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[Diskussion] Pegida, Hogesa und Co. - Was wollen die Migrations-Gegner eigentlich?

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Ein notorischer Straftäter der wieder mal zeigt, wie unsere weichgespülte Justiz versagt:
„Wir haben immer damit gerechnet, dass so was passiert", wird der Bekannte von Patrick S zitiert. „Der Patrick ist schon lange eine Gefahr, hätte eigentlich gar nicht mehr aus dem Gefängnis entlassen werden dürfen. Aber es musste ja erst jemand sterben."
Aber wieso "extrem christlich"? War es eine religiös motivierte Tat? Solche Schwerverbrecher, die in Deutschland wie selbstverständlich Freigang haben, haben sicher nicht das Ziel, mit oder ohne Religion, gute Mitmenschen zu sein oder in der Weihnachtszeit die Nächstenliebe zu pflegen.
Niemand will hier die Brandanschläge relativieren; die sind absolut verwerflich.
Allerdings muss eine verantwortungsvolle Regierung Antworten und Lösungen haben; ein migrationsfreundliches Klima schaffen und sicherstellen oder sich zumindest im Vorfeld und fortlaufend über die Stimmung in der Bevölkerung informieren, statt ohne Konzept immer mehr Öl ins Feuer zu kippen und schauen, wie sich die Sache so entwickelt.
Ebenso ist es absolut dreist und unverantwortlich, für mehr freiwillige Helfer zu werben und gleichzeitig immer mehr Flüchtlinge im Land zu verteilen, ohne dass das System durch das staatlich angestellte Personal, also eine ausreichende Infrastruktur, noch funktionieren würde. Hier ist die Regierung IMHO auch absolut in der Pflicht, die Umsetzung dieser Entscheidung auch selbst stemmen zu können.
Unbenommen haben ja freiwillige Helfer die Möglichkeit in Form von Patenschaften finanzielle und persönliche Verantwortung für Flüchtlinge zu übernehmen. Leider scheint zumindest bei der Zurverfügungstellung von Wohnraum zu einem nicht unwesentlichen Teil Goldgräberstimmung geweckt worden zu sein.
 
Jesus würde sich übrigens am Kreuze umdrehen würde er hören wie sich Pegida und co. auf den Schutz der Christenheit berufen. Die hat bisher ohne großen Schutz gut überlebt. Religion braucht keinen Schutz. Religion braucht Menschen, die an sie glauben. Es gibt ja immer noch deutsche Juden. Oder birmanische Moslems. Oder chinesische Moslems, also Uiguren. Und die werden überhaupt nicht mal beachtet! Aber hey, sind ja Islamisten...

Und explizit deutsche Juden freuen sich über jeden Flüchtling mit muslimischen Hintergrund. Seit dem die Begeisterung für den Antisemitismus in Deutschland nach 45` so stark abgenommen hat, importieren wir den jetzt einfach :B
 
Aber wieso "extrem christlich"? War es eine religiös motivierte Tat?
Ganz einfach: weil bei den Flüchtlingen ja auch alle auf "Islamisten" zurechtgestutzt werden und wir nun mal von den Grundsätzen ein Christlicher Staat sind - siehe alleine die ganzen christlichen Feiertage.

Dabei sind eben gar nicht alle Flüchtlinge Islamisten, wie man bei dem Vorfall, wodem jemand von denen Koran Seiten im Klo runter gespült hat, sehen kann.

... haben sicher nicht das Ziel, mit oder ohne Religion, gute Mitmenschen zu sein ....
Genau das ist der Punkt: es ist nicht die Religion, die verachtenswert ist, sondern der Täter und diejenigen, die die Religion instrumentalisieren, um damit Täter für ihre Machenschaften zu rekrutieren.

Genauso wie man die Bibel radikal (inkl. Steinigungen für Ehebrecher oder Mordaufforderungen gegen Ungläubige) oder friedlich auslegen kann, geht das eben auch mit dem Koran - siehe zum Beispiel dieses Video (englisch): https://www.youtube.com/watch?v=dQVMdh6d3h0
 
Genau das ist der Punkt: es ist nicht die Religion, die verachtenswert ist, sondern der Täter und diejenigen, die die Religion instrumentalisieren, um damit Täter für ihre Machenschaften zu rekrutieren.

