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Israels Terrorakte und die Welt schaut zu

Julkorn am 28.07.2006 14:02 schrieb:
Selbst wenn nur jeder Tausendste oder Zehntausendste der anscheinend Harmlosen und Unbeteiligten ein solcher Feind ist, muß man, um sich selber gegen die Hinterlist zu schützen, jeden als potentiellen Feind behandeln.


Hmmm...hast Du mal die Debatte um das Verbot von Computerspielen gehört? Da geht es darum, dass Du nicht mehr PC daddeln darfst, weil einer von 10.000 oder so mal ein paar Leute umgebracht hat.

Ich hoffe, dass Du mit Deiner Intelligenz diesen Vergleich kapierst und die Dummheit Deiner Aussage erkennst.

-----------

Ich weiss überhaupt nicht, wieso sich die USA über die Hisbollah und andere Milizen aufregen.

Vor ca. 225 JAhren gab es mal eine Kolonie, in der sich die dort lebenden Menschen gegen ihr rechtmässiges und fortschrittliches Regierungssystem aufgelehnt haben.

Die Rebellion wurde von Männern getragen, die als normale Bürger getarnt in ihren Familien lebten und innerhalb kürzerster Zeit sich zu schlagkräftigen Einheiten formieren konnten, um den Gegner zu überfallen. Danach verschwanden sie wieder in den Schutz ihrer Hütten. Weil sie innerhalb kurzer Zeit kampfbereit waren, nannten sie sich "Minutemen".

Sie gründeten den Staat "USA" und ihre hinterhältige Miliz von Terroristen, die ihre Frauen und Kinder als Schutzschild verwendeten, wird dort als Heldentruppe gefeiert, der man überall im Land Denkmäler gebaut hat. Zu ihren Ehren wurde sogar eine Atomrakete "Minuteman" genannt.

Das ehemalige Mutterland England hatte übrigens darauf verzichtet die Familien zu massakrieren (auch wenn ein christlicher Extremist namens M. Gibson in seinem Film "Patriot" ein anderes Bild aufbauen will). Vielleicht hat England deswegen den Amerikanischen Unabhängigskeitskrieg verloren???

Egal: Die Hisbollah hat sich ein altes Prinzip zu Nutze gemacht: Von den USA lernen, heisst siegen lernen! :)

W.
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)


Tja, in unserer Welt gilt eben nicht irgendein schwammiges Naturrecht (wozu das führt weiß man ja), sondern Positives Recht.

Ich meine, wenn du anfängst dich darüber aufzuregen, wie Staaten entstehen und ihr Existenzrecht erwerben, dann kommst du aber aus dem Ärgern nicht mehr heraus.
Was hat es denn für einen Sinn in der Vergangenheit zu graben? Was können die jungen Leute in Israel dafür, dass Leute, die nicht mal unbedingt ihre Vorfahren waren, sondern, die ihre Vorfahren nur kannten, sich nicht unbedingt richtig und schlau verhalten haben?

Man muss das Problem heute lösen und das geht nicht von heute auf morgen, das geht nicht einseitig, das geht nicht mit Festhalten an irgendwelchen Dogmen , das geht schon gar nicht mit Gewalt, Populismus, schüren von Vorurteilen, das geht nicht mit Sturheit und Unversöhnlichkeit und das geht auch nicht mit Beschlüssen von ganz oben.
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)

TBrain am 31.07.2006 10:12 schrieb:
Trancemaster am 31.07.2006 09:04 schrieb:
Und wenn ich das Richtig verstehe, kann jede Volksgruppe irgendwo ihren Staat ausrufen, und wenn die UNO sagt "passt scho", ist der Staat automatisch legitim. Na holla.

es gibt zusätzliche Anforderungen die man erfüllen muss um als Staat gelten zu dürfen, z.B. braucht man ein Staatsgebiet, man braucht ein Volk und man braucht die Befähigung in diesem Staat als lenkende Gewalt auftreten zu können.

Man kann sich also nicht einfach hinstellen und sagen: "hier Staat!"

Nun, diese Aussage ist für mich keinerlei Begründung für ein "Existenzrecht", es zeigt mir lediglich, dass auch bei der UNO "Recht haben, und Recht bekommen" zweierlei Paar Schuhe sind, die keinesfalls von selbstständig denkenden Menschen aktzeptiert werden kann.

