pacsun am 14.03.2005 18:36 schrieb:
drunkenmonkey am 13.03.2005 17:23 schrieb:
pacsun am 13.03.2005 16:03 schrieb:
Viele Unternehmensvorstände arbeiten auch 12 Stunden[...]
Ok, das ist ca. das 1,5-fache einer "normalen" Arbeitszeit. Das würde, rational betrachtet, das 1,5-2-fache eines normalen Gehalts rechtfertigen, nicht aber ein X00-faches.
Hast du schon dazugerechnet, dass man dafür auch studieren muss und sich die Karriereleiterhocharbeiten(wie gesagt: Auslandsaufenthalte, Arbeit am Wochenende,...)
Soweit richtig, das muss man allerdings für viele andere Berufe, bei denen man nicht annähernd so viel verdient, ebenfalls. Und soetwas wie Nachtschichten dürfte bei Firmenvorständen eher die Ausnahme als die Regel sein.
Auch wenn solche Leute viel verdienen muss man auch sehen, dass sie dafür auch viel getan und geopfert haben.
Ok, schauen wir mal: meistens sind sie in eine sehr wohlhabende Familie geboren worden, die ihnen ein paar Studiengänge bezahlt, woraufhin sie später über gute Beziehungen in überbezahlte leitende Posten gehievt werden. Opfer haben zumindest die Vorstände der großen Konzerne wohl nur im Ausnahmefall gebracht.
Sicherlich gibt es auch solche, aber es gibt mindestens genauso viele, die aus ärmeren Familien kommen(wenn ich mich recht entsinne u.a. Hans-Olaf Henkel und Klaus Kleinfeld).
Natürlich gibt es auch welche aus ärmeren Familien, das ist aber zumindest in den Vorständen der größeren Unternehmen die extreme Ausnahme. Letztes Jahr gab es dazu irgendwo eine Statistik, bei der gezeigt wurde, dass zumindest bei den DAX-Unternehmen die Vorstände fast ausnahmslos aus sehr wohlhabenden Familien kommen. Wenn es dich wirklich interressiert, versuche ich mal, die Statistik wieder zu finden. "Mindestens genauso viele" aus "normalen" oder armen Familien sind es jedenfalls definitiv nicht.
[Liberalisierung-ist-toll-Gelaber]
Sowas Ähnliches haben sich die Mexikaner in den 90ern wohl auch gedacht. Sie dürften ihren Irrtum mittlerweile eingesehen haben
Wenn sich der Staat in die Wirtschaft richtig einmischt läufts aber auch nicht gerade toll, sonst wäre der ganze Ostblock nicht zusammengebrochen.
Zu den Mexikanern kann ich nichts sagen, da ich nicht weiß was da los war.
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Ich wollte jetzt wirklich nicht für einen Kommunismus argumentieren.
Was in Mexiko passiert ist, versuche ich mal kurz für dich zusammenzufassen: Die Verfassung wurde geändert, so dass der Staat weniger Einfluss auf die Wirtschaft hatte und mehrere Regelungen zum Schutz der Bevölkerung abgeschafft wurden. Die NAFTA (Northamerican free trade association oder so ähnlich, eine Freihandelszone jedenfalls ^^) wurde gegründet, wodurch die relativ schwache mexikanische Wirtschaft schutzlos der amerikanischen Wirtschaft ausgeliefert war. Das Ergebniss war eine total demolierte mexikanische Landwirtschaft und eine extrem angestiegene Armutsquote. Insofern also ein schönes Beispiel, was Liberalisierung so anrichten kann
Eine Arbeitszeiterhöhung würde auch sicherlich mehr Arbeitsplätze schaffen als jetzt. Die dilettantischen Argumentationen eine Arbeitszeitveringerung würde mehr Arbeitsplätze schaffen sind ja auch völliger Schwachsinn. Wenn jemand jeden Monat fünf Tüten Chips kauft und der Hersteller des Vertrauens verringer den Inhalt um 20% würde man sich dann von nun an sechs Tüten kaufen? Wohl kaum, da steigt man lieber auf eine andere Marke um. Genauso verhält es sich auch mit Arbeitszeitveringerungen: Eine Erhöhung(des Inhalts) erhöht auch die Attraktivität.
Da Arbeit für die Wirtschaft sozusagen das Grundnahrungsmittel ist, wäre eine Analogie zu Brot wohl passender als zu Chips. Wenn die Brote, die du kaufst, in Zukunft doppelt so groß sind, wirst du nur noch halb so viele Brote kaufen, oder?
Nein, weil du dadurch neue Kunden bekommst. Wie ja jeder weiß ist eine Arbeitszeitverlängerung nichts anderes als eine Preisminderung. Dadurch hast du mehr Nachfrage, weil es sich für Kapitalisten wieder lohnt hier zu investieren.
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Im Prinzip hast du recht, aber die Nachfrage kann selbst bei extremen Preisminderungen nicht größer werden als der Bedarf. Wenn der Bedarf gedeckt ist, dann wird auch nicht mehr gekauft, wenn die Ware billiger wird.
Mit den Ananlogien sollten wir aufhören, das führt zu nix ^^