkret zu Stande kommen.

Das mit dem Gegensatz kannst du dir sparen. Ich hinterfrage grundsätzlich alles. Auch meine eigene Meinung.
Du kannst ja gern sämtliche Wirtschaftsstatistiken der letzten 40 Jahre anzweifeln, aber solange du uns nicht darlegst, wie du zu genau der entgegengesetzten Ansicht kommst und was dich dabei so sicher macht, brauchst du nicht erwarten, dass wir irgendetwas davon ernst nehmen.
Du sagst nur, du glaubst denen nicht und behauptest das Gegenteil ohne jeglichen Hinweis darauf, warum das stimmten könnte, was du sagst.
 
aph am 30.05.2005 11:13 schrieb:
kiljeadeen am 28.05.2005 10:02 schrieb:
Im Gegensatz zu dir akzeptiere ich nicht einfach irgendwelche Dinge, die irgendwer veröffentlicht. Papier (auch PDF-Files) sind geduldig. Deshalb hinterfrage ich grundsätzlich alle Zahlen, Daten und Fakten bis ich sie verifizieren kann. Du glaubst gar nicht, was für interessante und überraschende Ergebnisse rauskommen, wenn man die richtigen Leute kennt und Einblicke bekommt, wie solche Statistiken konkret zu Stande kommen.

Das mit dem Gegensatz kannst du dir sparen. Ich hinterfrage grundsätzlich alles. Auch meine eigene Meinung.
Du kannst ja gern sämtliche Wirtschaftsstatistiken der letzten 40 Jahre anzweifeln, aber solange du uns nicht darlegst, wie du zu genau der entgegengesetzten Ansicht kommst und was dich dabei so sicher macht, brauchst du nicht erwarten, dass wir irgendetwas davon ernst nehmen.
Du sagst nur, du glaubst denen nicht und behauptest das Gegenteil ohne jeglichen Hinweis darauf, warum das stimmten könnte, was du sagst.

Hmm, zuerst einmal kommt es mir schon irgendwie komisch vor, daß du dir irgendwas rauspickst und darauf rumhackst, den Rest des Beitrages, der nicht nur wesentlich länger ist sonder teilweise direkt dazu Erklärung beinhaltet, einfach so ignorierst. Meiner Meinung nach ist das eine ausgesprochen schlechte Diskussionskultur, aber bitte.

Was deine Antwort anbelangt, so läßt mich diese doch wirklich staunen. Wenn ich das richtig verstehe, soll ich meine Aussage, daß der Großteil der offiziellen Statistiken/Studien Müll sind, dadurch belegen, daß ich dies durch eine offizielle Statistik/Studie belege :confused:
Red ich eigentlich gegen eine Wand?

Ich kann nicht mehr tun als den gesunden Hausverstand anzusprechen. Wenn der bei einigen (oder vielen) nicht sonderlich ausgeprägt ist, dann kann ich das auch nicht ändern.
Hast du dich schon mal gefragt, wo die Basiszahlen für solche Statisiken herkommen? Schon mal was von Steuer- oder Sozialbetrug gehört? Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, daß man dem Staat nicht alles auf die Nase bindet und auf gar keinen Fall die eigene Vermögenssituation?

Laut jüngsten Studien die ganz offiziell nur auf Schätzungen beruhen, gibt es in Ö momentan ein Pfuschervolumen (Pfusch = Schwarzarbeit) von geschätzten 4 Mrd. Euro. Da das offiziell ist, muß das natürlich auch stimmen :-D
Sagen wir mal, daß dem so ist, dann könnte man das auf D umgerechnet auf rund 40 Mrd. Euro annehmen. Das ist doch schon einmal eine nette Summe. Irgendwo müßte dieses Geld doch sein, denn immerhin gibt es ja offizielle Statistiken, die deshalb auch stimmen müssen, wie sowohl die Vermögens- als auch die Einkommenssituation der Bürger aussieht. Da man mit solch fundierten Daten jegliches Schwarzgeld problemlos aufspüren kann und die Übeltäter in kürzester Zeit geschnappt würden, da in unserem tollen System ja nie irgendwer irgendwas irgendwo manipuliert.

Daraus folgt, daß abgesehen von anhängigen Verfahren vor Gericht weder Steuer- noch Sozialbetrug im vorigen Jahr stattgefunden haben kann. /ironie
:finger2:

Es könnte aber auch sein, daß das nicht so ganz stimmt, weil der Staat doch nicht so genau Bescheid weiß und die Statistiker mehr mit Schätzungen bzw. nicht verifizierten Zahlen arbeiten.
 
kiljeadeen am 30.05.2005 15:50 schrieb:
Hmm, zuerst einmal kommt es mir schon irgendwie komisch vor, daß du dir irgendwas rauspickst und darauf rumhackst, den Rest des Beitrages, der nicht nur wesentlich länger ist sonder teilweise direkt dazu Erklärung beinhaltet, einfach so ignorierst. Meiner Meinung nach ist das eine ausgesprochen schlechte Diskussionskultur, aber bitte.

Nein, ich lese mir schon alles durch. Aber was soll auch pure, unbewiesene Behauptungen denn antworten? Du führst "gesunden Menschenverstand" an. Ich zweifle deinen an. Mein "gesunder Menschenverstand" sagt mir ständig andere Dinge, als ich von dir zu lesen kriege. Was nun? Gebe ich meinen gesunden Verstand auf und übernehme einfach deinen? Ohne Fakten?

