Natürlich ist das medial gerade stark forciert. Aber bis vor wenigen Jahren waren starke weibliche Identifikationsfiguren für Kinder auch ziemlich selten bis nicht vorhanden. Da waren eher die männlichen Figuren in Medien Akteure der Handlung. Auch das war forciert. Das ändert sich seit einigen Jahren.
Die Frage ist, was genau ist forciert. Diversität oder eine bestimmte ideologische Form, die Diversität benennt? Ich würde letzteres sagen. Schauen wir doch hier im Artikel uns an was kritisiert wird. Erst mal wird behauptet, Fans kritisieren etwas aber das stimmt gar nicht, es sind Internetseiten und vermeintliche Journalisten, die etwas kritisieren - die Begründung für eine fiktive, homogene Gesellschaft.
Also was haben wir hier?
Allen voran Manipulation, durch falsche, um nicht zu sagen sogar gelogene Darstellung eines vermeintlichen Problems und obendrein, wenn man in die tiefe geht und Kotaku bspw. liest, tatsächlich sogar Verfälschung. Das reißen aus dem Zusammenhang und Ignoranz.
Es geht also hier nicht um Diversität an sich, sondern Diversität zum Selbstzweck. Eine fiktive, homogene Gesellschaft wird im Grundsatz als etwas negatives angesehen, die Begründung des Autors dieser Welt ist nur vorgeschoben, denn das was der Autor sagt ist in keiner Weise problematisch.
Jep. Und wie ich bereits sagte, ist es nichts unnatürliches, dass Kinder sich an solchen Eigenschaften orientieren.
Kommt darauf an. Orientieren sie sich NUR daran? Dann ist es unnatürlich. Nur weil wir hier schon über alte Trickfilme reden. Schlümpfe, Mumins, Biene Maja, nicht nur dass diese Dinge teilweise nicht mal humanoid sind, nicht mal die Hautfarbe passt. Die alleinige Orientierung an so oberflächlichen Merkmalen spricht deutlich für einen äußeren Einfluss.
Das kommt natürlich auch noch dazu und schließt das andere ja nicht aus. Nicht bei Kindern jedenfalls.
Das stimmt so nicht. Identität ergibt sich nicht nur aus Interessen und Persönlichkeit, sondern auch aus Kultur, Geschlecht und Hautfarbe. Und auch aus Erfahrungen. Die Identität ist nicht in Stein gemeißelt, sondern entwickelt sich auf Basis all dieser Faktoren. Soll heißen: Weder macht die Persönlichkeit allein die Identität aus, noch die Hautfarbe allein. Aber all dies zusammen schon.
Es ist aber auch verkehrt, eines dieser Faktoren einfach weg zu lassen und zu behaupten, das wäre nicht wichtig. a.) Stimmt das so nicht und b.) würden dir so einige Menschen dieser Welt ganz klar widersprechen.
Ja natürlich fallen auch noch andere Faktoren mit hinein aber Identifizierung ist wie sich im Spiegel zu erkennen, wie ich ja auch sagte, Wiedererkennung. Und da reicht schlicht nicht "männlich" oder "schwarz". Natürlich werden mir da einige Menschen widersprechen, es gibt ja auch eine ganze Menge Rassisten und Sexisten auf der Welt. Wie ich gerade zum äußeren Einfluss sagte und anhand von Arielle als Beispiel darstellte, wer ist dafür verantwortlich, dass jemand sich NUR auf Basis von etwas so oberflächlichen wie Hautfarbe identifiziert? Die Person die vorher sagt "guck, deine Hautfarbe".
