Herbboy
Spiele-Gott/Göttin
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Die einen so, die anderen so. Die Idee stammt ja von einer Rollstuhlfahrerin, insofern kann man das wohl kaum verallgemeinern, dass die Mehrzahl der Rollstuhlfahrer auf keinen Fall auch im Spiel einen Helden-Rollstuhlfahrer spielen würde. Mit dem gleichen Argument könnte man ja auch sagen, dass es in Rollenspielen keine Zwerge geben sollte, weil Kleinwüchsige das niemals spielen wollten...Als Gag für ne Spendenaktion usw. ist das schon cool, aber ganz ehrlich ... sollte gerade ein Rollstuhlfahrer nicht eher die Fantasie eines laufenden Helden ausleben wollen? o.O
Wie kommst du (und andere) bitte auf diesen Quatsch? ^^ Ich hab es doch schon zuvor erklärt: Ein Dungeon ist einfach nur eine Anordnung von Räumen und Gängen, in denen der Spieler dann Aufgaben erfüllt - mehr nicht. Wie kommt man auf den Gedanken, ein Dungeon müsse zwangsweise bauliche Barrieren haben? ^^Ansonsten macht es einfach keinen Sinn ... der Sinn eines Dungeon ist es ja gerade das er NICHT barrierefrei ist.
Ein Dungeon KANN ein Labyrinth voller Barrieren, Fallen, Abgründen, Mauern usw. sein, aber es kann ebenso gut ein ganz normales Haus, eine Höhle, ein Keller usw. sein, oder bei einem modernen Spiel zB ein Bürokomplex, bei dem es sogar seltsam wäre, wenn der NICHT barrierefrei wäre. Der Sinn eines Dungeons ist NICHT, dass es voller Barrieren ist. Der Sinn ist, dass man darin herumlaufen und Dinge finden muss, Gegner besiegen muss, Rätsel lösen muss usw. - und das soll dem Spieler natürlich schwer gemacht werden. Das MUSS doch nicht mit Barrieren verbunden sein, wie kommt man nur auf so eine Idee??? ^^ Es gibt zig andere Dinge abseits von Barrieren, die es dem Spieler schwer machen. Im Gegenteil: so was wie eine Treppe wäre ja an sich nicht mal eine Barriere, dürfte aber für eine Barrierefreiheit nicht vorhanden sein, außer es gibt ne Rampe oder nen Aufzug.
Lauf doch mal durch ein normales PC-Rollenspiel, da hast du haufenweise Dungeons, in denen es keine "Barrieren" im Sinne von "für Rollstuhlfahrer nicht machbar" gibt. Und wenn es in Dungeons doch mal richtige Barrieren gibt, die selbst ohne Rollstuhl nicht oder kaum überwindbar sind, dann ist das oft ein Design-Kniff, damit man einen bestimmten Weg langgehen muss bzw. nicht schon am Anfang an bestimmte Orte rankommt und gleichzeitig oft fast genau da rauskommt, wo man Anfang das Dungeon betreten hat. So was könnte man aber ebenso gut durch einen Geheimgang lösen, den man nur von der Seite öffnen kann, die man NACH Besuch des Hauptraumes erreicht.
@Neaowulf: Du tust ja so, als MÜSSTEN Rollstuhlfahrer einen Rollstuhlcharakter spielen ^^ Es ist eine Option - jeder Rollstuhlfahrer, der gerade NICHT an seine Behinderung erinnert werden will, kann doch alles andere als Charakter spielen. Es gibt auch Rollstuhlfahrer oder auch Angehörige anderer oftmals benachteiligter Gruppen, die froh sind, im Rollenspiel genau SO sein zu können, wie sie sind, aber eben mit einem Wunsch-"Beruf" und Helden-Skills. zB Kleinwüchsige, die bewusst einen Zwerg-Charakter nehmen, oder Dunkelhäutige, die bewusst einen schwarzen Charakter nehmen usw. - die Idee kommt ja wie gesagt von einer Rollstuhlfahrerin, die genau das wollte: Trotz Rollstuhl Held sein können.
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