Ich find's ja ok, wenn man Statistiken anzweifelt und deshalb auch nicht den dazugehörigen Schlussfolgerungen zustimmt. Aber dann wäre die einzig mögliche Konsequenz: "Ich habe keine Meinung, weil ich keine Fakten kenne und keine Ahnung habe."
Du hingegen behauptest ne Menge Sachen ohne jeglichen Beleg. Warum sollten wir dir das alles glauben? Weil du so ein unglaublich kompetenter Experte mit überragendem Menschenverstand bist?

Du sagst einfach: "Amerikaner haben total viele Aktien." -

Du hast NIX in der Hand, was dies auch nur irgendwie belegt. Wie soll man darauf eine Diskussion gründen? Ist es gesunder Menschenverstand, über die Aktienbesitze der Amerikaner ein genaues Urteil fällen zu können, geschweige denn einen Vergleich zu europäischem Aktienbesitz anzustellen?

Alle deine Beiträge sind voll von solchen völlig unbelegten Behauptungen. DESHALB gehe ich nicht darauf ein. Bis ich deinen Fakten erst mal glaube. Ich gehe weiterhin von einer US-Sparquote von 1-2% aus. Bis du etwas anderes belegst. Ich diskutiere doch nicht mit einer angenommenen höheren Quote, wenn ich dafür keine Anhaltspunkte habe.
 
aph am 30.05.2005 17:41 schrieb:
Nein, ich lese mir schon alles durch. Aber was soll auch pure, unbewiesene Behauptungen denn antworten? Du führst "gesunden Menschenverstand" an. Ich zweifle deinen an. Mein "gesunder Menschenverstand" sagt mir ständig andere Dinge, als ich von dir zu lesen kriege. Was nun? Gebe ich meinen gesunden Verstand auf und übernehme einfach deinen? Ohne Fakten?

Ich find's ja ok, wenn man Statistiken anzweifelt und deshalb auch nicht den dazugehörigen Schlussfolgerungen zustimmt. Aber dann wäre die einzig mögliche Konsequenz: "Ich habe keine Meinung, weil ich keine Fakten kenne und keine Ahnung habe."
Du hingegen behauptest ne Menge Sachen ohne jeglichen Beleg. Warum sollten wir dir das alles glauben? Weil du so ein unglaublich kompetenter Experte mit überragendem Menschenverstand bist?

Du sagst einfach: "Amerikaner haben total viele Aktien." -

Du hast NIX in der Hand, was dies auch nur irgendwie belegt. Wie soll man darauf eine Diskussion gründen? Ist es gesunder Menschenverstand, über die Aktienbesitze der Amerikaner ein genaues Urteil fällen zu können, geschweige denn einen Vergleich zu europäischem Aktienbesitz anzustellen?

Alle deine Beiträge sind voll von solchen völlig unbelegten Behauptungen. DESHALB gehe ich nicht darauf ein. Bis ich deinen Fakten erst mal glaube. Ich gehe weiterhin von einer US-Sparquote von 1-2% aus. Bis du etwas anderes belegst. Ich diskutiere doch nicht mit einer angenommenen höheren Quote, wenn ich dafür keine Anhaltspunkte habe.

Nun, daß die Amis sehr viele Aktien haben, sollte mittlerweile bekannt sein. Grund dafür ist, daß Aktien in den USA ein Teil der üblichen Entlohnung sind (statt einem Gehalt) und damit die Mitarbeiter sie nicht gleich verkaufen, werden sie über Stock Options ausgegeben, die nach Einlösung mehrjährig gebunden sind. Der 2. Grund ist das bekanntlich schwache Sozialsystem. Das anzuzweifeln ist absurd. Da die offizielle Sparquote aber vom bestehenden Vermögen ausgeht und Aktien momentan nicht gerade hoch im Kurs stehen, ist ein niedriger Wert nicht verwunderlich.

Unglücklicherweise (für dich) hab ich gerade was gefunden, was zufällig zu meinem vorvorigen Beitrag paßt (Thema PISA-Studie).

http://oe1.orf.at/inforadio/51835.html?filter=3
(Der Links sollte auch noch funktionieren, wenn du das lesen kannst).

Wenige Stunden später kam auch schon eine Antwort.
http://www.orf.at/ticker/183648.html?tmp=16263
(Der Link haltet vielleicht nicht lange, drum poste ich ihn auch)

Wenig Verständnis für ein In-Frage-Stellen der Resultate der PISA-Studie hat der Leiter des Projektzentrums für vergleichende Bildungsforschung und österreichische PISA-Koordinator Günter Haider.

Die Methodenwahl bei der Studie sei Sache der OECD, in der Österreich durch das Bildungsministerium und die Statistik Austria vertreten sei, so Haider heute im Ö1-Mittagsjournal.

Es werfe ein schlechtes Licht auf Österreich, "bei schlechten Ergebnissen im Nachhinein zu versuchen, die Sache ein bisschen zu beschönigen", so Haider.

"Gleiche Maßstäbe"

Die Tests seien in allen Staaten nach den gleichen Maßstäben und Methoden durchgeführt worden, betonte Haider. Ob Österreich in einer Rangliste auf Platz 15, 16 oder 17 lande, sei für die grundsätzliche Einschätzung nicht entscheidend.

Faktum sei, dass Österreich nur sehr mittelmäßig abgeschnitten habe und bei den zahlreichen schwächeren Schülern Handlungsbedarf bestehe. Das habe man aber bereits bei der Präsentation der Studie im Dezember betont.

