Und das schließt jetzt das aus, was ich geschrieben habe? Weil es mal eine Serie mit ner Biene gab und eine mit ner blauen Koboldfrau?
Hab ich auch nie behauptet, dass es reicht. Worauf willst du da jetzt also hinaus? Wenn du mir schon antwortest, dann bezieh dich doch explizit auf das, was ich geschrieben habe, und stelle keine Feststellungen in den Raum, die ich so buchstäblich nie von mir gegeben habe.
Der Punkt ist, dass Identifikation oder auch einfach nur Spaß nicht identische Hautfarbe, Geschlecht oder Alter bedingt. Genau das ist aber das was medial erzählt wird. Mir geht es darum aufzuzeigen, dass das was derzeit medial und von Interessengruppen propagiert wird falsch ist. Und wenn man falsche Dinge propagiert, ist das ein ziemliches Problem, wenn das Thema so elementare Dinge sind wie Hautfarbe und Co.. Du sprachst über die Forcierung durch die Medien und ich versuche zu erklären, dass das was Kotaku und Co. tun und sagen extrem problematisch ist.
Was genau ist da jetzt so schlecht dran, dass es für dunkelhäutige Kinder eben auch mal eine dunkelhäutige Identifikationsfigur gibt und die sich darüber freuen, einfach weil es für diese Kinder medial zu wenig davon gibt. Und ja, auch das ist beobachtbar. Die meisten Hauptfiguren in Medien für Kinder sind nicht schwarz, arabisch oder asiatisch, sondern weiß.
Ich sehe daran insofern nichts schlechtes, weil das die Identifikation durch andere Eigenschaften nicht ausschließt. Du implizierst hier das Gegenteil, aber auf welcher Basis? Auf Vermutung und Spekulation.
Was schlecht ist, ist nicht dass es eine dunkelhäutige Identifikationsfigur gibt, sondern das was häufig hinter der dunkelhäutigen Identifikationsfigur steht und hinter Tokenism steht. Und das ist eine Ideologie, die zutiefst von der Vorstellung geprägt ist, dass Hautfarbe eine besondere Bedeutung hat oder Geschlecht oder auch Alter, dass es ein grundsätzliches Problem gibt dass ein Mensch mit dunkler Hautfarbe sich mit einem Menschen heller Hautfarbe identifiziert und andersherum. Oder dass Männer sich nicht mit Frauen identifizieren können und umgekehrt. Oder dass Kinder Erwachsene nicht verstehen (und umgekehrt). Kurzum, die Attribute machen den Menschen aus und im schlimmsten Fall, werden mit den Attributen auch noch Eigenschaften und Rollenbilder verknüpft. und das ist keine Vermutung oder Spekulation, sondern das ist das was man immer wieder liest, nämlich so Dinge wie "Es braucht Repräsentation, damit Menschen von X sich identifizieren können". Ein solcher Satz ist das Produkt eben dieser Ideologie, weil der Satz grundlegend falsch ist. Identifikation benötigt nicht dasselbe Geschlecht, benötigt nicht dieselbe Hautfarbe, benötigt nicht dieselbe sexuelle Orientierung und auch nicht dasselbe Alter.
Und hinzu kommt, wie am Beispiel Schwarzenegger, dass einen Charakter zu haben, der ein identisches Attribut hat, nicht auch eine Identifikationsfigur ist, weil dafür mehr notwendig ist.
Und wie ich in einem anderen Post schon sagte: Abgrenzung ist nicht gleich Ausgrenzung.
Das ist richtig aber Abgrenzung kann gleich Ausgrenzung sein. Das muss es nicht, es kommt auf den Kontext an.
Hast du denn mal die Frage gestellt, WARUM das so ist? Meinst du, da spielen böswillige Gründe hinein? Oder glaubst du, dass da doch eher schlechte Erfahrungen, wie z.B. Erfahrungen mit Rassismus eine Rolle spielen?
Mit dem Finger drauf zeigen ist natürlich einfach. Aber mal bei den betrofenen Personen nachfragen, warum das so ist, ist nicht so einfach, hm?
