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kiljeadeen
Gast
AW: Französische Revolution II
Das ist lächerlich. Bei den Bewohnern dieser Vierteln handelt es sich primär um Einwanderer, denen es in ihrem Herkunftsland weit schlechter ging. Das Problem ist, daß sie glaubten, sie bräuchten nur nach Frankreich (kannst jedes andere beliebige Land einsetzen) kommen und es würde ihnen gut gehen. Das ist natürlich eine Illusion. Die Franzosen haben sich ihren Wohlstand selbst aufgebaut (genaus so wie andere Länder) - er entspringt nicht dem Land selbst, wie z.B. in Saudi Arabien.
Der Wohlstand der Franzosen entspringt vielmehr ihrer Lebensweise. Das Problem der Einwanderer ist, daß sie sich letztlich nicht integrieren wollen, sondern im wesentlichem weitermachen wie bisher (im Heimatland) und nur durch den Ortswechsel mehr an Wohlstand bekommen. Das funktioniert aber nicht.
Eine interessante aber auch absurde Theorie. Nicht nur, daß niemand gezwungen wird in Paris zu leben (es soll auch andere Städte in F geben), spricht gegen deine These, daß diese Krawalle keineswegs auf Paris beschränkt sind sondern sich schon stark auf andere Städte, die preislich in ganz anderen Kategorien liegen, ausgedehnt hat.
Mag sein, doch würdest du so jemanden aufnehmen, wenn du auch andere Bewerber hast?
Hmm, leben dort jetzt primär Ausländer oder nicht? Wenn nicht, sind rassistische Polizisten kein so großes Problem. Mal abgesehen davon, daß ich diese Veralgemeinerung "alles rechte Polizisten" für dumm und unrichtig halte.
Immerhin gibt es dort noch Polizeipräsenz und damit auch den Versuch, geordnete Verhältnisse herzustellen. In den USA ist das oft gar nicht mehr der Fall, weil sich die Polizei in manche Gebiete gar nicht mehr reintraut.
Sie zünden die Autos auch aus Spaß an. Das sind reine Raubauken und sonst gar nichts. Es ist immerhin der Job der Polizei mutmaßliche Verbrecher zu verfolgen. Wenn dann diese in ein Trafohäußchen rennen und dort durch Stromschläge sterben, so ist das zweiflellos tragisch, aber sicher nicht der Polizei anzulasten.
Der Umstand, daß die Krawalle auch in anderen Städten toben, spricht auch nicht gerade für deine These.
Niemanden wird Armut vom System aufgezwungen. Von der näheren Umgebung ja, aber nicht vom System. Sobald dort auch nur jemand grundsätzliche Maßnahmen setzt um der Armut zu entfliehen, tritt eine Verhaltensänderung ein und dann wird er von all den "Freunden und Kumpels" gnadenlos niedergemacht, ist nicht mehr cool, in oder sonst was. Wenn er Glück hat, wars das. Wenn nicht, wird er verprügelt oder bekommt ein Messer zwischen die Rippen.
Find ich lustig, daß du von Propaganda sprichst. 10% der Franzosen haben Probleme, 90% kommen mit dem System klar. Einen viel besseren Schnitt wird man nicht machen können.
Interessant ist auch, daß du zwar "das System" kritisierst, aber kein anderes vorschlagst.
ilovethemonkeyhead am 05.11.2005 14:27 schrieb:Das was in Paris passiert ist ein Teil eines Prozesses der zurzeit in ganz Europa stattfindet. Durch die Auswüchse des Kapitalismus entsteht große soziale Ungleichheit, da sich eine kleine Oberschicht auf Kosten einer immer größer werdenden armen Unterschicht bereichert. Dadurch entstehen eben große soziale Spannungen. Die Oberschicht versucht durch staatliche Machtdemonstrationen, zb. Polizeirepression, den Pöbel ruhig zu halten.
Doch dadurch entsteht nur noch mehr Hass auf das System.
Das ist lächerlich. Bei den Bewohnern dieser Vierteln handelt es sich primär um Einwanderer, denen es in ihrem Herkunftsland weit schlechter ging. Das Problem ist, daß sie glaubten, sie bräuchten nur nach Frankreich (kannst jedes andere beliebige Land einsetzen) kommen und es würde ihnen gut gehen. Das ist natürlich eine Illusion. Die Franzosen haben sich ihren Wohlstand selbst aufgebaut (genaus so wie andere Länder) - er entspringt nicht dem Land selbst, wie z.B. in Saudi Arabien.
