Optisch und audiotechnisch war ME Andromeda über jeden Zweifel erhaben, fand ich. Das Spiel sieht immernoch sehr gut aus und klingt auch echt gut. Gameplaytechnisch war ME Andromeda auch top. Zugegeben, am Kern kann man wenig ändern. Ist halt ein Deckungs-Shooter-RPG (
). Aber es gab etliche durchaus sinnvolle Neuerungen (wie etwa der Jetpack) und altbewährte Dinge wurden bei behalten. Hier war definitiv eine Steigerung zu den Vorgängern zu beobachten. Und grundsätzlich war die Entscheidung, die einzelnen Welten offener zu gestalten, auch nicht verkehrt.
Aber jetzt gibt's das dicke Aber.
Die Welten hätte man sinnvoller füllen können. Man hat einfach nichts daraus gemacht. Man läuft in einer unbekannten Umgebung herum und das einzige, was man macht ist: Außenposten errichten und Dinge abscannen und sammeln. Statt eigene Wege zu gehen, hat man sich zu sehr an DA:I orientiert. Die Welten sind zu leblos. Es gibt zu wenig Abwechslung. Warum nicht mal beispielsweise abseits des ganzen Geballers kleine Tiere beobachten? Spuren suchen usw., bis man vlt. mal ein größeres Vieh findet? Es gibt zig Spiele, an deren Elementen man sich hätte bedienen können. Seien es Quests oder Elemente aus Monster Hunter. Stattdessen bedient man sich an dem Konzept, das DA:I schon fast das Genick gebrochen hätte. Zumal ME:A auch noch bedeutend schlechter geschriebene Charaktere und Dialoge bietet, während DA:I zumindest da noch punkten konnte.
Möglicherweise hätte man sich auch auf ein oder zwei Planeten beschränken können und die Gebiete vlt. etwas größer, dafür aber bedeutend abwechslungsreicher gestalten sollen. Weniger ist mehr und als Auftakt zu einer neuen Trilogie hätte das durchaus gepasst. Das hätte durchaus zum Plot gepasst.
ME Andromeda ist ein prominentes Beispiel dafür, wie man Potential verschenken kann. Das nervt irgendwie. An jeder Ecke sehe ich was Gutes, richtig tolle Ansätze...die dann aber nicht genutzt wurden.