Naja, eine der Grundlagen des geltenden Völkerrechts ist nun mal die Charta der Vereinten Nationen. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass das Optimum der Ausgestaltung eines internationalen Rechts ist, aber solange es gilt muss man es so akzeptieren. Insofern ist Israel Völkerrechtsgemäß gegründet worden.

Wer bitte war denn das Volk? Eingewanderte Europäer.
Und das Staatsgebiet? War das voher ein unbesiedelter weißer Flecken auf der Landkarte?

Die UN hat mir der Gründung des Staates Israel gegen ihre eigene Charta verstoßen

Siehe UN Charta, Artikel 1
http://de.wikisource.org/wiki/Charta_der_Vereinten_Nationen#Artikel_1
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)

Karrenschieber am 31.07.2006 12:19 schrieb:
Wer bitte war denn das Volk? Eingewanderte Europäer.
Und das Staatsgebiet? War das voher ein unbesiedelter weißer Flecken auf der Landkarte?

Das Volk sind die dort lebenden Menschen, die die schon da waren und ehemalige Europäer, das Gebiet ein Gebiet auf dem vorher kein Staat existierte.
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)

TBrain am 31.07.2006 12:46 schrieb:
Karrenschieber am 31.07.2006 12:19 schrieb:
Wer bitte war denn das Volk? Eingewanderte Europäer.
Und das Staatsgebiet? War das voher ein unbesiedelter weißer Flecken auf der Landkarte?

Das Volk sind die dort lebenden Menschen, die die schon da waren und ehemalige Europäer, das Gebiet ein Gebiet auf dem vorher kein Staat existierte.


Das ist genau die arrogante Sicht des Westens.

Arabien hat es, im Sinne des Westens, nie als Staat gegeben.
Deswegen sollen die Araber gefälligst die Klappe halten.
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)

Karrenschieber am 31.07.2006 13:06 schrieb:
Das ist genau die arrogante Sicht des Westens.

Arabien hat es, im Sinne des Westens, nie als Staat gegeben.
Deswegen sollen die Araber gefälligst die Klappe halten.

Tja das Leben ist hart...

Tatsache ist nunmal dass Staaten die Grundlage des Völkerrechts bilden, und zum Zeitpunkt der Gründung Israels gab es da keinen Staat. Desshalb ist die Gründung Völkerrechtskonform. Das "westliche" Konzept vom Staat erfreut sich allerdings auch in der arabischen Welt großer Beliebtheit (Es sei denn es geht um diesen einen, speziellen Staat)
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)

TBrain am 31.07.2006 13:15 schrieb:
Tja das Leben ist hart...

Tja, wenn das Leben hart ist, dann lassen wir die einfach machen und schauen dann, wie hart das Leben ist.

Keine Einmischung der Europäer oder Amerikaner und nur die kloppen sich, die da unten auch was zu suchen haben (also auch die Juden).

Ich fürchte, dass wir dann relativ schnell eine weitere jüdische Diaspora erleben werden, denn mittelfristig hat sich noch nie jemand gegen eine ethnische Übermacht durchsetzen können, wenn diese das nicht wollte! Die Geschichte ist voll mit Beispielen dafür.

Willst Du das?

Ergänzend bliebe noch zu erwähnen ,dass der Westen den Arabern über Jahrzehnte immer wieder einen Staat versprochen hat und diese Versprechen nicht gehalten hat. Ein wichtiger Grund für das tiefsitzenden Misstrauen und daraus resultierend Hass gegenüber dem Westen. Ob es nun Franzosen, Briten oder die letzten Jahrzehnte Amis waren: Keiner hat sich so verhalten, dass Radikale Kräfte NICHT einfaches Spiel haben würden.

W.
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)

Woodstock am 31.07.2006 13:35 schrieb:

Ich sag ja nicht dass ich es gut finde. Aber so ist (war) es nun mal...

Und es ist ja nicht so dass es keinen Arabischen Staat gäbe - es gibt sogar mehrere.
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)

TBrain am 31.07.2006 14:49 schrieb:
Woodstock am 31.07.2006 13:35 schrieb:

Ich sag ja nicht dass ich es gut finde. Aber so ist (war) es nun mal...

Und es ist ja nicht so dass es keinen Arabischen Staat gäbe - es gibt sogar mehrere.


Genau, Augen zu und durch.

