kiljeadeen am 20.03.2005 11:05 schrieb:
Dass es inzwischen schon genug Leute gibt, die neben ihrem Hauptberuf noch nebenbei jobben gehen, weil ihre Kohle sonst nicht reicht und dadurch locker auf 60 Std. die Woche kommen, ist Dir nicht in den Sinn gekommen?!?
Doch, ist aber ein relativ geringer Anteil in der Bevölkerung. Fraglich ist allerdings, wofür die Kohle bei einem 40-Stundenjob nicht reicht.
Für ziemlich viel... Wenn ich zehn bis fünfzehn Jahre zurückdenke, hätten sich viele Leute nach meinem heutigen Gehalt die Finger geleckt. Heutzutage reicht es gerade so, um als Alleinverdiener meine Familie zu ernähren und die Miete zu bezahlen. Wie weiter vorne in diesem Thread schon beschrieben, leisten wir uns nicht gerade viel....
Ausserdem: Ich arbeite, um zu leben, ich lebe nicht, um zu arbeiten! Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ein Großteil der sog. "Reichen" den Begriff Arbeit auch nicht gerade erfunden haben, wenn Du verstehst...
kiljeadeen am 20.03.2005 11:05 schrieb:
Darum ist es besser, wenn man nicht von Arbeit sondern von Leistung spricht. Leistung bezieht sich darauf, was am Ende rauskommt. Du kannst dein ganzes Leben lang Ziegeln von A nach B schlichten und wieder zurück, du wirst so dein ganzes Leben gearbeitet haben, aber überhaupt nichts geleistet.
Welche Leistung kann ein Firmenchef ohne seine Mitarbeiter erbringen? Schon mal darüber nachgedacht? Gerade die sogenannte "Leistung" der Besserverdienenden besteht zum größten Teil nur auf dem Papier!
kiljeadeen am 20.03.2005 11:05 schrieb:
Zum Aspekt "Bildung und Studium" rechtfertigen hohe Gehälter: Wenn man mal die persönlichen Aufwendungen vergleicht: ABI plus Studium -> ca. 6-10 Jahre (je nach Studiengang); "Arbeiter" -> gut 45 Jahre Rücken krumm schuften! Wer hat wohl mehr aufgewendet, wenn er in Rente geht?!
Ein Akademiker beginnt erst viel später Geld zu verdienen und wir sprechen da von 10 und mehr Jahren. Die Arbeiter können daraus einen imensen Vorteil schlagen, was sie leider im Regelfall nicht tun, weil sie mit dem Geld verdienen in einer Zeit beginnen, wo man normalerweise nur Flausen um Kopf hat, aber dafür können die Akademiker nichts.
Du vergisst, das es Leute geben soll, die mangels Finanzen arbeiten gehen müssen und daher keine Möglichkeit haben, eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Und gerade bei diesen Leuten fällt es immens schwer, daraus einen Vorteil zu schlagen! Mir ging es z.B. bis zum Abi recht gut zu Hause, doch während meiner Oberstufenzeit haben meine Eltern auf Grund einer einzigen, blöden Fehlentscheidung einen riesen Berg Schulden gemacht. Somit war eine Berufsausbildung Pflicht, damit ich meine Eltern zumindest ein bisschen unterstützen konnte. An ein Studium war nicht einmal zu denken...
...und dieser Zustand wird sich durch zukünftig anfallende Studiengebühren sicher nicht verbessern,so dass sich unsere Zwei-Klassen-Gesellschaft wieder auf dem Höhepunkt befindet!
kiljeadeen am 20.03.2005 11:05 schrieb:
Zudem ist ein auch ein Studium kein Garant für ein hohes Gehalt. Schaut Euch zum Beispiel mal Mediziner an. Bis man als Arzt richtig gutes Geld verdient, vergehen locker mal zwischen 15 und 20 Jahre. Vorher plagt man sich mit Grundstudium, 24- oder 36h-Diensten, Praktika, Assistent, dann kommt erst der Facharzt, wo man dann die Möglichkeit hat, eine Oberarztstelle zu ergattern. Die Kohle beim "normalen" Assi kommt größtenteils durch schlauchende Bereitschaften und Gutachtenerstellungen...
Oder man macht eine Praxis auf.
Klar , mal eben so....
kiljeadeen am 20.03.2005 11:05 schrieb:
Prinzipiell hast du aber recht, ein akademischer Grad garantiert gar nichts mehr und wenn man irgendeinen Müll studiert hat, dann sowieso nicht.
Hat nix mit Müll studieren zu tun... Wie Du weiter oben bereits gesagt hast: Angebot und Nachfrage!!!
Müll studiert man dann, wenn schon am Anfang klar ist, daß man keinen Job bekommt, denn dadurch mutiert das Studium zum Hobby und das soll sich gefälligst jeder selber zahlen oder bezahlt dir der Staat dein Hobby? Eben!
Super, meine ganze Antwort ist weg, weil ich 1x zuviel irgendwohin geklickt hab
Also in Superkurzform, weil alles schreib ich nicht nochmal (war urlang!):
Du lebst einfach über deinen Verhältnissen, wenn es sich gerade so ausgeht, auch wenn es dir nicht so vorkommt. Schon mal überlegt, was du machen wirst, wenn du arbeitslos wirst??? Privatkonkurs? Keine zukunftsorientierte Einstellung!
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Es gibt 2 Arten von Reichen. Die einen haben es durch Glück bekommen (gewonnen, geerbt, geschenkt), die anderen haben es sich erarbeitet und letztere sind stellen die Mehrheit der Reichen. Der Umstand, daß du deren Arbeit nicht siehst, heißt nicht, daß sie nicht da ist, sondern lediglich, daß du sie nicht verstehst. Fakt ist, daß die ein x-faches von deinem Einkommen verdienen und daß sie dies offensichtlich ganz anders als du machen, sonst wärst du ja auch Großverdiener.
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Was ist der Chef ohne seine Mitarbeiter? Wenig sag ich mal, weil nichts klingt zu hart.
Wieviele Mitarbeiter sind "wenig" ohne ihren Chef? Wo kommen die Arbeitsplätze denn her, wenn sie niemand jemals geschaffen hat?
Bau eine Zeitmaschine und bring in der Vergangenheit (das ist nur ein Beispiel und KEIN Mordaufruf) in irgendjemanden um, der heute in einer Fabrik arbeitet. Resultat: Es sitzt jemand anderes dort und macht die Arbeit.
Mach das gleiche mit dem Chef und die ganze Firma gibts nicht mehr!