Das ist eben genau andersrum, es ist eben doch die Religion. Eine Religion, egal welche, die sich so instrumentalisieren lässt hat in sich schon einmal den Fehler selbst.
Egal ob jetzt die Bibel, dort vor allem das Alte Testament oder der Koran. Wer zur Ausübung der jeweiligen Lehren und vor allem zur Überzeugung dieser dort friedliches finden will, der muss lange suchen.
In beiden Religionen wurde der Glaube eher mit dem Schwert als mit Worten getätigt und erzwungen. Die eine Religion hat gewisse Reformen hinter sich, die andere lebt teilweise immer noch in der Zeit des Schwertes (Mittelalters) und duldet keine anderen Meinungen, das sind die heutigen Unterschiede. Verantwortlich sind aber zuerst einmal die Schriften selbst. Stehe dort nicht grausame Praktiken drin, gebe es auch keine Instrumentalisierung.
 
Genau das ist der Punkt: es ist nicht die Religion, die verachtenswert ist,[...]

Naja, ich verachte Religionen generell und halte sie allesamt für gefährlichen Blödsinn, ABER ich räume natürlich einem jedem ein, an alles, woran er auch immer glauben will, zu glauben und sei es auch noch so idiotischer Unsinn, der jedem gestandenen Naturwissenschaftler sofort die Tränen in die Augen treibt - sofern man mich a) nicht mit dem Märchenkram behelligt und b) nicht in Konflikt mit bestehenden Gesetzen eines modernen, demokratischen und vor allem laizistischen* Staates gerät.


*Ja, ich weiß, dass das auf die Bundesrepublik so gar nicht zutrifft. Leider.
 
Das ist eben genau andersrum, es ist eben doch die Religion.
Wenn man möglichst viele Menschen als Kanonenfutter rekrutieren will, bietet sich das an, was vor Ort verbreitet ist: in den Gebieten um den IS ist das eben der Islam.
Wenn dort - wie in den Zeiten vor Nazideutschland - Antisemitismus in der Gesellschaft verbreitet ist, baut man eben das in sein Propagandamaterial und öffentliche Reden ein.
Und wenn in Deutschland Menschen sich Sorgen um die Flüchtlinge und deren Integration machen, dann wird halt sowas von radikalen Gruppen aufgegriffen.

Sprich: selbst, wenn keine religiösen Motive zur Verfügung stehen, dann werden halt andere Sündenböcke genommen.

Eine Religion, egal welche, die sich so instrumentalisieren lässt hat in sich schon einmal den Fehler selbst.
Mit genügend krimineller Energie kannst du nahezu alles instrumentalisieren. Sinnvoll wäre - wie oben beschrieben - allerdings etwas, was schon in der Opfer Bevölkerung weit verbreitet ist.

Ansonsten könnte man theoretisch auch Film Universen derart instrumentalisieren wie zB Matrix, V wie Vendetta, die Körperfresser, Terminator...

In beiden Religionen wurde der Glaube eher mit dem Schwert als mit Worten getätigt und erzwungen.
Und in beiden Religionen gibt es moderne, friedliche Auslegungen.

Die eine Religion hat gewisse Reformen hinter sich, die andere lebt teilweise immer noch in der Zeit des Schwertes (Mittelalters) und duldet keine anderen Meinungen, das sind die heutigen Unterschiede.
Die eine Religion wird erfolgreich von Terroristen dazu verwendet, Kanonenfutter zu rekrutieren. Das ist ein ganz anderer Sachverhalt als "Die Religion duldet keine andere Meinung"

Und das ist das, was du in den Medien am meisten von dieser Religion mitkriegst, denn:
"Fest am Ende des Ramadan in der Gartensiedlung verlief völlig friedlich" ist keine Schlagzeile wert. Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.
 
