...und los geht's.
Ich wollte mich eigentlich hier nicht mehr zu diesem Thema äußern, denn das habe ich in anderen Foren schon in den letzten Tagen zur Genüge getan, aber weil das hier auch schon wiederansatzweise in "links" vs. "rechts" ausarten zu droht, hier noch einmal eine Zusammenfassung:
1. Die Vorwürfe gegenüber dem Spiel sind zunächst einmal vollkommen haltlos. Es gab in Böhmen 1403 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine (schwarz-)afrikanische Bevölkerung. Vereinzelte Individuen, die möglicherweise einmal in großen Zentren, wie z. B. Prag "zu Besuch" waren, bspw. Gesandte, Händler, Diener etc., liegen durchaus im Bereich des Möglichen. Die Handlung spielt aber im Hinterland, in den sprichwörtlichen böhmischen Dörfer, da wären "Exoten" vollkommen deplaziert.
2. Der Streit beruht möglicherweise auf einem Missverständnis. Während D. Vávra und viele andere (mich übrigens eingeschlossen) zunächst davon ausgingen, dass mit "POC" (also "person of color bzw. Plural "people of color") in erster Linie Afrikaner oder Afroamerikaner bezeichnet, ist die Definition des Begriffs wohl sehr viel weiter gefasst; d. h. er bezeichnet sämtliche Nichtweiße. Daher der "Aufschrei" wegen Vávras Twitter-Statement "There were no POC" (sinngemäß).
KC: D enthält aber zumindest mit den Kumanen ein ursprünglich aus Asien stammendes Reitervolk, und afaik sind auch jüdische Charaktere im Spiel enthalten (wobei ich nicht weiß, ob diese überhaupt unter "POC" fallen würden)
3. Man könnte das Ganze jetzt eigentlich auf sich beruhen lassen, möchte jetzt aber von entsprechend "interessierter" Seite wohl auf Teufel komm raus ein Bild D. Vávras zeichnen, das in als üblen Rechtsradikalen darstellen soll. Hauptbelege dafür sind, neben seinen Twitter-Rants (die ich max. als leichtes Trolling auffassen würde), das T-Shirt dieser umstrittenen norwegischen Metal-Band - dazu kann ich wenig sagen, weil ich mich in dem Bereich wirklich überhaupt nicht auskenne - sowie ein Interview, dass er vor einiger Zeit Breitbart gegeben hat.
Letzteres finde ich selbst zumindest leicht bedenklich, denn das diese Seite mittlerweile *das* Portal für die amerikanische "AltRight" ist, sollte eigentlich jedem bekannt sein.
Das reicht aber in meinen Augen maximal, um ihm ein konservativ-reaktionäres Weltbild zu unterstellen, muss man nicht schön finden, okay, aber von den Vorwürfen ist das meilenweit entfernt.
Daher mein Fazit: Sturm im Wasserglas. Hier versuchen sich ganz eindeutig einige Personen mit einer nur allzu offensichtlichen politischen Agenda zu profilieren. Das ist aber scheinheilig und völlig unredlich und ist letzlich nur Wasser auf die Mühlen von "echten Nazis", die sich dann wieder über "SJW-Mist" auskotzen.
Völlig unnötig.