Israel hat das Recht auf Selbstverteidung.
Israel hat das Recht den Libanon zu zerstören.
Israel hat das Recht ca. 1Mio. Menschen zu Flüchtlingen zu machen.
Israel hat das Recht die Unterstützung des Westens zu fordern.
Israel hat das Recht den 3.Weltkrieg zu entzünden.
 
addi81 am 29.06.2006 15:39 schrieb:
Ich kann die Taten des israelischen Militärs zwar nicht gutheißen, aber immerhin verstehen...

Wenn bei uns jede Woche Bomben hochgehen würden und das Ursprungsgebiet der Verbrecher auch noch von einer terroristischen Vereinigung regiert wird die die Mörder versteckt, ausbildet und sogar selbst anwirbt würde unser Militär garantiert ähnlich handeln, Völkerrecht hin oder her.

Ich bin jedenfalls froh das nicht wir von solchem Mörderpack umgeben sind... und sollte sich das rechts anhören, ist mir das vollkommen Ladde.

mfg

Das Problem an der Sache ist, daß während auf israelischer Seite Raketen und Selbstmordattentäter zu Recht beklagt werden, greift das Militär immer wieder vermeintliche Unterschlupfe von Attentätern an und tötet dabei fast jedesmal auch Zivilisten. Die Opferzahlen auf nichtisraelischer Seite dürften die Opfehrzahlen auf israelischer Seite mindestens um das fünfzehn bis zwanzigfache überschreiten. Auch wenn man man die Vernichtung von Menschenleben nicht gegeneinander aufrechnen sollte frage ich mich dennoch, ob solche Maßnahmen zu rechtfertigen sind oder ob sie nicht eher dem Terror weiter Nahrung geben. Auch erinnern mich Quoten wie die "für jede Rakete auf Israel zerbomben wir ein zehnstöckiges Gebäude in Beirut" auf fatale Weise an "für jeden von Partisanen getöteten Soldaten erschießen wir hundert Dorfbewohner". Das israelische Militär tötet eventuell nicht vorsätzlich Zivilisten, zumindest wird dies behauptet, es nimmt jedoch den Tod unschuldiger Frauen, Männer und Kinder billigend in Kauf. Das zusammen mit der absichtlichen Zerstörung der zivilen Infrastruktur eines Landes, welches sich nach einem langen blutigen Bürgerkrieg gerade erst berappelt und noch kaum stabilisiert hat, finde absolut inakzeptabel, vor allem weil sich Israel ja moralisch mit Westeuropa mindestens auf Augenhöhe sieht. Dennoch möchte ich jetzt nicht Parei für die Extremisten auf libanesischer oder palästinensischer Seite ergreifen. Denn hätten die wahnsinnigen Fanatiker der Hisbollah oder von Hamas die gleiche millitärische Potenz wie Israel, würden sie sich sicher mindestens ebenso unmenschlich und unzivilisiert verhalten. Meine Solidarität haben alle friedfertigen Menschen die unter dem Terror und Krieg leiden und die die Gewalt ablehnen, diese Menschen gibt es sowohl in Israel als auch in den palästinensischen Gebieten und im Libanon. Wenn es jedoch keine Seite schafft sich zu Überwinden und irgendwann auf Vergeltung zu verzichten, können wir dem Konflikt im nahen Osten auch gewiß die nächsten fünfzig Jahre unsere Aufmeksamkeit schenken - bleibt zu hoffen, daß eine Seite genug Mut und Größe besitzt um diese traurige Zukunft zu verhindern!

PEACE! Dean
 
AW: Und sie haben doch geantwortet ;)

Karrenschieber am 31.07.2006 15:07 schrieb:
TBrain am 31.07.2006 14:49 schrieb:
Woodstock am 31.07.2006 13:35 schrieb:

Ich sag ja nicht dass ich es gut finde. Aber so ist (war) es nun mal...

Und es ist ja nicht so dass es keinen Arabischen Staat gäbe - es gibt sogar mehrere.


Genau, Augen zu und durch.

Israel hat das Recht auf Selbstverteidung.
Israel hat das Recht den Libanon zu zerstören.
Israel hat das Recht ca. 1Mio. Menschen zu Flüchtlingen zu machen.
Israel hat das Recht die Unterstützung des Westens zu fordern.
Israel hat das Recht den 3.Weltkrieg zu entzünden.