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Schon alleine die Tatsache, dass die meisten Anhänger einer jeden Religion friedliche Menschen sind, spricht gegen die These, dass Religion die Wurzel allen Übels sei. Wer nichts hat, kann trotzdem einen Glauben besitzen und genau deshalb ist es besonders einfach, die Religion zu instrumentalisieren. Schlussendlich geht es in den allermeisten Fällen um höchst weltliche, ja sogar materielle Dinge, selbst wenn sehr oft nur die Strippenzieher darüber Bescheid wissen. Damit schliesse ich einzelne fanatische Spinner übrigens nicht aus, auch die hat es wohl schon immer gegeben.
Selbst die Kreuzzüge waren schlussendlich mehr Raubzüge als religiös motivierte Feldzüge, auch wenn die Kreuzritter dies freilich anders sahen. Auch die Machtpolitik des Vatikans war natürlich ein wichtiger Aspekt dabei.
Du hast es meiner Meinung nach richtig erkannt, Worrel. Beim Judenhass alleine war die Motivation unterschiedlicher Art. Vom Sklavenvolk zu den "Jesusmördern" über "Brunnenvergifter" bis hin zu den reichen Juden, denen ja ausser Kreditgeschäften nicht viel übrig blieb, weil sie nicht in Zünfte aufgenommen wurden, war hier sozusagen alles dabei.

Ein Glaube, der schwierig oder vielfältig zu interpretieren ist, ist selbstverständlich problematisch, da will ich gar nicht widersprechen. Auch der Monotheismus birgt per se die Gefahr, dass ein Streit bzgl. "mein Gott ist besser als dein Gott" ausbrechen kann. Da haben es z.B. die Hindus einfacher, man sucht sich eben eine passende Gottheit aus. Nicht dass der Hinduismus ohne Probleme wäre, das ist mir auch klar und schlussendlich bin ich nicht allzu gut informiert, was diese Religion angeht. Die Reformation lief dort ja etwas anders ab und es entstand der Buddhismus, der wenigstens seine Grundsätze klarer auf den Punkt bringt als alle anderen mir bekannten Religionen. Aber in Indien blieb der Hinduismus die vorherrschende Religion.
Wie gesagt, hat es Worrel schon richtig erkannt. Wer etwas will, was er alleine nicht erreichen kann, versucht es eben über solche Themen. Ich unterstelle einfach mal allen Interpreten von religiösen Texten eher gute Absichten, abgesehen vielleicht von vielen Sekten, wo es wiederum mehr um Kontrolle und Bereicherung geht. Was die gläubigen daraus gemacht haben, ist halt menschlich und weit weniger altruistisch, als es vermutlich vorgesehen war. Egoismus gehört halt irgendwo zum Selbsterhaltungstrieb und hört in vielen Fällen nicht auf zu existieren, nur weil man ein ausreichendes Mass an Wohlstand erreicht hat, obwohl das natürlich fairer und besser wäre. Die Gier ist die eigentliche Wurzel (fast) allen Übels, wenn man mich fragt.
 
:B:B8)8)8)

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Die historischen Textschreiber sind nicht das Problem. Das Problem ist die aktuelle Auslegung durch radikale Personenkreise.
 
Naja, ich verachte Religionen generell und halte sie allesamt für gefährlichen Blödsinn.....

Na, da lebt aber einer ziemlich nach dem "Entweder-Oder" Prinzip. Du solltest es mal mit den "Sowohl als Auch" versuchen, dass stärkt deine Wahr-nehmung ungemein.

Der Begriff "Religion" leitet sich von "Religio" ab, was soviel wie "Rückführung" bedeutet. Somit verfolgt auch die Religion die gleichen Ziele wie die Naturwissenschaft. Leider ist Religion zu sehr emotional behaftet, was zu großen Problemen führt. Auch starre, dumpfe Dogmen lassen die Weltreligionen seit langer Zeit völlig erstarren, was letztlich eine Weiterentwicklung verhindert.