Zahlen in Frage gestellt

Die bisherigen politischen Konsequenzen aus der PISA-Studie in Frage gestellt hatten zuvor heimische Statistik-Fachleute. Diese hatten den internationalen Schülervergleich genauer unter die Lupe genommen und Ungereimtheiten festgestellt.


Die fetten Markierungen sind übrigens von mir und nicht vom ORF.
Wichtig sind diese Stellen, weil es hier um eine Grundproblematik der Statistiken geht, nämlich die Wahl der verwendeten Mittel. Je nachdem wie man vorgeht, kommen unterschiedliche Ergebnisse heraus, trotzdem kann man sie unter dem selben Titel "verkaufen". Immerhin geht es hier um 5 Plätze bei knapp über 40 Teilnehmern (43?) und das ist mit rund 12% doch eine gewaltige Abweichung oder siehst du das anders? Besonders herausstreichen möchte ich hierbei, daß die unterschiedlichen Ergebnisse nur in der Auswertung liegen und keineswegs in der Erhebungsmethode, woraus folgt, daß man selbst bei gleichen Basiszahlen enorme Veränderungen hervorrufen kann, wenn man ein für sich selbst genehmes Auswertungsmodell heranzieht.

So, und jetzt denk mal daran, was passiert, wenn die Basiszahlen auch noch auf unterschiedliche Arten erhoben werden? Bei der PISA-Studie war überall alles gleich, weil diese Studie von der OSZE in den verschiedenen Ländern selbst durchgeführt wurde, was aber selten ist. Die Studien der EU beruhen beispielsweise auf den von den Mitgliedstaaten gelieferten Daten, die mitunter überhaupt nicht normiert sind (Stichwort Akademikerquote).

Verstehst du, worauf ich hinaus will? Wenn man nicht genau weiß, was in einer Statistik oder einer Studie drinnen steckt, dann ist sie vollkommen wertlos. Schon letztes Mal habe ich dich gefragt, ob du bei Studien oder Statistiken in die Tiefe gehst oder wie alle anderen nur das Ergebnis liest. Darin liegt nämlich der Hund begraben und deshalb kann man mich mit solchen Statisitiken wenig beeindrucken. Ich habe schon zig Statistiken/Studien berufsbedingt analysiert. Glaubs oder glaubs nicht, da steckt kaum etwas von Wert drinnen.

Achja nur für den Fall, daß es dich interessiert:
http://www.mpib-berlin.mpg.de/pisa/beispielaufgaben.html

Das stammt zwar von der 2000er Studie, aber das sollte kein Problem darstellen. Lies dir mal diesen Müll durch und dann sag mir, daß das ganze PISA-Studien-Projekt irgendeinen Wert hat.
 
Deine Informationen zu PISA sind zwar interessant, passen aber überhaupt nicht zum Thema. Wenn du mir damit zeigen willst, dass Statistiken nicht zwangsläufig korrekt sind, kannst du dir das sparen. Das weiß ich auch selbst. Aber noch viel weniger vertraue ich auf deine intuitiven Annahmen - denn die sind aus der Luft gegriffen. Beispiele?

kiljeadeen am 01.06.2005 13:46 schrieb:
Nun, daß die Amis sehr viele Aktien haben, sollte mittlerweile bekannt sein. Grund dafür ist, daß Aktien in den USA ein Teil der üblichen Entlohnung sind (statt einem Gehalt) und damit die Mitarbeiter sie nicht gleich verkaufen, werden sie über Stock Options ausgegeben, die nach Einlösung mehrjährig gebunden sind.
Keine Quantifizierung, keine Quellenangabe, keine Aussage möglich darüber, in wieweit genau (quantitativ) dadurch die Sparquote beeinflusst wird. Geschweige denn, wie das das gigantische Auslandsdefizit der USA ausgleichen sollte.

Da die offizielle Sparquote aber vom bestehenden Vermögen ausgeht und Aktien momentan nicht gerade hoch im Kurs stehen, ist ein niedriger Wert nicht verwunderlich.
Wie kommst du auf diese Behauptung? Die Sparquote ist natürlich das, was jährlich an gespartem Vermögen hinzukommt, abzüglich dem, was an Schulden hinzukam. Ist doch logisch - und in den von mir zitierten Links auch nicht anders angegeben. Ja, daneben sind auch Angaben über das Gesamtsparvermögen, tlw. in Relation zum BIP. Aber das solltest du natürlich nicht verwechseln mit der Sparquote.
 
Btw. ... ich verstehe nicht ganz, was genau deine Gegenstatistiker (1. Link) da anzweifeln. Wenn ich zB die Lesefähigkeit getesteter Schüler auf die Gesamtzahl österreichischer Schüler hochrechne, ändert sich doch der Schnitt nicht. "Hochrechnen" bedeutet doch wohl, dass man anhand des feststehenden Schnitts ein neues Verhältnis errechnet. Aber der Quotient bleibt gleich. Ich wüsste nicht, wie man sonst "hochrechnen" sollte.

Absturz bei Hälfte der Fragen
Ungereimtheiten finden sich auch bei den Naturwissenschaften. Da ist zwar prinzipiell der Absturz der österreichischen Schüler unbestreitbar. Auffallend ist aber, dass der nur die Hälfte der Testfragen betrifft, bei der anderen Hälfte sind Österreichs Schüler so gut wie andere auch. Welche Fragen das sind, können die Experten aber nicht sagen, sie durften die Fragen bisher nicht sehen.

