Das ist so nicht ganz richtig. Spätestens dadurch, dass wir an Universitäten schon dokumentierte Fälle hatten, wo ein gegenderter Text positiver bewertet wurde als ein nicht gegenderter, ist die Freiwilligkeit eigentlich nur eine Fassade. Man zwingt zwar niemanden so zu reden, belohnt jedoch diejenigen, die es tun. Das kennen wir natürlich zu Genüge aus dem Sozialpunktesystem der VR China.
Zwang ist das also zwar nicht, aber das allgegenwärtige Ermuntern dazu kommt schon einer Indoktrination nahe. Gerade unsere Kinder werden nicht den Weitblick haben die Hintergründe richtig und vollständig einzuschätzen und gendern dann halt, wenn alle anderen in der Klasse es auch tun.
Ja, einen Fall und abgesehen davon ist das rechtlich valide. Lustigerweise scheint es aber auch niemanden zu interessieren, wenn eine Lehrkraft jemanden anhand des Aussehens abwertet aber beim Gendern wird ein Fass aufgemacht. Da sieht man wo die Prioritäten liegen.
"Im Sinne der Lehrfreiheit steht es Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen."
Punktabzug bei Prüfungen, in denen nicht gegendert wird? Ein Rechtsanwalt erklärt, unter welchen Umständen das rechtmäßig ist.
www.deutschlandfunknova.de
Billig wird deine Aussage dann, wenn du es mit einer Diktatur gleichsetzt obwohl gendern freiwillig ist...
Was denke ich häufig zu Problemen führt, ist dass eine Person, die gendert, seinem Gegenüber (*in?) ja stets ein gewisses Maß an Respektlosigkeit entgegen bringt, wenn dieser nicht gendert. Das hat ungefähr den Effekt wie wenn ich als Jugendlicher andere, mir fremde Menschen ständig mit "Alda" oder "Digga" anspreche. Dazu haftet dem Ganzen noch der Ruf an, eine politische Agenda zu verfolgen, die viele Mitläufer gar nicht wahr nehmen, weil sie denken irgend einer Frau ist geholfen, wenn sie sagen dass sie zum "Arzt*in" gehen, selbst wenn das Geschlecht des Arztes im eigentlichen Satz und Kontext völlig unerheblich ist.
generischen Maskulin haben und dessen Funktionsweise nicht vollends verstanden haben.
Genauso wie die Gegner*innen Menschen die Gendern Respektlosigkeit gegenüber treten, wie man auch hier von Anfang an gesehen hat?
Ich bitte dich hier keine Opfer-Täter-Umkehr zu machen, vorallem wenn man dann noch mit den Kampfphrasen der politischen Ideologie aufwartet. Da gibt es diverse Gruppierungen die diesen Sprachgebrauch bewusst nutzen und zu denen möchte ich dich nun wirklich nicht zählen.
Warum Sprache aber auch ein Machtinstrument ist kannst du in meinen Quellen weiter oben nachgucken.
Wenn man beschließen würde, dass transexuelle Figuren nur noch von transsexuellen Leuten bzw Figuren mit Behinderung nur noch von Leuten mit Behinderung gespielt werden, dann ist das doch null fortschrittlich. Ich reduziere doch dann einen Schauspieler bzw die Kunst selbst aufs Geschlecht, auf die Sexualität bzw die Behinderung. Ich wüsste nicht, was man damit gewinnen soll, wenn man Schauspieler im Ausüben ihrer Rollen beschränkt. Dann sind wir wieder in der Ära des Quotenschwarzen. Bei aller Liebe aber das ist doch kein Fortschritt. Ein Fortschritt wäre es ,wenn man insbesondere beim Medium Film keine Grenzen aufmalt, sondern jeden einfach spielen lässt worauf er oder sie Bock hat.
OK jetzt verstehe ich dich wirklich nicht mehr. Die verschiedenen Leute spielen doch auch verschiedene Charaktere mit unterschiedlicher Vita. Das ist ja das perfide daran. Es wird sich beschwert, dass Leute halt Rollen bekommen, die nach deren Vorstellung nicht passen, auch wenn sie ihre Sache gut machen.