Ich interessiere mich für Naturwissenschaften genauso wie für Spirituelle Thesen und Themen, denn beides gehört zusammen und besitzt den exakt gleichen Antrieb.

Beide Formen der Wahrheitsfindung sollten immer offen gestaltet werden, um wenn nötig, reformiert werden zu können.

Das (leider heute noch in den Köpfen der Menschen sehr verbreitete) Newtonsche Weltbild wurde durch die Allg. Relativitätstheorie abgelöst, und auch diese wird früher oder später einen Platz in einem noch umfassenderen Modell seinen Platz finden (vielleicht die Supersymmetrie?).

Deine "Verachtung" für Religionen speist sich vorallem aus der Unwissenheit (übrigens immer so, wenn man etwas "verachtet").

Ich gebe dir mal ein Beispiel aus der jüdischen Kabbala, die übrigens schon sehr, sehr alt ist. Die Kabbala beschreibt ein System, ein Modell, was versucht, alle bisher in Erfahrung gebrachten Kräfte des Universums in ein begreifbares System zu integrieren. Dort gibt es z.B. einen Bereich wo exakt der Urknall beschrieben wird, auch wird in der Kabbala sogar schon die dunkle Materie beschrieben, als die Kraft, die alles Sichtbare (die uns bekannte, lichtreflektierende Materie) in eine Form bringt (etwas, was die moderne Naturwissenschaft in den letzten Jahren nachweisen konnte).

Sprich, du verteidigst einerseits die Naturwissenschaft, was ich gut finde, aber andererseits findest du Verachtung für eine andere Herangehensweise, statt tiefer, offenener und analytischer in dieses Thema einzutauchen, somit widersprichts du dir selbst.

Also, wenn du schon den intellektuellen Weg als den Königsweg ansiehst, dann verwende deinen Intellekt auch, statt mit dumpfen Sprüchen deine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen ;)


Die historischen Textschreiber sind nicht das Problem. Das Problem ist die aktuelle Auslegung durch radikale Personenkreise.

Du meinst z.B. den IS? Du denkst tatsächlich, dass Leute, die z.B. Kindern die Körperteile abhacken, 7 Jährige Mädchen als Vergewaltigungspuppen für 100.000 Dollar verkaufen, hätten einen religiösen Antrieb? Ich frage mich, wann verstehen Leute wie du endlich mal, dass wir es hier ausschließlich mit Psychopathen zu tun haben, die NICHTS, aber gar NICHTS mit Religion am Hut haben, sondern einfach ihren kranken Trieb ausleben wollen. Sie halten die Religion nur als Maske vor sich, damit man ihr wahres Gesicht nicht erkennen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
*facepalm*

Es zeigt sich wieder die Alte Weißheit:
Wissenschaft ist eine Schwarze Katze in einem Dunklen Raum zu suchen
Religion ist eine Schwarze Katze in einem Dunklen Raum zu suchen die nicht da ist und zu schreien: Ich hab sie gefunden

Und dann auch immer die Ausreden das man ja nicht alles weiß, nur das tut man über Blitze heute noch und dennoch ist es inzwischen Generell als bescheuert anzusehen das Leute auf die Kirchtürme bei Gewitter gehen und die Blitze wegleuten wollen, die ja ne Strafe sein müssen
 
Wir brauchen halt eine einstweilige Verfügung das die Religion immer 500 Meter Abstand zur Wissenschaft hält ;)
 
Du meinst z.B. den IS? Du denkst tatsächlich, dass Leute, die z.B. Kindern die Körperteile abhacken, 7 Jährige Mädchen als Vergewaltigungspuppen für 100.000 Dollar verkaufen, hätten einen religiösen Antrieb? Ich frage mich, wann verstehen Leute wie du endlich mal, dass wir es hier ausschließlich mit Psychopathen zu tun haben, die NICHTS, aber gar NICHTS mit Religion am Hut haben, sondern einfach ihren kranken Trieb ausleben wollen. Sie halten die Religion nur als Maske vor sich, damit man ihr wahres Gesicht nicht erkennen kann.
Mal was zum Nachdenken:
Was glaubst du denn persönlich?
Warum glaubst du wohl gerade das?
Wer hat dich auf deinem Weg zu dem Glauben, den du jetzt hast, beeinflußt?
Mit welchem Ziel haben Menschen versucht, dich diesbezüglich zu beeinflussen?
Welche Mittel haben sie dazu eingesetzt?


