The_Final am 14.01.2009 03:04 schrieb:
Das mag in manchen Fällen zutreffen. Aber meinen Blinddarm oder einen Tumor würde ich mir doch lieber von einem Chirurgen entfernen lassen als von einem Medizinmann ohne derartige Ausbildung. Und wenn ich mit 40° Fieber im Bett liege, möchte ich zumindest die Möglichkeit haben, Antibiotika zu erhalten.
den blinddarm würde ich - nah heutiger kenntnis - auch lieber dem chirurgen anvertrauen (wobei immer noch nicht klar ist, genauso wie bei mandeln, ob er nicht doch irgendeine aufgabe hat...) aber nimm als beispiel die "inka" die z.b. komplexe invasive gehirnopererationen durchführten und das mit einer überlebensrate von 60 - 80% mit so gut wie keinen infektionen. beim fieber kann ich nur sagen, dass ich selber mal in südamerika hohes fieber hatte und nachdem das antibiotika des arztes nichts geholfen hat und ich schon fast auf dem weg ins krankenhaus war, gab mir ein freundliches altes mütterchen irgendso ein widerliches gebräu, dass mich innerhalb von 2 tagen gesunden ließ.
The_Final am 12.01.2009 16:16 schrieb:
Wenn du tatsächlich so sozial bist, hast du meinen Respekt dafür. Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft sind es jedoch nicht, und wenn du denkst, das würde von ganz alleine kommen, sobald wir jede Form von Tauschgeschäft abgeschafft haben, unterliegst du meiner bescheidenen Meinung nach einer Illusion.
vielleicht liegt es daran, dass ich im leben einige vorteile gehabt hatte und habe, aber am meisten habe ich von denen gelernt die "benachteiligt" sind, denn letztendlich kann man hilfe in schweren zeiten nicht durch "tauschhandel" erwerben und ich genauso wie ich das klo spüle wenn ich es benutze um den nächsten nutzer nicht zu belästigen, sollte man anderen und den nächsten generationen auch ein sauberes umfeld hinterlassen. das das derzeit nicht alle so sehen ist mir klar, aber nur weil viele das klo nicht spülen oder weil es einfacher ist gleich das wachbecken benutzen, muss es nicht richtig sein und ich muss es nicht tun.
The_Final am 12.01.2009 16:16 schrieb:
Ich habe den Islam nur erwähnt, weil Gruppen wie eben die Taliban die Religion als Grundlage ihres Regimes ansehen. Womöglich wäre es besser gewesen, ich hätte gefragt, ob du unter Mugabes Diktatur in Simbabwe leben wollen würdest.
keine frage, ich hätte nicht gerne bei den taliban gelebt, noch viel weniger hätte ich aber vorher in afghanistan gelebt und auch heute nicht, heißt überspitzt gesagt, wir können den menschen kein besseres leben bieten als die taliban - außer das es gesetze gibt, die sich besser anhören (und die nicht eingehalten werden). unter mugabe hätte ich als "weißer" auch ungerne gelebt. und klar ist mugabe ziemlich abgedreht, dass er aber nicht so eindeutig zu verurteilen ist, zeigt z.b. seine unterstützung durch thabo mbeki - mugabes größter fehler war sich mit europa anzulegen (politisch und wirtschaftlich) das wiederum - und gerade wenn man sonstige dikatoren beachtet und was die so verbrechen, die aber mit "uns" in unserem sinne zusammenarbeiten - zeigt wieder "unser" wahres gesicht. nämlich dass uns alle mittel recht sind um unseren vorteil, gerade wirtschaftlich, zu bekommen. unsere ausgeartetes form des tauschhandels unterstützt das und deshalb sollte man über alternativen nachdenken, wenn man daran interessiert ist, dass mehr menschen ein würdigeres leben führen sollen.
The_Final am 12.01.2009 16:16 schrieb:
Unsere Kultur macht sicher nicht alles perfekt und es gibt wohl auch Dinge, die wir von anderen Kulturen lernen können, aber mich würde doch interessieren, welche Kulturen du als höher entwickelt als unsere ansiehst und vor allem, in welcher Hinsicht,
im groben sag ich es mal so, jede kultur, die nicht innerhalb von 150 jahren den gesamten planeten in probleme gebracht hat, halte ich für besser, gebildeter und höher entwickelt. so gesehen jede der bekannten hochkulturen, denn wir zerstören effizient (und gewalt und zerstörung sind auch die grundlage unseres vorherrschaft).
weil mein leben noch nicht reicht (und es wohl auch nie tun wird) um alle kulturen im detail zu kennen, bleib ich aber mal bei der für die ich mich am meisten interessiere, das sind die sogenannten "inka", klar gibt es berichte von christlichen kreuzfahrern über gräueltaten wie menschenopfer, heutzutage deuten die untersuchungen darauf hin, dass es eine art "sterbehilfe" war, denn bei den vielen opfern kann man tödliche vorerkrankungen erkennen. klar haben die inka massiv kriege geführt (das wir das tun ist keine frage) aber sie haben die eroberten kulturen nicht nur integriert sondern auch einiges von ihnen übernommen.
und für ein paar details, die inka konnten den äquator der erde genauer berechnen als wir, was wir erst feststellten, als wir unzählige satelliten die erde vermessen haben lassen (so um das jahr 2000), die inka konnten erdbebensichere häuser bauen, dazu sind wir noch nicht in der lage, resultiert auch daraus, das keine technik der heutigen zeit in der lage ist, steine so präzise zu formen wie es die inka taten. sie hatten ein unglaubliches teilweise asphaltiertes strassensystem und hervorragende brücken oder um es mit pizzaro zu sagen "In der ganzen Christenheit sind so herrliche Wege nirgends zu sehen als die, welche wir hier bewundern". ein staats-, sozial- und verwaltungssystem, das so schnell und effektiv war, dass wir heute noch nicht genau wissen, wie das funktionieren konnte.kurz: gesundheitliche, astrologische, soziale und technische kenntnisse, die wir uns noch erarbeiten müssen aber noch immer nicht soweit sind. und das ganze ohne ein zahlungsmittel (geld) und ohne schrift.
und ja es war eine sehr streng hierarchisch organisierte gesellschaft auf militärischer basis, demokratie gab es da nicht in dem sinne, aber ohne schrift und ohne geld schafften sie es doch, dass ihre einwohner dort ein gutes leben führen konnten, selbst diejenigen die erobert und zwangsumgesiedelt worden sind. es gab essen und trinken, gesundheitliche versorgung und auch diejenigen die nicht arbeiten konnten, wurden versorgt. bei allem negativen war der soziale gemeinschaftliche aspekt bei den inka ein sehr wichtiger wert...
weshalb die kultur untergangen ist, weiß man nicht, und es wird auch schwierig das zu erfahren, denn als die christen dort - in ein schon angeschlagenes system eingefallen sind, haben sie zerstört und vernichtet.
was aber bleibt, ist das es eine hochentwickelte kultur war, teilweise mit mehr wissen als wir heute haben und das sie eben auf geld verzichtet haben und dennoch alles andere als rückständig waren. das zeigt, dass es auch ohne gehen würde, man sollte sich halt gute möglichkeiten zu eigen machen, und sich nicht dogmatisch verrennen und daran klammern das es nicht besseres gibt, als das was man selber gelernt hat...