Betroffen? Du meinst, die hellhäutigen Kinder die ausgegrenzt werden? Natürlich habe ich mir da Gedanken darüber gemacht und ist das böswillig? Sicher auch nicht. Aber es ist böse. Es ist Rassismus. Das heißt nicht, dass die Rassisten dahinter das machen, weil sie bewusst Menschen abwerten wollen (darunter auch ihre eigenen Kinder), hier spielen natürlich eigene Erfahrungen eine Rolle bspw. Diskriminierung, so wie du es auch sagst aber der Schluß ist eben falsch. Die Antwort auf Diskriminierung ist nicht selbst zu diskriminieren aber es ist psychologisch ein einfacher Schluß, genauso wie Opfer von Gewalt in ihrer Kindheit häufig zu Tätern im Erwachsenenalter werden. Das ist nur keine legitime Verteidigung für die eigenen falschen Taten. Es ist nur eine Erklärung und wir sollten aus diesen Erklärungen lernen. So wie wir gegen Gewalt in der Erziehung vorgehen, muss man eben auch gegen rassistische Ideologie vorgehen.
Und auch in den 90ern waren aktive, starke weibliche Hauptfiguren eine extreme Seltenheit.
Absolut! Aber viele die dort aufgewachsen sind (wie ich zum Beispiel), waren es leid und haben dann andere Erfahrungen gemacht sei es Janeway auf der Voyager, Dana Scully bei Akte-X oder Lara Croft in Tomb Raider und wollten mehr davon und haben mehr davon dann aktiv unterstützt.
Zur Info: An dieser Stelle sind wir nicht mehr bei Kindern, sondern bei Erwachsenen und Teenagern. Und wer sich als Erwachsener noch eine Identifikationsfigur suchen muss, der ist emotional unreif.
Mir geht es aber spezifisch um Kinder. Es ist ein Problem, wenn ich Kindern erzähle "du kannst Mädchen nicht verstehen!" oder etwas mit dem Gedanken mache von wegen "Es sind noch Kinder, da muss das einfach sein" und einfach heißt dann eben reine Stereotype des reitenden Mädchens, dass dem Jungen erzählt, dass es X und Y nicht darf. Sprich: Die Idee Identifikation verlaufe auf einer Schiene, die Jungen auf ihrer Schiene, die Mädchen auf ihrer Schiene. Und dann weiter die schwarzen Mädchen haben dann ihre Bahn, die schwarzen Jungen wieder ihre (und Asiaten und Araber und so weiter...). Ganz zu Schweigen von Plotts und Themen, die nicht über Glücksbärchis hinausgehen. Das ist etwas das sich glücklicherweise geändert hat aber eben nicht durch die aktuellen woken Ideologen, sondern durch Leute wie Hideo Miyazaki und diejenigen, die sich schlicht an besseren Writing orientiert haben und sich von Stereotypen lösten.
Das wird nicht "gerade heute so sehr behauptet". Das war in der Pädagogik und Psychologie nie wirklich anders. Dabei geht es natürlich auch um Rollenbilder. Also auch Interessen und Erfahrungen.
Nur ist das was medial propagiert wird deutlich einfacher als das was man aus Pädagogik und Psychologie lehrt und diese Vereinfachung und Oberflächlichkeit führt zu Problemen.
Fandest du die einfach nur cool oder hast du dich mit ihr identifiziert? Oder war sie einfach nur dein erster feuchter Jungentraum? Und ja, das gibt es durchaus und ist gar nicht so unüblich, dass beginnende sexuelle Fantasien sich bei jungen Teenagern auch gern mal auf fiktive Figuren fokussieren. Das ist kein Klischee.
Identifiziert. Identifikation ist schon etwas arg seltenes, dafür müssen die Bedingungen stimmen, daher sind die meisten Figuren, die mir gefallen auch eben nur cool und es ist selten, dass man mal denkt "oh wow, der Charakter ähnelt mir!". Bei Sailor Merkur habe ich das gefühlt oder bei Steve Urkel, bei den meisten anderen Figuren nicht. Um Sex geht es an dieser Stelle nicht, dafür waren die anderen Sailors besser geeignet XD
Das Geschlecht ist insofern AUCH ein Problem, weil weibliche Akteure nun mal viiiieeele Jahre lang deutlich seltener aktiv auftraten. Aber schön, dass du so langsam zu dem Punkt kommst, der das eigentliche Problem in den Medien für Kinder anspringt: Klassische, festgefahrene Rollenbilder. Da spielt das Geschlecht natürlich mit rein.
Ich bin nicht langsam an den Punkt, sondern schon die ganze Zeit an dem Punkt, denn meine Kritik ist ja, dass das was medial propagiert wird zumeist nicht das ist, was sinnvoll ist. Wie ich sagte, es geht oft gar nicht um Egalität, Empowerment und Kreativität, das ist was wirklich wichtig ist aber das worüber man spricht, was man vertritt, ist dabei häufig das Gegenteil und das ist bedenklich.