Für mich ergeben die Antworten auf diese Fragen folgendes Bild:
Ich bin momentan auf dem Papier evangelisch. Die Bibel lese ich nur rein zufällig im Moment mal durch, damit ich mal weiß, was da eigentlich genau drinsteht und in Diskussionen wie dieser fundiert mitreden kann.
Mit dem Glauben an sich habe ich überhaupt nix am Hut. Ich denke nicht daß da oben "irgendein Weihnachtsmann" über uns schwebt und sämtliche unserer Taten beobachtet.
Ich gehe auch davon aus, daß mit dem Tod das Leben vorbei ist. Da kommt dann keine Abspann oder zweiter Teil. Wir haben diese paar Jahrzehnte, die wir unseren biologischen Zerfall auf lebenserhaltendem Niveau aufhalten können und wenn das nicht mehr klappt, war's das. Schluß. Aus. Finito. Schicht im Schacht.

Ich komme mütterlicherseits aus einer sehr christlichen Familie, in der schon seit Generationen Berufe wie Pfarrer/Missionar, Gemeindehelferin, Kindergärtnerin, Kirchenchorleiter, ... vertreten waren. Väterlicherseits ging der Glaube nicht sehr viel weiter als das Tischgebet und der Weihnachtsgottesdienst. Seit frühester Kindheit wurde mir die Bibel und das Christentum nahegebracht. Nicht zuletzt, weil die Bräuche in diesem Land größtenteils christlich sind. (Taufe, Heirat, Begräbnis, Feiertage, Weihnachtslieder, ...)

Aus anderen Quellen vermittelte ethische Werte schlugen ebenfalls in die selbe Kerbe wie die moderne Auslegung des Christentums - frei nach dem Motto: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu".
Was auch wunderbar in die hiesige Gesetzgebung paßt, in der eben nicht zB der Staat Sachen verbietet, man selber aber nicht das Recht hat, etwas zu verbieten, sondern zB Meinungsfreiheit für alle gilt - leider auch für Nazis. Das ist aber ein Preis, der durch meine eigene Meinungsfreiheit gerechtfertigt wird.

Beeinflußt haben mich also Eltern (nicht besonders religiös), Großeltern (sehr religiös), Freunde und interessante Personen aus Politik und Kultur. Meine Großeltern wollten mich sicherlich im rechten Glauben erziehen - sprich: nur das Beste für mich, weil ihnen der Glaube auf ihrem Lebensweg sehr geholfen hat. Freunde haben einfach Gedankenaustausch betrieben, um eigene und fremde gedankliche Grenzen zu erkunden, möglicherweise zu sprengen oder einfach nur, um ein interessantes Gespräch zu führen. Prominente haben vielleicht einfach nur einen interessanten Satz in einem Interview gesagt, der dann zu einem Slogan wurde.

So.

Kommen wir jetzt mal zu einem beispielhaften Syrer.
Der wurde halt mit dem Koran groß gezogen, statt mit der Bibel. Inklusive der dortigen Gebräuche (also Gegenstücke zu Taufe, Heirat, Beisetzung...) wie zB dem regelmäßigen Beten gen Mekka. Einige dieser Regeln sind für ihn so normal wie hierzulande in gläubigen Familien das Beten vor dem Essen.