Ja und nun? Die Schüler konnten die Hälfte der Fragen schlechter als früher und andere, die andere Hälfte genauso gut. Und nun? Was wissen wir? Nicht viel. Aber wir wissen, dass sie schlechter waren, wo andere Leistung brachten. Das ist auf jeden Fall eine treffbare Aussage.

Darüber hinaus zeigt der Artikel eigentlich nur eine Bestätigung der Kritik am österreichischen und ebenso am deutschen Bildungssystem: Liegenlassen der Leistungsschwächeren, Förderung nur der Eliten.
 
kiljeadeen am 01.06.2005 13:46 schrieb:
Nun, daß die Amis sehr viele Aktien haben, sollte mittlerweile bekannt sein. Grund dafür ist, daß Aktien in den USA ein Teil der üblichen Entlohnung sind (statt einem Gehalt) und damit die Mitarbeiter sie nicht gleich verkaufen, werden sie über Stock Options ausgegeben, die nach Einlösung mehrjährig gebunden sind. Der 2. Grund ist das bekanntlich schwache Sozialsystem. Das anzuzweifeln ist absurd. Da die offizielle Sparquote aber vom bestehenden Vermögen ausgeht und Aktien momentan nicht gerade hoch im Kurs stehen, ist ein niedriger Wert nicht verwunderlich.
Deswegen glaubst Du uns die Sache mit der Sparquote nicht! Die Sparquote geht vom Haushaltsnettoeinkommen aus; was nicht konsumiert wird, wird gespart. Mit Vermögen hat das zunächst nichts zu tun. Die Berechnungsweise ist in den Industrieländern übrigens vergleichbar.

Es stimmt, dass in den USA ein größerer Teil der Entlohnung auf stock options u.ä. basiert. Und ich denke, jeder gebildete und informierte Mensch weiß, wie "arm" das Sozialsystem in den USA ist. Und Du hast auch Recht, dass man an der Berechnung der Sparquote kritisieren kann, dass die Vermögensposition der Bürger nicht miteinfließt. Nachzulesen ist das z.B. hier (runterscrollen zu "United States at the bottom in savings rate"): http://www.todaysengineer.org/2005/Mar/retirement.asp


Ich stimme Dir ja zu, dass viele Statistiken mit Vorsicht zu genießen sind und der Teufel im Detail steckt, d.h. in der Art der Erhebung, der Auswertung usw.
Oftmals ist es sogar so, dass sich 2 Statisiken mit dem selben Thema beschäftigen und dann zu entgegengesetzten Ergebnissen kommen.

[Da fällt mit die Arbeit in den Ausschüssen unseres Bundestages ein: Darin sitzen jede Menge Abgeordneter der Parteien und jede Parteien hat zig "Sachverständige". Natürlich ist es so, dass jeder zu Wort gebetene Sachverständige, das erzählt, was die ihn beauftragende Partei hören will (sie haben ihn ja entsprechend ausgesucht). Kein Wunder dass zumindest bei uns in Deu Stillstand herrscht.]

Im Falle unserer Sparquote ist mir aber keine Statistik bekannt, die besagt, dass die Sparquote in den USA höher als bei uns wäre. Also gehe ich als Mensch mit gesundem Verstand (ja auch ich bezeichne mich so) davon aus, dass das zumindest in der Tendez der Fall ist, wenn auch in der Wirklichkeit die Zahlen etwas anders sind (Messungenauigkeiten).
Was ich damit sagen will: Wenn die Mehrheit der Statistiken zum selben Ergebnis kommen, dann gehe ich davon aus, dass zumindest die Tendenz stimmt. Ganz genau will ich es i.d.R. sowieso nicht wissen (Wer hätte die Zeit dazu?).
 
LegeinEi am 11.05.2005 12:11 schrieb:
das scheint auch so ein hartnäckiges gerücht zu sein, daß wohlhabende menschen alles nichtsnutze sind, denen man ihr geld am besten mit stockhieben entreißen sollte.

leute mit hohem einkommen (über die entsprechend höheren steuersätze) tragen doch schon eine hohe steuerlast.

Das war früher so, als die Steuerprogression eingeführt wurde. Durch die Inflation haben sich die Stufen jedoch klammheimlich nach unten verschoben - heute wird bereits auf gehobene mittlere Einkommen der Höchststeuersatz erhoben, eine gerechte Progression für hohe bis sehr hohe Einkommen findet nicht statt, während dafür auf niedrigere Einkommen höhere Steuersätze fällig werden. Gleichzeitig kommt ein unschöner Effekt zum Tragen, dass man sich mit hohen Einkommen durch Abschreibungstricks (Windparks, Schiffe) sehr leicht "arm" rechnen und so seine Steuerlast stark drücken kann. Wenn diese windigen Geschäfte wie jüngst geschehen dann nicht aufgehen, werden die Verluste gerne auf die Allgemeinheit umgewälzt - der Staat und damit der Steuerzahler muss einspringen. Einige Leute verstehen es nur zu gute, ihre Gewinne zu privatisieren und die Verluste zu sozialisieren.

