• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Französische Revolution II

AW: Französische Revolution II

kiljeadeen am 20.11.2005 10:46 schrieb:
Ich weiß nicht, wie ich dir das in deiner Naivität begreiflich machen soll.
LOL, du meinst ich bin naiv. Selten so gelacht.
Wenn du wirklich meinst, dass Sozialismus, das ist was im Ostblock war dann ist das wirklich naiv. Warum glaubst du sprechen alle seriösen
Publikationen über den Ostblock von real existierenden Sozialismus und nicht von Sozialismus oder Kommunismus? Weil da ein großer Unterschied ist.
Westliche Antikommunismus Propaganda unterscheidet da eben nicht, sondern verkauft den Leuten den Ostblock als sozialistisch.
Du bist in dieser Hinsicht anscheinend unbelehrbar und glaubst an deine "erfordert diktatorische Maßnahmen" Gruselgeschichten. Richtiger Sozialismus erfordert Basisdemokratie.
Wenn du dich aber mal über echte Sozialismus-Konzepte informieren würdest,
wüsstest du auch warum und wie ein Sozialismus ohne "diktatorische Maßnahmen" funktionieren würde. (und in manchen Gegenden der Welt auch funktioniert)
Da du aber anscheinend nicht daran interessiert bist auch mal echtes Wissen über Alternativsysteme zu verfügen und an deinem Propaganda-Mix auf Bild Niveau festhälst werde ich hier auch nichts mehr zu dem Thema schreiben (ich hab eh schon zu viel geschrieben)
 
AW: Französische Revolution II

DeViL_MaN am 19.11.2005 22:32 schrieb:
Anarchy ist das perfekte System wenn es funktionieren KÖNNTE (!!!!!!!!!)

(kann es aber nicht)


Grundgedanke dabei ist eigentlich nur, dass jeder einfach dass macht worauf er lustig ist, ohne dabei dem gesamten oder einzelpersonen scahden zuzufügen

da aber 1 einzelner mensch mit irgendwelchem egoistischen absichten dieses system schon zum scheitern verurteil.... nunja... :P kannst DIr mal ausrechnen wieviele menschen u.a. aus egostischen Motiven handeln... so gut wie jeder.. =)

Warum soll das so sein? Gesellschaftliche Sanktionierung ist ja immer noch möglich.
 
AW: Französische Revolution II

kiljeadeen am 19.11.2005 09:37 schrieb:
crackajack am 17.11.2005 14:56 schrieb:
ne nicht wirklich
der Stundenlohn kann doch gleich bleiben :rolleyes:
effektiv bekommt jeder dann weniger Gehalt :(
außerdem hat jeder Arbeit (ich red auch von den Schwarzafrikanern in Afrika usw.), da die Lieferzeit nicht größer werden darf und daher jede Position doppelt besetzt werden muss (20x2=40h ;) )
da danach keine Arbeitslosenzuschüsse mehr bezahlt werden müssen, kann der Lohn wieder steigen :)

Ich sehe den Sinn einer solchen Maßnahme nicht. Bereits heute beschweren sich viele Menschen, daß sie von ihrer Arbeit nicht leben können. Das wird sicherlich nicht besser, wenn man die Einkommen halbiert.
Dieses Dauerraunzen der Deutschen bzw. Österreicher ist ja schon lächerlich.
Meine Mutter hat mich und meinen Bruder mit der kleinen Witwenpension (deutlich unter 1000€ netto), die sie bekommt auch in eine höhere Schule schicken können, ohne das wir jammern hätten müssen.
Ich für meinen Teil verdiene jetzt nicht wirklich astronomisch viel , aber auch nicht schlecht. Im Gegensatz zum Durchschnittsangestellten werde ich aber für mein Haus nicht einen Kredit aufnehmen müssen, da ich mir mein Geld vernünftig einteilen kann.
Sobald ich diese Hürde bzw. noch die Ausbildung meines/r Kindes/r (?)finanziert habe, wird das gesamte überschüssige Geld in Spenden wandern und meine Kinder "dürfen" genauso wie ich bei fast null anfangen.
Dann weiß man das selbst verdiente besser zu schätzen.

kiljeadeen am 19.11.2005 10:04 schrieb:
crackajack am 17.11.2005 16:30 schrieb:
Na von mir aus macht man es dann so, dass es im Schnitt von 5/10/der Lebensarbeitszeit Jahren 20h (oder je nach Auslastung weniger) pro Woche sind.
Aber das Arbeit nur mehr Hobby für ein paar Leute sein soll, dass bechwört doch nur Neid und Missgunst herauf. Ich arbeite wirklich gerne. Aber wenn ich nicht müssen würde, wäre ich sofort weg und würde anderen meine Arbeit überlassen, aber wie soll das funktionieren?
Wer springt dann freiwillig in meine Position wenn er auch nicht muss?
Die Arbeit sollte doch irgendwie gerecht unter der Menschheit verteilt werden, weil sonst die Enwicklung leicht stagnieren würde.

Du tust so, als ob es zuwenig Arbeit gäbe, doch das ist hochgradig falsch. Arbeit gibt es mehr als ausreichend, bloß an regulären Arbeitsplätzen mangelt es. Das wird leider immer wieder verwechselt.
ich rede hier ja auch nicht von den nächsten 10 Jahren.
Es geht mir eher um 50/100 Jahre und dann gibt es sicher nicht genug Arbeit für die Gesamtbevölkerung für eine 40h Woche.
die Preise sind doch sowieso willkürlich gewählte Zahlen, die man dann halt anpassen müsste (Wer bestimmt denn wieviel etwas wert ist? ;) )

Preise sind keineswegs willkürlich gewählte Zahlen, sondern werden unter Berücksichtigung vieler Faktoren berechnet.
Aber die Faktoren sind willkürlich.
Wieviel ist Öl wert sobald die Brennstoffzelle fertigentwickelt ist. Gut Kunststoffe muss man dann immer noch aus Öl gewinnen, aber Recycling macht auch hier große Fortschritte.
Aber wichtiger noch ist doch Angebot/Nachfrage bestimmt den Preis.
Wenn man wie ich vorhin gemeint habe, dass Gehalt drastisch senkt. (und auf weltweiter Ebene anpasst) und jeder somit ähnlich viel hat, dann müssen sich die Presie ganz automatisch auf ein für den Durchschnitt erschwingliches Niveau einstellen.


