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    Vielen Dank

CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Bonkic am 12.04.2007 23:44 schrieb:
Boesor am 12.04.2007 23:39 schrieb:
ich würde sagen, für einen Deserteur im Frühjahr 1945 die Todesstrafe zu fordern ist ungerecht!


hmm, für dich und für mich mag das unrecht sein, wie eigentlich jedes urteil, das im namen des ns- regimes gesprochen wurde, aber ich schätze mal da war die stimmungslage in der bevölkerung - selbst oder sogar gerade 1945 - eine ganz andere.

Bleibt nur die Frage ob so jemand sich für das Amt des Ministerpräsidenten eignete und heute als "Gegener des NS Regimes" gefeiert werden kann.
Ich sag mal so, der von mir so gerne zitierte Willy hats anders gemacht....
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

ich98 am 12.04.2007 23:49 schrieb:
Und Die Forderung des Todesurteils gegen den Deserteur 1945 war auch nicht seine einzige Option. Er hätte auch nach "Recht udn Gesetz" eine Freiheitsstrafe fordern können. Hat er aber nicht
Wie fühlen sich wohl Amerikanische Richter/Jury-Mitglieder, wenn sie das lesen^^

Ich glaube kaum das du das miteinander vergleichen kannst.
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Boesor am 12.04.2007 23:52 schrieb:
ich98 am 12.04.2007 23:49 schrieb:
Und Die Forderung des Todesurteils gegen den Deserteur 1945 war auch nicht seine einzige Option. Er hätte auch nach "Recht udn Gesetz" eine Freiheitsstrafe fordern können. Hat er aber nicht
Wie fühlen sich wohl Amerikanische Richter/Jury-Mitglieder, wenn sie das lesen^^

Ich glaube kaum das du das miteinander vergleichen kannst.

Sind doch beides Todesurteile und nach verschiedenen Meinung ist keins von beiden moralisch vertretbar.
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Boesor am 12.04.2007 23:50 schrieb:
Bleibt nur die Frage ob so jemand sich für das Amt des Ministerpräsidenten eignete

hmm, darum gings hier doch jetzt eigentlich mal gar nicht.
ich kann dir nur so viel sagen - ich hätte ihn mit diesem vorwissen, mal ganz sicher nicht gewählt.

und heute als "Gegner des NS Regimes" gefeiert werden kann.

da stimme ich uneingeschränkt zu, von - wenn auch stiller - opposition zum ns regime kann ich bislang herzlich wenig entdecken.


Ich sag mal so, der von mir so gerne zitierte Willy hats anders gemacht....

das vergleichen von einzelschicksalen ist in meinen augen unangebracht und auch unfair.
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Bonkic am 12.04.2007 23:56 schrieb:
das vergleichen von einzelschicksalen ist in meinen augen unangebracht und auch unfair.

Dann sind wir ja ausnahmsweise im Grunde einer Meinung.
Mit dem Willy Beispiel wollte ich auch nur aufzeigen das man nicht so (aktiv) mitschwimmen musste wie Filbinger.
Sicherlich verurteile ich keinen der nicht so aktiv dagegen war wie Brandt.
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

ich98 am 12.04.2007 23:55 schrieb:
Sind doch beides Todesurteile und nach verschiedenen Meinung ist keins von beiden moralisch vertretbar.

Stell dir mal vor es kommt in den USA eine neue regierung mit neuen Moralvorstellungen an die Macht.
Es wird festgestellt das solche Todesurteile mit den Werten der neuen Gesellschaft nicht übereinstimmen, ja das es sogar im Grunde unmenschlich war solche urteile zu fällen.
Könntest du dir vorstellen das ein solcher Richter in diesen neuen USA ein hohes politisches Amt bekommt, obwohl er sich nie von seinem damaligen Handeln distanziert hat?
 
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Boesor am 13.04.2007 00:02 schrieb:
Stell dir mal vor es kommt in den USA eine neue regierung mit neuen Moralvorstellungen an die Macht.
Es wird festgestellt das solche Todesurteile mit den Werten der neuen Gesellschaft nicht übereinstimmen, ja das es sogar im Grunde unmenschlich war solche urteile zu fällen.
Könntest du dir vorstellen das ein solcher Richter in diesen neuen USA ein hohes politisches Amt bekommt, obwohl er sich nie von seinem damaligen Handeln distanziert hat?

Wie soll der sich distanzieren können? Er hats schließlich gemacht, nur unter Voraussetzungen, die es gestattet haben.