:confused:
 
ShadowWareZ am 30.06.2006 11:25 schrieb:
Zu dem Gesamtthema sei aber noch erwähnt, das der, welcher sich einen der Artikel auf beispielsweise Tagesschau.de durchgelesen hat, mitbekommen haben dürfte das diese "Politiker" allesamt Mitglieder der radikalen Palästinenserorganisation Hamahs waren. Diese Organisation hat schon oft genug feindliche Auseinandersetzung provoziert und begonnen. Ihre Mitglieder waren Maßgeblich an vielen Tötungen und Anschlägen beteiligt...und ihr verteidigt die mit Berufung auf das Völkerrecht? Ich bitte euch...

Wenn Du Dich mit der Geschichte der Region vor der israelischen Staatsgründung befasst, wird Dir auffallen, daß damals radikale Zionisten Anschläge verübt haben, um die Region und die damalige britische Kolonialmacht zu destabilisieren und in den folgenden Wirren Fakten zu schaffen, was mit Unterstützung des Westens, insbesondere aus den USA, auch gelungen ist. Und wenn Du nachdenkst, wird Dir vielleicht auch aufgehen, daß das heutige israelische Staatsgebiet vor der massenhaften Einwanderung von Juden verursacht durch die Verbrechen im "Dritten Reich" bereits besiedelt war. Ich finde es falsch diesen Punkt einfach zu ignorieren mit dem Hinweis das Israel nun mal eine historische Tatsache geworden sei, die man akzeptieren müsse. Stell Dir vor, man würde das über den Holocaust sagen - jeder wäre zu Recht empört! Ungerechtigkeiten können durch die Zeit vielleicht in Vergessenheit geraden, aber sie werden nicht ungeschehen gemacht. Aus diesem Grund bin ich zwar für das Existenzrecht Israels, aber die Existenzgrundlage des palästinensischen und libanesischen Volkes muß auf jeden Fall auch gewahrt bleiben!
 
Wie würdet ihr euch fühlen wenn einfach jemand in euer land kommt und es anaktiert, euch vertreibt und dann noch seinen eigenen staat ausruft?
Ich wär verdammt angepisst und würde den typen mit allem was ich hab eins drauf geben.
Das volk gottes benimmt sich wien elefant im porzelan laden. Wenn die so weitermachen kriegen sie noch von der ganzen islamischen welt auf die schnauze. Und dann geht das gehäule wieder los mit dem "ach die armen juden".... ja das was hittler gemacht hat war verachtenswert, aber es ist vorbei und irgenwann sollte man auch verzeihen Aber die Israelis haben absolut nichts ausm zweiten weltkrieg und der zeit danach gelernt und bauen frisch fröhlich auch ne mauer quer durchs land.

Kann mir irgend jemand sagen, wiso die juden seit tausenden von jahren immer wieder vertrieben und getötet werden?
 
Pirat am 01.08.2006 04:08 schrieb:
Kann mir irgend jemand sagen, wiso die juden seit tausenden von jahren immer wieder vertrieben und getötet werden?

Vorsicht. Das wird ganz schnell Glatteis. Die Juden wurden wie jede andere (unterlegene) Bevölkerungsgruppe vertrieben, deportiert bzw. sind emigriert. Das haben in den letzten Jahrtausenden viele Volksgruppen gemacht. Die Juden sind da keine Ausnahme.

Der einzige Unterschied: Die Juden haben diese Erlebnisse und Erfahrungen in ihre Religion einfliessen lassen. Speziell die Entwicklung des Rabinertums während der Gefangenschaft in Babylon, ist ein perfektes Werkzeug, um eine Identität von dezentral siedelnden Gruppen zu gewährleisten.
Viele andere Völker haben diese intellektuelle Leistung nicht vollbracht und wurden assimiliert. Das kann gut sein oder schlecht sein. Keiner von uns identifiziert sich heute als Cheruscer, Suebe oder Markomane. Eventuell noch als Hesse, Sachse oder Schwabe, aber wahrscheinlich dann doch eher als Deutscher oder sogar Europäer (außer die Bayern, die waren schon immer Bajuwaren ;) ) Während es Dir also heute ziemlich egal ist, ob vor 2000 Jahren ein Markomanen-Stamm durch die Römer vertrieben wurde, ist die dauernde Vertreibung ein Teil der jüdischen Identität. (Sogar die heutigen Sachsen fühlen sich als Sachsen, obwohl sie eigentlich Thüringer sind ;) )

Die Juden behielten ihre Identität und entwickelten länderübergreifende Netzwerke, die später ihre Vorteile boten, wenn es zum Beispiel um Handel ging. Im Prinzip haben die Juden vor 2000 Jahren (Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch die Römer) angefangen den Prototyp einer globalisierten Gesellschaft zu entwickeln. Man kann jetzt sagen, dass es besser gewesen wäre, wenn sich die Juden in ihren Regionen angepasst und somit verschwunden wären, aber das ist nunmal nicht passiert - basta.