Und ich sags nochmal.
Das Ganze ist (m)ein Hirngespinnst und kommt vom zuviel Star Trek gucken. ;)
 
AW: Französische Revolution II

ilovethemonkeyhead am 20.11.2005 17:33 schrieb:
kiljeadeen am 20.11.2005 10:46 schrieb:
Ich weiß nicht, wie ich dir das in deiner Naivität begreiflich machen soll.
LOL, du meinst ich bin naiv. Selten so gelacht.
Wenn du wirklich meinst, dass Sozialismus, das ist was im Ostblock war dann ist das wirklich naiv. Warum glaubst du sprechen alle seriösen
Publikationen über den Ostblock von real existierenden Sozialismus und nicht von Sozialismus oder Kommunismus? Weil da ein großer Unterschied ist.
Westliche Antikommunismus Propaganda unterscheidet da eben nicht, sondern verkauft den Leuten den Ostblock als sozialistisch.
Du bist in dieser Hinsicht anscheinend unbelehrbar und glaubst an deine "erfordert diktatorische Maßnahmen" Gruselgeschichten. Richtiger Sozialismus erfordert Basisdemokratie.
Wenn du dich aber mal über echte Sozialismus-Konzepte informieren würdest,
wüsstest du auch warum und wie ein Sozialismus ohne "diktatorische Maßnahmen" funktionieren würde. (und in manchen Gegenden der Welt auch funktioniert)
Da du aber anscheinend nicht daran interessiert bist auch mal echtes Wissen über Alternativsysteme zu verfügen und an deinem Propaganda-Mix auf Bild Niveau festhälst werde ich hier auch nichts mehr zu dem Thema schreiben (ich hab eh schon zu viel geschrieben)


Ich zweifle extrem daran das echter Sozialismus funktionieren kann. Glaube mir die Ostblockpolitiker waren auch "echte" Sozialisten. Sie hatten nicht von anfang an vor einen solchen Schrecken zu verbreiten sondern mussten das tun um ihre Ideologie zu verteidigen. Die Leute hatten erkannt das der Westen mit Marktwirtschaft besser war aber die Sozialisten waren an der Macht. Die Sozialisten haben von den Gedankenspielen im Volk was mitbekommen und mussten zu solchen Maßnahmen greifen.
 
AW: Französische Revolution II

Stef1811 am 21.11.2005 15:37 schrieb:
Ich zweifle extrem daran das echter Sozialismus funktionieren kann. Glaube mir die Ostblockpolitiker waren auch "echte" Sozialisten. Sie hatten nicht von anfang an vor einen solchen Schrecken zu verbreiten sondern mussten das tun um ihre Ideologie zu verteidigen. Die Leute hatten erkannt das der Westen mit Marktwirtschaft besser war aber die Sozialisten waren an der Macht. Die Sozialisten haben von den Gedankenspielen im Volk was mitbekommen und mussten zu solchen Maßnahmen greifen.

Nun, da du mit deinen 14 Jahren das alles miterlebt hast, müssen wir das natürlich glauben. Da kann einer wie ich, der 14 Jahre das System real erlebt hat, natürlich nicht mitreden.
 
AW: Französische Revolution II

aph am 21.11.2005 16:20 schrieb:
Stef1811 am 21.11.2005 15:37 schrieb:
Ich zweifle extrem daran das echter Sozialismus funktionieren kann. Glaube mir die Ostblockpolitiker waren auch "echte" Sozialisten. Sie hatten nicht von anfang an vor einen solchen Schrecken zu verbreiten sondern mussten das tun um ihre Ideologie zu verteidigen. Die Leute hatten erkannt das der Westen mit Marktwirtschaft besser war aber die Sozialisten waren an der Macht. Die Sozialisten haben von den Gedankenspielen im Volk was mitbekommen und mussten zu solchen Maßnahmen greifen.

Nun, da du mit deinen 14 Jahren das alles miterlebt hast, müssen wir das natürlich glauben. Da kann einer wie ich, der 14 Jahre das System real erlebt hat, natürlich nicht mitreden.

Endlich hast du verstanden.

Nein ein Scherz am Rande. Du wirst doch sicherlich zustimmen das du nicht frei warst oder ?! Das war gemeint. Warum konnte man in diesen Systemen nicht frei leben ? Antwort: man kann im Westen besser leben. Hätte man den Leuten die Chance gegeben wären sehr sehr viele in den Westen gegangen auch wenn du offensichtlich nicht dazu gehörst.
 
AW: Französische Revolution II

Stef1811 am 21.11.2005 20:56 schrieb:
Du wirst doch sicherlich zustimmen das du nicht frei warst oder ?! Das war gemeint. Warum konnte man in diesen Systemen nicht frei leben ? Antwort: man kann im Westen besser leben. Hätte man den Leuten die Chance gegeben wären sehr sehr viele in den Westen gegangen auch wenn du offensichtlich nicht dazu gehörst.