Natürlich nehme ich da primär das Mainstream Kino ins Visier. Wen auch sonst? Es ist vollkommen irrelevant was im Arthouse Bereich passiert. Da hat man sich eh immer abgrenzen können von dem ganzen Disney und Co Murks. Aufgrund der Reichweite muss man doch die großen Studios in die Mangel nehmen. Entweder der Film nimmt Diversität ernst oder aber er tut es nicht und konstruiert sich was zusammen weils die Marketing Abteilung vorgibt.
Doch, du versteifst dich aber auf Disney und nimmst das als den ultimativen Richtpunkt was halt falsch ist und darauf hab ich dich hingewiesen.
Aber selbst wenn es im Blockbuster-Kino gut umgesetzt wird, würden sich so einige Leute beschweren. Sie aktuell "The Batman" mit Jeffrey Wright, dass Gordon kein Schwarzer sein darf, obwohl es für die Rolle selbst egal sein sollte.
Wenn ich aber eh vorhabe den Film auch in China und Saudi Arabien laufen zu lassen und weiß, dass bestimmte Messages da zensiert werden und ich daher den Film so konstruiere, dass er auch in diesen Märkten funktioniert, dann sollte man das ganz sein lassen. Darum nervts doch, wenn gerade Disney sich öffentlich einen abkeult und nach außen hin demonstriert "guckt mal was für starke Frauen wir in unseren Filmen haben" aber dieselben Filme ohne diese Frauenfiguren trotzdem funktionieren.
Warum sollte man? Wenn es in anderen Ländern funktioniert und es nur eine lautstarke Minderheit gibt, die meint die absolute Stimme zu haben, wirklich als störend empfindt oder eine Empörung krampfhaft konstruiert, dann ist es schlichtweg irrelevant.
Es ist aber echt schön zu lesen wie du Zensur gutheißt, nur um deine Agenda mehr Gewicht zu verleihen.
Vielleicht liegt da ein Missverständnis vor, in der Art und Weise wie ich das formuliert habe. Aber es gab zum Beispiel bei der Neuverfilmung von "ziemlich beste Freunde" und Danish Girl die Kritik, dass der eine Schauspieler ja nicht querschnittsgelähmt ist und einem Schauspieler mit Behinderung die Rolle wegnimmt. Dasselbe Spiel beim anderen Film. Ein Cis Mann spielt eine trans Frau. Seitdem gibt es immer wieder Debatten und Forderungen, dass solche Rollen nur von denen ausgefüllt werden soll, die sich damit auch identifizieren. Aber wenn ich einer trans Frau nur die Möglichkeit gebe trans Figuren zu spielen usw, ist das doch maximal eingrenzend. Ich wüsste nicht wo ich mir widersprochen haben soll. Meine Haltung ist simpel, jeder soll spielen worauf er Lust hast. Weniger in Kategorien denken.
Wer sagt denn, dass ein Mensch mit Behinderung oder ein Transmensch (ist ja egal ob männlich oder weiblich) nur in diese Kategorie gesteckt bzw. dafür gecasted wird? Das ist auch wieder so ein Placebo-Argument.
Das einzige Problem was ich daran sehe ist, dass du einen Menschen mit einer offensichtlichen Behinderung (verlorene Extremitäten z.B.) nicht in gewisse Szenerien verwenden kannst, weil es nicht zur Rolle passt.
Dieser Ruf, sofern es ihn gibt, ich habe nämlich nichts entsprechendes gelesen, halte ich selbstverständlich auch für Quatsch, denn für mich ist es irrelevant ob jemand eine Behinderung hat, Schwarz, Geld ober sonstwas ist. Hauptsache es passt.
Aber hier sind wir wieder bei dem Thema, dass viele durch ihre Filterblase gar nicht mehr differenzieren wollen, sondern nur ihre Sicht der Dinge durchdrücken wollen und fühlen sich dadurch dann bevormundet, weil sie nicht bekommen was sie wollen.
Ich halte den Punkt, dass Zuschauer keine Menschen mit Behinderungen sehen wollen, für unbegründet. Peter Dinklage zeigt seit Jahren, dass zum Beispiel Kleinwuchs kein Ausschlusskriterium sein muss, um Karriere zu machen. Der Mann galt schon vor GoT als sauguter Schauspieler. Aber auch da sehe ich noch massig Ausbaupotential. Die Studios müssen halt einfach mal machen. Gerade im Mainstream Bereich ist da noch Luft nach oben. Die Zuschauer haben Bock auf gut inszenierte Filme, gute Schauspieler und gute Storys. Nur findest du sowas nur noch im Serien-Bereich bzw Arthouse Bereich. Also ich bezweifel stark, dass ein Film floppen wird, weil ein Mensch mit Behinderung die Hauptrolle spielt.
