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Kolonialismus in Videospielen: Warum wir gerne erobern

Beim Lesen des Artikels hat man das Gefühl, als hätte die Rosa-Luxemburg-Stiftung diesen gesponsert. Versucht doch wenigstens bitte mal, euch nicht so einseitig mit solch einen Thema auseinander zu setzen, wenn ihr doch schon eine Kolumne drüber schreibt. Vielleicht hätte eine Einordnung, wer Kristina Reymann-Schneider eigentlich ist, zumindest etwas geholfen.

Typische Genrevertreter sind Stellaris, Ara: History Untold und natürlich die Reihe Sid Meier's Civilization. Die Spiele sind hochkomplex. Mal eben im ersten Anlauf die Weltherrschaft an sich reißen, wird kaum funktionieren. Was die Spiele darüber hinaus eint, ist ihr kolonialistisches Grundkonzept. Es geht stets darum, die eigene Herrschaft immer weiter auszubauen und diesem einen Ziel sämtliche ethischen oder moralischen Bedenken unterzuordnen.

Auch die Victoria -Reihe gehört diesem Subgenre an und ist eine "explizite Kolonialismussimulation", wie es der Historiker Tobias Winnerling ausdrückt.
Obwohl ich die Aufzählung hier nicht verteufle wundert es mich, warum Europa Universalis 4 an dieser Stelle fehlt, obwohl es den Ursprung der historischen Kolonialzeit am deutlichsten im Fokus hat. Liegt dass daran, dass man dort jedes Volk auf der Welt spielen kann und somit z.B. auch die Azteken oder afrikanische Völker plötzlich zu Eroberern werden können?

Die Einheimischen litten unter der Fremdherrschaft. Sie verloren ihre Besitztümer und ihre Freiheit. Wer den Deutschen nicht gehorchte, wurde öffentlich ausgepeitscht. Der Völkermord an den Herero und Nama im heutigen Namibia - damals Deutsch-Südwestafrika - gilt als erster Genozid des 20. Jahrhunderts. Generalleutnant Lothar von Trotha hatte den Schießbefehl gegeben.
Weil die Einheimischen so litten, sind Deutsche in einigen Orten der Ex-Kolonien ja auch heute noch beliebt, ihre Bauten nicht abgerissen und vieles was damals eingeführt wurde, auch heute noch Bestandteil örtlicher Gesetze. Ja, es gab damals verbrecherische Handlung an den Einwohnern der Kolonien, aber selbst der hier dargestellte Genozid passierte nicht, weil die Deutschen Bock drauf hatten Afrikaner abzuknallen. Diese Darstellung der Geschichte ist einfach nur irreführend, indem man Kontext unterschlägt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden den Deutschen die Kolonien wegen ihrer brutalen Kolonialherrschaft entzogen.
Gemessen an den Spaniern waren die deutschen ja noch regelrechte Chorknaben, was ihre Kolonien betraf und nein, sie wurden nach dem ersten Weltkrieg nicht entzogen, weil sie so brutal dort herrschten. Das ist einfach nur falsch.

"Es ist durchaus möglich, Afrika als Schauplatz für eine kraftvolle und beunruhigende Horrorgeschichte zu verwenden", schrieb er. "Aber wenn man das Konzept von Menschen, die in wilde Monster verwandelt werden, auf eine tatsächliche ethnische Gruppe anwendet, die lange Zeit fälschlicherweise als wilde Monster dargestellt wurde, ist es schwer zu verstehen, wie rassistische Elemente keine Rolle spielen könnten."
An solchen Beispielen merkt man, dass Leute in einer Art Psychose gefangen sind, wo es grundsätzlich problematisch ist Afrikaner medial zu verarbeiten, außer sie werden so dargestellt, wie in Wakanda (Black Panther). Dass die Hautfarbe im Fall von Resident Evil eigentlich völlig egal ist, ist dem Professor, der solche Zitate bringt, anscheinend nie bewusst geworden.
Schon mal von einen Spanier gehört, der sich groß über die Darstellung von Spaniern als rassistsich beschwert hat, wie sie in Resident Evil 3 auftauchen? Liegt das nun daran, dass das jeder normale Mensch im Kopf mit sich so vereinbaren kann, dass es sich hier um eine fiktionalisierte Version von Dorfbewohnern handelt oder dass es keinen Rassismus geben Weiße geben kann?

