@Loosa: Im Prinzip bin ich komplett dafuer, dass es kein Mobbing und keine Beleidgungen mehr geben sollte [...] bedenklich.
Ich kann deinen Standpunkt absolut nachvollziehen, respektiere das und teile auch manches davon. Meiner kam sicher extremer rüber als ich ihn meinte. Auch ein Makel des WWW: Wenn man keine Bücher schreiben will muss man verkürzen und überspitzen (und am Tablet schreiben hilft auch nicht, also jetzt am PC

). Die neue Gesetzgebung verdient Kritik und wird
so nicht stehenbleiben. Aber diese, nun etwas entschärfte, Variante finde ich besser als gar nichts zu tun. Die Provider haben jetzt das große Problem die Kontrolle wirtschaftlich zu halten. Eine Komplettüberwachung kann sich keiner leisten, also ist die Gefahr zu viel zu löschen wirklich groß. Darum wird Deep Learning sicher verstärkt Einzug halten, mit ganz eigenen Auswirkungen.
Ich liebe die Anonymität im Internet. Wer nach mir googelt findet bislang nur einen Pfarrer (not me & lovin' it!

). Aber ich behaupte von mir mal, dass ich ein ausgeglichener Poster bin, der zumindest versucht seine Meinung normal rüberzubringen und nichts mehr hasst als anderen an die Gurgel zu gehen.
Es gibt andere.
Und gegen die hatte der Rechtsstaat im Internet bisher kaum eine Handhabe. Sie waren auf guten Willen der Provider angewiesen, und für die wird es bei der Masse an Postings eine immense Aufgabe das verpflichtend zu überwachen. Aber sie sitzen an der Quelle und sind die einzigen echten Ansprechpartner. Und sie leben schließlich von diesen Milliarden Posts.
Der Gesetzgeber versucht etwas. Nicht alles wird gut sein. Aber Status Quo ist es eben auch nicht. Es kommt nicht plötzlich der Staat daher. Er versucht einzugreifen bei Dingen die Offline völlig selbstverständlich waren, und für die es Online mittlerweile mehr als Zeit ist, dass er sich zeigt. Nicht wegen killerspielender Raubstehlern, sondern bei Dingen die einzelnen Menschen wirklich wehtun oder sie umbringt.
Wie es in einem SPON Kommentar hieß:
Wenn sich die Vertreter der Silicon-Valley-Firmen darüber empören, ist das verständlich - hat aber auch etwas Unaufrichtiges. Die Branche operiert schließlich selbst nach dem Prinzip Trial-and-Error. In Facebooks betont unverputzten Büros hängen Plakate, die das Motto vorgeben: Move fast and break things. Und manches davon muss eben die Politik reparieren.
Heiko Maas und Facebook: Das NetzDG ist erst der Anfang - Die Analyse - SPIEGEL ONLINE
/edit:
In Kurzform gab es schon Gesetze gegen "Hate Speech", jedoch läuft das unter Volksverhetzung und nicht unter diesem süßen Kunstbegriff.
Irgendwie fand ich "Volksverhetzung" dafür zu eng definiert. Das sind für mich andere Kaliber. Eine Beleidigung oder üble Nachrede sind IMO keine Volksverhetzung, das ist was persönliches. Im Gesamten weniger, im Kleinen umso mehr verletzend.