Ich bin mal so frei und unterstelle der Mehrheit hier, dass sie das entsprechende Interview im Spiegel nicht gelesen hat
Dann würde sich nämlich schnell ein etwas anderes Bild ergeben. Im Grunde ist es ein langweiliges "Streitgespräch". Der EA Mann (huch EA sind ja plötzlich die "Guten"...

) diskutiert eigentlich auf Augenhöhe mit dem Psychologen. Sie sind sich in vielen Punkten einig, unter anderem auch mit dem, dass es Spieler gibt, die ein Suchtverhalten an den Tag legen und darin, dass nicht jeder der viel spielt gleich als Süchtig klassifiziert werden kann. Der Streit, wenn man es denn so nennen will, dreht sich im Endeffekt darum, wie man dem Problem der tatsächlich süchtigen Spieler begenet, bzw. wie man präventiv dagegen Vorgehen kann. Ebenso Thema ist, wie man mit Jugendlichen umgehen soll, die soviel Spielen, dass nachweislich die Sozialkontakte und die schulischen Leistungen leiden. Der EA Mensch nimmt hier vor allem die Eltern in die Pflicht, während der Psychologe auch ganz richtig einwendet, dass auch elterliche Kontrolle nur bis zu einem bestimmten Punkt funktioniert und das der EA Mann hier von einem idealen Familienbild ausgeht, dass so nicht immer der Wirklichkeit entspricht. Im Endeffekt kommen die beiden von sich aus auf keine Lösung. Es wird (vom Spiegel) wieder die Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen angeführt, die dem interessierten Spieler ja auch nicht erst seit gestern bekannt ist.
Gegen Ende des Gesprächs, wird vom Spiegel suggestiv untergeschoben, man könnte doch über eine Steuer nachdenken. Dies lehnt der Psychologe nun nicht gleich in Bausch und Bogen ab, während der EA Vertreter das logischer Weise tut.
Der Gedanke mit der Steuer kommt also nicht von dem bösen bösen Psychologen, sondern er wird ihm vom Spiegel am Ende des Gesprächs im Endeffekt untergeschoben und er lehnt es nicht direkt ab, sondern sagt, dass dies ein Ansatz wäre, den man Prüfen könnte.
Insgesamt ist der Aufreger an dem ganzen Thema eher, wie die Spiegelredaktion auf das Thema reagiert, dass sie zumindest fragwürdige Studie des KfN ins Feld führt und vor allem, dass hier mit Suggestivfragen gearbeitet wird. Insgesamt hab ich den leisen Verdacht, dass der Artikel auf einen Leserbrief fußt, den der uns allen bekannte Dr. Pfeiffer im Spiegel veröffentlicht hat, nach dem letzten größeren Spiegel Titel zum Thema Computerspiele. Dieser hat nämlich direkt wieder große Kritik geübt, die Computer- und Videospiele gegeißelt und dem Spiegel Verleugnung vorgeworfen. Wir haben hier also ein außerordentlich schlechtes Stück Journalismus vor uns, nicht den nächsten großen Aufreger zum Thema Computerspiele.