Ursächlich hierfür ist, dass sich unser parlamentarisches System aufgrund des Fraktionstreue-Prinzips als zu Anfällig für Lobbyismus erwiesen hat - statt die Interessen der Allgemeinheit zu wahren, werden Interessensgruppen mit Subventionen versorgt - diese Förderung öffnet unzählige Lücken und Möglichkeiten, einen netten Schnitt zu machen, wenn man das nötige Grundkapital schon hat. Das System führt dazu, das Kapital auotmatisch weiteres Kapital anzieht. Verteilt wird zur Zeit vor allem aus der Mitte nach oben und unten - und damit zehren unsere Sozialsysteme aber auch die Öffentliche Hand an der Substanz, denn nur die Mitte kann das ganze langristig tragen.
 
bierchen am 01.06.2005 14:54 schrieb:
kiljeadeen am 01.06.2005 13:46 schrieb:
Nun, daß die Amis sehr viele Aktien haben, sollte mittlerweile bekannt sein. Grund dafür ist, daß Aktien in den USA ein Teil der üblichen Entlohnung sind (statt einem Gehalt) und damit die Mitarbeiter sie nicht gleich verkaufen, werden sie über Stock Options ausgegeben, die nach Einlösung mehrjährig gebunden sind. Der 2. Grund ist das bekanntlich schwache Sozialsystem. Das anzuzweifeln ist absurd. Da die offizielle Sparquote aber vom bestehenden Vermögen ausgeht und Aktien momentan nicht gerade hoch im Kurs stehen, ist ein niedriger Wert nicht verwunderlich.
Deswegen glaubst Du uns die Sache mit der Sparquote nicht! Die Sparquote geht vom Haushaltsnettoeinkommen aus; was nicht konsumiert wird, wird gespart. Mit Vermögen hat das zunächst nichts zu tun. Die Berechnungsweise ist in den Industrieländern übrigens vergleichbar.

Es stimmt, dass in den USA ein größerer Teil der Entlohnung auf stock options u.ä. basiert. Und ich denke, jeder gebildete und informierte Mensch weiß, wie "arm" das Sozialsystem in den USA ist. Und Du hast auch Recht, dass man an der Berechnung der Sparquote kritisieren kann, dass die Vermögensposition der Bürger nicht miteinfließt. Nachzulesen ist das z.B. hier (runterscrollen zu "United States at the bottom in savings rate"): http://www.todaysengineer.org/2005/Mar/retirement.asp


Ich stimme Dir ja zu, dass viele Statistiken mit Vorsicht zu genießen sind und der Teufel im Detail steckt, d.h. in der Art der Erhebung, der Auswertung usw.
Oftmals ist es sogar so, dass sich 2 Statisiken mit dem selben Thema beschäftigen und dann zu entgegengesetzten Ergebnissen kommen.

[Da fällt mit die Arbeit in den Ausschüssen unseres Bundestages ein: Darin sitzen jede Menge Abgeordneter der Parteien und jede Parteien hat zig "Sachverständige". Natürlich ist es so, dass jeder zu Wort gebetene Sachverständige, das erzählt, was die ihn beauftragende Partei hören will (sie haben ihn ja entsprechend ausgesucht). Kein Wunder dass zumindest bei uns in Deu Stillstand herrscht.]

Im Falle unserer Sparquote ist mir aber keine Statistik bekannt, die besagt, dass die Sparquote in den USA höher als bei uns wäre. Also gehe ich als Mensch mit gesundem Verstand (ja auch ich bezeichne mich so) davon aus, dass das zumindest in der Tendez der Fall ist, wenn auch in der Wirklichkeit die Zahlen etwas anders sind (Messungenauigkeiten).


Aus dem Link:
Critics of the calculated savings rate, obtained by subtracting consumption from disposable income, point out that growth in value of owned assets, including retirement accounts and housing, is ignored in this statistic, as are employer contributions to retirement savings.

Gleich vorweg, mein englisch ist nicht das Beste, aber wenn ich das richtig sehe, wird in dieser Statistik die Altersvorsorge nicht berücksichtigt und die ist ja eines meiner beiden Hauptargumente gewesen, warum die USA eine höhere Sparquote aufweisen muß als bei uns in Europa üblich ist.
Das 2. Argument, daß der Staat Null Ahnung hat, wieviel die Menschen wirklich verdienen und wo sie ihr Geld anlegen, kommt noch dazu. Es ist ja bekannt, daß von Schweizer Banken Unmengen an Geldern verwaltet wird, welches aus dem Ausland stammt. In Luxenburg ist es ähnlich und in Ö auch, wobei die Schweiz diesbezüglich ganz klar vorne liegt.


Was ich damit sagen will: Wenn die Mehrheit der Statistiken zum selben Ergebnis kommen, dann gehe ich davon aus, dass zumindest die Tendenz stimmt. Ganz genau will ich es i.d.R. sowieso nicht wissen (Wer hätte die Zeit dazu?).

Natürlich hat niemand die Zeit dazu alle Statistiken zu verifizieren und selbst wenn - kann kein sonderlich befriedigendes Hobby sein. Darum geht es mir aber gar nicht.

Was ich so erschreckend finde ist, daß man mit ein paar Grafiken die öffentliche Meinung massiv beeinflussen kann und dazu braucht man meistens gar nicht die schummeln sondern in die Statistik/Studie entsprechende Zahlen einfließen lassen oder sie rauszunehmen. Niemand fällt das auf, weil sie die Leute einfach darauf verlassen, daß das weitgehend stimmt. Dazu kommt, daß viele Basisdaten juristischer Natur sind, mit der Wirklichkeit hingegen aber wenig zu tun haben und zuletzt ist es immer problematisch, wenn man weiß, daß gewisse Daten unvollständig sind wie z.B. beim Wirtschaftswachstum, da hier die Schwarzarbeit logischerweise nicht erfaßt wird.