Ich denke ehrlich gesagt auch, dass viele Identifikation und Sympathie verwechseln. Wer identifiziert sich ernsthaft mit.. nehmen wir erst mal was altes, Arnold Schwarzenegger Charaktere. Beispielsweise Conan oder John Matrix? Bestimmt gibt es ein paar Leute, vor allem bei John Matrix, so ein paar pumpende Military Typen oder vielleicht Leute denen die Tochter entführt wurde. Aber es ist sicherlich stark begrenzt. Anderes Beispiel Black Panther. Ich würde gutes Geld darauf verwetten, dass eine gute Menge an schwarzen Zuschauern in den USA auf die Frage "identifizieren Sie sich mit T’Challa" mit "Ja" antworten würde. Aber nicht weil sie sich tatsächlich identifizieren, sondern weil sie das Wort selbst missverstehen als "Finden Sie diesen schwarzen Superhelden toll".
Es geht schon einzelne Elemente bei der Identifikation wegzulassen. Es muss sogar sein, weil Identifikation sonst nur mit Zwillingen oder Klonen funktionieren würde. Aber wenn alles weggelassen wird außer eben Hautfarbe oder Geschlecht sollten die Alarmsirenen angehen.
Wer sowas macht, hat den Schuss nicht gehört. Das zu tun ist natürlich ganz großer Schwachsinn.
Keine Frage aber genau das ist die derzeitige Entwicklung. Wenn wir von dem reden, was gerade medial forciert wird, dann ist das einfach nur ein weiterer, konsequenter Schritt. Gucken wir uns nur die letzten "Skandale" an, Layla, Winnetou, Sänger mit Rastalocken oder womit man in Filmen auftrumpft wie "The Force is Female", Genderbending und Colorwashing. Es geht medial vielfach überhaupt nicht um Egalität, um Empowerment oder Originalität, sondern um ziemlich krude, äußerst bedenkliche Weltanschauungen, die etwas eigentlich sehr positives wie Diversität voranstellen, in deren Konsequenz dann eben solche segregativen Ideen umgesetzt werden. In meiner meiner eigenen Stadt gibt es Spielgruppen nur für Menschen bestimmter Hautfarbe und das scheint legal. Das ist extrem verstörend.
Schlumpfine war allerdings auch eine der wenigen weiblichen Figuren, die auch mal Akteurin war, nicht nur passiv.
Eben drum. Das ändert sich aber gerade in den letzten paar Jahren massiv.
Akteurin war da jeder Mal aber Schlumpfine war am Ende doch nur "weiblicher Schlumpf" und das war damals sehr oft so. Und ja, es ist schön dass es mittlerweiel viel mehr weibliche Charaktere gibt und darunter auch viele die sogar gut geschrieben sind oder zumindest spaßiger sind als in den 90ern noch. Die Entwicklung allerdings haben wir nicht der heutigen medialen Forcierung von Diversität zu verdanken, sondern eben den Entwicklungen der 90er.
Glaub, für Männer und männliche Teenager waren Frauen nie Identifikationsfiguren. Fand man sie schon damals cool? Sicher. Identifizierte man sich mit ihnen? Eher nicht. Muss man auch nicht.
Wobei ich meiner Tochter die Aliensfilme bis zu einem bestimmten Alter nicht zeigen würde. Daher fällt die auch schon mal als Identifikationsfigur weg. :p
Ganz ehrlich.. doch ich finde das muss man. Ich denke es ist ein riesiges Problem dass gerade heute so sehr behauptet wird, man braucht Identifikationsfiguren für Jungen oder für Mädchen und die sind dann eingeteilt in Männer für Jungen und Frauen für Mädchen. Das ist Quark. An der Stelle will ich noch ein weiteres Beispiel erwähnen: Alter. Wer mochte in seiner Kindheit Wesley Crusher? Wer mochte Anakin Skywalker in Episode I? Und wer identifizierte sich obendrein mit diesen Figuren? Diese Idee, dass Gruppe X auch Element X braucht, sonst mögen sie es nicht, ist ein uralter Fehler. Ein Beispiel wie das danebengeht ist die Ghostbusters Trickserie, die sehr gute Quoten hatte aber angeblich zu düster und nicht kindlich genug war also wurde eine Firma angeheuert, welche die Show transformierten, mit dem Ergebnis fallender Quoten, woraufhin man schließlich J. Michael Straczinsky (der, der Babylon 5 gemacht hat) zurückgeholt hat, der ursprünglich verantwortlich für die Show verantwortlich war.