Kolonialismus und Rassismus sind eng miteinander verwoben. Denn der Kolonialismus basierte auf rassistischen Ideologien und der pseudowissenschaftlichen und längst widerlegten Rassentheorie, die im 19. Jahrhundert viele Anhänger hatte. Sie waren davon überzeugt, dass es verschiedene menschliche Rassen gebe, an deren Spitze Weiße stünden, weil sie allen anderen kulturell und zivilisatorisch überlegen seien. Damit rechtfertigten sie die Ausbeutung und Unterdrückung nicht-weißer Menschen.
Männer, Frauen und Kinder aus Afrika, Süd- und Mittelamerika wurden von den Menschen aus dem vermeintlich zivilisierten Westen als unzivilisierte "Wilde" bezeichnet und teilweise wie Tiere behandelt; sie wurden angekettet und ausgestellt, missbraucht und verkauft.
Die Rassentheroie hatte eigentlich auch vor dem 19. Jahrhuntert bereits viele Anhänger. Auf welcher Grundlage glaubt denn der Autor des Artikels, wurden in Amerika ganze Indianerstämme ausgerottet oder bekämpft? Es waren doch christliche Kirchen und deren Mitglieder, die die Arroganz besaßen, den amerikanischen Ureinwohnern vorzuschreiben an welche Götter sie glauben dürfen und speziell unter den Spaniern war es so, dass wer das nicht einsah wurde ausgepeitscht, gefoltert oder einfach ermordet. Auch die Kreuzzüge der christlichen Kirche oder die erbarmungslosen Eroberungsfeldzüge von Dschingis Khan (Mongolen) oder der Osmanen zeigen, dass man sich selbst immer als das höchste Glied der menschlichen Rasse sah und entsprechend versuchte dies als dominante Kultur zu etablieren.
Letztendlich zeigen aber auch Beispiele aus Afrika und den arabischen Raum, dass es unterm Strich eher darum ging, dass das Recht des Stärkeren galt. Auch in diesen Kulturkreisen hat man sich versklavt oder darüber entschieden, ob der Stamm von nebenan wegen vergleichsweise banalen Streiterein nicht lieber ausgerottet gehört.
Es fehlt also auch in diesem Absatz wieder geschichtlicher Kontext und wieder einmal deswegen weil man ein bestimmtes Bild erzeugen möchte, bei denen der Leser denken soll, wer das Problem ist/war und wer nicht.
 
Unsere Autorin ist Journalistin und wird von niemandem gesponsert. Bitte spare dir solche Vorwürfe, ich erinnere an unsere Foren-Regeln. Sie hat Geschichte studiert und sich intensiv mit dem Thema Kolonialismus auseinandergesetzt, was auch der Grund ist, weswegen ich den Artikel bei ihr in Auftrag gegeben habe. Außerdem ist der Artikel keine Kolumne, sondern ein Hintergrundbericht.

Anbei ein paar Punkte zur Richtigstellung und Einordnung der Vorwürfe von ihr, die ich mit ihrer Erlaubnis weitergebe:

"Europa Universalis könnte natürlich auch noch in der Aufzählung erwähnt werden, genauso wie viele weitere Spiele. Im Text werden Beispiele aufgezählt, ein Anspruch auf Vollständigkeit wird niemals behauptet.