1. War ich weniger frei als heute? Ich hab mich als Kind und Jugendlicher jedenfalls sauwohl gefühlt - im Gegensatz zu heutigen Jugendlichen (ich kenne die alltäglichen Leiden ihrer ausführlich). Ich war in der Schule nicht frei alles zu sagen, was ich wollte. Ich konnte nicht in die ganze Welt reisen. Allerdings gibt es auch heute Gegenden in Deutschland oder den USA, in denen es lebensgefährlich wäre, bestimmte eigene Meinungen zu äußern. Und es gibt auch heute Menschen, die nicht finanziell frei genug sind, in die Welt zu reisen.

2. Was hat das mit Sozialismus zu tun? Klar, anfangs waren die Leute von den Idealen begeistert. Einige sind wegen der Ideale in die DDR gezogen, zB Lothar Bisky. Leider muss man feststellen, dass die DDR niemals sozialistisch war. Somit hat die beschränkte Freiheit auch nichts mit Sozialismus zu tun. Der sozialistische Grundgedanke war für viele sogar der einzige Grund, warum sie trotz aller offensichtlichen Probleme noch blieben. So drückte es auch Bisky neulich bei Kerner aus: Das Prinzip Hoffnung ließ ihn bleiben. Hoffnung, dass eines Tages doch noch Sozialismus verwirklicht wird.

3. Was du so offensichtlich findest, zeigt mal wieder, wie falsch man denken kann, wenn man sich von einfachen Überlegungen leiten lässt. Nein, ich wäre keineswegs freiwillig geblieben. Mein Bruder war schon abgehauen, und ich hätte 3 Jahre zur Armee gemusst um studieren zu dürfen. Da hätte ich mir was einfallen lassen müssen. Allerdings war das schon Sommer 1989 und es war zu spüren, das bald vieles verändert sein würde. Daher trug ich mich nicht ernsthaft mit diesen Gedanken. War ja auch erst 14.

4. Du hast recht, dass das real-sozialistische System vor allem unter der Konkurrenz des "Goldenen Westens" zu leiden hatte, und sich die Reisefreiheitsbeschränkung daraus ableitete. Die Unfreiheit für Meinungen hatte andere Gründe. Allerdings sagt das nichts über einen Zusammenhang zwischen Sozialismus und Diktatur. Es sagt nur, dass Kommunismus wenn dann nur weltweit auf einmal umgesetzt werden könnte. Von mir aus dürfen die Menschen dann alle 4 Jahre darüber abstimmen, ob sie den Kommunismus behalten wollen. Das wäre dann Demokratie+Kommunismus, oder?

5. Du übersiehst völlig, dass natürlich auch die Existenz des Ostens einen Einfluss auf die Zustände im Westen hatten. Die BRD war ja gerade deshalb so erfolgreich, weil ihre Marktwirtschaft eine soziale war. Diese Zugeständnisse mussten die Sozialpolitiker beider großen Parteien aber vor allem mit Blick auf den Osten machen. Ich würde gerne wissen, wie die Leute heute entscheiden würden, wenn die BRD damals schon so rauh gewesen wäre wie das heutige Deutschland ... mit riesigen Arbeitslosenheeren und zurückgehenden Löhnen. Fakt ist: Mit der DDR als drohende Alternative konnten die Konzerne nicht so rücksichtslos agieren. Frag mal ein paar Arbeitslose in deiner Gegend, ob sie in die DDR gehen würden, wenn es sie noch gäbe.
 
AW: Französische Revolution II

ilovethemonkeyhead am 20.11.2005 17:33 schrieb:
kiljeadeen am 20.11.2005 10:46 schrieb:
Ich weiß nicht, wie ich dir das in deiner Naivität begreiflich machen soll.
LOL, du meinst ich bin naiv. Selten so gelacht.
Wenn du wirklich meinst, dass Sozialismus, das ist was im Ostblock war dann ist das wirklich naiv. Warum glaubst du sprechen alle seriösen
Publikationen über den Ostblock von real existierenden Sozialismus und nicht von Sozialismus oder Kommunismus? Weil da ein großer Unterschied ist.
Westliche Antikommunismus Propaganda unterscheidet da eben nicht, sondern verkauft den Leuten den Ostblock als sozialistisch.
Du bist in dieser Hinsicht anscheinend unbelehrbar und glaubst an deine "erfordert diktatorische Maßnahmen" Gruselgeschichten. Richtiger Sozialismus erfordert Basisdemokratie.
Wenn du dich aber mal über echte Sozialismus-Konzepte informieren würdest,
wüsstest du auch warum und wie ein Sozialismus ohne "diktatorische Maßnahmen" funktionieren würde. (und in manchen Gegenden der Welt auch funktioniert)
Da du aber anscheinend nicht daran interessiert bist auch mal echtes Wissen über Alternativsysteme zu verfügen und an deinem Propaganda-Mix auf Bild Niveau festhälst werde ich hier auch nichts mehr zu dem Thema schreiben (ich hab eh schon zu viel geschrieben)

Das habe ich und deshalb habe ich diese Meinung. Deine Untergriffe wie "Bild-Niveau" kannst du dir schenken, da sie offensichtlich nicht zutreffend sind und du dich damit nur selbst lächerlich machst.

Was meine angeblichen Informationsdefizite anbelangt, so wüßte ich doch gerne, wo der von dir angedachte Sozialismus erfolgreich praktiziert wird. DAS weiß ich nämlich in der Tat nicht, denn es gibt meines Wissens nach kein Land.

Was es hingegen zu genüge gibt sind Länder, die mit diesen Theorien über eine "bessere und sozialere" Welt gestartet sind und dann dort gelandet sind, wo ich es beschrieben hast.

Wie ich schon in vorherigen Anworten geschrieben habe, geht es nicht darum, was sich in einem Buch gut liest und schöne Visionen weckt - Papier ist gedulig, sondern einzig und allein auf das Resultat, welches am Ende dabei rauskommt.
 