Nachteil dieser Form der Identitätsstiftung: Wenn ich einmal eine dezentrale Struktur habe, wird es schwierig eine zentrale Einheit aufzubauen. Die Gründung des Staates Israel war in der Tat hier der Höhepunkt einer Entwicklung, die 2000 Jahre andauerte. Und in diesem historischen Zeitrahmen muss man das Verhalten Israels betrachten, wenn sie sich bedroht fühlen. Damit will ich ganz bestimmt nicht die aktuellen Ereignisse rechtfertigen. Aber man muss das wissen, um die Handlungen nachvollziehen zu können.

Deswegen zu sagen, dass die Juden in ihrer Art daran schuld sind, ist mehr als fragwürdig.

Der Staat Israel und das Judentum steuert übrigens auf ein ganz interessantes Problem hin: Die Entwicklung der Juden würde durch den Neubau des Tempels endgültig abgeschlossen werden (die Diaspora müsste dann eigentlich beendet sein) und nach jüdischem Glauben müsste sich dann auch das Rabinertum auflösen. Es wird interessant, ob das tatsächlich funktioniert und wie authentisch die Juden in der Interpretation ihres Glaubens und ihrer Geschichte sind. Da sie ja wenn es um die Verteidigung ihres Landes geht, sehr authentisch sind, müssten sie eigentlich das Rabinertum auflösen. Spannend wäre dann auch die Frage, wer dann oberster Tempelpriester wird und ob die Rabiner da mitspielen ;) Ist schon schwierig, wenn man seinen liebgewonnen Status nach so langer Zeit abgeben muss. Im Prinzip Konfliktpotenzial für einen eigenen Bürgerkrieg.

W.

PS: Ein netter Aspekt. Dass die Juden das sind, was sie sind, verdanken sie eigentlich dem Wohlwollen und der Toleranz ihrer GEGNER!

Während der babylonischen Gefangenschaft war ihnen erlaub ihre Religion frei zu leben, woraus sich das Rabinertum entwickelte.
Nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer, konnten sie sich weiterhin religiös frei entfalten UND zusätzlich die Infrastruktur des römischen Reiches voll und ohne Einschränkungen nutzen. Platt ausgedrückt: Erst das römische Straßensystem ermöglichte die Emigration der Juden in ganz Europa. Hätten die Babyloner konsequent jede religiöse Tätigkeit verboten und die Römer konsequent eine Mauer um Palestina gezogen, wären die Juden wohl assimiliert.
 
Woodstock am 01.08.2006 09:59 schrieb:
Pirat am 01.08.2006 04:08 schrieb:
Kann mir irgend jemand sagen, wiso die juden seit tausenden von jahren immer wieder vertrieben und getötet werden?

Vorsicht. Das wird ganz schnell Glatteis. Die Juden wurden wie jede andere (unterlegene) Bevölkerungsgruppe vertrieben, deportiert bzw. sind emigriert. Das haben in den letzten Jahrtausenden viele Volksgruppen gemacht. Die Juden sind da keine Ausnahme.

Der einzige Unterschied: Die Juden haben diese Erlebnisse und Erfahrungen in ihre Religion einfliessen lassen. Speziell die Entwicklung des Rabinertums während der Gefangenschaft in Babylon, ist ein perfektes Werkzeug, um eine Identität von dezentral siedelnden Gruppen zu gewährleisten.
Viele andere Völker haben diese intellektuelle Leistung nicht vollbracht und wurden assimiliert. Das kann gut sein oder schlecht sein. Keiner von uns identifiziert sich heute als Cheruscer, Suebe oder Markomane. Eventuell noch als Hesse, Sachse oder Schwabe, aber wahrscheinlich dann doch eher als Deutscher oder sogar Europäer (außer die Bayern, die waren schon immer Bajuwaren ;) ) Während es Dir also heute ziemlich egal ist, ob vor 2000 Jahren ein Markomanen-Stamm durch die Römer vertrieben wurde, ist die dauernde Vertreibung ein Teil der jüdischen Identität. (Sogar die heutigen Sachsen fühlen sich als Sachsen, obwohl sie eigentlich Thüringer sind ;) )

Die Juden behielten ihre Identität und entwickelten länderübergreifende Netzwerke, die später ihre Vorteile boten, wenn es zum Beispiel um Handel ging. Im Prinzip haben die Juden vor 2000 Jahren (Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch die Römer) angefangen den Prototyp einer globalisierten Gesellschaft zu entwickeln. Man kann jetzt sagen, dass es besser gewesen wäre, wenn sich die Juden in ihren Regionen angepasst und somit verschwunden wären, aber das ist nunmal nicht passiert - basta.

