Oberscht
Gelegenheitsspieler/in
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AW: Afghanistan
BTW: Henry Kissinger ist nicht "die USA". Und Hitler wurde im übrigen auch gewählt.
Trotzdem ist die iranische Vergangenheit kein Freibrief für das schlimmste Regime, das dieses Land je hatte, zu machen was es will, Terroristen zu unterstützen und die Nachbarn zu bedrohen/sich einzumischen (z.B im Irak). Und es ist auch keinesfalls eine Existenzberechtigung für dieses Regime (das Mullah-Regime, nicht das Volk!).
Sei doch froh, dass der Westen aus seinem damaligen Fehler gelernt hat, und jetzt auch bei der Einsicht angelangt ist, die die Russen deiner Meinung nach (zum Teil auch meiner Meinung nach) ja schon in den 80ern hatten.
Entweder du kritisierst die SU dafür genauso (bei 1-1,5 Millionen Toten Afghanen dürfte der Westen im Moment noch nicht halten), oder aber du legst dir mal besser eine etwas differenziertere Sicht zum heutigen Afghanistankonflikt zu - aber so, wie das im Moment ausschaut, passt da was nicht.
Eine ziemlich euphemistische Umschreibung übrigens: die natürlich total unabhängige Kommunistische Regierung Afghanistans hat "um Hilfe gefragt" - und großherzig und selbstlos wie die SU ist konnte sie selbstverständlich nicht ablehnen.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass Russland seine Passversorgungspolitik in Abchasien alles andere als passiv betrieben hat.- Nach 1991 (Kollaps der UdSSR) konnten Bürger der UdSSR einen russischen Pass beantragen wenn sie wollten
Eine aktive Außenpolitik betreiben (wie der kommunistische Gegenspieler ja auch) heißt nicht automatisch, ständig Konflikte vom Zaun zu brechen. Der Rest dazu steht in meiner Antwort an Wolf.- Die USA brechen einen Konflikt nach dem anderen vom Zaun. Und das sind wie Wolf bereits sagte keineswegs nur "Kleinigkeiten" gewesen.
Du rennst hier offene Türen ein. Es ist sowohl überflüssig, mich über Chile zu informieren, wie auch, zu meinen, mich davon überzeugen zu müssen, dass, was dort geschehen ist, kein Glanzstück amerikanischer Außenpolitik war (du hättest dir auch die Übersetzung sparen können).Krasses Beispiel ist Chile wo die demokratisch gewählte Regierung von den USA gestürzt wurde.
Und was die USA von Demokratie halten wird hier deutlich:
· „I don't see why we need to stand by and watch a country go communist due to the irresponsibility of its own people. The issues are much too important for the Chilean voters to be left to decide for themselves.“– US-Sicherheitsberater Henry Kissinger
[*]"Ich sehe nicht ein, warum wir Nichts tun und zusehen sollten, wie ein Land durch die Unverantwortlichkeit seines eigenen Volkes kommunistisch wird. Die Angelegenheiten sind viel zu wichtig, als dass sie den chilenischen Wählern zur Entscheidung überlassen werden könnten."
· „Not a nut or bolt shall reach Chile under Allende. Once Allende comes to power we shall do all within our power to condemn Chile and all Chileans to utmost deprivation and poverty.“ – Edward M. Korry, Botschafter der USA in Chile, nach Allendes Wahlsieg 1970
"Nicht das kleinste bisschen soll Chile unter Allende erreichen. Sobald Allende an der Macht ist, sollten wir alles in unserer Macht stehende tun, um Chile und alle Chilenen zu äußerster Entbehrung und Armut zu verdammen."
BTW: Henry Kissinger ist nicht "die USA". Und Hitler wurde im übrigen auch gewählt.
Dasselbe hier. Offene Türen.Oder natürlich der bereits erwähnte Iran.
Trotzdem ist die iranische Vergangenheit kein Freibrief für das schlimmste Regime, das dieses Land je hatte, zu machen was es will, Terroristen zu unterstützen und die Nachbarn zu bedrohen/sich einzumischen (z.B im Irak). Und es ist auch keinesfalls eine Existenzberechtigung für dieses Regime (das Mullah-Regime, nicht das Volk!).
Nein, ich kritisiere nicht gerne das sowjetische Engagement in Afghanistan (wobei die Niederlage dort immerhin wesentlich zum Zerfall der SU beigetragen hat). Ich frage mich aber, wieso jemand wie du das verteidigt, während du über das jetzige Engagement nur lästerst. Schulen, Frauenrechte und auch in Ansätzen Demokratie, all das wird jetzt versucht, (wieder) zu etablieren.Wenn du gerne die sowjetische Intervention in Afghanistan krisitierst, würde ich dir raten mal darüber nachzudenken wie es dazu gekommen ist.
Nachdem die KP in Afghanistan an die Macht gekommen ist hat man Moskau um Hilfe gefragt, da das Land im Bürgerkrieg zu versinken drohte, weil diese bösen Kommunisten Fortschritt bringen wollten. (Schulreformen, Bodenreformen, Frauen durften den Schleier ablegen und zu Schule gehen)
Und die Amerikaner hatten nichts besseres zu tun als Islamisten zu bewaffnen und sie gegen die sowjetischen Soldaten in den Krieg ziehen zu lassen. Dabei ging es ihnen nicht einmal um das Land, (Was sollen sie dort in der Wüste?) sondern sie wollten das der sowjetische Einsatz scheitert und soviele sowjetische Soldaten wie nur möglich umbringen.
Und heute bekämpfen wir das von uns erschaffene Monster...
Sei doch froh, dass der Westen aus seinem damaligen Fehler gelernt hat, und jetzt auch bei der Einsicht angelangt ist, die die Russen deiner Meinung nach (zum Teil auch meiner Meinung nach) ja schon in den 80ern hatten.
Entweder du kritisierst die SU dafür genauso (bei 1-1,5 Millionen Toten Afghanen dürfte der Westen im Moment noch nicht halten), oder aber du legst dir mal besser eine etwas differenziertere Sicht zum heutigen Afghanistankonflikt zu - aber so, wie das im Moment ausschaut, passt da was nicht.
Eine ziemlich euphemistische Umschreibung übrigens: die natürlich total unabhängige Kommunistische Regierung Afghanistans hat "um Hilfe gefragt" - und großherzig und selbstlos wie die SU ist konnte sie selbstverständlich nicht ablehnen.