AW: Französische Revolution II

1. War ich weniger frei als heute? Ich hab mich als Kind und Jugendlicher jedenfalls sauwohl gefühlt - im Gegensatz zu heutigen Jugendlichen (ich kenne die alltäglichen Leiden ihrer ausführlich). Ich war in der Schule nicht frei alles zu sagen, was ich wollte. Ich konnte nicht in die ganze Welt reisen. Allerdings gibt es auch heute Gegenden in Deutschland oder den USA, in denen es lebensgefährlich wäre, bestimmte eigene Meinungen zu äußern. Und es gibt auch heute Menschen, die nicht finanziell frei genug sind, in die Welt zu reisen.

Heute bist du freier. Was du sagst stimmt. Man kann auch heute in bestimmten Gebieten Meinungen nicht vertreten. Aber das hat nichts mit dem politischen System zu tun. Im Ostblock lag der Grund dafür im politischen System.
Ebenso bei der Reisefreiheit. Damals war der Grund dafür das politische System heute ist es die persönliche finanzielle Lage.

2. Was hat das mit Sozialismus zu tun? Klar, anfangs waren die Leute von den Idealen begeistert. Einige sind wegen der Ideale in die DDR gezogen, zB Lothar Bisky. Leider muss man feststellen, dass die DDR niemals sozialistisch war. Somit hat die beschränkte Freiheit auch nichts mit Sozialismus zu tun. Der sozialistische Grundgedanke war für viele sogar der einzige Grund, warum sie trotz aller offensichtlichen Probleme noch blieben. So drückte es auch Bisky neulich bei Kerner aus: Das Prinzip Hoffnung ließ ihn bleiben. Hoffnung, dass eines Tages doch noch Sozialismus verwirklicht wird.
Ich habe so etwas auch schon beschrieben. Die DDR war nie ein ideologisch reines sozialistisches System. Ich traue aber den Politikern der DDR zu, dass sie "richtige" Sozialisten waren. Sie konnten den Sozialismus aber nie umsetzen ,da sonst die Wirtschaft völlig zusammen gebrochen wäre.

3. Was du so offensichtlich findest, zeigt mal wieder, wie falsch man denken kann, wenn man sich von einfachen Überlegungen leiten lässt. Nein, ich wäre keineswegs freiwillig geblieben. Mein Bruder war schon abgehauen, und ich hätte 3 Jahre zur Armee gemusst um studieren zu dürfen. Da hätte ich mir was einfallen lassen müssen. Allerdings war das schon Sommer 1989 und es war zu spüren, das bald vieles verändert sein würde. Daher trug ich mich nicht ernsthaft mit diesen Gedanken. War ja auch erst 14.

Siehst du, du wärst auch nicht geblieben. Also fülltest du dich auch unfrei bzw. hattest du irgendein Problem mit dem " System"

4. Du hast recht, dass das real-sozialistische System vor allem unter der Konkurrenz des "Goldenen Westens" zu leiden hatte, und sich die Reisefreiheitsbeschränkung daraus ableitete. Die Unfreiheit für Meinungen hatte andere Gründe. Allerdings sagt das nichts über einen Zusammenhang zwischen Sozialismus und Diktatur. Es sagt nur, dass Kommunismus wenn dann nur weltweit auf einmal umgesetzt werden könnte. Von mir aus dürfen die Menschen dann alle 4 Jahre darüber abstimmen, ob sie den Kommunismus behalten wollen. Das wäre dann Demokratie+Kommunismus, oder?
Glaubst du wirklich ,dass dieses System in der USA angenommen werden würde ? Die Theorie ist zwar ganz schön aber die Umsetzung ist grundsätzlich nicht möglich. Außerdem sehe ich in Demokratie ein bisschen mehr als eine Volksabstimmung. Ich sehe darin auch wirtschaftliche Freiheit.

5. Du übersiehst völlig, dass natürlich auch die Existenz des Ostens einen Einfluss auf die Zustände im Westen hatten. Die BRD war ja gerade deshalb so erfolgreich, weil ihre Marktwirtschaft eine soziale war. Diese Zugeständnisse mussten die Sozialpolitiker beider großen Parteien aber vor allem mit Blick auf den Osten machen. Ich würde gerne wissen, wie die Leute heute entscheiden würden, wenn die BRD damals schon so rauh gewesen wäre wie das heutige Deutschland ... mit riesigen Arbeitslosenheeren und zurückgehenden Löhnen. Fakt ist: Mit der DDR als drohende Alternative konnten die Konzerne nicht so rücksichtslos agieren. Frag mal ein paar Arbeitslose in deiner Gegend, ob sie in die DDR gehen würden, wenn es sie noch gäbe.

Ich glaube schon das sehr viele Arbeitslose in meiner Gegend ( müssten nicht mal umziehen wohnen ja im Osten ) sich die DDR zurückwünschen. Aber um auf die Hauptbotschaft zu kommen. Ich bezweifle ,dass die DDR der Hauptgrund für die soziale Marktwirtschaft ist. Ich denke eher der Grund liegt in der CDU. In dieser waren klare planwirtschaftliche Tendenzen zu erkennen ( Ludwig Erhard wollte erst in die FDP bekam dort aber gesagt das er lieber in die CDU gehen sollte da dort die Marktwirtschaft noch umstritten sei ). Man konnte dieser CDU keine klare Marktwirtschaft anbieten. Außerdem warum sollte man als einzige Nation so etwas machen ?
 