Aus diesen Gründen versuche ich wenn möglich Statistiken aus meiner Argumentation herauszuhalten, weil man nicht wissen kann, wie korrekt sie wirklich sind.
 
Das war früher so, als die Steuerprogression eingeführt wurde. Durch die Inflation haben sich die Stufen jedoch klammheimlich nach unten verschoben - heute wird bereits auf gehobene mittlere Einkommen der Höchststeuersatz erhoben, eine gerechte Progression für hohe bis sehr hohe Einkommen findet nicht statt, während dafür auf niedrigere Einkommen höhere Steuersätze fällig werden.

Ja, das nennt man kalte Progression, nur ist mir vollkommen schleierhaft wie du dazu kommst, das Wort "gerecht" neben das Wort "Progression" zu stellen? Etwas ungerechteres als die Progression gibt es schließlich nicht. Je mehr man arbeitet, desto weniger bekommt man für die geleistete Arbeit - sehr gerecht und so richtig leistungsmotivieren.


Gleichzeitig kommt ein unschöner Effekt zum Tragen, dass man sich mit hohen Einkommen durch Abschreibungstricks (Windparks, Schiffe) sehr leicht "arm" rechnen und so seine Steuerlast stark drücken kann. Wenn diese windigen Geschäfte wie jüngst geschehen dann nicht aufgehen, werden die Verluste gerne auf die Allgemeinheit umgewälzt - der Staat und damit der Steuerzahler muss einspringen. Einige Leute verstehen es nur zu gute, ihre Gewinne zu privatisieren und die Verluste zu sozialisieren.

Bin Ösi, kenne also das Beispiel nicht. Hast einen Link?
Gewinne sind immer privat.


Ursächlich hierfür ist, dass sich unser parlamentarisches System aufgrund des Fraktionstreue-Prinzips als zu Anfällig für Lobbyismus erwiesen hat - statt die Interessen der Allgemeinheit zu wahren, werden Interessensgruppen mit Subventionen versorgt - diese Förderung öffnet unzählige Lücken und Möglichkeiten, einen netten Schnitt zu machen, wenn man das nötige Grundkapital schon hat. Das System führt dazu, das Kapital auotmatisch weiteres Kapital anzieht. Verteilt wird zur Zeit vor allem aus der Mitte nach oben und unten - und damit zehren unsere Sozialsysteme aber auch die Öffentliche Hand an der Substanz, denn nur die Mitte kann das ganze langristig tragen.

Naja, das liegt weniger am Fraktionstreue-Prinip sondern am parlamentarischen System selbst. Streich die Subventionen und leb mit den Konsequenzen kann ich nur sagen. Wenn ich beispielsweise an die österr. Bauern denke, dann könnten die ohne Subventionen alle zusperren oder heimische Lebensmittel wären nicht mehr bezahlbar.

Für einen netten Schnitt braucht man kein Grundkapital. Kapital zieht Kapital ja nicht aus Prinzip sondern aus Methode an. Zu wissen, wie man mit Geld umgeht, ist der Trick. Es sind schon Großvermögen verschleudert worden, weil die Erben es nicht wußten.
In diesem Zusammenhang verweise ich gerne auf eine Statistik der österr. Lotterien (keine Ahnung, warum sie die damals veröffenlticht haben), die das doch überraschende Ergebnis hatte, daß mehr als die Hälfte aller Lottomillionäre nach 4 Jahren eine geringeres Vermögen hatten als vor dem Gewinn.

Natürlich ist ein Grundkapital hilfreich, weil es die Möglichkeiten erhöht, unbedingte Vorraussetzung ist es aber nicht.

Unser Sozialsystem kann niemand tragen. Das geht schön den Bach runter. Spannend dabei ist einzig, wann das die Leute kapieren, sodaß die Politik wirklich etwas dagegen machen kann, denn würde eine Regierung wirklich sichernde Maßnahmen setzen, bräuchte sie bei der nächsten Wahl gar nicht mehr antreten, weil die Regierungsparteien nicht mehr genug Stimmen bekämen um ins Parlament zu kommen.
 
kiljeadeen am 02.06.2005 15:48 schrieb:
Das war früher so, als die Steuerprogression eingeführt wurde. Durch die Inflation haben sich die Stufen jedoch klammheimlich nach unten verschoben - heute wird bereits auf gehobene mittlere Einkommen der Höchststeuersatz erhoben, eine gerechte Progression für hohe bis sehr hohe Einkommen findet nicht statt, während dafür auf niedrigere Einkommen höhere Steuersätze fällig werden.

Ja, das nennt man kalte Progression, nur ist mir vollkommen schleierhaft wie du dazu kommst, das Wort "gerecht" neben das Wort "Progression" zu stellen? Etwas ungerechteres als die Progression gibt es schließlich nicht. Je mehr man arbeitet, desto weniger bekommt man für die geleistete Arbeit - sehr gerecht und so richtig leistungsmotivieren.
Nein, nicht je mehr man arbeitet, sondern je mehr man verdient (wobei selbst dieser Begriff hier missverständlich sein kann). Dass das nicht das gleiche ist, willst du ja offenbar aus irgendeinem Grund nicht glauben.
 
drunkenmonkey am 02.06.2005 22:16 schrieb:
kiljeadeen am 02.06.2005 15:48 schrieb:
Das war früher so, als die Steuerprogression eingeführt wurde. Durch die Inflation haben sich die Stufen jedoch klammheimlich nach unten verschoben - heute wird bereits auf gehobene mittlere Einkommen der Höchststeuersatz erhoben, eine gerechte Progression für hohe bis sehr hohe Einkommen findet nicht statt, während dafür auf niedrigere Einkommen höhere Steuersätze fällig werden.