Zu sagen, die Deutschen wären in den Kolonien „regelrechte Chorknaben“ gewesen, ist Geschichtsrevisionismus. Die Deutschen hatten schon Anfang des 20. Jahrhunderts in Namibia Konzentrationslager errichtet. Der Völkermord an den Herero und Nama gilt als der erste Genozid des 20. Jahrhunderts und er wurde von den Deutschen begangen, die dafür die volle Verantwortung tragen müssen. Der Genozid war eine Reaktion auf den Herero-Aufstand. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Deutschen zuvor Land und Vieh der Herero beschlagnahmt hatten. Manche Historiker bezeichnen die Verbrechen in den afrikanischen Kolonien als eine Vorstufe des Holocaust. [Quelle]

Der Versailler Vertrag besiegelte das Ende der deutschen Kolonien. Im Wortlaut der Friedensbedingungen heißt es 'Deutschlands Versagen auf dem Gebiete der kolonialen Zivilisation ist zu deutlich zutage getreten, als daß die Alliierten und Assoziierten Mächte ihre Hand zu einem zweiten Versuche bieten und die Verantwortung dafür übernehmen könnten, dreizehn bis vierzehn Millionen Eingeborener von neuem einem Schicksal zu überlassen, von dem sie durch den Krieg befreit worden sind.' [Quelle (S. 25)] Das heißt, die Deutschen waren durchaus brutal und das wurde auch registriert.

Eine letzte Anmerkung noch: Ob im Spiel oder Leben, die Hautfarbe ist leider nie egal. Frag mal deine schwarzen Freunde."
 
Das generelle Unterstellen von Vermischung von Spiel und Realität in dem Text erinnert mich ein bisschen an die Killerspieldebatte vor Jahren. Da empfehle ich einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Gespielt wird halt, was Spass macht und das entspricht nicht immer den moralischen Trends oder geschichtlicher Korrektheit. Zum Glück, denn deswegen heisst und ist es ja nur ein Spiel.
 
Unsere Autorin ist Journalistin und wird von niemandem gesponsert. Bitte spare dir solche Vorwürfe, ich erinnere an unsere Foren-Regeln. Sie hat Geschichte studiert und sich intensiv mit dem Thema Kolonialismus auseinandergesetzt, was auch der Grund ist, weswegen ich den Artikel bei ihr in Auftrag gegeben habe. Außerdem ist der Artikel keine Kolumne, sondern ein Hintergrundbericht.

Anbei ein paar Punkte zur Richtigstellung und Einordnung der Vorwürfe von ihr, die ich mit ihrer Erlaubnis weitergebe:

"Europa Universalis könnte natürlich auch noch in der Aufzählung erwähnt werden, genauso wie viele weitere Spiele. Im Text werden Beispiele aufgezählt, ein Anspruch auf Vollständigkeit wird niemals behauptet.

Zu sagen, die Deutschen wären in den Kolonien „regelrechte Chorknaben“ gewesen, ist Geschichtsrevisionismus. Die Deutschen hatten schon Anfang des 20. Jahrhunderts in Namibia Konzentrationslager errichtet. Der Völkermord an den Herero und Nama gilt als der erste Genozid des 20. Jahrhunderts und er wurde von den Deutschen begangen, die dafür die volle Verantwortung tragen müssen. Der Genozid war eine Reaktion auf den Herero-Aufstand. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Deutschen zuvor Land und Vieh der Herero beschlagnahmt hatten. Manche Historiker bezeichnen die Verbrechen in den afrikanischen Kolonien als eine Vorstufe des Holocaust. [Quelle]

Der Versailler Vertrag besiegelte das Ende der deutschen Kolonien. Im Wortlaut der Friedensbedingungen heißt es 'Deutschlands Versagen auf dem Gebiete der kolonialen Zivilisation ist zu deutlich zutage getreten, als daß die Alliierten und Assoziierten Mächte ihre Hand zu einem zweiten Versuche bieten und die Verantwortung dafür übernehmen könnten, dreizehn bis vierzehn Millionen Eingeborener von neuem einem Schicksal zu überlassen, von dem sie durch den Krieg befreit worden sind.' [Quelle (S. 25)] Das heißt, die Deutschen waren durchaus brutal und das wurde auch registriert.