AW: Französische Revolution II

Stef1811 am 25.11.2005 18:28 schrieb:
Ich habe so etwas auch schon beschrieben. Die DDR war nie ein ideologisch reines sozialistisches System. Ich traue aber den Politikern der DDR zu, dass sie "richtige" Sozialisten waren. Sie konnten den Sozialismus aber nie umsetzen ,da sonst die Wirtschaft völlig zusammen gebrochen wäre.
Nein glaub mir ... vielleicht waren sie am Anfang überzeugte Sozialisten, aber spätestens seit Ende der 50er waren sie einfach nur noch Diktatoren. Sie hatten nie wieder vor, irgendein neueres System zu errichten.

Siehst du, du wärst auch nicht geblieben. Also fülltest du dich auch unfrei bzw. hattest du irgendein Problem mit dem " System".
Ja und? Das hab ich heute auch. Nur kann ich jetzt nicht mehr fliehen. Schon blöd. ;)

Glaubst du wirklich ,dass dieses System in der USA angenommen werden würde ? Die Theorie ist zwar ganz schön aber die Umsetzung ist grundsätzlich nicht möglich. Außerdem sehe ich in Demokratie ein bisschen mehr als eine Volksabstimmung. Ich sehe darin auch wirtschaftliche Freiheit.
Es steht gar nicht zur Debatte, ob eine Annahme dieses Systems wahrscheinlich wäre. Die Behauptung, dass es nicht vereinbar ist, ist schlichtweg falsch. Genauso falsch ist dein Bezug zwischen Demokratie und wirtschaftlicher Freiheit. Dafür gibt es keinen zwingenden Grund. Demokratie ist erst mal nicht mehr, als dass das Volk gemeinsam entscheidet, was passieren soll. Da könnte ALLES bei rauskommen. Also ist Sozialismus und Demokratie nicht automatisch unvereinbar. Ein Beispiel dafür ist Venezuela. Der gewählte Präsident ist ein bekennender Sozialist.

Es stimmt auch nicht, dass die Umsetzung des Sozialismus an wirtschaftlichen Gründen scheiterte. Es war ganz einfach eine Diktatur. Und diese wollte keine weitere Veränderung.

Aber um auf die Hauptbotschaft zu kommen. Ich bezweifle ,dass die DDR der Hauptgrund für die soziale Marktwirtschaft ist. Ich denke eher der Grund liegt in der CDU. In dieser waren klare planwirtschaftliche Tendenzen zu erkennen ( Ludwig Erhard wollte erst in die FDP bekam dort aber gesagt das er lieber in die CDU gehen sollte da dort die Marktwirtschaft noch umstritten sei ). Man konnte dieser CDU keine klare Marktwirtschaft anbieten. Außerdem warum sollte man als einzige Nation so etwas machen ?
Es war nicht nur in Westdeutschland. Überall im Westen war die Politik etwas sozialer als sie seit dem Zusammenbruch der Ostblockalternative ist. Warum wohl? ;)
 
AW: Französische Revolution II

crackajack am 21.11.2005 13:01 schrieb:
kiljeadeen am 19.11.2005 09:37 schrieb:
Ich sehe den Sinn einer solchen Maßnahme nicht. Bereits heute beschweren sich viele Menschen, daß sie von ihrer Arbeit nicht leben können. Das wird sicherlich nicht besser, wenn man die Einkommen halbiert.
Dieses Dauerraunzen der Deutschen bzw. Österreicher ist ja schon lächerlich.
Meine Mutter hat mich und meinen Bruder mit der kleinen Witwenpension (deutlich unter 1000€ netto), die sie bekommt auch in eine höhere Schule schicken können, ohne das wir jammern hätten müssen.
Ich für meinen Teil verdiene jetzt nicht wirklich astronomisch viel , aber auch nicht schlecht. Im Gegensatz zum Durchschnittsangestellten werde ich aber für mein Haus nicht einen Kredit aufnehmen müssen, da ich mir mein Geld vernünftig einteilen kann.
Sobald ich diese Hürde bzw. noch die Ausbildung meines/r Kindes/r (?)finanziert habe, wird das gesamte überschüssige Geld in Spenden wandern und meine Kinder "dürfen" genauso wie ich bei fast null anfangen.
Dann weiß man das selbst verdiente besser zu schätzen.

Nochmal lesen bitte. Ich habe nicht gesagt, daß das so ist, sondern daß sich bereits heute viele Menschen darüber beschweren. Ob diese Beschwerden zu recht bestehen oder nicht ist dabei nicht so wichtig, solange die Leute glauben, daß sie zu recht bestehen, denn immerhin muß eine solche Regelung ja umgesetzt werden und das geht nicht, wenn 2/3 der Bevölkerung nicht mitmachen.


ich rede hier ja auch nicht von den nächsten 10 Jahren.
Es geht mir eher um 50/100 Jahre und dann gibt es sicher nicht genug Arbeit für die Gesamtbevölkerung für eine 40h Woche.

Und warum nicht? Es nimmt ja nicht nur die Anzahl der Menschen zu sondern im gleichen Ausmaß deren Bedürfnisse und so in Folge auch die Produktion.


Aber die Faktoren sind willkürlich.
Wieviel ist Öl wert sobald die Brennstoffzelle fertigentwickelt ist. Gut Kunststoffe muss man dann immer noch aus Öl gewinnen, aber Recycling macht auch hier große Fortschritte.

Sicher, wenn es eine brauchbare Alternative zum Öl gibt, wird der Preis in den Keller gehen, aber davon sind wir noch Jahrzehnte entfernt.


Aber wichtiger noch ist doch Angebot/Nachfrage bestimmt den Preis.
Wenn man wie ich vorhin gemeint habe, dass Gehalt drastisch senkt. (und auf weltweiter Ebene anpasst) und jeder somit ähnlich viel hat, dann müssen sich die Presie ganz automatisch auf ein für den Durchschnitt erschwingliches Niveau einstellen.

