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devilsreject
Gast
Nun gibt es aber ein kleines Problem: Das ist ein Spiel und die Spieler (also die Typen, die den Computer bedienen, nicht die Figuren, die sie durch die Level steuern) haben nicht zwangsläufig in der Realität eine militärische/taktische Ausbildung genossen.
Genauso wenig wie zB eine Wirtschaftssimulation die Realität 100%ig abbildet, tut dies eine Soldaten Simulation. (Oder mußtet ihr euch in einem Kriegsshooter ingame schon mal mit einer Erkältung, einer Familienfeier oder auch nur dem Wecker stellen oder Brot schmieren beschäftigen?
Krieg ist nun mal Krieg. Schön ist da nix dran und Verbrechen und brutale Tötungsdelikte sind da an der Tagesordnung. Da wird es auch mal Situationen geben, in denen Zivilisten dran glauben müssen, weil sonst noch mehr Zivilisten dran glauben müßten.
Grundsätzlich stimme ich dir zu, jedoch sollte man die moralischen Aspekte in einer Kriegssimulation nicht außer Acht lassen. Eben deshalb kommst du zum Start-Bildschirm zurück wenn du das Baby tötest. Ja es ist ein Spiel, jedoch versucht COD Modern Warfare tatsächlich real mögliche Missionen im Hier und Jetzt abzubilden. Da ist es nur sinnvoll auch den gesellschaftlichen Maßstab vom Hier und Jetzt abzubilden.
Auch in Wirtschaftssimulation versucht man die realen Möglichkeiten in ein Spiel zu packen. In Need for Speed kommt ja auch nicht ohne Grund beim Start der Hinweis, das es ein Spiel ist und man das Fahrverhalten bitte nicht im Straßenverkehr anwendet.
Zum Thema Krieg ist Krieg, da machst du es dir ebenfalls einfach. Nehmen wir zum Beispiel mal die Amerikaner, die wohl im Schnitt die höchste Quote beim "versehentlichen" Töten von Zivilisten anführt in der westlichen Welt. Die Soldaten müssen sich im Nachgang dafür verantworten. Das bedeutet eben nicht das es immer vermieden wird, aber die Soldaten müssen sich trotzdem dafür verantworten und zwar nicht mit einem "gehe zum Start Bildschirm zurück." Ob die Strafen angemessen sind ist ein komplett anderes Thema.
Frage: Warum denn nicht?
In Spielen wird man für alles Mögliche belohnt, was in der Realität moralisch gesehen höchst verwerflich wäre.
In Unreal Tournament gibt es beispielsweise Anfeuerungen vom "Moderator" bei jedem "HEADSHOT!" und Mehrfachmorde eines Killstreak werden mit gesteigerten Begriffen wie "MULTIKILL", "MEGAKILL!!!!" etc "belohnt".
In WoW gibt es Quests, bei denen man Gefangene foltern muß, damit die Informationen liefern und bekommt bei Erhalt der Information eine Questbelohnung.
In Dungeon Keeper kann man Lebewesen durch eine Domina foltern lassen, die dabei Freudensschreie ausstößt,
In Starcraft kann man Parasiten in die Gegner einpflanzen, die Alien-like aus den Opfern herausplatzen und diese in zig Stücke zerplatzen lassen.
In Prototype sind die NPCs eigentlich nur eine Ressource, die man zur Tarnung oder als "Healthpack" auffressen kann.
In Giants: Citizen Kabuto sind Gegner für King Kong Verschnitt Kabuto auch nur Healthpacks oder Opfer und man kann sich sogar einen Gegner aufs Horn spießen, um den erst später als Healthpack zu verwenden.
In Painkiller gibt es iirc ein Achievement, wenn man die Level nur mit den Holzpflöcken als Waffe abschließt. Sprich: Die Gegner mit eben jenen Holzpflöcken durchbohrt und damit auch des öfteren an der Wand befestigt.