Nehmen wir jetzt weiterhin an, daß er innerhalb einer Diskussion mit Koran Stellen konfrontiert wird, die Extremismus befürworten, die es im Koran scheinbar gibt - in der Bibel aber ebenso. Auch in der Bibel gibt es sinngemäße Stellen, die einen in ein fremdes Land schicken, um dort die Ungläubigen zu töten. Spätestens, wenn jemand behauptet, Gottes Wort zu verkünden und sich somit Prophet schimpfen darf, ist laut dem Text der Bibel des AT Gehorsam angesagt, sonst hagelt es finstere Strafen von Gott.
Und dann gibt es ja noch die Möglichkeit, Menschen mit falscher Propaganda zu beeinflussen. Wie zum Beispiel mit dem Gerücht, daß hierzulande in Gottesdiensten muslimische Weihnachtslieder gesungen oder daß Weihnachtsmärkte umbenannt werden sollen. (beides falsch)

Wenn also jemand es schafft, diesen beispielhaften Syrer mit einer altertümlichen Auslegung des Korans (entsprechend dem biblischen "Auge um Auge" Prinzip und der Steinigung von Sündern (Steinigung steht laut Bibel auf diverse Verstöße gegen eins der 10 Gebote)) zu überzeugen, daß das alles im Namen Allahs geschieht und seine heilige Aufgabe wäre - dann würde dieser (gehirngewaschene) Syrer aus rein religiösen Gründen handeln. Selbst, wenn die extrem ausgelegten Stellen im Zusammenhang oder an anderer Stelle widerrufen würden. Schließlich haben ja auch hierzulande "Christen" nicht alle die Bibel gelesen oder wissen, was da wo genau steht.

Bei denjenigen, die beim IS die Fäden in der Hand halten, ist der religiöse Hintergrund nicht unbedingt gegeben. Die können auch ganz andere Interessen haben und solche wie den beispielhaften Syrer einfach als Kanonenfutter "anheuern" - sprich: für Selbstmord Attentate verheizen. Bei den Tätern selbst denke ich jedoch, daß dort die (verdrehte) Religion der ausschlaggebende Grund ist.
 
Nehmen wir jetzt weiterhin an, daß er innerhalb einer Diskussion mit Koran Stellen konfrontiert wird, die Extremismus befürworten, die es im Koran scheinbar gibt - in der Bibel aber ebenso. Auch in der Bibel gibt es sinngemäße Stellen, die einen in ein fremdes Land schicken, um dort die Ungläubigen zu töten. Spätestens, wenn jemand behauptet, Gottes Wort zu verkünden und sich somit Prophet schimpfen darf, ist laut dem Text der Bibel des AT Gehorsam angesagt, sonst hagelt es finstere Strafen von Gott.
Es spielt zwar in der aktuellen Debatte keine Rolle, ganz so ist es aber nicht.
Die Texte im alten Testament sind anders zu sehen, als das neue Testament. Und über allem stehen die 10 Gebote, quasi das Grundgesetz des Christentums. Das macht es eigentlich zu einer Friedensreligion und so etwas, wie Militärpfarrer sind in meinen Augen eine Absurdität. Nach dem christlichen Glauben wird Gottes Wort durch Jesus (und seine Apostel) unter die Menschen gebracht. Das ist die Grundsäule des Glaubens und das AT könnte man eher als (Vor-)Geschichtssammlung interpretieren.

Unzweifelhaft wird der Islam weitgehend friedlich ausgelegt und gelebt. Es gibt aber kaum eine Begründung im Koran, der die gewaltverherrlichenden Suren, die sich auf die Ungläubigen beziehen, in Frage stellen würde.
 
Unzweifelhaft wird der Islam weitgehend friedlich ausgelegt und gelebt. Es gibt aber kaum eine Begründung im Koran, der die gewaltverherrlichenden Suren, die sich auf die Ungläubigen beziehen, in Frage stellen würde.
Naja, es gibt auch keine expliziten Passagen im neuen Testament, die gewaltverherrlichende Abschnitte aus dem alten Testament in Frage stellen - so what? ^^ Es ist ALLES immer auch Auslegungssache, so ist das halt mit alten Werken ganz allgemein. Daher hast du ja auch vollkommen Recht mit "Die Texte im alten Testament sind anders zu sehen, als das neue Testament.", denn das gleiche kannst auch über Abschnitte im Koran sagen, dass man die einen anders sehen muss als die anderen. Es hat ja auch Jahrhunderte gebraucht, bis die Bibel so "modern" ausgelegt wurde, dass du zumindest keinen direkten "Aufruf" zum Hass gegen Andersgläubige mehr hast. In vielen Gegenden ist aber auch die Bibel noch so "oldschool" ausgelegt, dass es zu schlimmen gesellschaftlichen Auswüchsen führt, z.B. in Südamerika in einigen ärmeren Regionen, wo eine Schwangerschaft vor einer Ehe SO schlimm ist mit Verweis auf die Bibel, dass Abtreibungen auf der einen Seite verboten sind und auf der anderen Seite genau deswegen, weil es eine Riesenschande wäre, das Kind zu gebären, dann illegale Abtreibungen durchgeführt werden, bei der viele Frauen elendig sterben.