Nein. Die Preise werden fallen, aber nur in dem Ausmaß wie die Gehälter sinken. Es wird also nichts erschwinglicher.
 
AW: Französische Revolution II

aph am 25.11.2005 18:51 schrieb:
Es steht gar nicht zur Debatte, ob eine Annahme dieses Systems wahrscheinlich wäre. Die Behauptung, dass es nicht vereinbar ist, ist schlichtweg falsch. Genauso falsch ist dein Bezug zwischen Demokratie und wirtschaftlicher Freiheit. Dafür gibt es keinen zwingenden Grund. Demokratie ist erst mal nicht mehr, als dass das Volk gemeinsam entscheidet, was passieren soll. Da könnte ALLES bei rauskommen. Also ist Sozialismus und Demokratie nicht automatisch unvereinbar. Ein Beispiel dafür ist Venezuela. Der gewählte Präsident ist ein bekennender Sozialist.

Stimmt.

Es stimmt auch nicht, dass die Umsetzung des Sozialismus an wirtschaftlichen Gründen scheiterte. Es war ganz einfach eine Diktatur. Und diese wollte keine weitere Veränderung.

Stimmt bedingt. Prinzipiell ist es den Menschen beispielsweise in der DDR nicht schlecht gegangen. Jeder hatte was zum Essen, Anziehen, einen Job und ein Dach über dem Kopf. Das war vorher nicht so, insofern war es ein Fortschritt. Sieht man einmal von der Diktatur ab, war das System gar nicht so übel für die Menschen.
Vergleicht man aber die DDR mit der BRD, waren die Menschen in der DDR arm. Aus der DDR wollten viele in die BRD flüchten, aber wieviel wollten den umgekehrten Weg beschreiten? Selbst heute fliehen noch viele Menschen vom Osten in den Westen.


Es war nicht nur in Westdeutschland. Überall im Westen war die Politik etwas sozialer als sie seit dem Zusammenbruch der Ostblockalternative ist. Warum wohl? ;)

Weil man es sich damals leisten konnte und heute nicht mehr. Das liegt einerseits am Fall der Mauer, wodurch Billiglohnländer plötzlich vor der eigenen Haustür lagen und andererseits mehr Menschen aus den sozialen Töpfen bedient werden mußten. Dazu kommt, daß das System von Haus aus nie langfristig finanzierbar war.
 
AW: Französische Revolution II

kiljeadeen am 26.11.2005 10:11 schrieb:
Vergleicht man aber die DDR mit der BRD, waren die Menschen in der DDR arm. Aus der DDR wollten viele in die BRD flüchten, aber wieviel wollten den umgekehrten Weg beschreiten? Selbst heute fliehen noch viele Menschen vom Osten in den Westen.
Lol. Die fliehen aber aus marktwirtschaftlichen Gründen, nicht weil im Osten noch Realsozialismus herrschen täte. Eigentor ... viele von diesen Menschen würden womöglich in die DDR fliehen, wenn es umgekehrt wäre.

Es war nicht nur in Westdeutschland. Überall im Westen war die Politik etwas sozialer als sie seit dem Zusammenbruch der Ostblockalternative ist. Warum wohl?
Weil man es sich damals leisten konnte und heute nicht mehr. Das liegt einerseits am Fall der Mauer, wodurch Billiglohnländer plötzlich vor der eigenen Haustür lagen und andererseits mehr Menschen aus den sozialen Töpfen bedient werden mußten. Dazu kommt, daß das System von Haus aus nie langfristig finanzierbar war.

Tja, das ist deine Interpretation, die aber schon deswegen keine Grundlage hat, weil die westlichen Länder nicht ärmer, sondern im Gegenteil sehr viel reicher geworden sind seitdem (ja, ich meine auch inflationsbereinigt). Wenn aber trotzdem große Teile der Bevölkerung verarmen, kann das nur an veränderten Machtverhältnissen liegen. Was aber hat die Macht zugunsten des Kapitals und zu ungunsten von Sozialverbänden und Gewerkschaften verschoben? Logisch: Globalisierung und der Verlust der drohenden sozialistischen Alternative.

Oder anders gefragt: Glaubst du ernsthaft, der Migrationsdruckt der Ossis in den Westen wäre genauso hoch gewesen, wenn schon damals die soziale Lage der Menschen so kalt gewesen wäre wie heute? Du musst wissen, dass wir Westfernsehen hatten (außer Raum Dresden). Es macht schon einen Unterschied, ob sich der Westen - wie damals - golden präsentiert, oder ob ständig nur erzählt wird, wie schlecht es um alles steht.
 
AW: Französische Revolution II

kiljeadeen am 19.11.2005 10:08 schrieb:
FlamishScript am 17.11.2005 16:38 schrieb:
GoDoFSkIlL am 16.11.2005 07:50 schrieb:
Faulheit ist menschlich!
Glaub ich nicht. Ich denke, "Faulheit" existiert in Wirklichkeit gar nicht - das Wort ist ein Druckmittel, jemanden zu etwas zu treiben, was er nicht gern tut, und man selbst vielleicht auch nicht.

Es kommt wahrscheinlich einfach darauf an, ob jeder einen Job hat, den er gern macht - und Vorlieben/Interessen sind bekanntlich unterschiedlich.

Natürlich gibt es Faulheit, sie ist aber nicht menschlich, sondern bei den meisten Tieren zu finden. Manche Menschen können ihre Faulheit überwinden andere nicht oder weniger gut.
Tier sind jetzt auch schon faul? Das wird ja immer besser! :)

Meine Sicht der Dinge: Die meisten Tiere müssen täglich ums Überleben kämpfen und sind entsprechend "spezialisiert". Ein Teil der Menschen musste das ab einer bestimmten Zeit nicht mehr - so hatte er Raum, sich mit Kunst und Wissenschaft zu beschäftigen und "Zivilisationen" zu entwickeln (nix mit "faul"). Durch seine Unabhängikeit baute der Mensch ein immer stärkeres Ego auf und wurde individueller - dafür verkümmerte, anders als bei den anderen Arten ("Tieren"), seine Kollektivität.

