Knochenmann am 26.07.2006 22:39 schrieb:
Oh ja, Gründe für entwickung entschuldigen alles!
Eigentlich nicht. Machen sie aber oft verständlich.
Ein "Du bist Schuld, halt die Klappe!" funktioniert weder bei kleinen Schwestern, noch bei terroristischen Nachbarstaaten.
Gründe sind immer gut! Kein Mensch bringt schließlich 30% der Einwohner eines Landes um ohne irgendwelche sehr Gute Gründe!
Leider wahr.
Hmm, 800 Jahre Opfer von Eroberungsfeldzügen? Könnte deren Hass auf Ausländer ein klitzebisse erklären. Ein absolut korrupter Staat? Hey, die Idee, dass das Übel in der Stadt liegt klingt da gar nicht mal soo schlecht...
Die Städte zu entvölkern und voll auf Landwirtschaft zu gehen, gepaart mit einem grausamen Verfolgungswahn... nuja
Die französische Revolution hatte einen ähnlichen Start und auch sehr gute Ansätze. Und war absolut blutig.
Kaum jemand handelt so kaltblütig, ohne zu glauben auf der richtigen Seite zu stehen und "Gründe" zu haben. Auch wenn das Ergebnis verabscheuungswürdig ist, die Gründe sind meist verständlich. Und hätten sich auch anders lösen lassen
aph am 27.07.2006 14:10 schrieb:
Ich weiß nicht, ob es dabei Gewinner und Verlierer geben kann. Ich denke, es sind alles Verlierer.
[...] Dafür genügen auch Flüchtlingsströme zu Hundertausenden und zerbombe Häuser. Das treibt die Leute ganz automatisch zu den Radikalen.
Jo, Nachschub gibt's leider genug. Der größte Leidtragende dürfte Libanon sein. Regierung und Armee hatten so schon genug zu tun die Bevölkerung humanitär zu versorgen. Krieg führen? Eher nicht.
Dagegen trainiert die von Iran und Syrien gesponsorte Hisbollah, die "Befreier Libanons", seit Jahren Guerilla-Taktik. Wo Panzer in zu engen Gassen steckenbleiben scheint das auch zu funktionieren. Oder den Schutz von Hinterhöfen und UN-Posten nutzen um Raketen abzufeuern.
Einen schnellen militärischen Gewinner wird's nicht geben. Mal sehen, wann die Politik sich blicken lässt.
Interessantes aus der
SZ:
... Die hochgerüstete Hisbollah ist ein politisches Unglück für den Libanon, weil sie aus dem Land eine Geisel Syriens und Irans macht, die der Miliz finanziell und ideologisch zu Seite stehen.
Wer Frieden will, muss daher vermutlich einen mühsamen Weg gehen. Er muss, wie Annan in Rom gefordert hat, Iran und Syrien einbeziehen. Vor allem die USA sollten dafür über ihren Schatten springen.
Im Nahen Osten gibt es kein Geben ohne Nehmen. Deshalb wird man Israel drängen müssen, mit den Palästinensern einen Verhandlungsfrieden zu suchen, anstatt sich von ihnen abzuschotten.
Mit Syrien muss Israel über eine Rückgabe der Golan-Höhen wieder reden. All dies wollte Israel nicht. Aber wenn sich die Regierung in Jerusalem darauf einlässt, und die Palästinenser – wofür die jüngste Annäherung zwischen Fatah und Hamas spricht – mitspielen, dann gibt es eine Chance für mehr Sicherheit.
Sie käme Israel, aber auch dem geschundenen Libanon zugute. Damit wäre eine Friedenstruppe kein Himmelfahrtskommando mehr.
/edit ähh... sry wegen off.topic und wehe meine Schwester hört von dem Vergleich