Bei mir muß ein Spiel auch eine Story und nachvollziehbare Intentionen des Akteurs bieten. Beides hat Hatred offensichtlich nicht.
Wie nachvollziehbar sind denn die Intentionen in anderen Spielen?
bspweise das Quest aus WoW mit dem Text "Töte die Kobolde in Landstrich X, denn wir waren zuerst hier. - naja, davor waren die Kobolde hier, aber das tut jetzt nichts zur Sache."
Oder Max Payne, der auf der Flucht bei "Nachforschungen" ganze Verbrecherbanden als Selbstjustiz umnietet?
Oder die ganzen Morde in Assassins Creed? Sind die alle mit sinnvollen Intentionen belegt oder gibt es da hin und wieder auch mal Zweifel? Ach. Moment, das sind ja alles nur nachgespielte Erinnerungen, da begeht man ja keinen einzigen Mord, mein Fehler.
Letztendlich tut man doch immer das, was in der Missionsbeschreibung steht
("Wärst du so freundlich ...?") 
, denn sonst kommt man ja nicht weiter.
Bei
Hatred ist der Abstand zwischen der Intention des Protagonisten und des Spielers am größten und alleine dieses Merkmal macht das Spiel interessant.
Der Protagonist selber hat nachvollziehbare Intentionen. Er hat einen Hass auf die Menschheit und will so viele wie möglich umlegen. Dabei berauscht er sich am Töten selbst, denn das zeigt ihm, daß er besser ist als der Abschaum, den der Rest der Menschheit für ihn darstellt.
Warum er diesen Hass hat, ist letztendlich irrelevant. Es ist für das Spiel bedeutungslos, ob er seinen Job oder seine Frau verloren, Finanz-, Gesundheits- oder sonstige Probleme hat oder ihm einfach nur beim Frühstück die Milch umgekippt ist - das Spiel fokussiert nur den Zustand, in dem er jetzt ist, und das ist eben ein Amokläufer.
Einer der wichtigsten Aspekte bei einem Spiel ist meiner Meinung nach die Motivation für den Spieler, also die Frage "Warum mach ich das hier?".
Die Frage habe ich mir bei
Serious Sam beispielsweise nie gestellt.
Und genau in diesem Punkt versagt "Hatred" meiner Meinung nach komplett. Den es beantwortet die Frage "Warum soll ich all diese Unschuldigen töten?" mit der simplen Antwort "Weil du es kannst ... und weil es Spaß macht."
Ähm - nein.
Hatred macht keinen Spaß. Mir jedenfalls nicht. Spaß wäre beispielsweise ein kunterbuntes
Serious Sam mit fliegenden Hexenkesseln oder Selbstmord Papageien und surrealen übertriebenen Gegnern.
Hatred hingegen hat mit seinen in Schwarz-Grau gehaltenen Leveln und diesem Menschen verachtenden Protagonisten kein Spaß Potential.
Hatred ist der spielgewordene Horrorfilm aus Sicht des Täters. Wie eben der Film
Maniac mit Elijah Wood, der ein ähnliches Setting besitzt. Auch der Film macht keinen Spaß, ist aber dennoch ein guter Film. Und genauso, wie ich mir beim Film denke: "Muß das jetzt wirklich sein?" frage ich mich das auch bei diversen Szenen in
Hatred.
Ich weis garnicht was ich dazu sagen soll. Bei den ersten Info's damals fand ich das schon bescheuert. Und jetzt ist es wirklich veröffentlicht!? Ganz ehrlich, wer sich diesen wiederlichen Schrott auch noch kauft, hat für mich echt nichts, rein GARNICHTS im Hirn! Irgendwo, ist schluss!
Aus dem Konsum oder Nicht Konsum des Spiels kann man nicht mal ableiten, ob derjenige Spaß an dem Spiel hat, wie ich im vorigen Abschnitt dargelegt habe.
Aus welchem Grund man sich das Spiel kauft und und spielt und "wieviel man im Hirn hat" , kann man gerade bei einem solchen Spiel erst recht nicht davon ableiten.
Gründe können zB sein: reine Neugier, mitreden können, ein bisher in Spielen unbehandeltes Szenario, den eigenen Spiele Horizont erweitern
Mich würde interessieren, was an dem Spiel für dich der Hauptreiz ist, Die Brutalität und Gewalt an sich, oder wäre eine Schnetzelorgie mit anderem Setting und Gewaltgrad auch genauso unterhaltsam?
Hatred ist einzige Spiel, bei dem ich mich beim Spielen moralisch unwohl fühle. Genau aus dem selben Grund, aus dem man sich ein Drama ansieht, auch wenn man weiß, daß am Ende der Held hingerichtet wird oder sonstwie stirbt, spiele ich auch mal ein Spiel wie
Hatred.
Klar hätten sie auch ein Spiel machen können, in dem man Aliens umschiesst.
Oder warte, noch viel besser: Zombies!!!!
Vom einfachen Spielprinzip her würde sich nix ändern.
Am Gameplay nicht, aber an der Wirkung. Wenn man als Protagonist Zombies in den Vollbild Exekutions Animationen hinrichten würde, wären diese heldenhaft und erstrebenswert. Da in
Hatred aber eben unschuldige Menschen hingerichtet werden, bleibt bei mir eher ein beklemmendes Gefühl zurück. Heldenhaft oder heroisch ist da gar nix.
Die meisten, welche das Spiel spielen, erkennen die Gegner im Spiel nach 30 Sekunden nicht mehr als Menschen.
Nicht, weil sie abgestumpft sind, sondern eben weils keinen Unterschied macht, auf was geballert wird.
Oh doch, es macht einen Unterschied. Mit Zombies, Dämonen etc wäre das ein 60% Durchschnitts Ballerspiel ohne jeglichen Sonderstatus. Mit dem Amoklauf Szenario jedoch wird es ein einzigartiges Spiel.
(Man beachte: "Einzigartig" heißt nicht zwangsläufig "gut", sondern nur, daß es das einzige ist)