"Faulheit" ist nichts weiter ein dummes Schimpfwort - dabei bleibt's für mich :)
 
AW: Französische Revolution II

FlamishScript am 26.11.2005 17:00 schrieb:
kiljeadeen am 19.11.2005 10:08 schrieb:
FlamishScript am 17.11.2005 16:38 schrieb:
GoDoFSkIlL am 16.11.2005 07:50 schrieb:
Faulheit ist menschlich!
Glaub ich nicht. Ich denke, "Faulheit" existiert in Wirklichkeit gar nicht - das Wort ist ein Druckmittel, jemanden zu etwas zu treiben, was er nicht gern tut, und man selbst vielleicht auch nicht.

Es kommt wahrscheinlich einfach darauf an, ob jeder einen Job hat, den er gern macht - und Vorlieben/Interessen sind bekanntlich unterschiedlich.

Natürlich gibt es Faulheit, sie ist aber nicht menschlich, sondern bei den meisten Tieren zu finden. Manche Menschen können ihre Faulheit überwinden andere nicht oder weniger gut.
Tier sind jetzt auch schon faul? Das wird ja immer besser! :)

Meine Sicht der Dinge: Die meisten Tiere müssen täglich ums Überleben kämpfen und sind entsprechend "spezialisiert". Ein Teil der Menschen musste das ab einer bestimmten Zeit nicht mehr - so hatte er Raum, sich mit Kunst und Wissenschaft zu beschäftigen und "Zivilisationen" zu entwickeln (nix mit "faul"). Durch seine Unabhängikeit baute der Mensch ein immer stärkeres Ego auf und wurde individueller - dafür verkümmerte, anders als bei den anderen Arten ("Tieren"), seine Kollektivität.

"Faulheit" ist nichts weiter ein dummes Schimpfwort - dabei bleibt's für mich :)

Na klar sind Tiere auch faul! Sobald ihr überleben gesichert ist (also nachdem sie gefressen haben) tun sie mehr oder weniger gar nichts mehr. Katzen liegen liebend gerne irgendwo in der Gegend herum. :)
 
AW: Französische Revolution II

aph am 26.11.2005 16:01 schrieb:
kiljeadeen am 26.11.2005 10:11 schrieb:
Vergleicht man aber die DDR mit der BRD, waren die Menschen in der DDR arm. Aus der DDR wollten viele in die BRD flüchten, aber wieviel wollten den umgekehrten Weg beschreiten? Selbst heute fliehen noch viele Menschen vom Osten in den Westen.
Lol. Die fliehen aber aus marktwirtschaftlichen Gründen, nicht weil im Osten noch Realsozialismus herrschen täte. Eigentor ... viele von diesen Menschen würden womöglich in die DDR fliehen, wenn es umgekehrt wäre.

Na wieviele sind denn vor dem Fall der Mauer in Richtung DDR geflohen und wieviele umgekehrt?


Es war nicht nur in Westdeutschland. Überall im Westen war die Politik etwas sozialer als sie seit dem Zusammenbruch der Ostblockalternative ist. Warum wohl?
Weil man es sich damals leisten konnte und heute nicht mehr. Das liegt einerseits am Fall der Mauer, wodurch Billiglohnländer plötzlich vor der eigenen Haustür lagen und andererseits mehr Menschen aus den sozialen Töpfen bedient werden mußten. Dazu kommt, daß das System von Haus aus nie langfristig finanzierbar war.

Tja, das ist deine Interpretation, die aber schon deswegen keine Grundlage hat, weil die westlichen Länder nicht ärmer, sondern im Gegenteil sehr viel reicher geworden sind seitdem (ja, ich meine auch inflationsbereinigt). Wenn aber trotzdem große Teile der Bevölkerung verarmen, kann das nur an veränderten Machtverhältnissen liegen. Was aber hat die Macht zugunsten des Kapitals und zu ungunsten von Sozialverbänden und Gewerkschaften verschoben? Logisch: Globalisierung und der Verlust der drohenden sozialistischen Alternative.

Die Globalisierung im heutigen Sinn ist mit dem Fall der Mauer gleichzusetzen. Damit öffneten sich alle Märkte der ehem. UdSSR und auch China. Wieviele Menschen sind so dazugekommen? 2 Milliarden? 3? Wieviel waren vorher im "westlichen Markt"? 1 Milliarde? Gar 1,5?

Die sozialistische Alternative stand hier nie zur Debatte. Niemand wollte in diese Länder auswandern.


Oder anders gefragt: Glaubst du ernsthaft, der Migrationsdruckt der Ossis in den Westen wäre genauso hoch gewesen, wenn schon damals die soziale Lage der Menschen so kalt gewesen wäre wie heute? Du musst wissen, dass wir Westfernsehen hatten (außer Raum Dresden). Es macht schon einen Unterschied, ob sich der Westen - wie damals - golden präsentiert, oder ob ständig nur erzählt wird, wie schlecht es um alles steht.

Da stimme ich dir zu. Andererseits sollte man auch nicht vergessen, daß es damals keine Wirtschaftskrise wie damals gab und die Globalisierung war gerade in ihren Anfängen.

