Also aus verkaufstechnischer Sicht ist das total dumm, da Steam einfach mal 10 mal so verbreitet ist, wie Origin.
Gut um Origin selbst zu stärken, aber ob das fruchtet?
Genau darauf zielt die ganze Aktion doch ab und Steam ist ja auch genau auf die gleiche Weise eingeführt worden. Half Life 2 war ein grandioses Spiel und Valve hat es eben an einen Online-Dienst gebunden. Damals war die Aufregung doch genauso groß und EA setzt darauf, dass mit solchen Marken wie Battlefield, Mass Effect,... schon genug Leute kommen. Dahinter steht die Hoffnung, auch einen Kuchen vom großen Onlinegeschäft zu holen, denn Steam hat da ja fast ein Monopol. EA kalkuliert den Widerstand der Gamer ganz sicher mit ein und setzt darauf, dass der mit der Zeit und mit exklusiven Spielen schwindet. Außerdem gibt es natürlich eine Menge Leute, die so etwas nicht stört. Und wenn erst mal eine kritische Masse zusammenkommt, wird so eine Plattform vielleicht sogar zum Selbstläufer, wie man an Steam gerade sieht,
Aus marktwirtschaftlicher Sicht ist das völlig nachvollziehbar. Aus Kundensicht finde ich es aber traurig. Es treibt eine Reihe von Leuten im günstigeren Fall zu den Konsolen oder im schlimmeren Fall zu den Raubkopierern. Letzteres gibt den Publishern dann natürlich noch mehr Futter, um gegen den PC zu schießen.
Vielleicht beschäftigt das Problem aber auch nur die älteren Spieler, die Spiele wie früher kaufen wollen und nicht an einen Dienst binden wollen. Zu denen zähle ich mich auch und ich bin immer noch froh, wenn man ein paar ältere Games auf einer kleinen LAN ganz unkomplizierte durch eine Installation zum Laufen bringen kann. Oder man packt tatsächlich mal wieder das alte Ultima aus und spielt es in der Dosbox. Mit onlinegebundenen Spielen wird das wahrscheinlich nicht mehr so einfach gehen.
Ich würde z.B. für einen DRM-freie Digitaldistribution wie bei GOG sogar mehr für ein Spiel bezahlen als für ein accountgebundenes wie bei Steam oder Origin. Aber vielleicht ist so eine Zielgruppe ja viel zu klein, für die der Kopierschutz ein Entscheidungsfaktor beim Spielekauf ist.
Das wäre doch mal eine interessante Reportage für die PCG. Mit Umfrage und Ausblick bzw. Vorschlägen für alternative Distributionsmodelle. Das fände ich jedenfalls interessanter als die zigste Abstimmung zu den schönsten 10 Bösewichtern in Spielen.
Gute Nacht, Florian