Alle genannten Spiele würde ich din die Kategorie Fantasy oder ScienceFiction einordnen, je nach Spiel gehört es zum Konzept. Ich will nicht den Moralapostel spielen, aber hinterfragbar sind die Spiele von der Seite her allesamt. Der letzte Teil von COD war auch sehr ScienceFiction, dieser aber bildet im Grunde das hier und jetzt ab, das könnte so tagtäglich passieren, und ist es in der Vergangenheit auch schon, da darf man ruhig die Moral in das Spiel mit einfließen lassen. Und wie wir seit dem Beitrag wissen, müssen einige Menschen ernsthaft darauf hingewiesen werden Babys und Zivilisten nicht zu erschießen
Nicht umsonst gibt es das Klischee des "Murder Hobo", den unser gespielter "Held" darstellt: ein massenmordender Herumstreicher, der für ein paar Gold Questbelohnung seine eigene Großmutter köpfen und den Kopf verkaufen würde.
Wie gesagt, für mich spielt das der Kontext schon eine Rolle, da könnte man als Beispiel GTA aufführen. Die Konsequenzen sind im Grunde viel zu gering wenn man Zivilisten überfährt oder gnadenlos abknallt Die Grenzen sind da fließend. Ich spiele solche Spiele ja auch gern, aber eben weniger um zielgerichtet Zivilisten abzuknallen, außer es gehört, warum auch immer, explizit zur Story.
Was ich sagen will: Spielwelt und reale Welt unterscheiden sich radikal: Nur weil ich in der Spielwelt (un)gern Hatred gespielt habe, in dem man einen Amokläufer spielt, hat das überhaupt nichts mit der Realität zu tun. Und wenn ich ingame einen Babyshooter Simulator spielen würde, hätte das ebenso wenig mit der Realität und den dort geltenden moralischen Vorstellungen zu tun.
Ja das DIng ist, das muss man über seinen Tellerrand hinaus schauen. Die meisten Menschen sind sicher gefestigt genug zwischen Spiel und Realität unterscheiden zu können. Aber eben leider nicht alle! Ich will jetzt auch nicht in jedem Spiel mit Realismus überhäuft werden, trotzdem darf man Moral und Konsequenzen durchaus mit einfließen lassen, und ich finde COD hat es da schon relativ gut gelöst indem eben Zivilisten töten bestraft wird, und das ist doch auch absolut in Ordnung, wenn man bedenkt das es eben auch garnicht Ziel des Spiels ist Zivile Personen zu töten.
Spiele sind immer auch Rollenspiele mit einem "Wie wäre es, wenn ...?" Faktor, in dem man seine Fantasie durchaus auch mal auf fragwürdige Wege schicken kann.
Was auch jeder hier schon unzählige Male getan hat. Man denke nur an die jeweiligen "Begründungen", warum man denn jetzt gerade gegen die Gegner des aktuellen Auftrags kämpfen soll.
Kostprobe gefällig?
Ja wie gesagt im Kontext eines Spiels mag das passen und auch spielerisch sogar richtig Spaß machen. Ich bin auch nicht grundsätzlich dagegen. Aber in diesem speziellen teil COD Modern Warfare finde ich es gut und absolut super das man "bestraft" wird wenn man seine Aufgabe nicht wahr nimmt. Den und das ist ja der Witz an der Story..... Du kämpfst ja gegen die Terroristen um letzlich dein Land, dein Volk zu beschützen. Sonst könnten wir ja auch einfach die Seite der terroristen spielen.
[/QUOTE]"Kämpft gegen die Kobolde. Die besetzen das Land. das geht nicht. Wir waren schließlich zuerst hier.
Nun, davor waren die Kobolde hier, aber das tut jetzt nichts zur Sache."
(sinngemäßer Questtext im Startgebiet der Menschen in WoW)
Joar kann man als Beispiel aufführen, aber ich denke irgendwelche Fantasiewesen töten hat erstmal keinen Bezug zur Realität. Im Gegenzug wirst du kein Spiel finden wo du Nazis spielst, welche du zum Sieg führst im 2 WK. Warum? weil das eben höchst unmoralisch wäre.. Aber eigentlich doch nur ein Spiel oder?!?