Nachteil dieser Form der Identitätsstiftung: Wenn ich einmal eine dezentrale Struktur habe, wird es schwierig eine zentrale Einheit aufzubauen. Die Gründung des Staates Israel war in der Tat hier der Höhepunkt einer Entwicklung, die 2000 Jahre andauerte. Und in diesem historischen Zeitrahmen muss man das Verhalten Israels betrachten, wenn sie sich bedroht fühlen. Damit will ich ganz bestimmt nicht die aktuellen Ereignisse rechtfertigen. Aber man muss das wissen, um die Handlungen nachvollziehen zu können.

Deswegen zu sagen, dass die Juden in ihrer Art daran schuld sind, ist mehr als fragwürdig.

Der Staat Israel und das Judentum steuert übrigens auf ein ganz interessantes Problem hin: Die Entwicklung der Juden würde durch den Neubau des Tempels endgültig abgeschlossen werden (die Diaspora müsste dann eigentlich beendet sein) und nach jüdischem Glauben müsste sich dann auch das Rabinertum auflösen. Es wird interessant, ob das tatsächlich funktioniert und wie authentisch die Juden in der Interpretation ihres Glaubens und ihrer Geschichte sind. Da sie ja wenn es um die Verteidigung ihres Landes geht, sehr authentisch sind, müssten sie eigentlich das Rabinertum auflösen. Spannend wäre dann auch die Frage, wer dann oberster Tempelpriester wird und ob die Rabiner da mitspielen ;) Ist schon schwierig, wenn man seinen liebgewonnen Status nach so langer Zeit abgeben muss. Im Prinzip Konfliktpotenzial für einen eigenen Bürgerkrieg.

W.

PS: Ein netter Aspekt. Dass die Juden das sind, was sie sind, verdanken sie eigentlich dem Wohlwollen und der Toleranz ihrer GEGNER!

Während der babylonischen Gefangenschaft war ihnen erlaub ihre Religion frei zu leben, woraus sich das Rabinertum entwickelte.
Nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer, konnten sie sich weiterhin religiös frei entfalten UND zusätzlich die Infrastruktur des römischen Reiches voll und ohne Einschränkungen nutzen. Platt ausgedrückt: Erst das römische Straßensystem ermöglichte die Emigration der Juden in ganz Europa. Hätten die Babyloner konsequent jede religiöse Tätigkeit verboten und die Römer konsequent eine Mauer um Palestina gezogen, wären die Juden wohl assimiliert.

anmerkung am rande

bis weit ins 19. jahrhundert sogar bis anfang des 20 jahrhundersts genossen juden in der arabischen welt einen hohen gesellschaftlichen status als händler, die ihre eigene religion ausüben durften, denn dser islam war bis dahin eine sehr weltoffene religion.
das änderte sich erst mit beginn des 1 WK. selbst die unter kolomialmächten stehenden regionen des nahen und mittleren ostens hatten bis zu dieser zeit keine probleme mit israeliten -bzw. juden; sogar die nachwirkungen der kreuzzüge waredn kein thema.
erst durch das ende des ersten WK und der daraus volgenden grenzziehungen durch den völkerbund schufen ein eher desaströses politisches bild das mit der wirklichkeit in keinem zusammenhang stand.
das daraus resultierende waren staaten, die in der hinsicht kein "gewachsenes" bild der eigenen identifikation zu dem "neuen" staat hatten und sich weiterhin eher auf stammeszugehörigkeiten behaftet sahen.
als ausnahmen können hier jedoch die iraner und afghanen gesehen werden, die sich nicht nur durch das persische reich, oder durch die widerstandskämpfe gegen die mongolen im 13. jahrhundert als einheit sahen. und man darf auch nicht ausserr acht lassen, dass es schon vor mohammed staaaten und religionen in der gegend gab und zum teil auch noch heute gibt, die nicht-muslemisch sind.
auch darf nicht vergessen werden, das es zuerst die arabische -komisches wort in dem sinn- halbinsel war, die zuersat unter moslemischen einfluß und dann richtung nordewn und osten "wanderte" - ich vermeide das wort eroberte.