Wenn das öffentlich wird, wird er von denen, die dass nicht gut finden, sowieso nicht gewählt!
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

ich98 am 13.04.2007 00:04 schrieb:
Wie soll der sich distanzieren können? Er hats schließlich gemacht, nur unter Voraussetzungen, die es gestattet haben.

Wenn das öffentlich wird, wird er von denen, die dass nicht gut finden, sowieso nicht gewählt!

hmm ja, wie kann man sich davon distanzieren?
Ich würde spontan sagen in dem man sagt das es Unrecht war (ja, obwohl es dem gesetz entsprach war es Unrecht!!!!!)
In dem man nicht Sätze sagt wie: "Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht gewesen sein"

Filbinger war uneinsichtig und das hat ihn nicht nur seinen Job gekostet sondern auch seinen Ruf.
Und zwar zu Recht!
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Boesor am 13.04.2007 00:07 schrieb:
hmm ja, wie kann man sich davon distanzieren?
Ich würde spontan sagen in dem man sagt das es Unrecht war (ja, obwohl es dem gesetz entsprach war es Unrecht!!!!!)
In dem man nicht Sätze sagt wie: "Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht gewesen sein"

Filbinger war uneinsichtig und das hat ihn nicht nur seinen Job gekostet sondern auch seinen Ruf.
Und zwar zu Recht!

Man kann ihn als Mensch nicht mögen, wenn er seine Fehler nicht eingesteht, aber anklagen bzw. rechtlich angreifbar bleibt er deshalb nicht.
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

ich98 am 13.04.2007 00:10 schrieb:
Boesor am 13.04.2007 00:07 schrieb:
hmm ja, wie kann man sich davon distanzieren?
Ich würde spontan sagen in dem man sagt das es Unrecht war (ja, obwohl es dem gesetz entsprach war es Unrecht!!!!!)
In dem man nicht Sätze sagt wie: "Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht gewesen sein"

Filbinger war uneinsichtig und das hat ihn nicht nur seinen Job gekostet sondern auch seinen Ruf.
Und zwar zu Recht!

Man kann ihn als Mensch nicht mögen, wenn er seine Fehler nicht eingesteht, aber anklagen bzw. rechtlich angreifbar bleibt er deshalb nicht.

Wie oben bereits erwähnt, es ging nie darum ihn rechtlich zu belangen.
Es geht darum das es einfach falsch ist ihn als "Gegner des Nazi Regimes" zu bezeichnen.
Und es geht mir zu betonen das so jemand sich nicht für ein hohes Amt in einer Demokratie eignet.
 
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Boesor am 13.04.2007 00:13 schrieb:
Und es geht mir zu betonen das so jemand sich nicht für ein hohes Amt in einer Demokratie eignet.

Gegner war er dann wohl eher nicht. Die großen Gegner haben meistens nur bei 1944/45 gelebt.

Hat er seine Aufgaben denn gut gemacht? Wenn ja, dann ist er nur ungeeignet, weil man ihm moralisch verwerfliches vorwerfen kann.
 
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ich98 am 13.04.2007 00:15 schrieb:
Hat er seine Aufgaben denn gut gemacht? Wenn ja, dann ist er nur ungeeignet, weil man ihm moralisch verwerfliches vorwerfen kann.

Keine Ahnung, mir gehts ja nur um die "Nazi" Vergangeheit.
Und mir reicht das auch.
 
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Boesor am 12.04.2007 23:50 schrieb:
Bleibt nur die Frage ob so jemand sich für das Amt des Ministerpräsidenten eignete

erzähl das mal einem gewissen Vorsitzenden einer gewissen Partei der mal in den Diensten eines gewissen Geheimdienstes gestanden hat und mittels diverser juristischer Kniffe ebenfalls eine (ohnehin nicht gewollte) Vergangenheitsbewaeltigung verhindert.
 
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TBrain am 13.04.2007 00:37 schrieb:
Boesor am 12.04.2007 23:50 schrieb:
Bleibt nur die Frage ob so jemand sich für das Amt des Ministerpräsidenten eignete

erzähl das mal einem gewissen Vorsitzenden einer gewissen Partei der mal in den Diensten eines gewissen Geheimdienstes gestanden hat und mittels diverser juristischer Kniffe ebenfalls eine (ohnehin nicht gewollte) Vergangenheitsbewaeltigung verhindert.

