RevanAtreides am 21.12.2004 21:37 schrieb:
Na endlich mal einer, der meiner Meinung ist. [ich] stimme [...] Dir voll und ganz zu!
Wir zwei scheinen ja die letzte Bastion der Vernunft zu sein, jedenfalls nachdem was man hier manchmal so liest.
blue_screen am 21.12.2004 23:06 schrieb:
[...] Deutschland und andere Länder die plötzlich einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat verlangen tun das aus einem vernünftigen und einfachen Grund: sie möchten an den Entscheidungen, dessen Folgen sie mittragen müssen, endlich selbst teilnehmen.
Das klingt ja fast so, als würden allein die fünf stänigen Sicherheitsratsmitgleider über das Schicksal unseres schönen blauen Planeten entscheiden. Es hat schon einen Grund, warum dem UN-Sicherheitsrat auch nichtständige Mitglieder angehören. Dort können sie sehr wohl am Entscheidungsprozess teilnehmen. Nur haben sie im Zweifelsfall nicht immer das letzte Wort.
RPDLordXizor am 21.12.2004 21:23 schrieb:
Eine Weltmacht MUSS garnichts und erst recht nicht nur an sich denken.
Doch, muss sie! Wenn eine Weltmacht nicht versucht, ihre Eigeninteressen zu wahren, gefährdet sie ohne Not ihren Weltmachtstatus. Und die Weltmacht möchte ich sehen, die freiwillig (durch Nichtstun) untergeht. Fremdinteressen sind dabei in jedem Fall nachrangig.
Du würdest doch auch zuerst Dich und Deine Familie schützen bevor Du Deine Nachbarn verteidigst? Oder nicht?
RPDLordXizor schrieb:
Die Weltmacht muss eh nimanden zu fürchten in der heutigen Zeit außer den Terrorismus und der ist Heimatlos.
Reicht es nicht, wenn man "nur" den Terrorismus fürchten muss? Ist das allein nicht schon schlimm genug? Und muss eine Weltmacht sich deshalb nicht um ihre Eigeninteressen sorgen? Nur weil sie einen heimatlosen Gegner hat?
RPDLordXizor schrieb:
[...] verhungerne und krepierdene Kindern zu helfen liegen als nicht im Interesse der USA.
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe bloß auf Deine Frage, warum die USA nicht mehr für Entwicklungspolitik tun, entgegnet, dass ein Mehrengagement nicht im Interesse der USA liegt. Mit Entwicklungspolitik (also z.B. dem Kampf gegen Hunger und Krankheiten) allein lässt sich Terrorismus nicht verhindern oder bekämpfen. Ich habe damit aber nicht gesagt, dass die USA überhaupt keine Entwicklungspolitik betrieben. Insofern lassen sie auch nicht mehr Kinder in Entwicklunsländern verhungern als Deutschland es tut.
RPDLordXizor schrieb:
Dann hast du vielleicht einfach falsch gelesen und irgendwas reininterpretiert.
Das kann sein. Missverständnisse kann man nie ausschließen. Irren ist menschlich. Und man kann ja nun von Dir nicht gerade behaupten, dass Du mich immer richtig verstehst.
RPDLordXizor schrieb:
Die Tötung von Zivilisten als "Kolateralschaden" abzutun ist schon allein eine Disqualifikation. Diese Sichtweise entspricht der von Mördern und Killer und nicht von Demokraten.
Du sprichst hier von der gezielten Tötung von unschuldigen Zivilisten. Das tut die israelische Armee aber nicht. Das wäre ja ein offener Affront gegen das Völkerrecht. Was hätte Israel auch für ein Interesse an Genozid? Die zivilen Opfer sind nur deshalb zu beklagen, weil sie sich in der Nähe der Ziele der israelsichen Antiterrorpolitik aufhielten. Wenn die israelische Luftwaffe beispielsweise den Unterschlupf eines Terroristen bombardiert, kann sie vorher nicht immer genau wissen, wer sich alles dort befindet. Aber bevor der Terrorist aus Gründen der Nächstenliebe verschont wird, nimmt man halt Kolateralschäden in Kauf. So funktioniert nunmal Politik. Das persönliche Interesse (zu leben) muss sich in so einem Fall dem großen Interesse (Kampf gegen den terror, Schutz des Staates) unterordnen
Mit Mördern und Killern hat das alles aber herzlich wenig zu tun. Diese kennen Kolateralshäden nicht. Das Opfer wird von ihnen getötet und damit hat sichs. Wenn dazu nicht gerade eine Bomber verwandt wird, wird es keine anderen Opfer geben. Außerdem handeln Mörder aus niederen Motiven. (Ich habe das schonmal geschrieben.) Soldaten aber handeln nicht aus niederen Beweggründen; Soldaten sind keine Mörder.
RPDLordXizor schrieb:
Ob pal. oder israelischer Terror mit toten Zivilisten ist herzlich EGAL. Mord bleibt nunmal Mord!
Da hast Du recht!
RPDLordXizor schrieb:
Was hat die Prägung mit dem Demokratieverständnis zu tun?