Eine letzte Anmerkung noch: Ob im Spiel oder Leben, die Hautfarbe ist leider nie egal. Frag mal deine schwarzen Freunde."
Das der Schreiberling Geschichte "studiert" hat sagt gar nichts aus. Insbesondere Heutzutage wo an Unis nur noch ein Gedankengut gelehrt wird. Nämlich das der Europäer der Böse ist! Jaja die ganzen Untaten der Nichteuropäern werden schön unter den Tisch gekehrt und alles wird der eigenen Propaganda untergeordnet damit es zu dem eigenen Weltbild passt. DAS ist nämlich auch Geschichtsrevisionismus!
 
fühlt ihr euch wirklich so in eurem "weiß-sein" (was solls denn sonst sein?) angegriffen, nur weil in einem artikel mal kritisch auf problematische inhalte in videospielen wie rassismus und kolonialismus geblickt wird? das triggert euch dermaßen? und das einzige, was euch dazu (sinngemäß) einfällt, ist: "die anderen waren aber auch schlimm!!!!"; euer ernst? ist es jetzt auch schon woke einen völkermord als das zu benennen, was er war?

ich glaube teilweise einfach nicht, was ich hier lese. wobei: überrascht dürfte ich eigentlich nicht mehr sein, wir hatten hier ja schon mal ne diskussion zum thema kolonialismus, wo ebenfalls äußerst steile thesen vertreten wurden. und dass ihr an einer ernsthaften diskussion überhaupt nicht interessiert seid, zeigen ja schon die durchgängigen persönlichen beleidigungen der autorin: schreiberling, gesponsert, "studiert", in einer psychose gefangen etc. pp. oder ist es etwa schon ein problem, dass es sich um eine frau handelt? wird jetzt natürlich keiner zugeben, schon klar...
 
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Das der Schreiberling Geschichte "studiert" hat sagt gar nichts aus. Insbesondere Heutzutage wo an Unis nur noch ein Gedankengut gelehrt wird. Nämlich das der Europäer der Böse ist! Jaja die ganzen Untaten der Nichteuropäern werden schön unter den Tisch gekehrt und alles wird der eigenen Propaganda untergeordnet damit es zu dem eigenen Weltbild passt. DAS ist nämlich auch Geschichtsrevisionismus!
Dazu passt eine realtiv aktuelle Befragung unter Studenten von sogenannten Geisteswissenschaften und Soziologie, der zufolge es über die Hälfte befürworten, “andersdenkenden Dozenten“ Redeverbot zu erteilen und deren Bücher aus den Bibliotheken zu entfernen.
Zum Glück wurde nicht danach gefragt, ob die Bücher auch verbrannt werden sollen.
 
Dazu passt eine realtiv aktuelle Befragung unter Studenten von sogenannten Geisteswissenschaften und Soziologie, der zufolge es über die Hälfte befürworten, “andersdenkenden Dozenten“ Redeverbot zu erteilen und deren Bücher aus den Bibliotheken zu entfernen.
Zum Glück wurde nicht danach gefragt, ob die Bücher auch verbrannt werden sollen.

Tja.. das heutige Demokratieverständnis hat halt schnell seine Grenzen, sobald es "unangenehm" wird.
 
Unsere Autorin ist Journalistin und wird von niemandem gesponsert. Bitte spare dir solche Vorwürfe, ich erinnere an unsere Foren-Regeln.
Muss ich Sarkasmus nun extra markieren, damit man das als solchen versteht? Habt ihr das ernsthaft in Erwägung gezogen, dass die Aussage dass der Artikel von der Rosa-Luxemburg Stiftung gesponsert wäre, ernst gemeint sein könnte? Was stimmt denn mit der Welt nicht mehr, dass offensichtlicher Quatsch für bare Münze genommen wird? Es gibt keinen Vorwurf - ich habe hier ein stilistisches Mittel verwendet, um meinen Eindruck beim Lesen des Artikels wieder zu geben.