Es ist schon spät, vielleicht kapiere ich deshalb nicht von wem du gerade sprichst
 
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ich98 am 12.04.2007 23:37 schrieb:
Maria-Redeviel am 12.04.2007 23:25 schrieb:
Huch! So hab ich das ja noch gar nicht betrachtet. Men stelle es sich vor: gestern wars noch legal, Juden umzubringen, morgen steht man dafür schon vor dem Kriegsverbrechertribunal. Verrückte Welt!

Du handelst also heute nicht nach dem Gesetz, da es irgendwann mal verboten sein kann und man dir dann an den Karren fahren kann, interessant. :B

Schon mal was von Kategorischen Imperativ gehört?

Gegenfrage: Warum befolgst du Gesetze? Weil man das einfach so tut?
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Boesor am 13.04.2007 01:01 schrieb:
TBrain am 13.04.2007 00:37 schrieb:
Boesor am 12.04.2007 23:50 schrieb:
Bleibt nur die Frage ob so jemand sich für das Amt des Ministerpräsidenten eignete

erzähl das mal einem gewissen Vorsitzenden einer gewissen Partei der mal in den Diensten eines gewissen Geheimdienstes gestanden hat und mittels diverser juristischer Kniffe ebenfalls eine (ohnehin nicht gewollte) Vergangenheitsbewaeltigung verhindert.

Es ist schon spät, vielleicht kapiere ich deshalb nicht von wem du gerade sprichst

vermutlich vom Gregor
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

derPhilippausmwald am 13.04.2007 09:24 schrieb:
Boesor am 13.04.2007 01:01 schrieb:
TBrain am 13.04.2007 00:37 schrieb:
Boesor am 12.04.2007 23:50 schrieb:
Bleibt nur die Frage ob so jemand sich für das Amt des Ministerpräsidenten eignete

erzähl das mal einem gewissen Vorsitzenden einer gewissen Partei der mal in den Diensten eines gewissen Geheimdienstes gestanden hat und mittels diverser juristischer Kniffe ebenfalls eine (ohnehin nicht gewollte) Vergangenheitsbewaeltigung verhindert.

Es ist schon spät, vielleicht kapiere ich deshalb nicht von wem du gerade sprichst

vermutlich vom Gregor

vermutlich ;)

interessanter (umfangreicher) Link: http://www.buskeismus.de/faelle/fall_gysi.htm
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Dennoch kann man als Ministerpräsident nicht hingehen und die Vergangenheit eines, sagen wir mal "nur" Mitläufers, als Widerständler darzustellen. Das ist absolute Verdrehung der Tatsachen. Wobei die Frage Mitläufer oder Mittäter auch noch zu klären wäre. Denn er hätte genauso gut auf sein Amt verzichten können, oder mildere Urteile sprechen können. Das schlimme ist ja das er selber im nachhinein nicht eingesehen hat, dass er falsch gehandelt hat.
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Boesor am 12.04.2007 23:03 schrieb:
Da stellt sich mir doch die Frage wie wir "normalen" Bürger es je schaffen sollen vernünftig mit der Vergangenheit umzugehen, wenn bei Parteifreunden solche Beschönigungen (um nicht zu sagen Lügen) verbreitet werden können.

Alles leugnen oder was?

Erstaunlich, aber ich muss dir mal rundum zustimmen.

Interessant finde ich an der Angelegenheit jedoch, wie reflexhaft eben jene Verteidiger von Alt-Nazis reagieren, wenn es um linke Vergangenheitsbewältigung á la Stasi oder RAF geht - nein, das ist ja unverzeihlich. Aber bei Nazis darf man schon mal ein Auge zudrücken, waren ja alles nur Mitläufer.

Ich hasse Doppelmoral.
 
AW: CDU: Vergangenheitsbewältigung mal anders.

Freaky22 am 13.04.2007 10:38 schrieb:
Dennoch kann man als Ministerpräsident nicht hingehen und die Vergangenheit eines, sagen wir mal "nur" Mitläufers, als Widerständler darzustellen. Das ist absolute Verdrehung der Tatsachen. Wobei die Frage Mitläufer oder Mittäter auch noch zu klären wäre. Denn er hätte genauso gut auf sein Amt verzichten können, oder mildere Urteile sprechen können. Das schlimme ist ja das er selber im nachhinein nicht eingesehen hat, dass er falsch gehandelt hat.

Der Eindruck sollte auch nicht entstehen. Der besagte Richter ist ja nun tot, womit die Gefahr, dass er irgendwann nochmal in ein Amt gewählt wird, irgendwo bei Null liegt.
 
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