Nachdem Anfang der 1990er Jahre mit dem Durchbruch der CD-Rom das Spiel Myst erschienen war (ein Klassiker, der gerade erst neu aufgelegt wurde) erschienen auch viele Klone des Prinzips der vorgerenderten 1st Person Adventuregames, oft gefüllt mit überkomplizierten mechanischen Puzzles. Viele davon waren leider einfach nur richtig schlecht.
Aber es gab auch ein paar gute Myst Klone, z. B das 1995 erschienene 1st Person Horror Adventure:
Frankenstein - Through the Eyes of the Monster von Interplay
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Ich hab das Spiel vermutlich seit über 20 Jahren nicht gespielt und habe daher nur sehr lückenhafte Erinnerungen, aber mich hat es damals richtig gefesselt. Zu Beginn des Spiels wacht man als das Monster, das Viktor Frankenstein (hier gespielt von Tim Curry... yep, DER Tim Curry!) geschaffen hat, in dessen Labor auf und möchte herausfinden was passiert ist und den Tod der eigenen Tochter aufklären, für den man vor der Wiedererweckung durch Frankenstein gehängt wurde.
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Dazu erforscht man in klassischer 1st Person Adventure/Myst Klon Manier das Schloss, in dem sich Frankenstein eingenistet hat, und muss sich neben diversen Puzzles und vielen Räumen, die es zu erkunden gibt, auch der einen oder anderen Gefahr stellen und lernt diverse andere, verstörende Experimente Frankensteins kennen. Später im Spiel kann man auch einige Außenbereiche erkunden und trifft weitere Personen (alle per Live Action Video, die per Blue- oder Greenscreen in die Spielwelt gebracht wurden), die in die Geschichte involviert sind.
Das Haus war richtig gut designt (hab ich zumindest so in Erinnerung) und man hat nach und nach weitere Bereiche freigeschaltet. Das Spiel war bei weitem nicht perfekt, aber es hatte für mich einen sehr einzigartigen Charme. Leider hab ich das Spiel nie komplett durchgespielt. Einige Rätsel waren recht schwer und es gab Sackgassen, glaube ich. Und damals konnte man eben auch nicht einfach mal eben ne Komplettlösung ergooglen.
Leider sind Spiele dieser Art aus der Zeit schlecht gealtert und
Frankenstein: Through the Eyes of the Monster war aufgrund einiger Bugs und Designschwächen alles andere, als perfekt. Aber ich hab's geliebt. Ich würde es gerne irgendwann nochmal spielen, aber bei GOG und Co. gibt es das bis heute leider nicht. Ich hab noch die CD irgendwo im Regal liegen, aber da das Spiel damals noch für Windows 3.1/3.11 entwickelt wurde, dürfte dasd schwierig zum Laufen zu bringen sein, falls die CD überhaupt noch funktioniert.
Mit Poe habe ich auch das Problem, dass die Art und Qualität der Geschichten meiner Meinung nach sehr variiert. Einige Sachen sind richtig gut, andere sind einfach nur seltsam.
Ein guter Start ist meiner Meinung nach
Die denkwürdigen Ereignisse des Arthur Gordon Pym/The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket. Nicht 100%ig Horror, aber ein spannendes und düsteres Seefahrtabenteuer, das auch andere Autoren, z. B. Jules Verne, inspiriert hat, der sogar eine zweiteilige inoffizielle Fortsetzung (
Die Eissphinx) geschrieben hat.
Und in Sachen klassischer Seefahrtsabenteuer mit tollem Horrorfaktor kann ich auch noch
Die Boote der Glen Carrig von William Hope Hodgson empfehlen. Auf das Buch bin ich durch ein Metalalbum (The Boats of the Glen Carrig von AHAB) aufmerksamgeworden. Kein dicker Schinken, aber wer auf klassische Seefahrtsabenteuer mit einer Prise Lovecraft & Co. steht, dürfte da viel Spaß dran haben.