Zu sagen, die Deutschen wären in den Kolonien „regelrechte Chorknaben“ gewesen, ist Geschichtsrevisionismus.
Na zum Glück hab ich das auch nicht gesagt, sondern das im Vergleich mit den Spaniern und ihren Selbstverständnis in (Mittel- und Süd-)Amerika gesetzt. Dass man diesen Genozid so hervorhebt, stellt das so dar als wäre Deutschland quasi ein Unikat damit gewesen, Völkermorde zu begehen. In der damaligen Zeit hätten und haben die meisten anderen Kolonialmächte sich auch nicht gerade zurück gehalten, wenn es darum ging ihre Interessen durchzusetzen. Das gehört zur Wahrheit nun mal dazu. Ich habe das sogar hinreichend in Kontext zu den Gräuetaten der Mongolen, Osmanen und Spanier gesetzt und daher ist der Vorwurf des Geschichtsrevisionismus eigentlich einer, den man sich danach selbst entgegen stellen muss.

Das heißt, die Deutschen waren durchaus brutal und das wurde auch registriert.

Ich habe auch nicht abgestritten, dass die Deutschen dort brutal zu Werke gingen, sondern gesagt, dass es falsch ist, dass das der Aberkennungsgrund für die Kolonien nach Ende des ersten Weltkriegs war. Selbst wenn das in einem Friedensvertrag so drin gestanden hätte, muss dir doch klar sein, dass das ein vorgeschobener Grund war, die die Siegermächte genutzt haben um die machtstrukturen Deutschlands außer Kraft zu setzen.

Eine letzte Anmerkung noch: Ob im Spiel oder Leben, die Hautfarbe ist leider nie egal. Frag mal deine schwarzen Freunde."
Ich könnte weiter ausholen, werde es aber an dieser Stelle abkürzen. Es gibt Menschen in Deutschland, die davon überzeugt sind, dass es strukturellen Rassismus gegen Schwarze gibt. Und es gibt welche, die das nicht so sehen. Ich habe noch nie einen Menschen auf Grund seiner Hautfarbe schlechter oder anders behandelt und ich kenne auch niemanden, bei dem das so war.

und dass ihr an einer ernsthaften diskussion überhaupt nicht interessiert seid, zeigen ja schon die durchgängigen persönlichen beleidigungen der autorin: schreiberling, gesponsert, "studiert", in einer psychose gefangen etc. pp. oder ist es etwa schon ein problem, dass es sich um eine frau handelt? wird jetzt natürlich keiner zugeben, schon klar...
"In einer Psychose gefangen" bezog sich ganz klar auf das Zitat des US-Journalisten und Menschenrechtsaktivist Ta-Nehisi Coates. Und es ist eine Einschätzung auf Grundlage des geäußerten Verhaltens, keine Beleidigung. Das Thema Frau dichtest du dir sogar noch selbst dazu, obwohl es nicht mal Andeutungsweise erwähnt wurde. Erst vergiftest du also jeden möglichen Dialog mit Falschaussagen und dann beschwerst du dich drüber, dass die Gegenseite an keinen solchen interessiert ist. Das ist schon makaber.
 
Lupenreiner „Presentism“. Jeder normal denkende Mensch - ja, auch ein Civ-Spieler - verurteilt heutzutage Unterdrückung und Ausbeutung anderer Menschen als Verbrechen. Doch während der längsten Zeit der Menschheitsgeschichte waren sowohl Sklaverei als auch koloniale Herrschaft die Norm. Sobald Gesellschaften die Macht dazu hatten, unterwarfen sie andere Völker und beuteten sie aus.

Ob Sumerer, Ägypter, Griechen, Römer, Araber, Europäer oder afrikanische Reiche: Koloniale Expansion und Sklavenhandel waren selbstverständlicher Teil ihrer Gesellschaften. Die Unterwerfung anderer Völker wurde als natürliche Folge militärischer Überlegenheit gesehen.

Kolonialismus und Sklaverei sind keine exklusiven "Erfindungen" europäischer Mächte. Lange bevor europäische Kolonialherren nach Afrika und Amerika kamen, existierten dort bereits komplexe Systeme von Herrschaft, Unterwerfung und Sklavenhandel. Arabische Händler und afrikanische Herrscher betrieben jahrhundertelang profitable Geschäfte mit Menschen. Auch heute noch finden sich in vielen Regionen der Welt ausbeuterische Strukturen.

