aph am 08.06.2006 14:27 schrieb:
Weiß nicht mehr, was ich dazu sagen soll:
Spiegel-Artikel.
Worüber soll ich mich mehr aufregen? Dass die Reichen dort noch dreister sind als unsere? Dass man in den USA mit millionenschweren Medienkampagnen Volksverdummung betreiben darf? Oder dass deren politische Klasse bei so einem Blödsinn auch noch mitmacht?
Von wegen Demokratie. *seufz*
mag sein, dass einige reiche durchaus davon profitieren, wenn es keine erbschaftssteuer gibt, aber du musst das auch so sehen:
a) die reichen familien haben sich ihr reichtum sicher über lange zeit und mit viel arbeit aufgebaut und dabei auch sicher ne menge arbeitsplätze geschaffen und durch konsum geld in umlauf gebracht. mit welchem recht soll denn staat dann davon was bekommen, nur weil der besitzer des vermögens verstirbt? die adäquaten steuern kann und sollte der staat bei lebzeiten einnehmen, wozu eine erbschaftssteuer?
b) oft ist das reichtum nur "auf dem papier" vorhanden. zB einer hat ein schmuckes häuschen, dazu ein schönes sümmchen geld fest angelegt und lebt von den zinsen rel. normal, und seine firma, die ihm das vermögen beschwerte, finanziert sich gerade so ohne nennenswerten gewinn. wenn nun der erbe steuern auf das vermögen inkl. evtl. gebäude der firma etc zahlen muss, dann muss die firma ggf. dicht machen... oder der erbe kann weniger expandieren als eigentlich möglich wäre, somit auch weiger neue arbeitnehmer schaffen.
c) nur weil du im TV oder in artikeln über ein paar dekadente feiern und hotel-imperium-erbinnen unter über 250Mio einwohnern der USA liest kannst du nicht darauf schließen, dass alle mit mehr als 1Mio$ auf der ohne kante dekadent und auschweifend leben und weiterhin nur für das anhäufen von reichtümern tun, ohne auf andere leute rücksicht zu nehmen...
d) abchaffen der erbschaftssteuer nutzt ja auch "ärmeren"
e) druchechtezitiges übertragen des vermögens auf kinder/verwandte/fonds/firmen kann man der steuer eh zuvorkommen
f) selbst wenn a-f schwachsinn sein sollte: was regst du dich überhaupt auf...?