Bin selbst im medizinischen Bereich tätig und kann Dir sagen, dass Du absoluten Blödsinn redest. Klar gibt es Erkrankungen, die schwer zu diagnostizieren sind, und es gibt Symptome, die gleich auf mehrere Erkrankungen hinweisen. Deshalb wird im allgemeinen auf jede Möglichkeit hin untersucht... nennt man Differentialdiagnostik und hat nichts mit Unfähigkeit zu tun!
Natürlich gibt es Dinge in der Medizin, die eigentlich nicht notwendig wären und nur dem Kohlemachen dienen. Dies hat aber nichts mit der Medizin an sich, sondern mit unserem kranken System zu tun....
Tja, wie dumm für dich, daß ich erst gestern wieder einen entsprechenden Artikel aufgegabelt habe. Ich weiß leider nicht, ob der Link wirklich noch geht (könnte auch gecached sein), aber ich poste auch einen Auszug daraus:
www.orf.at/050322-85064/85065txt_story.html
Eigentlich ist das Osterei ja ein Symbol für das Leben. Aber in den Cholesterindebatten seit den 70er Jahren wurde das bunte Ei sprichwörtlich verteufelt.
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"Die Aufregung ums Ei war immer falscher Alarm", sagt Gesundheitsexperte Hademar Bankhofer, der etwa auf die Studien des österreichischen Ernährungswissenschaftlers Kurt Widhalm verweist.
"Als man 1972 in den USA Eier unter die Lupe nahm, fand man in ihnen riesige Mengen an Cholesterin. Daraus schloss man: Der Konsum von so extrem hohen Cholesterinmengen muss sich negativ auf den Cholesterinspiegel im menschlichen Organismus auswirken", fasst Bankhofer den Beginn der Cholesterin-Verteufelung zusammen.
Die amerikanische Herzgesellschaft gab daraufhin die Empfehlung aus: höchstens drei Stück Eigelb pro Woche.
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140 Studien an mehr als 3.000 Teilnehmern in sieben Ländern, die die WHO überwachte, ergaben: Durch den Genuss von cholesterinhaltigen Nahrungsmitteln kommt es bei einem gesunden Menschen zu keinem Anstieg des Cholesterinspiegels im Blut.
[...]
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Bitte beachte vorallem die
fette Markierung oben im Text. Wie schon erwähnt, es geht immer nur um einen aktuellen Wissensstand und nicht um richtig oder falsch. Hier ist man (nach jetzigem Stand) total falsch gelegen und hat halt einfach 3 Eier pro Tag festgelegt und genau so läuft es auch mit den mindestens 8 Stunden Schlaf pro Tag. Vielleicht stimmts, vielleicht ists auch totaler Blödsinn.
Weil Freizeit für mich gleichbedeutend mit "Ruhezeit" ist, in der man nun mal in der Regel "faul" ist, oder zumindest etwas tut, was einem Vergnügen bereitet und somit in Deine Vorwürfe der Faulheit passt!
Dann ist das ein Mißverständnis, denn ich meinte mit Freizeit keineswegs Ruhezeit. Sportliche Aktivitäten sind auch Freizeit, aber keinesfalls Ruhezeit. Fortgehen ist Freizeit, Computer spielen ist Freizeit,...
Solche Sachen halt.
Wie kannst Du dann Deine Art der Arbeit mit anderen vergleichen und erwarten, dass alle genauso lange am Tag an ihrem Arbeitsplatz verweilen wie Du? Ich hatte nie ein Problem damit, eine 6-stündige Klausur zu schreiben, 6 Stunden körperliche Anstrengung hingegen, erschöpft ungleich mehr! Nur so ein Beispiel....
Stimmt, allerdings werden wir nicht in eine Kaste oder einen Job hineingeboren - wir haben freie Auswahl.
Fakt ist auch, daß in den letzten 100 Jahren die körperliche Schwerarbeit einerseits von den Wochenstunden massiv zurückgegangen sind (anfang voriges Jhdt. waren 12 Stunden täglich normal) und andererseits die schwere der Arbeit selbst abgenommen hat, weil sie start von Maschinen gestützt wird. Es ist schon ein Unterschied, ob man das Loch für ein Fundament mit der Schaufel gräbt und den Aushub mit der Scheibtruhe wegführt oder ob man das mit einem Bagger macht und mit der Schaufel am Ende nur nachputzen muß.
Das ist eine rein subjektive Aussage. Jeder kann behaupten, er habe bis jetzt mehr als genug gearbeitet und andere als faule Säcke beschimpfen. Ob das nun richtig ist oder nicht, sei mal dahingestellt!
So subjektiv ist das nicht, denn die Wochenstundenarbeitszeit liegt nun einmal bei rund 40 Stunden und wenn man selbst 80 Stunden pro Woche arbeitet, braucht man logischerweise nur halb soviele Wochen um die gleiche Stundenanzahl zu erreichen.
Und? Hattest Du damals das Gefühl, faul zu sein und weniger zu leisten?
Faul? Nein, dieses Gefühl hatte ich nicht, aber das kann man bei 3 Jobs auch nicht erwarten. Meine effektive Leistung war aber nicht so toll, denn Leistung wird ja daran gemessen, was am Ende rauskommt und nicht an dem, was man reinsteckt.
...und dass Geld verdienen Geld erfordert, ist also logisch?! Wie gesagt, es besteht ein logischer Zusammenhang zum Kapitalismus, aber grundsätzlich logisch ist es nicht!