Den historischen Akteuren vorzuwerfen, dass sie nach den damals herrschenden Normen handelten, die wir heute zu Recht als Verbrechen einstufen, führt zu keiner sinnvollen historischen Erkenntnis. Stattdessen sollten wir anerkennen, dass die Neigung zur Unterdrückung anderer Menschen ein universelles Phänomen ist, das sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht.

Wenn wir historische Spiele spielen, wollen wir halbwegs nah an der damaligen historischen Realität spielen und nachempfinden und nicht irgendeine nach heutigen Massstäben verklärte Geschichtsklitterung erleben.
 
Das unterschwelige Angreifen der Autorin könnt ihr umgehend einstellen, danke

Aha, so sieht es also heute mit der Gleichstellung aus. Kann mich nicht erinnern, dass ein männlicher Autor mal dermaßen unantastbar gemacht wurde. Was soll das dann noch für eine Diskussionskultur sein? Warum überhaupt Forenkommentare zulassen. Wer als Autor steile Thesen aufstellt, muss eben auch Kritik ertragen können.
 
Ich bin mir nicht im Klaren darüber, was der ganze Artikel eigentlich bezwecken soll.
Eine Aufzählung geschichtlicher Ereignisse in Verbindung mit ein bißchen Hobby-Psychologie, als wären wir geschichtsvergessen oder hätten im Geschichtsunterricht kollektiv durch Abwesenheit geglänzt?
Wer den Artikel geschrieben hat, ist mir persönlich vollkommen egal, es hätte auch eine KI sein können, so inhaltsarm wie er ist.
Oder die Einredung eines schlechten Gewissens, wenn wir in Strategiespielen erobern und siedeln? Also was genau soll dem Leser vermittelt werden?
Weshalb ganz besonders auf die deutsche Kolonialgeschichte soviel Wert gelegt wird, ist mir ebenfalls nicht klar. Ganz besonders vor dem Hintergrund, dass mir jedenfalls kein Spiel bekannt ist, das sich speziell dieser Teil-Epoche annimmt.
 
Starker Artikel, danke dafür! Ich habe als Kind Anno 1602 geliebt aber da war es auch so dass die „Eingeborenen“ meistens am Ende einer Partie einfach beseitigt wurden um Platz zu schaffen. Die einzige Konsequenz war, dass kurzfristig die Fruchtbarkeit der Insel verflucht und dadurch verringert wurde. Was man problemlos verkraften konnte.

Als Kind fällt das nicht auf aber brennt sich tatsächlich ein. Schade dass die Gamer Community, ähnlich wie die meisten hardcore Fanbases nicht sehr offen ist, was gesellschaftliche Debatten angeht. Das Hobby darf nicht angegriffen und mies gemacht werden. Daher finde ich es top, dass ihr solchen Themen (wie auch der Stalker Entwicklung) Raum gebt :)

Kleiner Nachtrag mit einer Buchempfehlung für alle, die denken dass der europäische Kolonialismus nicht besonders schlimm war: „Rottet die Bestien aus“ von Sven Lindqvist. Aber dafür müsste man ja auch deutlich mehr Zeit investieren als ein YouTube Video schauen oder Wikipedia Einträge zu lesen, sorry dafür!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage warum "typischen Mechanismen von gewaltsamer Eroberung und rücksichtsloser Herrschaft so tief im modernen Spieldesign verwurzelt" sind ist ziemlich einfach zu beantworten. Weil es Spaß macht und nicht real ist. Das ist trotzdem keine Führsprache oder Verharmlosung. Die Menschen können normalerweise zwischen Fiktion und Realität unterscheiden.

Meine ursprüngliche Antwort war eigentlich deutlich länger, weil ich auch nicht so genau weiß wo der Artikel überhaupt hin will. Aber in Endeffekt ist es das nicht wert. Die Qualität von PC Games ist insgesamt nicht mehr das was es mal war, da muss man nicht viel zu schreiben und ich will auch nicht die rechten Trolle füttern die es halt leider auch gibt.
 
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