So oder so: wenn Religion nur begleitend zur sonstigen Situation in einer modernen Gesellschaft ist, dann hat niemand ein Problem mit Religion, und vernünftige Leute machen sich die positiven Abschnitte zueigen, weswegen zB normale Muslime auch so gut wie immer sehr gastfreundlich sind. Dinge wie Patriarchismus&co muss man wiederum eher der Tradition des Landes bzw. der historisch noch nachhinkenden Entwicklung zuschreiben. Bei uns in D zB ist auch noch nicht so lange her, dass das Frauenbild eher wie das typisch "islamistische" Frauenbild aussah, dass es eine "Schande" war, wenn die Tochter mit einem Protestanten statt mit einem Katholiken zusammen war, das war sogar noch zu den Zeiten, als meine Mutter heiratete, in vielen Gegenden ein nicht unwichtiger Punkt. Und eine noch schlimmere Schande war es hier in D sowieso noch bis tief in die 70er Jahre hinein, wenn eine Frau schon vor der Ehe Sex hat. Vor ein paar Jahrzehnten sind 100pro auch einige junge Frauen "verschwunden", weil sie "Schande" über die Familie brachte... Und in religiöseren Regionen war auch eine Kopfbedeckung für Frauen ähnlich dem Kopftuch lange ein "muss". In Südeuropa tragen ja noch heute sehr religiöse Katholikinnen ein Kopftuch, und bei einigen Feierlichkeiten in religiösen Gegenden hier in D ist es immer noch "nicht statthaft", wenn man keine "angemessene" Kopfbedeckung trägt bei besonderen religiösen Feiertagen.

Der Quell des Bösen ist aber nicht die Religion, sondern einzelne Menschen, die dann eine Religion für ihre Zwecke missbrauchen. Und gäbe es keine Religion, dann würden die irgendeine Ideologie nehmen, die an sich nix anderes als eine Religion ist, nur ohne ein "übernatürliches" Wesen als Verehrungsobjekt. Rockerbanden, Ultra-Gruppierungen im Fußball, Neonazi-Gruppen, RAF usw., die haben alle auch sehr Züge, die typisch für Religionen sind. Und wenn ein "böser" Mensch gleichzeitig schlau ist, dann wird er Affen um sich scharen und denen Zucker geben, und mit Zucker meine ich ein "Weltbild" mit bestimmten Zielen und Regeln, die von der gesellschaftlichen Norm abweichen und den Affen besonders gut schmecken.
 
Es spielt zwar in der aktuellen Debatte keine Rolle, ganz so ist es aber nicht.
Die Texte im alten Testament sind anders zu sehen, als das neue Testament. Und über allem stehen die 10 Gebote, quasi das Grundgesetz des Christentums. Das macht es eigentlich zu einer Friedensreligion ...
<Mt 10,34-39 (Jesus sagt): Viele glauben, dass ich als Friedensbringer gekommen bin. Ich bringe aber nicht Frieden sondern das Schwert. Ich werde die Kinder gegen ihre Eltern aufwiegeln, so dass die eigenen Hausgenossen zu Feinden werden. Wer seine Eltern oder seine Kinder mehr liebt als mich, kann nicht zu mir gehören. Wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir zu folgen, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben wegen mir verliert, der wird es finden.
 
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