Kann dem zustimmen, was hier schon viele geschrieben haben. Es ist ein langsamer und etwas holpriger Start. Das liegt zu grossen Teilen auch daran, dass Bethesda einem sehr viele Dinge einfach nicht erklaert. Aber das Spiel wird immer besser mit den ersten 20-30 Stunden.
Man freundet sich in der Zeit auch immer mehr mit den Einschraenkungen an, die einem am Anfang noch etwas sauer aufstossen koennen. Das Unviersum fuehlte sich am Anfang fuer mich noch sehr "instanziert" an, weil ja im Prinzip alles aus kleinen Bereichen besteht, die man ueber die Karte ansteuert. Da hab ich in einem No Man's Sky oder einer Star Citizen Alpha halt inzwischen auch schon eine zusammenhaengerende Welt gesehen. Aber das ist halt ein trade-off gegen andere Staerken und man gewoehnt sich dann doch recht schnell dran.
Ja, es gibt auch die typischen Bethesda Macken, vor allem beim User Interface, bei einigen Design Entscheidungen im Gameplay und und und. Da moechte man Todd Howard schon ab und an verfluchen, weil die Modding Community die selben Probleme schon in jedem Spiel seit Oblivion fixen musste und sie lernen einfach immer noch nicht dazu. Damit muss man halt leben.
Aber was mir besonders gut gefaellt ist die Welt. Da haben sie echt was tolles auf die Beine gestellt. Allein die schiere Anzahl an Siedlungen, NPCs und Umgebungen die auch alle sehr liebevoll und unterschiedlich gestaltet sind und dazu die Detailverliebtheit mit der da viel designt ist, das bringt mich schon immer wieder zum staunen.
Dazu kommt ein wirklich cooles Szenario meiner Meinung nach. Die Welt von Starfield ergibt fuer mich in weiten Teilen halt Sinn. Es ist keine super krasse Postapokalypse oder Cyberpunk Zukunft, in der zu 99.9% nur noch Arschloecher rumlaufen. Das ist so ein bisschen mein Problem mit z.B. Cyberpunk 2077 oder der Fallout Serie. Nein, Starfield zeigt endlich mal wieder eine relativ optimistische Zukunftsvision. OK, die Erde ist hinueber aber das spielt in der Welt nicht wirklich eine grosse Rolle. Der Punkt ist, die meisten NPCs mit denen man redet sind - in ihrem Weltbild zumindest - "gute" Menschen, die eigentlich nur das beste wollen, fuer sich und oft auch fuer andere. In der Story gibt es noch nicht mal einen grossartigen Boesewicht sondern nur ein Geheimnis, das man lueften will/soll. Das ist echt mal was anderes als in den meisten anderen Spielen dieser Art und das finde ich super.
Klar, es gibt Massen an Piraten und so, die man abschiessen kann/muss, aber das ist halt Gameplay und diese narrative Dissonanz gibt es ja in fast allen (Action) Spielen. Aber der Punkt ist, wann immer das Spiel dir was erzaehlt ist es sehr positiv und die Motivation aller NPCs ist fuer mich nachvollziehbar. Das ist fuer mich gerade bei so einem Spiel sehr viel wert und es ist genau diese optimistische Glaubwuerdigkeit, weswegen mir das Erkunden der Welt so viel Spass macht.
Also Fazit bisher: Bethesda hat ein typisches Bethesda Spiel gemacht, mit allen Ecken und Kanten, dass aber einen wirklich tollen Kern hat ... und das bedeutet, gerade wenn es durch Mods im Laufe der Jahre jetzt noch immer mehr aufpoliert wird, dann wird das ein Spiel werden, zu dem ich auch auf laengere Sicht immer wieder zurueckkehren werde. Insofern: mission accomplisched.