Das Problem ist ja nicht, daß es bei uns soziale Kälte gibt, sondern das die Finanzierung für "soziale Wärme" fehlen, weil wir sie uns selbst zerstören. Jedes Mal, wenn wir eine importiertes Produkt kaufen, welches auch im Inland produziert wird, sägen wir an einem heimischen Arbeitsplatz und unterstützen einen in einem anderen Land.

Wer immer billiger kaufen möchte, muß auch akzeptieren, daß im Gegenzug billiger produziert werden muß und damit auch, daß viele Produktionen eben in Billiglohnländer ausgelagert werden. Damit gehen Arbeitsplätze verloren, der Beitrag in die sozialen Töpfe durch die neuen Arbeitslosen geht verloren und gleichzeitig werden diese Töpfe stärker belastet. Das kann langfristig nicht gut gehen und schon gar nicht, wenn diese Töpfe sowieso schon überlastet waren, wie es bei uns der Fall war.

Das ganze Sozialsystem war nie darauf ausgelegt, daß es langfristig hält. Was das anbelangt sind wir "Opfer" unserer eigenen demokratischen Freiheit und der Macht eine Regierung auszuwechseln. Diese möchte logischerweise nicht ausgewechselt werden und verteilt nach Möglichkeit "Geschenke", die Kosten dafür müssen aber die Folgegenerationen tragen. Ein gutes Geschäft - für die Politiker.
 
AW: Französische Revolution II

kiljeadeen am 27.11.2005 09:38 schrieb:
FlamishScript am 26.11.2005 17:00 schrieb:
kiljeadeen am 19.11.2005 10:08 schrieb:
FlamishScript am 17.11.2005 16:38 schrieb:
GoDoFSkIlL am 16.11.2005 07:50 schrieb:
Faulheit ist menschlich!
Glaub ich nicht. Ich denke, "Faulheit" existiert in Wirklichkeit gar nicht - das Wort ist ein Druckmittel, jemanden zu etwas zu treiben, was er nicht gern tut, und man selbst vielleicht auch nicht.

Es kommt wahrscheinlich einfach darauf an, ob jeder einen Job hat, den er gern macht - und Vorlieben/Interessen sind bekanntlich unterschiedlich.

Natürlich gibt es Faulheit, sie ist aber nicht menschlich, sondern bei den meisten Tieren zu finden. Manche Menschen können ihre Faulheit überwinden andere nicht oder weniger gut.
Tier sind jetzt auch schon faul? Das wird ja immer besser! :)

Meine Sicht der Dinge: Die meisten Tiere müssen täglich ums Überleben kämpfen und sind entsprechend "spezialisiert". Ein Teil der Menschen musste das ab einer bestimmten Zeit nicht mehr - so hatte er Raum, sich mit Kunst und Wissenschaft zu beschäftigen und "Zivilisationen" zu entwickeln (nix mit "faul"). Durch seine Unabhängikeit baute der Mensch ein immer stärkeres Ego auf und wurde individueller - dafür verkümmerte, anders als bei den anderen Arten ("Tieren"), seine Kollektivität.

"Faulheit" ist nichts weiter ein dummes Schimpfwort - dabei bleibt's für mich :)

Na klar sind Tiere auch faul! Sobald ihr überleben gesichert ist (also nachdem sie gefressen haben) tun sie mehr oder weniger gar nichts mehr. Katzen liegen liebend gerne irgendwo in der Gegend herum. :)
Katzen sind nicht faul, sondern cool. Außerdem "liegen sie nicht in der Gegend herum", sondern sie philosophieren und widmen sich meditativen Konzepten ;)
 
AW: Französische Revolution II

FlamishScript am 27.11.2005 14:53 schrieb:
kiljeadeen am 27.11.2005 09:38 schrieb:
FlamishScript am 26.11.2005 17:00 schrieb:
kiljeadeen am 19.11.2005 10:08 schrieb:
FlamishScript am 17.11.2005 16:38 schrieb:
GoDoFSkIlL am 16.11.2005 07:50 schrieb:
Faulheit ist menschlich!
Glaub ich nicht. Ich denke, "Faulheit" existiert in Wirklichkeit gar nicht - das Wort ist ein Druckmittel, jemanden zu etwas zu treiben, was er nicht gern tut, und man selbst vielleicht auch nicht.

Es kommt wahrscheinlich einfach darauf an, ob jeder einen Job hat, den er gern macht - und Vorlieben/Interessen sind bekanntlich unterschiedlich.

Natürlich gibt es Faulheit, sie ist aber nicht menschlich, sondern bei den meisten Tieren zu finden. Manche Menschen können ihre Faulheit überwinden andere nicht oder weniger gut.
Tier sind jetzt auch schon faul? Das wird ja immer besser! :)

Meine Sicht der Dinge: Die meisten Tiere müssen täglich ums Überleben kämpfen und sind entsprechend "spezialisiert". Ein Teil der Menschen musste das ab einer bestimmten Zeit nicht mehr - so hatte er Raum, sich mit Kunst und Wissenschaft zu beschäftigen und "Zivilisationen" zu entwickeln (nix mit "faul"). Durch seine Unabhängikeit baute der Mensch ein immer stärkeres Ego auf und wurde individueller - dafür verkümmerte, anders als bei den anderen Arten ("Tieren"), seine Kollektivität.

"Faulheit" ist nichts weiter ein dummes Schimpfwort - dabei bleibt's für mich :)

Na klar sind Tiere auch faul! Sobald ihr überleben gesichert ist (also nachdem sie gefressen haben) tun sie mehr oder weniger gar nichts mehr. Katzen liegen liebend gerne irgendwo in der Gegend herum. :)
Katzen sind nicht faul, sondern cool. Außerdem "liegen sie nicht in der Gegend herum", sondern sie philosophieren und widmen sich meditativen Konzepten ;)

So kann mans natürlich auch sehen :finger:
 
Zurück