Ich hab doch geschrieben: Keine nationalen Ligen, sondern europäische Ligen als Ersatz. Nationale Ligen dann halt wirklich nur für schwache Mannschaften, die es nicht in die europäischen Ligen schaffen.
Dazu hab ich ja geschrieben, was ich davon halte. Da werden über kurz oder lang nur wenige Länder mit jeweils mehreren Mannschaften vertreten sein, und irgendwann hast du dann FAST so was wie eine elitäre abgeschottete Liga mit Vereinen (auf aktueller Basis) wie Real, Atletico, Barca, Bayern, Dortmund, Arsenal, Chelsea, Man U und Man C usw. - wen interessiert das dann noch außer die Leute, die schon Fans von diesen Teams waren? Und wie viele werden das Interesse verlieren, wenn dann zB die Bayern eben im Durchschnitt nur noch 4. werden und NICHT mehr so oft gewinnen, dass es ein leichtes ist, Fan zu sein?
Und wenn es zB nur 4-5 Euro-Leagues geben würde: wer bestimmt dann, welche Vereine mitmachen dürfen pro Land? Was ist zB mit Vereinen, die vlt vor 10 Jahren nicht international vertreten waren, es aber jetzt regelmäßig sind? Die wären "damals" nicht in so ein Euroleague-System reingekommen, weil sie in ihrer Liga "nur" 8. waren. Damit verbaut man total die langfristige Spannung.
Zum Thema Geld und Reisen: Wie funktioniert das in den USA? Europa ist dagegen flächenmäßig ein Witz.
In den USA ist das was völlig anderes. Da hast du eher eine "künstlich" geschaffene Liga mit Teams, hinter denen reiche Leute sitzen und die eine Lizenz kaufen und wissen, worauf sie sich einlassen. Und es sind ja nur 20 Teams und nicht 200 Teams oder so, was der Fall wäre, wenn du nur die 10 größten Ligen Europas in neue "Euroligen" unterteilen würdest und verlangst, dass zB der FC Porto oder der SC Neapel c.a. 17 mal pro Saison Reisen zwischen 200 und 2500km machen muss, damit er überhaupt am Wettbewerb teilnehmen darf, aufzusteigen. Und die ganze Fußball-Fantradition in den USA ist UM WELTEN nicht mit dem zu vergleichen, was wir hier haben - hier sind Auswärtsfahrten das Salz in der Suppe, nicht umsonst werden ja Vereine, die an sich nur wegen potenten Geldgebern Erstligist sind, ungern gesehen, weil die oft nur wenige Fans haben und somit auch wenig Leute mitreisen bei Auswärtsspielen. Zudem sind die USA schon immer ein rel. großes Flächenland gewesen, da ist es sowieso "gefühlt" was ganz anderes, mal 1000km zu reisen - und trotzdem: in der US-Liga werden die Teams ja in zwei Conferences unterteilt, und man spielt gegen die Teams aus der anderen Conference nur EINmal, also kein Rückspiel, eben auch WEIL es ansonsten zu häufig zu lange Reisen wären.
In den USA ist das ganze Fanwesen auch ganz anders, und du hast viele extrem große Städte, die sehr viele Leute anziehen, da ist ein Stadion rel. voll, obwohl sich vlt. 2% der Einwohner dafür interessieren, dass es überhaupt nen Fußballverein in der Stadt gibt
Ich hab bei meiner Idee (das war ja nicht wirklich ein durchdachter Vorschlag, sondern eher ein Hirnfurz wenn Du so willst^^)
okay
...nicht an alle möglichen Nachteile und negativen Effekte gedacht
daher versuch ich eben zu erklären, warum das aus meiner Sicht mit IMHO ganz logischen und plausiblen Argumenten in der Praxis wohl nicht klappen wird.
sondern eher daran wie eine europäische Liga mit Topmannschaften wie Real, Barca, Bayern, ManU, PGS, Juve, usw. aussehen könnte! Und das stelle ich mir durchaus reizvoll für die Zuschauer vor. So eine Liga wäre mit Sicherheit um einiges spannender als unsere Bundesliga oder die Primera Division, wo sich auch jedes Jahr Real und Barca um den Titel streiten.
Die Liga mag vielleicht was die Titelfrage angeht "spannender" sein, weil die Teams näher beieinander sind, aber ich fänd eine elitäre eigene Liga ohne Bezug zu der jeweils eigenen Nation insgesamt deutlich langweiliger. Und es bleibt ja die Frage: wer bestimmt dann, welcher Verein da mitspielen darf? Und wird das Team denn immer noch SO beliebt sein, wenn es nach 5-6 Jahren in dieser Eliteliga dann doch nur im Mittelfeld ist? Warum sind denn Barca und Real so beliebt? Eben WEIL sie die spanische Liga zu 90% beherrschen und immer wieder dort Meister wurden, was als schwer gilt. Die haben sich ihren Ruf nur WEGEN der nationalen Erfolge überhaupt die Basis gelegt, und wenn die sich dann international mit weiteren 20 Spielen beweisen, wird das halt noch getoppt - aber das nationale bleibt die Basis.
Und so oder so: auch DIESE Liga würde sicher nach einigen Jahren 2-3 Vereine produzieren, die an sich alles unter sich ausmachen. Und wo bleibt die Spannung ab Platz 3, wenn es NUR um den Titel geht? Spätestens im letzten Saisondrittel sind doch ganz sicher maximal 20% der Teams noch im Titelrennen, und die Spiele der anderen Teams interessieren dann keine Sau mehr. In nationalen Ligen hast du noch den Abstieg sowie einige Quali-Plätze fürs internationale Geschäft als Faktor.
Wenn du jetzt vorschlagen würdest, die Championsleague wirklich als Liga stattfinden zu lassen, also unter Woche CL und gleichzeitig spielen die Vereine weiterhin in ihrer Nationalen Liga, und die CL würde ohne "Finale", sondern rein durch ein Ligasystem entschieden, dann würde ich schon eher zustimmen. Aber ich sehe auch da zwei große Nachteile, wegen der man die Idee an sich auch wieder vergessen kann: der erste wäre der schon genannte, dass es gegen Saisonfinale so sein wird, dass viele Vereine völlig uninteressant werden. Der zweite wäre: wenn ein Verein in der CL etwas abgeschlagen ist, wird er sich auf die nationale Liga konzentrieren und in der CL keine Leistung mehr zeigen. Das schadet dem Wettbewerb. Es wird ja nicht ohne Grund ab dem Achtelfinale der aktuellen CL im K.O-System gespielt: die "schwachen" Teams sind ganz raus, und dann ist JEDE Begegnung spannend, weil in zwei Spielen das Weiterkommen entschieden wird. Spannend ist das Rückspiel nur dann vlt nicht mehr, wenn das Hinspiel ein 6:0 Auswärtssieg war...
Man könnte aber vlt darüber nachdenken, weniger Gruppen mit dafür mehr Mannschaften zu kreieren und direkt mit einem Viertelfinale loszulegen. zB 4 Gruppen mit je 8 Teams statt 8 mit je 4 Teams. Und die jeweils beiden ersten kommen ins Viertelfinale.
Man sollte nicht vergessen: auch bei der jetzigen CL spielen die Finalisten vorher immerhin mind. 14 Spiele - wenig ist das ja nicht