Ja, das nennt man kalte Progression, nur ist mir vollkommen schleierhaft wie du dazu kommst, das Wort "gerecht" neben das Wort "Progression" zu stellen? Etwas ungerechteres als die Progression gibt es schließlich nicht. Je mehr man arbeitet, desto weniger bekommt man für die geleistete Arbeit - sehr gerecht und so richtig leistungsmotivieren.
Nein, nicht je mehr man arbeitet, sondern je mehr man verdient (wobei selbst dieser Begriff hier missverständlich sein kann). Dass das nicht das gleiche ist, willst du ja offenbar aus irgendeinem Grund nicht glauben.

Außerdem bekommt man ja nicht absolut weniger, sondern nur prozentual. So lange es eine "stetige" Progression gibt, hat man auch nach einer höheren Besteuerung netto mehr raus. Was ich für unsinnig halte, ist die Forderung, statt Progression nur drei Steuersätze festzulegen. Dann könnte es tatsächlich dazu kommen, dass z. B. nach einer (geringen) Gehaltserhöhung plötzlich weniger übrig bleibt.
 
Ja, das nennt man kalte Progression, nur ist mir vollkommen schleierhaft wie du dazu kommst, das Wort "gerecht" neben das Wort "Progression" zu stellen? Etwas ungerechteres als die Progression gibt es schließlich nicht. Je mehr man arbeitet, desto weniger bekommt man für die geleistete Arbeit - sehr gerecht und so richtig leistungsmotivieren.

Nicht je mehr man arbeitet sondern je mehr man verdient. Das ist noch das gerechteste aller Steuermodelle (Stufentarif = zu ungenau, "flat-tax" = utopisch)

Bin Ösi, kenne also das Beispiel nicht. Hast einen Link?
Gewinne sind immer privat.

Dann sollten Verluste doch bitte auch privat sein.

Naja, das liegt weniger am Fraktionstreue-Prinip sondern am parlamentarischen System selbst. Streich die Subventionen und leb mit den Konsequenzen kann ich nur sagen. Wenn ich beispielsweise an die österr. Bauern denke, dann könnten die ohne Subventionen alle zusperren oder heimische Lebensmittel wären nicht mehr bezahlbar.

Warum nicht? Die Welt wird dadurch nicht untergehen und günstige Lebensmittel gibt es danauch auch noch. In anderen Subventionsbereichen war man sich ja auch nicht zu schade zu streichen und damit Arbeitsplätze zu vernichten. In Deutschland zahlt der Staat jährlich 4-5 Mrd. NUR an Sozialleistungen (z.B. Renten) für Landwirte (laut BLM) weil man sich dort noch nicht einmal die Rentenbeiträge leisten kann.

Unser Sozialsystem kann niemand tragen. Das geht schön den Bach runter. Spannend dabei ist einzig, wann das die Leute kapieren, sodaß die Politik wirklich etwas dagegen machen kann, denn würde eine Regierung wirklich sichernde Maßnahmen setzen, bräuchte sie bei der nächsten Wahl gar nicht mehr antreten, weil die Regierungsparteien nicht mehr genug Stimmen bekämen um ins Parlament zu kommen.

So wird es wohl kommen, da bin ich der gleichen Ansicht.
 
drunkenmonkey am 02.06.2005 22:16 schrieb:
kiljeadeen am 02.06.2005 15:48 schrieb:
Das war früher so, als die Steuerprogression eingeführt wurde. Durch die Inflation haben sich die Stufen jedoch klammheimlich nach unten verschoben - heute wird bereits auf gehobene mittlere Einkommen der Höchststeuersatz erhoben, eine gerechte Progression für hohe bis sehr hohe Einkommen findet nicht statt, während dafür auf niedrigere Einkommen höhere Steuersätze fällig werden.

Ja, das nennt man kalte Progression, nur ist mir vollkommen schleierhaft wie du dazu kommst, das Wort "gerecht" neben das Wort "Progression" zu stellen? Etwas ungerechteres als die Progression gibt es schließlich nicht. Je mehr man arbeitet, desto weniger bekommt man für die geleistete Arbeit - sehr gerecht und so richtig leistungsmotivieren.
Nein, nicht je mehr man arbeitet, sondern je mehr man verdient (wobei selbst dieser Begriff hier missverständlich sein kann). Dass das nicht das gleiche ist, willst du ja offenbar aus irgendeinem Grund nicht glauben.

Ich habe mich hier absichtlich auf Arbeit und nicht auf Leistung bezogen, weil das in diesem Fall durchaus auch mit Arbeit allein zusammenhängen kann.
Denk einfach mal an eine Halbtagskraft. Verdient sagen wir mal 10€ pro Stunde (reine Phantasiezahlen, ist fürs Beispiel aber nicht wichtig) bei einem 20 Wochenstundenjob, denn mehr braucht die Firma momentan nicht. Die SV laß ich mal außer acht.
So, also von den 10€ werden sagen wir durchschnittlich 20% als Steuer abgeliefert und somit bleiben 8€ netto pro Stunde. Nach einiger Zeit geht es der Firma besser, die Halbtagskraft wird zur Ganztagskraft und muß im Schnitt 30% Steuer zahlen, womit der Nettostundenlohn auf 7€ fällt. Das nennst du fair?
Die Progressionsstufen selbst sind vollkommen irrelevant, der Druchschnittsteuersatz ist das wichtige und der steigt, weshalb das Nettoeinkommen pro Verrechnungseinheit (hier Stunden) sinkt. Was daran fair sein soll, ist mir schleierhaft.