Gut aber mit dem Teil widersprichst du dir erneut selbst. Alleine Peter Dinklage ist doch ein Beispiel dafür, dass Menschen mit Behinderungen nicht auf eine Rolle beschränkt wird. Ein anderes - älteres - Beispiel fällt mir auch noch ein: Warwick Davis.
Ich glaube es liegt nicht daran, dass man Menschen mit Behinderung nicht buchen würde, sondern es eher an dem Angebot mangelt. Abgesehen davon, dass man sowieso eher Schauspieler*innen eine Rolle gibt die einen gewissen Bekannheitsgrad haben. Aber das ist ja seit jeher schon immer so gewesen.
Haben die Zuschauer wirklich Bock auf gut inszenierte Filme? Wenn ich daran denke, dass der xte Marvel-Film mit genau dem gleichen Plot, nur in anderer Verpackung, Millionen ins Kino lockt und auch Millionen an Einspielergebnissen hat, dann zweifel ich an deiner Aussage. Ein anderes Beispiel wäre "Transformers" oder "The Fast and the Furious". "Die Hard" wurde ja auch immer lächerlicherer, weil es auf die Zielgruppen zugeschnitten wurde, gleiches gilt für den Reboot von "Robocop".
Dann hat man natürlich noch Perlen dabei, die aber eher untergegangen sind, weil es halt kein Krach bumm generischer Actionmüll ist, wie "Gran Torino", "Requiem for a dream", "Departed", "The Wrestler", "A history of violence", "District 9", "Inception", "Black Swan", "The Wolf of Wall Street", "12 years as a slave", "Nightcrawler", "The Revenant", "Arrival", "Baby Driver" und und und. Das sind alles mehr oder weniger Blockbuster-Filme mit Qualität. Wenn man aber nur in eine Richtung schaut, dann ist mir klar, dass einem das nicht auffällt.
Naja man kann meinen letzten Satz natürlich auch so auslegen wie du es machst. Das ist vollkommen legitim. Ich habs tatsächlich auf beide Spektren bezogen. Die, die anti sind, und die, die nur fordern und nicht mal für andere sprechen. Lgbtq oder BLM sind halt so ein Paradebeispiel dafür, wie in Nachrichtenportalen immer so getan wird, als ob das eine homogene Masse ist. Die Wahrheit ist, es ist einfach nur der Oberbegriff für sauviele Splittergruppen mit jeweils eigener Agenda. Es gibt genug Aktivisten, die weltfremde Ansichten haben. Leider sind das meistens sogar die, die auf Twitter oder Reddit am lautesten sind. Und natürlich gibts massig Leute mit zerbrechlich kleinem Ego, die rumweinen wenn zwei Frauen sich küssen. Mal davon abgesehen, dass die Gesprächskultur auf social media eh schon ziemlich läppsch ist. Bist du gegen was, bist du mal ein Nazi, mal ein Neocon, mal ein Rassist oder Putinversteher. Bist du für was, bist du social justice warrior, snowflake und weiß nicht was alles. So die gesunde Mitte gibts ja nicht wie mir scheint.
In dem Fall kann ich aber nur sagen: Welche Kultur hat keine Subkutluren mit ihren Unterpunkten, weil ihnen die Idee der Hauptgruppe zwar richtig erscheint aber nicht weit genug geht, bzw. man sich nicht zu 100% damit identifizieren kann.
Selbst bei konservativen Menschen gibt es jene die gemäßigter sind, dann die engstirnigeren und dann gibt es noch die radikalen.
Das war so und wird auch immer so sein, außer die Menschheit beschließt endlich mal ein Umdenken und dass es nicht nur schwarz-weiß gibt.
Aber ich beende das Gespräch auf diese Art und Weise von meiner Seite aus mal, weil es immer noch offtopic ist (Außer der mittlere Teil mit der Filminszenierung).