Doch, natürlich ist es logisch. Wir leben alle letztlich vom Handel. Wer kein Kapital hat, kann als Handelsware nur seine eigene Arbeitskraft anbieten, hat man hingegen auch Kapital, kann ich auch echte Waren anbieten und nicht nur meine Arbeitskraft. Letztere kommt noch dazu. Ich kann also mehr anbieten als andere und damit kann ich auch mehr verkaufen, wodurch das Einkommen steigt.
Außerdem kann man mit Geld zusätzliche Arbeitskraft zukaufen und nachher teurer weiterverkaufen. Du verdienst nur an deiner Arbeitskraft, aber dein Chef verdient bei dir mit, weil du machst ja irgendwas und das verkauft er mit einer Gewinnspanne weiter.
Du hast Dich klar und deutlich auf meinen Lebensstandard bezogen, aber ist ja auch egal... ich kenne viele Leute, die sich keinen oder nur wenig "Luxus" leisten, aber dennoch über Geldknappheit jammern. Natürlich kenne ich auch welche, die ganz klar über ihren Verhältnissen leben, um sich irgendwie darzustellen, jedoch gehören letztere zur absoluten Minderheit meines Bekanntenkreises!
Stop, ich rede nicht von Luxus. Die wenigsten Menschen leben luxuriös.
Es geht ausschließlich um den Lebensstandard. Du schreibst, daß sich in deinem Bekanntenkreis Menschen befinden, die einerseits übers mangelnde Geld klagen und die andererseits keineswegs über Luxus verfügen.
Ist unter diesen Menschen vielleicht ein Raucher? Jemand der ein Handy hat ohne es beruflich wirklich zu brauchen? Jemand der gerne am Computer spielt oder im Internet surft (also auch einen Computer hat)? Jemand, der auch mal ausgeht, egal ob Kino, Disco oder einfach Essen geht? Jemand, der vielleicht einen BMW oder Mercedes fährt und sei er noch so alt? Jemand der auf Urlaub fährt?
(weitere Beispiel auf Anfrage)
Darum geht es. Natürlich kannst du jetzt einwenden, daß das irgendwo zum normalen Leben gehört. Stimmt, doch es definiert auch unseren Lebensstandard und nichts von den obigen Beispielen ist wirklich notwendig und hebt so unseren Lebensstandard.
Frage: Ist es zumutbar, für einen begrenzten Zeitraum auf ein oder mehrere solche Dinge zu verzichten? Es können auch Kleinigkeiten sein, wie z.B. der Verzicht auf Snacks oder Süßigkeiten.
Ist das möglich, haltet man das problemlos aus?
Ich sage, daß das geht und viele Menschen leben uns das vor, wenn auch manchmal unfreiwillig z.B. beim Verzicht auf Süßigkeiten, weil man Diabetes hat, aber es geht.
Man wird niemals auch nur in die Nähe eines Vermögens kommen, wenn man immer alles Geld für kurzfristigen Genuß ausgibt, aber nichts, was einen auch nur irgendwie weiterbringt. Das größte Unding ist ein Konsumkredit oder eine Kontoüberziehung, nur weil man einkaufen will oder auf Urlaub fährt. Ein Haufen Geld für ein paar schöne Tage und danach ist man wieder im normalen Leben - allerdings pleite.
So einfach ist das ja leider nicht... wenn ich für Mehrarbeit auch entsprechend entlohnt würde, hätte ich sicher auch eine (freiwillige) 45-50 Stunden Woche. Bei tariflich festgelegten Gehältern sieht das jedoch anders aus. Und wo in meinem Beruf alle von einer wöchentlichen Stundenerweiterung sprechen, ist von gleichzeitig mehr Gehalt nie die Rede! Eher im Gegenteil...
Das ist leider wahr und dazu kommt natürlich auch die höhere Steuer und SV. Andererseits kann man die zusätzliche Arbeit irgendwo aufwenden. Nirgends steht geschrieben, daß man die beim jetzigen Job aufwenden muß.
Ich hab beispielsweise ein Zeitungsabo und jeden Tag um 6 in der Früh bringt mir wer meine Zeitung, aber wer ist das? Kann der davon allein leben? Wohl kaum, aber er verdient sich halt was dazu. In diesem Fall eben mit einer regelmäßigen Tätigkeit, die zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein muß. Das kann aber nicht jeder.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Ich kenne unzählige Leute, die einen PC haben, sich absolut Null auskennen und immer wieder ein wenig Hilfe brauchen und dafür auch etwas bezahlen. Andere brauchen mal einen Babysitter, wiederum andere zahlen fürs Rasenmähen oder Einkaufen, manche brauchen Hilfe im Haushalt, ... die Möglichkeiten sind endlos. Machen muß man es halt und vorzugsweise in einem Gebiet, wo man sowohl gut ist als auch Spaß hat.
Was glaubst du wohl, wieviele Einmanncomputerbuden es gibt. Leute, die für kleine Firmen und Privatleute ein Netzwerk einrichten, Computer reparieren oder einfach eine Kaufberatung machen? Da kauft sich wer einen Scanner und hat keine Ahnung, wie das Ding installiert und nachher bedient wird. Solchen Menschen kann man helfen und gleichzeitig Geld verdienen und denen ist es egal, wann man kommt, solange das Zeug endlich rennt.
Die Möglichkeiten sind wirklich endlos. Die einzige Vorraussetzung ist, daß man etwas kann, was anderen nicht können (oder machen wollen), wohl aber brauchen.