Dieses System ist definitiv leistungsfeindlich und wird uns noch auf den Kopf fallen. Es gibt schon Länder, die mit der Flattax arbeiten wie z.B. die Slowakei, die grundsätzlich 19% als Steuer einhebt, egal wieviel man verdient. Wer mehr verdient, zahlt relativ das gleiche, absolut aber mehr.
 
Moe910 am 02.06.2005 22:24 schrieb:
drunkenmonkey am 02.06.2005 22:16 schrieb:
kiljeadeen am 02.06.2005 15:48 schrieb:
Das war früher so, als die Steuerprogression eingeführt wurde. Durch die Inflation haben sich die Stufen jedoch klammheimlich nach unten verschoben - heute wird bereits auf gehobene mittlere Einkommen der Höchststeuersatz erhoben, eine gerechte Progression für hohe bis sehr hohe Einkommen findet nicht statt, während dafür auf niedrigere Einkommen höhere Steuersätze fällig werden.

Ja, das nennt man kalte Progression, nur ist mir vollkommen schleierhaft wie du dazu kommst, das Wort "gerecht" neben das Wort "Progression" zu stellen? Etwas ungerechteres als die Progression gibt es schließlich nicht. Je mehr man arbeitet, desto weniger bekommt man für die geleistete Arbeit - sehr gerecht und so richtig leistungsmotivieren.
Nein, nicht je mehr man arbeitet, sondern je mehr man verdient (wobei selbst dieser Begriff hier missverständlich sein kann). Dass das nicht das gleiche ist, willst du ja offenbar aus irgendeinem Grund nicht glauben.

Außerdem bekommt man ja nicht absolut weniger, sondern nur prozentual. So lange es eine "stetige" Progression gibt, hat man auch nach einer höheren Besteuerung netto mehr raus. Was ich für unsinnig halte, ist die Forderung, statt Progression nur drei Steuersätze festzulegen. Dann könnte es tatsächlich dazu kommen, dass z. B. nach einer (geringen) Gehaltserhöhung plötzlich weniger übrig bleibt.

Natürlich, die Frage ist nur, wieviel man für die zusätzliche Leistung beim Überschreiten einer Progressionsstufe für diese Zusatzleistung bekommt. Siehe auch meine Antwort an drunkenmonkey.
 
kiljeadeen am 03.06.2005 10:53 schrieb:
Ich habe mich hier absichtlich auf Arbeit und nicht auf Leistung bezogen, weil das in diesem Fall durchaus auch mit Arbeit allein zusammenhängen kann.
Denk einfach mal an eine Halbtagskraft. Verdient sagen wir mal 10€ pro Stunde (reine Phantasiezahlen, ist fürs Beispiel aber nicht wichtig) bei einem 20 Wochenstundenjob, denn mehr braucht die Firma momentan nicht. Die SV laß ich mal außer acht.
So, also von den 10€ werden sagen wir durchschnittlich 20% als Steuer abgeliefert und somit bleiben 8€ netto pro Stunde. Nach einiger Zeit geht es der Firma besser, die Halbtagskraft wird zur Ganztagskraft und muß im Schnitt 30% Steuer zahlen, womit der Nettostundenlohn auf 7€ fällt. Das nennst du fair?
Die Progressionsstufen selbst sind vollkommen irrelevant, der Druchschnittsteuersatz ist das wichtige und der steigt, weshalb das Nettoeinkommen pro Verrechnungseinheit (hier Stunden) sinkt. Was daran fair sein soll, ist mir schleierhaft.

Tja, dein Beispiel ist natürlich im völlig falschen Bereich angesiedelt. Wie Markus Wollny schon schrieb, war es ursprünglich für Einkommen gedacht, die jenseits dessen liegen, was man "für den Lebensunterhalt sorgen" nennt. Im unteren Bereich, da hast du recht, sollten die Steuersätze nicht so steil ansteigen, wie sie es derzeit tun. Da sollte die Kurve möglichst flach sein. Aber ab 100.000 Euro Jahresgehalt kann sie ruhig kräftig anziehen. Das schmälert Leistungsbereitschaft? Da pfeif ich drauf. Wer unbedingt auf 200.000 netto kommen will, muss halt noch mehr leisten. Der Tag hat nur 24 Stunden. Mal schauen, wie er das schafft. Mit "Arbeit" oder "Leistung" aber garantiert nicht, daher ist es meiner Ansicht nach auch nicht schade drum, wenn er das nicht schafft. Dafür werden untere Lohngruppen stärker angespornt, mehr zu verdienen, denn für sie lohnt es sich noch. So ist der Leistungsanreiz insgesamt viel höher als im Flat-Tax-Modell. Und es gibt mehr Nachfrage im Konsumbereich.

Daher plädiere ich wie Markus Wollny ganz klar für eine Verschiebung der Steuertarifgrenzen nach oben! Einstieg ab 20.000, flacher Anstieg bis 100.000, starker Anstieg darüber.
 
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