und von wegen... die armen araber oder palästinenser.
das damals ( bis1947) unter britischer mandatsregierung stehende palästina -was den heutigen libanon(teils französisch) syrien und jordanien umfasste, war damals schon vor dem einlaufen der "exodus" ein krisenherd.
denn die damaligen volksstämme, von einem islamischen staat. oder regierung zu sprechen wäre vermesen, lehnten sich ja gegen england und frankreich auf - waren die araber durchaus- wenn auch zögernd bereit, juden in "palästina" wieder das recht auf ansiedlung und mehr zu gewähren.......
ABER palästina war KEIN staat im sinne des völkerrechts, es war ein gebiet!!!
wenn mans genau nimmt war palästina eine geographische bezeichnug, aber eben kein staatsgebiet, oder ein staat an sich.
und die damals aus england und anderen staaten emigrierten juden hatten ja auch das problem, das sich die mandatsregierung nicht bereit erklären WOLLTE, diese ins land zu lassen- wobei land hier wörtlich zu nehmen ist.
die araber.... waren ja durchaus bereit die juden sich ansiedeln zu lassen, aber eben nicht die engländer, was dazu führte, das sich gruppierungen militanter juden zu organisationen wie der IRGUN oder HAGAHNAH zusammenschlossen und um ihr recht auf land die "besatzungsmacht" sprich england bekämpften......
erst als die dort ansässigen völker erkannten, das sich ein staat israel gründen wollte und dies auch 1948 tat, da esaklierte der bis heute andauernde kampf der islamischen welt gegen israel, aber da wars schon zu spät.

und noch was....
das biblische judäa war auch nicht immer jüdisch, ganz im gegenteil, da tummelten sich volksgruppen, dagegen war die völkerwanderung in europa n ringelpiez mit anfassen

bitre vergesst mir eins nicht, lasst nie geschichtlichen kontex aus den augen, erst dadurch gewinnt man einen einblick in die historie
in diesem sinne
 
Un heute hat Israel Hisbollah-Mitglieder entführt.

Fazit:

Wenn die Hisbollah jüdische Soldaten entführt ist es Terrorismus.
Wenn Juden Hisbollah Mitglieder entführen ist es Selbstverteidigung.

Denn was Juden machen ist immer richtig.

Ein Land ohne Exitstenzrecht macht was es will.

Wenn ein anderes Land das Saarland besetzen würde und die UNO das Saarland später diesem Land zuschreiben würde (analog zu Israels jetzigen Gebieten), würde ich auch BIS AUF BLUT dagegen kämpfen ...

Also: Israel hat kein Existenzrecht auf seinem jetzigen Gebiet !
 
Einspruch am 02.08.2006 12:12 schrieb:
Un heute hat Israel Hisbollah-Mitglieder entführt.

Fazit:

Wenn die Hisbollah jüdische Soldaten entführt ist es Terrorismus.
Wenn Juden Hisbollah Mitglieder entführen ist es Selbstverteidigung.
sagt wohl niemand ausserhalb israels.

Denn was Juden machen ist immer richtig.
das behauptet auch keiner. es wird nur behauptet, das sei die allgemeinie sichtweise, das stimmt hingegen hinten und vorne nicht.

Einspruch meldet sich in einem eigenen thema nochmals zu wort? das sind ja ganz neue sitten. solltest du etwa gelernt haben, wie man diskutiert? nee, wenn ich mir's recht ansehe, wirfst du nur wieder neue polemik in die runde.
 
Einspruch am 02.08.2006 12:12 schrieb:
Wenn die Hisbollah jüdische Soldaten entführt ist es Terrorismus.

Wie oft den Noch: Die Hisbolla ist eine Regierungspartei in Israel, wenn eine Regierung einem anderen Staat etwas antut (...dessen Bürger entwührt oder ermordert, dann ist das EIN KRIEGERISCHER AKT).

Für besoderns Blöde: Als die Japaner Pearl Habor angriffen, handelte es sich auch nich um Terrorismus, sondern um einen KRIEGERISCHEN AKT.
 
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