Nenn mir einen westlichen Staat, der nicht demokratisch ist (Der Westen schließt in diesem Fall Südamerika nicht ein). Dann siehst Du, dass westliche Prägung und Demokratie sehr eng zusammenhängen. Demokratie ist ein westliches Ideal, eine Wertvorstellung. Insofern hat Prägung mit Demokratieverständnis ziemlich viel zu tun.
RPDLordXizor schrieb:
Es ist völlig irrelevant ob [israel] arabischer oder westlicher geprägter Staat ist.
Nein, das ist überhaupt nicht irrelevant. Israel ist ein nichtarabischer Staat in einer arabischen Region. Wäre Israel ein arabisch geprägtes Land (was nur mit einer arabischen Bevölkerungsmehrheit möglich wäre - was aber natürlich auch dem Selbstverständnis Israels als Staat der Juden widerspräche), gäbe es den Konflikt in der Region doch gar nicht.
RPDLordXizor schrieb:
Demokratie bedeutet:
1. nicht fremdes Gebiet zu besetzen/besetzt zu halten
2. nicht fremdes Land sich durch Besiedelung mit Israelis aneigenen zu wollen
3. keine Zivilisten zu töten bzw. deren Tod in Kauf zu nehmen (genau das ist der Unterschied einer Demokratie und dem Handeln von Terroristen)
4. nicht eine gnadenlose 2-Klassen Gesellschaft zu betreiben (ich sage nur Flüchtlingslager)
5. Staat und Religion zu trennen (ist bis heute nicht geschehen)
Dann ist Deutschland keine Demokratie.
Das musst du mir genauer darlegen weil ich bis jetzt keine abgesperrte Flüchtlingslager und besetzte Gebiete gefunden habe.
Ich habe Deine Demokratiebedeutungserklärung beim ersten Lesen falsch verstanden. Natürlich hast Du damit recht. Und natürlich ist Deutschland dann auch eine Demokratie. Fehler eingesehen!
RPDLordXizor schrieb:
Friedenswillen heißt nicht einen kleinen Küstenstreifen zu räumen um gleichzeiting den Siedlungsbau im WJL auszubauen und voranzutreiben. Viele Medien berichten leider nur vom Abzugsplan und nicht von dem was da noch passieren soll. Das ist wirklich kein Friedensangebot sondern weiter versteckter Landraub.
Doch, das ist ein Friedensangebot. Definitiv. Nur ist das an Bedingungen geknüpft. Du kannst doch nicht so naiv sein zu glauben, Israel würde so mir nichts Dir nichts einem Frieden zustimmen, bei dem die Palestinenser ihren Staat bekommen und Israel nur Zugeständnisse machen muss.
RPDLordXizor schrieb:
Das kommt wohl ganz auf Israel an und wie weit man bereit ist auf besetztes Land zu verzichten und die Siedler zu evakuieren. Im Gegenzug für die Anerkennung des Staates Israel ohne WJL und Gaza sollte man auch die Golan-Höhen an Syrien zurückgeben.
Nur dann würde ich die Chance auf richtigen Frieden sehen.
Die Roadmap ist da ein guter Plan dafür aber ich glaube nicht das Israel ihn erfüllen wird. Man hat einfach zuviel Angst vor den eigenen religiösen und nationalen Fanatikern.
Stimmt, die Situation ist sehr verfahren. Deshalb ist es ja auch so schwer, eine Lösung zu finden. Jede Partei stellt große Forderungen und ist nur zu geringen Opfern bereit. Da hilft auch die Roadmap nur bedingt.
RPDLordXizor schrieb:
Wenn israelische Soldaten sich plötzlich von palästinensichen Frauen und Kinder bedroht gefühlt haben, wird das niemand erfahren noch dürfte es die Millitärführung sehr stören.
Und was hat das jetzt mit "Spaß am Töten" tun?
Ist das töten von Frauen und Kindern nur weil am Angstgefühle hat kein Spaß am töten oder zumindest unverhältnismäßig?
Spaß und Unverhältnismäßigkeit sind zwei vollkommen verschiedene Dinge. Wenn Soldaten ihr Leben bedroht sehen (weil z.B. eine Person mit Sprengstoffgürtel auf sie zukommt), dann haben sie natürlich Angstgefühle. Um ihr Leben zu verteidigen, eröffnen sie dann (in Angst) das Feuer (was ihr gutes Recht ist und was auch völkerrechtlich wasserdicht ist). Wieso sollten Soldaten dann im Anschluss aber Freude/Spaß empfinden? Das ist doch paradox. Töten aus Angst (besser: zur Selbstverteidigung) ist bestimmt kein Spaß.
Ich habe es bereits mehrmals gesagt. Und ich sage es an dieser Stelle gerne noch einmal. Soldaten töten nicht zum oder mit Spaß.
P.S.: Achte bitte bei Deinen folgenden Antworten etwas mehr auf die Orthographie! Es ist zeimlich schwer, Deiner Argumentation zu folgen, weil Deine Sätze von Fehlern nur so strotzen.