Natürlich ist es das. Siehe z.B.:
https://www.kulturrat.de/themen/kulturgut-computerspiele/kulturgut-computerspiele/
Hat sich nur noch mir bei den Amtsgerichten herumgesprochen und in höhere Instanzen nehmen die Publisher nicht in Anspruch, weil ihnen das künstlerische Selbstverständnis fehlt. In der sich dadurch auftuenden Lücke tummeln sich USK und selbsternannte Jugendschützer.
Und damit ist es auch nicht offiziell und rechtlich als Kunst anerkannt. Und daher kann Gal*Gun auch nicht von der im Gesetz verankerten Kunstfreiheit gedeckt sein. Punkt. Der Deutsche Kulturrat kann zwar sagen "Jo, Spiele sind Kunst", aber solange nichts vom Staat dahin gehend beschlossen wird, kann man sich nicht auf Kunstfreiheit berufen. Vor dem Gesetz hat die Aussage des Kulturrats aktuell in etwa so viel Wertigkeit wie deine eigene dies bezüglich. Nämlich gar keine.
Das bezieht sich aber nur auf den Vertrieb des Spiels, nicht auf meinen Stream, denn das ist wieder ein eigenes Angebot, das neu bewertet werden muss.
Inwiefern muss das neu gewertet werden? Die Alterseinstufung bezieht sich nicht nur auf den Vertrieb, sondern auch auf den Konsum des Spiels. Deswegen könnten theoretisch auch die Eltern des 12jährigen Kevins einen dran kriegen, wenn ihr Sohn GTA5, was ab 18 freigegeben ist, spielt. Dabei spielt es doch überhaupt gar keine Rolle, wie das Spiel konsumiert wird (ob nun aktiv oder passiv als Zuschauer eines Streams). Das ändert doch an den Inhalten des Spiels, die maßgebend für die Beurteilung sind, überhaupt nichts.
Diese Mühe macht sich keine Behörde bei Tausenden von Streamern, die in Deutschland Spiele ohne USK-Einstufung streamen. Bei mir hat sich jedenfalls noch nie jemand gemeldet. Und beschaffen kann sich die Titel sowieso jeder. Ein 12-Jähriger kann sich einen Ösi-Account auf seiner Playsi machen.
Das ist die Praxis. Aber nur weil sich noch keiner bei dir gemeldet hat, heißt das nicht, dass die Alterseinstufungen der USK nicht bindend sind.
Wo kein Kläger, da kein Richter. Wobei es ohnehin wahrscheinlicher ist, dass im Zweifelsfall die Plattform selbst, die die Möglichkeit zum Streamen anbietet, einen dran bekommen würde und nicht die Streamer. Eben weil es in der Praxis zu viel Aufwand wäre, zigtausend Streamer zu verurteilen.
Es ist ja auch paradox, dass diese Regelungen einzig und allein in Deutschland bestehen. In skandinavischen Ländern ist der Jugendschutz noch viel ausgeprägter als bei uns, aber es käme dort niemand auf die schwachsinnige Idee einem Spiel wie GalGun die Alterseinstufung zu verweigern. Was für eine sexuelle Neurose muss man haben, um sich von Pixelmädchen herausgefordert zu fühlen?
Ich zitiere mich an der Stelle mal selbst:
Und für Jugendliche, die in der Regel eben noch nicht die nötige Reife besitzen, kann sowas zu falschen Vorstellungen über Sexualität, den Akt an sich und den Umgang mit der eigenen Sexualität und der Sexualität anderer führen. Und eben genau darum geht es bei der Bewertung hinsichtlich der Altersfreigabe dieser Spiele. Und nicht darum, die Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit oder die Mündigkeit Erwachsener zu beschneiden.
Deine Entscheidung. Mich persönlich interessieren Deine Moralvorstellungen aber nicht.
Warum gehst du dann darauf ein? Dann hat sich doch jede weitere Diskussion erübrigt.
Du heißt schlicht die Beschränkung der Kunst- und Meinungsfreiheit gut und steckst damit bis über beide Ohren im Kleber. Warum, das weißt nur Du. Ich weiß nicht, was Dich daran so fasziniert. Ich beende die Diskussion an dieser Stelle, denn ich habe besseres zu tun als mich den ganzen Tag mit GalGun zu befassen. Auf welcher Ebene auch immer.
Mal abgesehen davon, dass es eigentlich auch gar nicht um Gal*Gun an sich geht, sondern um die Sache im Ganzen...
Gal*Gun dient hier einfach mal als Beispiel.
Ich heiße auch die Beschränkung der Kunst- und Meinungsfreiheit nicht gut. Wie kommst du auf so eine Unterstellung? Was das mit meiner Abneigung und vor allem mit der Frage der strafrechtlichen Relevanz solcher Eroge-Games zu tun hat, erschließt sich mir einfach nicht. Kunst hat immer einen Gehalt (Statement, Kritik, eine Meinung, what ever). Was genau ist also daran ist Kunst? Wo ist der Gehalt dieser Spiele? Wenn du mir diese Fragen beantworten kannst, wäre ich dir sehr verbunden.
Aber mir scheint eher, dass hier versucht wird, eine einfach nur plumpe Obszönität mit "Kunstfreiheit" zu rechtfertigen...
Ich bezeichne gute, gehaltvolle Spiele gern als künstlerisch wertvoll. Ich bin aber auch nicht pauschal für ein Verbot. Soll doch jeder spielen, was er möchte. Aber ich gehe dann doch etwas kritischer an so eine Thematik heran.
Ist es deiner Meinung nach strafrechtlich relevant sich herabwürdigend über Männer zu äußern, oder trifft das nur auf Frauen und Ausländer zu?
Was eine fucking Beleidigung ist weiß ich ganz gut, jedoch halte ich Leute die sich wegen einer lausigen Beleidigung direkt angegriffen fühlen für emotional schwach. Diese Leute haben dann ganz andere Probleme.
Was jetzt aber auch nichts am Fakt ändert, dass sowas einfach strafrechtlich relevant wäre...
Und natürlich gilt das auch, wenn man sich über Männer so äußert. Wtf. Mir ist grad ernsthaft schleierhaft, worauf du da gerade hinaus willst.