Ich habe tatsächlich ein Beispiel für eine Identifikationsfigur aus meiner Kindheit, die weiblich war: Sailor Merkur. Anime haben hier das große Glück, ausgerechnet in einer patriarchalen Gesellschaft wie der japanischen, dass japanische Autoren deutlich kreativer waren und viel früher begannen auch gute weibliche Figuren zu zeichnen (im wahrsten Sinne des Wortes), was auch für Männer mehr Möglichkeiten zur Identifikation liefert (vor allem, wenn einem nicht erzählt wird, Mädchen sind doof) und gerade in einem Essemble, mehr Persönlichkeiten vorzustellen. Die Essembles im Westen dagegen bestanden ja eher aus mehr männlichen als weiblichen Figuren und die weibliche Figur war natürlich nicht immer ident aber sehr ähnlich. Beispiel Hermine Granger in Harry Potter. Wäre für mich eigentlich ein Prototyp zur Identifikation - nur blöderweise nimmt sie die typische weibliche Rolle des nörgelnden, dauerbesorgten Mädchens ein, das die Stimme des guten Gewissens gibt. Nicht dass männliche Figuren nicht auch ihre tropes haben, die einer Identifikation im Weg stehen aber das ist es dann halt. Das Stereotyp ist das Problem, nicht dass Geschlecht.
Wobei an der Stelle noch gesagt sein muss, natürlich ist ein Stereotyp an sich nichts schlimmes. Es darf die Damsel in Distress geben oder die harte Macho-Powerfantasy (auch gern in weibl. Form aka Heavy Metal Fakk), nur die Menge an Wiederholung, der Mangel an Fantasie machen sind schlimm aber nicht der Trope an sich.
genau da liegt aber auch schon wieder die krux bei der sache, weil es in der praxis, wie z.b. bei regionalen sachen wie werbung (keine internationalen produktionen) so endet, dass es überproportional vorkommt und die leute deswegen oftmals genervt sind, wenn sie überall und zu offensichtlich damit konfrontiert werden. eine etwas dezentere repräsentation würde in dem fall helfen, aber viele firmen bauen sowas sowieso nur als marketing zweck ein, weil es den momentan zeitgeist entspricht.
Guter Punkt. Wenn ich etwas übertreibe, ist das Ergebnis Reaktanz. Wenn ich darauf dann reagiere (bspw. Menschen als Rassisten bezeichne), dann löst sich nichts auf, es verstärkt sich nur, was dann soweit gehen kann, dass irgendwann jemand sagt: "Ja und, dann bin ich das halt!". Diversität und Repräsentanz ist wie gesagt durchaus richtig und gut aber wenn es zum Selbstzweck verkommt, dazu dass es eine Quote ist und dass ein irreales Bild vermittelt wird, das dem Verhältnis nicht mehr gerecht wird, beginnen Konflikte. Maß, statt Masse wäre das Zauberwort aber wenn man es mit Ideologen zutun hat, wird Maß verdammt und selbst als "Teil des Problems" bezeichnet, was dann besagte Reaktanz zur Folge hat. Ich würde btw. gar nicht sagen, dass es dem Zeitgeist entspricht, sondern andere Ursachen hat. Da wären die Gleichstellungsbeauftragte, die quasi eine ideologische Figur innerhalb einer Firma sind, deren ganzer Zweck es ist aus bestimmten Ecken einfach nur zu zitieren und Druck auszuüben. Da wäre auch der Blackrock ESG Score, der Einfluss auf Investitionen in die eigene Firma hat. Je besser der Score, desto höher schätzt man die Investitionen ein also arbeitet man auf eine Verbesserung des Scores hin.