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RPDLordXizor
Gast
aph am 03.06.2005 15:53 schrieb:kiljeadeen am 03.06.2005 10:53 schrieb:Ich habe mich hier absichtlich auf Arbeit und nicht auf Leistung bezogen, weil das in diesem Fall durchaus auch mit Arbeit allein zusammenhängen kann.
Denk einfach mal an eine Halbtagskraft. Verdient sagen wir mal 10€ pro Stunde (reine Phantasiezahlen, ist fürs Beispiel aber nicht wichtig) bei einem 20 Wochenstundenjob, denn mehr braucht die Firma momentan nicht. Die SV laß ich mal außer acht.
So, also von den 10€ werden sagen wir durchschnittlich 20% als Steuer abgeliefert und somit bleiben 8€ netto pro Stunde. Nach einiger Zeit geht es der Firma besser, die Halbtagskraft wird zur Ganztagskraft und muß im Schnitt 30% Steuer zahlen, womit der Nettostundenlohn auf 7€ fällt. Das nennst du fair?
Die Progressionsstufen selbst sind vollkommen irrelevant, der Druchschnittsteuersatz ist das wichtige und der steigt, weshalb das Nettoeinkommen pro Verrechnungseinheit (hier Stunden) sinkt. Was daran fair sein soll, ist mir schleierhaft.
Tja, dein Beispiel ist natürlich im völlig falschen Bereich angesiedelt. Wie Markus Wollny schon schrieb, war es ursprünglich für Einkommen gedacht, die jenseits dessen liegen, was man "für den Lebensunterhalt sorgen" nennt. Im unteren Bereich, da hast du recht, sollten die Steuersätze nicht so steil ansteigen, wie sie es derzeit tun. Da sollte die Kurve möglichst flach sein. Aber ab 100.000 Euro Jahresgehalt kann sie ruhig kräftig anziehen. Das schmälert Leistungsbereitschaft? Da pfeif ich drauf. Wer unbedingt auf 200.000 netto kommen will, muss halt noch mehr leisten. Der Tag hat nur 24 Stunden. Mal schauen, wie er das schafft. Mit "Arbeit" oder "Leistung" aber garantiert nicht, daher ist es meiner Ansicht nach auch nicht schade drum, wenn er das nicht schafft. Dafür werden untere Lohngruppen stärker angespornt, mehr zu verdienen, denn für sie lohnt es sich noch. So ist der Leistungsanreiz insgesamt viel höher als im Flat-Tax-Modell. Und es gibt mehr Nachfrage im Konsumbereich.
Daher plädiere ich wie Markus Wollny ganz klar für eine Verschiebung der Steuertarifgrenzen nach oben! Einstieg ab 20.000, flacher Anstieg bis 100.000, starker Anstieg darüber.
Das kann ich nur unterstützen! Der Freibetrag auf ca. 15000 Euro erhöhen und dann bei 24% Steuer anfangen. So würde man diesen steilen Anstieg von 16% auf 24% verhindern. Als Ausgleich den Spitzensteuersatz für sehr hohe Einkünfte erweitern auf mehr als 42%.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:EStTarif.PNG