Der Wohlstand der Franzosen entspringt vielmehr ihrer Lebensweise. Das Problem der Einwanderer ist, daß sie sich letztlich nicht integrieren wollen, sondern im wesentlichem weitermachen wie bisher (im Heimatland) und nur durch den Ortswechsel mehr an Wohlstand bekommen. Das funktioniert aber nicht.
In Frankreich und vor allem in Paris ist das mit der sozialen Ungleichheit extrem ausgeprägt. Paris ist extrem teuer und wer keinen guten Job hat kann sich keine Wohnung im inneren leisten, sondern muss in den Vororten leben. Wer aber in den Vororten wohnt wird aber vom elitären Pariser System ziemlich ausgegrenzt.
Eine interessante aber auch absurde Theorie. Nicht nur, daß niemand gezwungen wird in Paris zu leben (es soll auch andere Städte in F geben), spricht gegen deine These, daß diese Krawalle keineswegs auf Paris beschränkt sind sondern sich schon stark auf andere Städte, die preislich in ganz anderen Kategorien liegen, ausgedehnt hat.
Wer zb. bei der Bewerbung eine Adresse aus den Vororten angibt oder ein Schulzeugnis aus einer Schule in den schlechteren Gegenden wird oft nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Diese Leute haben dann keine Chance irgendwie da heraus zu kommen. Die Vororte übrigens sind keine Ausländerghettos wie etwa die Ghettos in den USA. Da leben auch viele arme Franzosen.
Mag sein, doch würdest du so jemanden aufnehmen, wenn du auch andere Bewerber hast?
Früher waren die Vororte die großen Arbeitersiedlungen.
Diese Chancen und Perspektivlosigkeit gepaart mit viel Polizeirepression ist eben ein explosives Gemisch. Ich habe gehört die Jugendlichen werden am Tag durchschnittlich zwei mal von der Polizei kontrolliert. Die Polizei in Paris ist übrigens zu großem Teil rechts und rassistisch eingestellt. Und da braucht man nur einen kleinen Funken seitens der Polizei, damit alles in die Luft geht. BUUUMM!
Hmm, leben dort jetzt primär Ausländer oder nicht? Wenn nicht, sind rassistische Polizisten kein so großes Problem. Mal abgesehen davon, daß ich diese Veralgemeinerung "alles rechte Polizisten" für dumm und unrichtig halte.
Immerhin gibt es dort noch Polizeipräsenz und damit auch den Versuch, geordnete Verhältnisse herzustellen. In den USA ist das oft gar nicht mehr der Fall, weil sich die Polizei in manche Gebiete gar nicht mehr reintraut.
Ich denke in Deutschland sind wir von diesem Szenario noch entfernt. Aber durch weitere Verarmung der Mittel und Unterschicht werden wir in den nächsten Jahren in Deutschland und auch im Rest von Europa derartige Ausschreitungen erleben.
Die bürgerlichen Medien versuchen bewusst den Konflikt ins falsche Licht zu rücken indem sie sagen, diese Leute würden aus Spass an der Gewalt Autos anzünden. Aber dass wirklich unser ganzes drecks System dahinter steckt, dass den Leuten ein Leben in Armut aufzwingt, das sagt natürlich keiner.
Sie zünden die Autos auch aus Spaß an. Das sind reine Raubauken und sonst gar nichts. Es ist immerhin der Job der Polizei mutmaßliche Verbrecher zu verfolgen. Wenn dann diese in ein Trafohäußchen rennen und dort durch Stromschläge sterben, so ist das zweiflellos tragisch, aber sicher nicht der Polizei anzulasten.
Der Umstand, daß die Krawalle auch in anderen Städten toben, spricht auch nicht gerade für deine These.
Niemanden wird Armut vom System aufgezwungen. Von der näheren Umgebung ja, aber nicht vom System. Sobald dort auch nur jemand grundsätzliche Maßnahmen setzt um der Armut zu entfliehen, tritt eine Verhaltensänderung ein und dann wird er von all den "Freunden und Kumpels" gnadenlos niedergemacht, ist nicht mehr cool, in oder sonst was. Wenn er Glück hat, wars das. Wenn nicht, wird er verprügelt oder bekommt ein Messer zwischen die Rippen.
Erst wenn es den Leuten dreckig geht schauen sie auch mal hinter die Propaganda der Politik und schauen was wirklich an ihrer Situation schuld ist.
Find ich lustig, daß du von Propaganda sprichst. 10% der Franzosen haben Probleme, 90% kommen mit dem System klar. Einen viel besseren Schnitt wird man nicht machen können.
Interessant ist auch, daß du zwar "das System" kritisierst, aber kein anderes vorschlagst.